2010. Attacke und Sprint.[/size]
...lauten die beiden wichtigsten Begriffe, die Vorgaben und somit das Motto der Équipe Cofidis für 2010. Nach einem überaus erfolgreichen Jahr 2009 mit einem Tour de France-Etappensieg, dem Sieg bei den französischen Meisterschaften, dem ersten Platz beim GP Plouay (alles Pierrick Fédrigo) und dem Triumph in der Vuelta-Bergwertung (David de la Fuente) sowie 217 erreichten ProTour-Punkten steht nun ein neues Jahr voller Attacken, Sprints und Überraschungen bevor. Wie der Titel schon sagt, liegt der Schwerpunkt beim Cofidis-Team in diesem Jahr zum einen auf den Sprints und zum anderen in der Offensive liegt. Mit Robbie McEwen, Sébastien Chavanel, Julian Dean und Angelo Furlan hat man eine der besten Sprintabteilungen überhaupt, zum anderen soll der Schlüssel zum Erfolg einmal mehr bei Attacken liegen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei vor allem auf den französischen Rennen, insbesondere den drei Rennen Tour de France, Dauphiné Libéré und Paris-Nizza. Neben diesen drei Rennen soll aber auch die Titelverteidigung in der Coupe de France gelingen, wo man im letzten Jahr neben dem ersten Platz in der Teamwertung auch den Sieg in der Einzelwertung durch Pierrick Fédrigo holen konnte.
Um das Team 2010 näher vorzustellen, werden wir in den nächsten Tagen jeden Fahrer kurz präsentieren.
Die Kapitäne
- Robbie McEwen
Der Australier ist und bleibt der wichtigste Fahrer im Team. Er ist der Mann, dem es die Sprints bei Giro und Tour sowie bei den Klassikern anzuziehen gilt und er ist nach wie vor der einzige Fahrer im Team, der wirklich das Prädikat "Weltklasse" verdient hat. Wenn alles perfekt läuft, kann er - auch wenn überall davon gesprochen wird, dass er in die Jahre gekommen ist - im Massensprint des Feldes jeden schlagen. Auch wenn ihm ein die ganz große Ausdauer und das Klettervermögen fehlen, so sind seine Explosivität und sein Siegeswille unbestritten einzigartig. Dass der "Sprint-Rowdy" ein Team führen kann und sich bei Cofidis wohl fühlt, hatte er in einer sensationellen Saison 2008 mit zwei Etappensiegen beim Giro sowie einem Etappensieg bei der Tour und zahlreichen weiteren Erfolgen, eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Auch wenn das letzte Jahr - trotz Erfolge bei der Tour Down Under und der Benelux-Rundfahrt sowie einer guten Tour - etwas durchwachsen verlief, hoffen wir, dass er 2010 umso besser wieder in die Spur zurückfinden kann und dem Team weiterhin faszinierende Sprints und mindestens einen Etappensieg bei einer Grand Tour bescheren kann. Seine Hauptziele für die Saison 2010 liegen auf dem Giro und der Tour sowie einzelnen kleineren Rennen wie der Tour Down Under, Gent-Wevelgem, der Tour de Suisse, der Benelux-Rundfahrt und Paris-Tours. Go, Robbie!
- Pierrick Fédrigo
Das französische Aushängeschild der Équipe Cofidis! Der neben Sylvain Chavanel und Thomas Voeckler wohl beste Eintagesfahrer Frankreichs fuhr 2009 die Saison seines Lebens: Etappensieg bei der Tour de France, französischer Meister, Sieg beim GP Plouay, erster Platz in der Coupe de France-Einzelwertung durch einige Erfolge bei französischen Klassikern, zudem Top-Platzierungen bei zahlreichen weiteren Etappen. Daran gilt es in diesem Jahr anzuknüpfen und der erste Schritt dahin ist bereits geglückt: Pierrick Fédrigo ist französischer Straßenmeister 2010! Also ein weiteres Jahr im Trikot des französischen Meisters, an dieses Bild wird man sich am Ende des Jahres wohl so gewöhnt haben, das man ihn kaum noch im Cofidis-Trikot wiedererkennt. Dennoch wird Fédrigos Hauptziel und sein absoluter Saisonhöhepunkt natürlich wieder die Tour de France sein, bei der er wieder unbedingt einen Etappensieg holen soll. Weitere Höhepunkte sind die beiden französischen Etappenrennen Paris-Nizza und Dauphiné Libéré, bei denen er auch das Gesamtklassement anvisieren wird, sowie die französischen Herbstklassiker GP Plouay und Paris-Tours.
