Hallo meine lieben Zuschauer. Heute steht die absolute Königsetappe der Tour de France 2008 auf dem Programm.
Gestartet wird in Embrun auf 911 Metern Höhe. Von dort aus geht es zunächst über den Côte de Sainte-Marguerite, einem Berg der 3. Kategorie. Nachdem Briancon passiert ist geht es direkt in den Anstieg zum Col du Galibier, einem Berg der höchsten Kategorie und das zurecht, aber wir werden später auf die Details des Anstieges eingehen. Kurz nach der Durchfahrt Briancon's wird im Übrigen erst noch eine Sprintwertung abgenommen. Dann nach 79 Kilometern wie schon gesagt die Bergwertung am Galibier in über 2600m Höhe. Nach 17 Kilometer Abfahrt wartet eine kleine Gegensteigung, der Col du Telegraphe auf die Fahrer. Nach der Abfahrt im Tal angekommen wird die Verpflegungszone passiert bevor es dann direkt wieder hoch geht. Der Col de la Croix de Fer ist ein weiterer Berg der höchsten Kategorie und sehr unrhytmisch zu fahren, da es immerwieder kurze Abfahrten, aber auch steilere Passagen gibt.
Nachdem es von dort wieder auf gut 700m hinunter geht, warten ein kleines Flachstück auf die Fahrer, sowie eine weitere Sprintwertung und zu guter Letzt einer der gefürchtesten Anstiege in der Geschichte der Tour de France. Er hat es zum Mythos geschafft. Die Rede ist vom Aufstieg hinauf nach L'Alpe d'Huez, einem weiteren Anstieg der höchsten Kategorie. Heute steht also auf der letzten wirklich ernsten Alpen-Etappe nochmals einiges auf dem Programm und hier wird wohl eine engültige Vorentscheidung im Kampf um das Gesamtklassement fallen bzw. wird sich der Kreis der Favoriten heute deutlich verkleinern.
Gestarten wurde also soeben in Embrun.
Embrun ist zum ersten Mal Etappenstadt.
Das kulturhistorische Erbe Embruns verbirgt sich in den Straßen und Gassen, wo Springbrunnen, Sonnenuhren, Gewölbegänge und fein behauene Türen Spuren vergangener Tage offenbaren.
Zentraler Punkt der Altstadt ist die Kathedrale Notre-Dame du Réal aus dem 12. Jahrhundert.
Der an die Lombardei angelehnte Baustil, der Löwenportalvorbau, die großen Orgelpfeifen und der Domschatz machen aus der Kathedrale ein echtes Kleinod der französischen Alpen.
Im Turm Tour Brune (13. Jahrhundert), Bergfried der Erzbischöfe, ist heute das Ausstellungszentrum des Écrins-Nationalparks untergebracht, während das Maison des Chanonges, das kulturhistorische Haus, mit einer schönen romanischen Fassade aufwartet und Wandmalereien aus dem Jahr 1516 beherbergt.
In den Kapellen des ehemaligen Klosters Couvent des Cordeliers sind wunderbare Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert erhalten geblieben.
Die durch einen Aussichtsdeich vom See Serre-Ponçon getrennte Wasserfläche von Embrun hält auf 27 Hektar oder in der Nähe ihrer begrünten Strände eine breite Auswahl an Aktivitäten bereit: Kajak, Rudern, Segeln, Tretboote, Minigolf, Schwimmbad und Wasserrutsche, Tennis, Kinderspiele.
Im Sommer fährt ein Gratis-Pendeldienst vom Stadtzentrum aus dorthin.
Das Wetter spielt heute auf dieser Königsetappe auich mit und ist zum Radfahren auch nahezu königlich.
Gut 22°C und dazu nur leichter Wind.
So, nun gehen auch schon die ersten Attacken. Das sind der junge Franzose Remy di Gregorio, swie der Routinier aus Amerika, Chris Horner.
Weitere Fahrer versuchen jetzt noch hinterher zu springen... Ich sehe zwei Fahrer von High Road, dann haben wir noch Fahrer von Rabobank, Chocolades Jacques, Bouygues Telecom und einen Fahrer von CSC.
