Herzlich Willkommen zum Grand Prix Cycliste de Montréal 2012. Bei der dritten Austragung des kanadischen Eintagesrennens sind neun Teams am Start. Freuen können wir uns unter anderem auf Fahrer wie Edvald Boasson Hagen, Philippe Gilbert oder Peter Sagan. Aber zuerst werfen wir einmal ein Blick auf das Profil:





Das Rennen ist bereits in der entscheidenden Phase, aber wir fassen noch einmal knapp den bisherigen Rennverlauf zusammen. Kurz nach dem Start ergriffen drei Fahrer die Flucht. Dabei waren Niki Terpstra von Rabobank, Mickael Delage von Cofidis und Antonio Nibali von Lampre. Hier noch einmal die Gruppe in der Übersicht:

Gruppe:
 
Niki Terpstra (RAB)
Mickael Delage (COF)
Antonio Nibali (LAM)
 

Die Gruppe harmonierte gut, der Maximalvorsprung betrug 5:13 Minuten. Aber vier Teams sorgten dafür, dass der Vorsprung nach und nach schmolz. Richtig los ging das Rennen drei Runden vor Schluss mit einer Attacke von Jarlinson Pantano (RNT). Doch FDJ sorgte mit einer intensiven Tempoarbeit dafür, dass sich der Kolumbianer nicht wirklich absetzen konnte - unterstützt wurden sie dabei von einzelnen Fahrern anderer Teams, die mithalfen, dass Loch zu Pantano wieder zu schließen.
So ging es auf die vorletzte Runde, die drei Ausreißer waren noch mit 47 Sekunden vorne, dahinter dann schon ein deutlich dezimiertes Feld. Dann folgte ein Angriff von Marek Rutkiewicz (RNT), aber FDJ und Omega hielten das Tempo weiterhin extrem hoch. Aus diesem Grund kam der Pole nicht wirklich weg und wurde schnell wieder eingefangen. Zwei Kilometer vor dem Ende der vorletzten Runde wurden dann auch die Ausreißer eingeholt - geschlossenes Fahrerfeld.
Die Glocke für die letzte Runde entfachte nun das Feuer bei den Favoriten und es folgten die ersten Angriffe. Sylvester Smyzd (RNT) ging als Erster, Thomas de Gendt (RAB), Marco Marcato (COF), Maxim Iglinskiy (LAM) und Giovanni Visconti (OPQ) folgten ihm. Die Gruppe konnte sich lösen und führte teilweise mit 23 Sekunden vor dem Verfolgerfeld. FDJ machte wieder das Tempo im Feld und in der Gruppe fiel Marco Marcato negativ auf, indem er einige Male die Führung verweigerte.

Nun gehen wir live ins Geschehen. Es sind noch 8 Kilometer bis zum Ziel und der Vorsprung der Gruppe ist durch die Arbeit in der Verfolgergruppe auf 15 Sekunden geschmolzen. Aus dem Feld greifen nun Niemiec (GRM) und Hermans (FDJ) an und nehmen ihre Teamkollegen Hesjedal bzw. Gilbert am Hinterrad mit. Diesen vier Fahrern können nur noch Chavanel (RNT), Gasparotto (LAM) und Greg van Avermaet (OGE) folgen. Sprinter wie Boasson Hagen oder Sagen stecken weiterhin im Feld fest.
Gilbert, Hesjedal, Chavanel, Gasparotto und Greg van Avermaet erreichen nun die Spitzengruppe, während Hermans und Niemiec rausnehmen, nachdem sie ihre Kapitäne an die Spitze gebracht haben. Auch Sylvester Szmyd muss jetzt vorn abreißen lassen und es ergibt sich 5 Kilometer vor dem Ziel folgende Rennsituation:

Spitzengruppe:
 
Thomas de Gendt (RAB)
Marco Marcato (COF)
Maxim Iglinskiy (LAM)
Enrico Gasparotto (LAM)
Giovanni Visconti (OPQ)
Ryder Hesjedal (GRM)
Philippe Gilbert (FDJ)
Sylvain Chavanel (RNT)
Greg van Avermaet (OGE)
 

Verfolger: + 17 sek.
 
Szmyd (RNT)
Niemiec (GRM)
Hermans (FDJ)
 

Feld: + 31 sek.
 
u.a.
Edvald Boasson Hagen (OPQ)
Peter Sagan (COF)
Matthew Goss (RAB)
 

Damit dürfte eine Vorentscheidung gefallen sein - der Sieger wird wohl aus dieser neunköpfigen Gruppe kommen. Alle wichtigen Teams haben vorne einen Vertreter, allerdings wird weiterhin im Feld Tempo gemacht. Sylvain Chavanel versucht es noch einmal mit einem Angriff, aber er kommt nicht entscheidend weg - auch Maxim Iglinskiy kann sich nicht von seinen Verfolgern lösen. Es wird also zu einem Sprint kommen - die Flame Rouge ist erreicht. Vorn ist Iglinskiy, der den Sprint für
seinen Teamkollegen Gasparotto anfahren will, der sich an seinem Hinterrad befindet. Hinter Gasparotto ist van Avermaet, dahinter Gilbert. 250 Meter vor dem Ziel geht Iglinskiy raus und übergibt an Gasparotto, der nun alles gibt. Aus seinem Windschatten heraus kommt Greg van Avermaet angeflogen und sichert sich den Sieg mit einer Vorderradlänge Vorsprung. Zweiter wird Gasparotto, auf Rang drei folgt Gilbert.
Da hinten kommt nun schon das Verfolgerfeld und auch dort wird noch heftig mitgesprintet. Den Sprint der Verfolger gewinnt Matthew Goss vor Edvald Boasson Hagen und Peter Sagan.

Ergebnis:
 
1. Greg van Avermaet (OGE)
2. Enrico Gasparotto (LAM)
3. Philippe Gilbert (FDJ)
4. Giovanni Visconti (OPQ)
5. Sylvain Chavanel (RNT)
6. Ryder Hesjedal (GRM)
7. Marco Marcato (COF)
8. Thomas de Gendt (RAB)
9. Maxim Iglinskiy (LAM)
10. Matthew Goss (RAB) + 21 sek.
11. Edvald Boasson Hagen (OPQ)
12. Peter Sagan (COF)
13. Simon Gerrans (OGE)
14. Pim Lighthart (RAB)
15. Tomasz Marczynski (LAM)