14 Kilometer sind nun absolviert und folgendes Bild
003 HORNER Christopher (AST)
054 CAVENDISH Mark (THR)
058 ROGERS Michael (THR)
095 FEILLU Romain (CSC)
102 DUPONT Hubert (BTL)
128 WEENING Pieter (RAB)
185 DI GREGORIO Rémy (FDJ)
207 TONTI Andrea (CHO)
Damit haben wir also direkt geklärt wer in der Gruppe dabei ist. Besonders Cavendish und Feillu dürften großes Interesse an der Sprintwertung haben.
Nun steht schon die erste Bergwertung auf dem Programm. Dieser Côte de Sainte-Marguerite ist nur 3,5 Kilometer lang, aber im Schnitt immerhin 6% steil, aber das ist natürlich noch nichts im Vergleich zu dem, was noch folgt. Andrea Tonti setzt sich jetzt hier durch.
* Km 31.0 - Côte de Sainte-Marguerite - Kategorie 3
1. 207 TONTI Andrea (CHO)
2. 102 DUPONT Hubert (BTL)
3. 058 ROGERS Michael (THR)
4. 185 DI GREGORIO Rémy (FDJ)
Wir geben nun kurz ab in die Werbung und melden uns gleich zurück.
************************************************************
Da sind wir schonwieder und soeben wurde die Sprintwertung schon passiert. Erwartungsgemäß konnte sich der Brite Mark Cavendish vor Romain Feillu und Hubert Dupont durchsetzen. Die Gruppe liegt im Übrigen bereits 4 Minuten vor dem Feld.
SW 57,5:
1. 054 CAVENDISH Mark (THR)
2. 095 FEILLU Romain (CSC)
3. 102 DUPONT Hubert (BTL)
Nun ist die Gruppe aber bereits im Anstieg zum Galibier und hier Brökelt es direkt richtig. Andrea Tonti und Hubert Dupont mit großen Problemen und auch Mark Cavendish soll bereits zurückgefallen sein, was natürlich verständlich ist. Er ist ein reinrassiger Sprinter und kommt bei weitem "noch" nicht so gut über die Berge wie die alten Hasen á la Zabel oder Freire.
Dupont musste übrigens reissen lassen, da er einen Defekt hatte. Dies ist natürlich sehr bitter, aber vielleicht kommt er ja nochmal zurück.
Nun eine Attacke im Feld!
Das ist ein CSC Fahrer und der Größe nach müsste dies Anton oder Txurruka sein.
098 TXURRUKA Amets (CSC)
Da bekommen wir es eingeblendet. Es ist Amets Txurruka, der sich natürlich auf solch einem Terrain zuhause fühlt.
Die aktuelle Rennsituation.
di Gregorio, Rogers, Weening, Feillu und Horner
+ 0'51
Dupont, Tonti
+ 1'44
Cavendish
+ 3'31
Txurruka
+ 4'29
Peleton
Im Feld spannt sich nun aber Silence Lotto für den Austaralier Cadel Evans vor das Feld. Dumoilin und Ciolek sehen wir ganz vore, kurz dahinter der Schwede Gustav Larsson.
Hier bekommen wir nun mal das Profil dieses Col du Galibier eingeblendet.
Also sate 21 Kilometer, die es hier bergan geht und dies mit durchschnittlich 5,6% Steigung.
Die Spitzengruppe befindet sich bereits kurz vor der Bergwertung und bevor se dort sind geben wir in der Zeit nochmals kurz ab in die Werbung.
**************************************************************
Da sind wir wieder und das im genau richtigen Moment. Remy di Gregorio tritt an und sichert sich souverän diese Wertung.
* Km 79.0 - Col du Galibier - Kategorie HC
1. 185 DI GREGORIO Rémy (FDJ)
2. 128 WEENING Pieter (RAB)
3. 003 HORNER Christopher (AST)
4. 058 ROGERS Michael (THR)
44 Sekunden sind vergangen und nun kommt auch Feillu als 5. zu Wertung. Er begibt sich jetzt also in die Abfahrt und nun auch HUbert Dupont oben, aber dies wird wohl schon zuviel Rückstand sein um in der Abfahrt nochmal nach ganz vorne vorfahren zu können.
Hier kommt jetzt auch Tonti, also das ist hier jetzt schon alles total zerflückt. Weitere 40 Sekunden dahinter folgt nun Txurruka und das Feld wird noch einige Zeit brauchen, bis sie hier oben sind.
Die vier an der Spitze sind nun schon über den Telegraphe hinweg und da.... ay... das war knapp! Remy di Gregorio versteuert sich hier und da hat er wirklich richtig Glck gehabt, das hätte böse enden können.
Cavendish wurde im übrigen bereits vom Feld geschluckt und soll schon in eine Gruppe die hinter dem Feld fährt durchgereicht worden sein.
Das Feld ist bereits auch über den Galibier hinweg und dues mit gut 10 Minuten Rückstand. Im Feld sicherte sich Igor Anton die Punkte für Platz 9 vor Larsson.
Damit also hie rnochmal die komplette Bergwertung.
* Km 79.0 - Col du Galibier - Kategorie HC
1. 185 DI GREGORIO Rémy (FDJ)
2. 128 WEENING Pieter (RAB)
3. 003 HORNER Christopher (AST)
4. 058 ROGERS Michael (THR)
5. 095 FEILLU Romain (CSC) + 0'44
6. 102 DUPONT Hubert (BTL) + 1'13
7. 207 TONTI Andrea (CHO) + 1'54
8. 098 TXURRUKA Amets (CSC) + 2'39
9. 092 ANTON HERNANDEZ Igor (CSC) + 10'11
10. 018 LARSSON Gustav Erik (SIL) + 10'11
Die Spitzengruppe durchfährt nun die Verpflegungszone, kurz vor dem nächsten Ansiteg, der Col de la Croix de Fer und bevor es gleich in diesen Anstieg hinein geht, geben wir kurz ab in die Werbung.
**************************************************************
Hallo zurück zur 17. Etappe der Tour de France von Embrun hinauf nach L'Alpe d'Huez.
An der aktuellen Rennsituation hat sich in der kurzen Zeit der Werbung so ziemlich nichts geändert. Dupont und Txurruka konnten das Loch zu Feillu schliessen, der hier jetzt auch nochmal ein wenig Tempo macht. An der Spitze immernoch die vier Fahrer di Gregorio, Rogers, Weenig und Horner.
Rund 30 Sekunden hinter dem Verfolgertrio fährt Tonti, der hier schon in dem kurzen Stück des Anstieges durchgereicht wurde. Das Feld kam gut 10 1/2 Minuten nach der Spitze zur Verflegung und nochmal 2 1/2 Minuten dahinter dann das Grupetto.
Hier jetzt mal ein paar Daten zum Croix de Fer.
Also, der Gipfel wird bei 156 Kilometer nach dem heutigen Etappenstart erreicht. Der Anstieg ist isgesamt 29 Kilometer lang, aber wie vorhin schoneinmal erwähnt gibt es zwischendrin immerwieder mal Flachstücke bzw. sogar kurze Abfahrten, somit liegt die Durchschnittssteigung bei "nur" 5,2%, aber wie auch schon erwähnt gibt es einige Steilstücke.
Im Feld kommt nun mehr Zug rein. Mehrere Teams beteiligen sich nun hier. Vorallem Astana und Ag2r orientieren sich jetzt hier mit Navarro und Rubiera bzw. Lefevre, Moncoutie und Gadret nach vorne.
Ganz vorne lösen sich nun Rogers und Horner von den anderen beiden und auch Txurruka soll sich gelöst haben.
Und schauen sie sich das Feld an. Hier wird nun schon ordentlich gesiebt.
001 CONTADOR VELASCO Alberto (AST)
005 LLOYD Matthew (AST)
006 NAVARRO GARCIA Daniele (AST)
008 RUBIERA VIGIL José Luis (AST)
011 EVANS Cadel (SIL)
013 ARROYO DURAN David (SIL)
014 PEREIRO SIO Oscar (SIL)
018 LARSSON Gustav Erik (SIL)
031 SASTRE CANDIL Carlos (A2R)
032 MOREAU Christophe (A2R)
033 GADRET John (A2R)
037 MONCOUTIE David (A2R)
041 VALVERDE BELMONTE Alejandro (GCE)
042 CHAVANEL Sylvain (GCE)
048 ZANDIO ECHAIDE Xabier (GCE)
056 KIRCHEN Kim (THR)
055 GERDEMANN Linus (THR)
062 FOTHEN Markus (GST)
063 KOHL Bernhard (GST)
066 POPOVYCH Yaroslav (GST)
069 ZAUGG Oliver (GST)
092 ANTON HERNANDEZ Igor (CSC)
096 SCHLECK Andy (CSC)
101 KLÖDEN Andreas (BTL)
103 GARATE Juan-Manuel (BTL)
109 VOIGT Jens (BTL)
113 BOTCHAROV Alexande (AGR)
121 MENCHOV Denis (RAB)
122 TEN DAM Laurens (RAB)
129 GESINK Robert (RAB)
143 EFIMKIN Vladimir (LAM)
151 ARDILA CANO Mauricio Alberto (C.A)
155 ELMIGER Martin (C.A)
157 SERRANO Ricardo (C.A)
181 CASAR Sandy (FDJ)
195 JIMENEZ SANCHEZ Eladio (ROR)
212 ELTINK Theo (ACE)
221 PLAZA Ruben (EUS)
Der Mann im gelben Trikot also ohne Helfer und das schon am Croix de Fer.
Die Spitze nun an der Bergwertung. Diese holt sich Horner vor Rogers.
Im Feld fallen viele Fahrer dem Tempo zum Opfer und auch von den Tempomachern haben sich nun schon einige verabschiedet. Hier sehen wir u. a. Larsson und Rubiera, die jetzt den Anschluss verlieren.
Moncoutie und Navarro nun an der Spitze. Viele werden sagen, warum macht Astana mit Navarro tempo, wo doch mit Horner der eigene Fahrer vorne fährt. Klar ist das ein Wiederspruch, aber Horner hat es in erster Linie darauf abgesehen die Bergwertungen zu holen, dort ist er schliesslich ein starker Verfolger von Igor Anton und dazu könnte Horner im Finale eine wichtige Rolle einnehmen um Contador nochmals zu helfen.
Nun der nächste mit Problemen!
Der Ukrainer Yaroslav Popovych vom Team Gerolsteiner ist weg!
Anton hat es auch erwischt, damit wird er keine Punkte mehr holen können im Kampf um das Bergtrikot.
Die Spitze befindet sich auf der Abfahrt. Die Gregorio kam mit knapp 50 Sekunden über die Bergwertung. Weening und Txurruka nochmal knapp 15 Sekunden dahinter und Dupont schon mit knapp 2 Minuten zu Rogers und Horner und Feillu soll schon 3:40 zurückliegen. Damit kann er auch nichtmehr weit vor der Favoritengrupe liegen wo es nun das Gelbe Trikot erwischt hat!
Sandy Casar hat den Anschluss verloren! Der Österreicher Kohl hat sich unterdessen zurückfallen lassen und hat sich vor Popovych gespannt!
Nun hat sich auch Pereiro in die Führungsarbeit eingeklinkt und etliche weitere Fahrer verlieren den Anschluss. Mit der Verschärfung von Pereiro hat sich auch Moncoutie verabschiedet. Er hat seinen Job erledigt! Nun Kim Kirchen mit Problemen! Er wird froh sein, dass die Bergwertung nun erreicht ist!
* Km 156.0 - Col de la Croix de Fer - Kategorie HC
1. 003 HORNER Christopher (AST)
2. 058 ROGERS Michael (THR)
3. 185 DI GREGORIO Rémy (FDJ) + 47s
4. 128 WEENING Pieter (RAB) + 1'01
5. 098 TXURRUKA Amets (CSC) + 1'03
6. 102 DUPONT Hubert (BTL) + 1'53
7. 095 FEILLU Romain (CSC) + 3'40
8. 014 PEREIRO SIO Oscar (SIL) + 5'02
9. 006 NAVARRO GARCIA Daniele (AST) + 5'02
10. 011 EVANS Cadel (SIL) + 5'02
Ah, hier bekommen wir eine Übersicht über die Fahrer, die sich jetzt noch in der Favoritengruppe befinden.
001 CONTADOR VELASCO Alberto (AST)
006 NAVARRO GARCIA Daniele (AST)
011 EVANS Cadel (SIL)
014 PEREIRO SIO Oscar (SIL)
031 SASTRE CANDIL Carlos (A2R)
041 VALVERDE BELMONTE Alejandro (GCE)
056 KIRCHEN Kim (THR)
096 SCHLECK Andy (CSC)
101 KLÖDEN Andreas (BTL)
121 MENCHOV Denis (RAB)
129 GESINK Robert (RAB)
143 EFIMKIN Vladimir (LAM)
157 SERRANO Ricardo (C.A)
Also nurnoch Evans, Menchov und Contador mit einem Helfer. Hier wurde wirklich extrem gesiebt und dabei kommt der schwere Schlussanstieg nach L'Alpe d'Huez erst noch.
Die Abfahrt möchte ich nun nutzen um ihnen den Ort L'Alpe d'Huez ein wenig näher zu bringen.
L’Alpe-d’Huez is bereits zum 25. Mal Etappenstadt.
Das erste Mal 1952 mit dem Sieger Fausto Coppi und das letzte Mal 2006 mit dem Sieger Fränk Schleck.
In L'Alpe d'Huez leben 1.700 Franzosen.
Der Winter- und Sommersport-Ort Alpe-d’Huez, mit dem treffenden Beinamen Sonneninsel, befindet sich in voller Südlage in 1 860 Metern Höhe am Fuße des Bergmassivs Les Grandes Rousses.
Im Guide Michelin erhält das majestätische Panorama des Pic Blanc, der in 3 330 Metern Höhe gipfelt, drei Sterne. Der Ausblick erstreckt sich über den Écrins-Nationalpark und dessen prestigeträchtige Gipfel auf etwa 1/5tel des französischen Staatsgebietes, von Italien bis zum Zentralmassiv.
Die Radsporthochburg Alpe-d’Huez empfängt die Tour de France in diesem Jahr zum 26. Mal und hat darüber hinaus in jedem Sommer andere namhafte Radsportveranstaltungen wie La Marmotte und et La Mégavalanche im Programm.
Die Sommeraktivitäten beschränken sich aber nicht nur auf den Drahtesel. Alle Sportarten sind vertreten: Reiten, Wandern, Klettern, Ausflüge in luftiger Höhe, Angeln, Golf, Tennis,…
Auch die Kultur kommt nicht zu knapp mit wöchentlichen Konzertaufführungen klassischer Musik in der Kirche Notre-Dame des Neiges und den Ausstellungen in den Museen von Huez und Oisans.
Also dies ist wirklich ein nettes Örtchen in den französischen Alpen und einem Besuch oder gar zum Urlaub wirklich empfehlenswert.
Inzwischen hat auch das Gruppte mit mehr als 18 Minuten zu den Spitzenreitern den Croix de Fer passiert, aber Probleme mit der Karenzzeit werden sie wohl nicht bekommen.
Ich habe es bereits zu Beginn erwähnt. L'Alpe d'Huez ist ein Mythos und wieso, will ich ihnen nun erläutern.
Seine Bedeutung für den Radsport verdankt L’Alpe d’Huez dem Anstieg von Le Bourg-d’Oisans hinauf. Mit seinen 21 Kehren ist er neben dem Col du Galibier, dem Col du Tourmalet und dem Mont Ventoux einer der berühmtesten Anstiege der Tour de France. 1952 fand zum ersten Mal eine Bergankunft der Tour de France in der Retortensiedlung statt, die der italienische „Campionissimo“ Fausto Coppi für sich entschied. Erst 24 Jahre später - im Jahre 1976 - besuchte die Tour L’Alpe d’Huez ein zweites Mal. Seitdem stehen die legendären, rücklaufend nummerierten 21 Kehren jedoch regelmäßig im Programm der wichtigsten Radrundfahrt der Welt. Lediglich in den Jahren 1980, 1985, 1993, 1996, 1998, 2000, 2002, 2005 und 2007 stand Alpe d´Huez nicht im Streckenplan der Tour.
Wegen der Schwere des Anstiegs und aufgrund der Tatsache, dass sich dort mit wenigen Ausnahmen die ganz Großen des Radsports durch ihre Siege verewigt haben, hat ein Etappensieg in L’Alpe d’Huez eine besondere Bedeutung sowohl für die Fahrer als auch für die Zuschauer. Deshalb ist in der Berichterstattung auch oftmals vom „Mythos L’Alpe d’Huez“ oder vom „mythischen Berg“ die Rede. Die Namen der Etappensieger sind in den 21 Kehren aufgelistet, beginnend mit dem ersten Sieger in der 21. Kehre. Da es seit Lance Armstrongs Sieg 2001 mehr Gewinner als Kehren gibt, hat man begonnen, die Schilder doppelt zu beschriften. Kehre 21 ist nun Fausto Coppi und Lance Armstrong gewidmet.
Etappensieger von L’Alpe d’Huez
* 1952 Italien Fausto Coppi (Kehre 21)
* 1976 Niederlande Joop Zoetemelk (Kehre 20)
* 1977 Niederlande Hennie Kuiper (Kehre 19)
* 1978 Niederlande Hennie Kuiper (Kehre 18)
* 1979 Portugal Joaquim Agostinho (Kehre 17)
* 1979 Niederlande Joop Zoetemelk (Kehre 16)
* 1981 Niederlande Peter Winnen (Kehre 15)
* 1982 Schweiz Beat Breu (Kehre 14)
* 1983 Niederlande Peter Winnen (Kehre 13)
* 1984 Kolumbien Luis Herrera (Kehre 12)
* 1986 Frankreich Bernard Hinault (Kehre 11)
* 1987 Spanien Federico Echave (Kehre 10)
* 1988 Niederlande Steven Rooks (Kehre 9)
* 1989 Niederlande Gert-Jan Theunisse (Kehre 8 )
* 1990 Italien Gianni Bugno (Kehre 7)
* 1991 Italien Gianni Bugno (Kehre 6)
* 1992 USA Andrew Hampsten (Kehre 5)
* 1994 Italien Roberto Conti (Kehre 4)
* 1995 Italien Marco Pantani (Kehre 3)
* 1997 Italien Marco Pantani (Kehre 2)
* 1999 Italien Giuseppe Guerini (Kehre 1)
* 2001 USA Lance Armstrong (Kehre 21)
* 2003 Spanien Iban Mayo (Kehre 20)
* 2004 USA Lance Armstrong (Bergzeitfahren) (Kehre 19)
* 2006 Großherzogtum Luxemburg Fränk Schleck (Kehre 18)
Der Gewinner der heutigen Etappe wird also in Kehre 17 verewigt.
Bisher konnten interessanterweise nur zwei Sieger von L’Alpe d’Huez gleichzeitig auch die Gesamtwertung der Tour für sich entscheiden: Fausto Coppi 1952 sowie Lance Armstrong 2001 und 2004.
Zeitweilig wurde L’Alpe d’Huez auch als „Berg der Holländer“ bezeichnet, weil bis 1989 acht von vierzehn Etappenerfolgen von niederländischen Fahrern erzielt wurden. Seitdem hat kein Holländer diese Tradition fortsetzen können. In der „Nationenwertung“ an diesem Berg liegen die Niederlande mit ihren acht Siegen noch immer knapp vor den Italienern (7 Siege).
Viellecuht erinnern sie sich auch noch an den Spektakulären sieg von Giuseppe Guerinie 1999, als ein fotografierender Zuschauer diesen zu Fall brachte, wodurch sich der Italiäner aber auch nichtmehr bremsen lies und verdient zum Tagessieg fuhr.
Hier jetzt mal eine schöne Helikopteraufnahme und die Regie hat uns direkt den Weg in diesem Anstieg gelb markiert.
Hier sehen wir nun auch eine schöne Grafik zum Profil.
Die Länge des Anstiegs beträgt 15,5 km. Auf einer Höhe von 740 m beginnen die 21 Kehren. Die Zielankunft liegt auf 1850 m. Daraus ergibt sich ein zu bewältigender Höhenunterschied von 1110 m und eine durchschnittliche Steigung von 8,0 Prozent. In der Spitze sind Steigungen bis zu zwölf Prozent zu bewältigen.
So schnell wie der "Pirat" Marco Pantani ist hier übrigens noch keiner hochgefahren. 1997 bewältigte er die 21 Kehren in 37:35 Minuten. Selbst Lance Armstrong benötigte im Bergzeitfahren 2004 eine Sekunde mehr, obwohl er im Vergleich zu Pantani mehr oder weniger ausgeruht war.
Hier noch eine schöne Übersich über die 10 kürzesten Zeitendie je für diese Steigung benötigt wurden.
Rang ↓ Zeit ↓ Name ↓ Jahr ↓ Land ↓
1 37' 35" Marco Pantani 1997 Italien Italien
2 37' 36" Lance Armstrong 2004 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
3 38' 00" Marco Pantani 1994 Italien Italien
4 38' 01" Lance Armstrong 2001 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
5 38' 04" Marco Pantani 1995 Italien Italien
6 38' 23" Jan Ullrich 1997 Deutschland Deutschland
7 38' 34" Floyd Landis 2006 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
8 38' 35" Andreas Klöden 2006 Deutschland Deutschland
9 38' 37" Jan Ullrich 2004 Deutschland Deutschland
10 39' 02" Richard Virenque 1997 Frankreich Frankreich
Damit ist nurnoch Andreas Klöden einer der 10 Fahrer, die es hier in der kürzesten Zeit hier rauf geschafft haben aktiv dabei, aber er ist sicherlich auch nichtmehr der Jüngste, aber ich bin gespannt zu was er im Stande ist zu leisten.
Ich habe ihnen nun soviel erzählt, dass wir verpasst haben, dass die Spitze schon im Anstieg drin ist. Nun aber das Feld an der ersten Kehre, angeführt vom Spanier Oscar Pereiro.
Wieder müssen direkt Fahrer reissen lassen. Gesink, Navarro und Serrano verabschieden sich hier.
Vorne sind immernoch Horner und Rogers zusammen, knapp eine Minute dahinter hat Txurruka zu di Gregorio aufgeschlossen. Nochmals 1,5 Minuten dahinter dann Weening und Dupont und dann auch schon die Favoirten, immernoch angeführt von Pereiro geht es auch hier schon in die 4. Kehre und Sastre geht! Direkt klebt Schleck am Hinterrad und auch Andreas Klöden probierts, aber muss feststellen, dass er diesem Tempo nicht schritthalten kann. pereiro macht unbeeindruckt Tempo für Evans. Kann dieser hier eventuell nicht nachgehen? Aber auch Contador, Valverde und Menchov können nicht nachgehen. Mehr Fahrer befinden sich nichtmehr in dieser "Gruppe".
Hier mal die aktuelle Rennsituation.
Horner, Rogers
+ 57s
di Gregorio, Txurruka
+ 2'23
Weening, Dupont
+ 3'40
Sastre, Schleck
+ 4'09
Evans, Pereiro, Contador, Valverde, Klöden, Menchov
+ 4'38
Gesink, Kirchen
+ 5'01
Efimkin, Serrano
+ 5'57
Navarro
+ 6'43
Group Anton
+ 7'44
Group Moreau
+ 8'55
Group Popovych
+ 11'14
Group Cunego
Das Grupetto soll angeblich schon rund 20 Minuten zurückliegen.
Attacke Menchov! Sofort kleben Valverde, Evans und Contador am Hinterrad, aber Klöden muss kämpfen und schafft es erstmal wieder ran!
Horner ist Rogers davongefahren, aber die sehen natürlich beide jetzt alles andere als frisch aus.
Und da ist es passiert. Klöden musste reissen lassen!
7 Kilometer vor Schluss die aktuelle Situation.
Horner
+ 41s
Rogers
+ 57s
Txurruka
+ 1'08
Group Schleck
+ 2'11
Group Contador
+ 3'19
Gorup Klöden
+ 3'44
Kirchen
+ 4'49
Efimkin, Gesink
+ 5'30
Serrano
Ay... Klöden scheint jetzt ichtige Probleme zu haben und wird von Pereiro distanziert und kurz hinter Klöden sehen wir nun Kirchen, der seinen Rythmus anscheinend gefunden hat und nun auf Klöden auffährt.
Hier vorne sehen wir nun, wie Txurruka von Sastre und Schleck eingeholt wird und Txurruka gibt hier nochmals alles!
Dupont macht nun Tempo für Klöden und versucht ihn wieder nach vorne zu bringen, aber der Franzose ist natürlich auch nichtmehr der frischeste.
Ganz vorne befinden sich nun Schleck und Sastre, sie sollen Horner bereits eingeholt und stehen gelassen haben. Dieser hat angeblich schon rund 35 Sekunden wie der Tourfunk meldet verloren. Knapp 20 Sekunden dahinter die Gruppe Contador mit Evans, Valverde und Menchov, wo sich jetzt keiner so richtig für das Tempo verantwortlich fühlt.
Klöden und Kirchen knapp 4 Minuten hinter den beiden führenden die jetzt an der 1000m Marke angelangt sind. Attacke Valverde wird uns gemeldet und hier ahben wir es in Bildern. Keiner will das Loch zufahren!
Menchov, Evans und Contador schauen sich nur an!
Hier das Profil en Detail, also die letzten Meter sind nichtmehr ganz so steil!
Sastre und Schleck auf den letzten 300m. Schleck hat ein paar Gänge hochgeschaltet und versucht es hier jetzt mit hohem Tempo von vorne. Kann er das, was sein Bruder vor 2 Jahren schaffte heute wiederholen?
Sastre bleibt dran! Noch 100m und ich glaube es nicht. Sastre übersprinten Andy Schleck, der hier völlig am Ende scheint.
Carlos Sastre gewinnt in L'Alpe d'Huez!
Ich bn gespannt wann die Verfolger jetzt kommen. Da ist Valverde schon und dahinter sehen wir Contador, er hat sich also auch lösen können von Evans und Menchov. Valverde wird 3. mit etwas mehr als einer Minute, nochmal ein kleines Stück dahinter dann Contador.
Hier jetzt auch Evans und Menchov. Der Australier führt die beiden mit 1:11 Rückstand auf Sastre ins Ziel. Wo ist Horner? Der muss ja ziemlich eingegangen sein auf den letzten Kilometern!
Ich bin jetzt sehr gespannt auf das neue Gesamtklassement. Sandy Casar dürfte das Trikot los sein, nachdem er am Croix de Fer schon den Anschluss verloren hat. Also relativ sicher dürfte es nun sein, dass Evans in Gelb ist, aber die Spitze ist heute richtig eng zusammengerückt.
Horner inzwischen im Ziel als 7.! Damit bin ich auch sehr gespannt auf die Bergwertung, denn dort dürfte es nun im Kampf gegen Anton auch recht eng geworden sein.
Pereiro auch im Ziel 3:39 sein Rückstand!
Wo bleibt Andreas Klöden?
Hier jetzt erstmal Kim Kirchen, der also eine kleine AUfholjagt hingelegt hat. Er am Ende 9. und da ist Klöden 4:22 sein Rückstand.
Damit sind also die ersten 10 Fahrer im Ziel. Das komplette resultat gibt es in kürze im Videotext. Damit verabschiede ich mich von ihnen.
Servus, Adieu und Tschüss sagt ihr Harryhase!
Ergebnis:
1. Carlos Sastre
2. Schleck
3. Valverde + 1'01
4. Contador + 1'03
5. Evans + 1'11
6. Menchov + 1'11
7. Horner + 2'31
8. Pereiro + 3'39
9. Kirchen + 4'11
10. Klöden + 4'22