[size=150]Die weiteren Top-Fahrer
- Sébastien Chavanel
Der beste französischer Sprinter im Team will nach einem schwachen Jahr 2009 wieder an die Erfolge der Jahre zuvor anknüpfen. Nach einer Saison, in der er meist den Anfahrer für McEwen spielte und bei Rennen, wo dann für ihn gefahren wurde, nicht zu überzeugen wusste, wird sich dieses Jahr einiges ändern. Für McEwen hat man mit Dean und Furlan nun zwei noch bessere Anfahrer, so dass Chavanel sich wieder mehr auf sich selbst konzentrieren kann. Auch das Rennprogramm wird etwas umgestellt, so soll Chavanel vor allem im Frühjahr vornehmlich bei den zahlreichen Rennen in Frankreich (Paris-Nizza, Etoile de Besseges, Mittelmeer-Rundfahrt, 4 Jours de Dunkerque) für Erfolge sorgen und sich somit genug Selbstvertrauen holen um sich im Juni bei der Dauphiné Libéré den letzten Feinschliff für die Tour zu holen, bei der er neben McEwen der Mann für die Sprints ist, vor allem auf den Etappen, die etwas zu anspruchsvoll für McEwen sind, aber dennoch im Sprint eines großen Feldes enden werden.
- David de la Fuente
Sich nun im besten Rennfahreralter befindend, möchte de la Fuente endlich den ganz großen Durchbruch schaffen. Nachdem er im letzten Jahr bei quasi jedem Rennen, bei dem er mit von der Partie war, enorm offensiv fuhr, bei der Tour de France das Bergtrikot einige Zeit trug und den Sieg dann leider knapp verpasste, bei der Vuelta dann aber den hart umkämpften Bergwertungssieg davon tragen konnte, möchte er dieses Jahr umso mehr gute Resultate folgen lassen, vor allem bei den hügeligen Eintagesrennen, die ihm zweifelsohne liegen, bei denen er aber 2009 gar nicht überzeugen konnte.
Das absolute Hauptziel für die Saison 2010 ist aber die Bergwertung der Tour de France, der alles untergeordnet wird. Nach seinem ersten Saisonhöhepunkt, den Ardennenklassikern, beginnt der Formaufbau für die Tour, bei der er dann voll auf die Bergwertung gehen soll. Danach will er auch bei der Vuelta noch einiges zeigen, wenn es geht natürlich auch hier in Sachen Bergwertung, denn schließlich ist das Cofidis ja das Team der Vuelta-Bergwertung: 2008 (Pedraza) und 2009 (De la Fuente) war es beide Male in Reihen von Cofidis, diese Tradition gilt es natürlich fortzusetzen...
- Angelo Furlan
Angelo Furlan - der nächste Topsprinter im Cofidis-Gefüge, der aber im Gegensatz zu Chavanel auch ein fester Bestandteil des Zuges für McEwen ist. Gemeinsam mit Dean hatte er diese Rolle jahrelang für Hushovd bei Crédit Agricole ausgefüllt, nun sind er und Dean also für McEwen bei Cofidis unterwegs. Nichtsdestotrotz wird Furlan - bekannt dafür, dass er immer einer der ersten ist, die an Anstiegen abreißen lassen - natürlich auch seine eigenen Chancen bekommen, vor allem bei den zahlreichen italienischen Flachklassikern und Rundfahrten. Furlans Saisonhöhepunkte bilden die großen Rundfahrten, der Giro d'Italia, bei dem er desöfteren mal auf eigene Kappe fahren dürfen wird sowie die Tour de France als Helfer für McEwen. Auf dass er seine Rolle als Anfahrer gut erfüllen und selbst den ein oder anderen Podestplatz herausfahren wird!
- Daniel Navarro
Der beste Kletterer im Team hat sich nach einer schwachen Saison einiges für 2010 vorgenommen. Nachdem er bei seinem Hauptziel - der Vuelta - mit dem 18. Gesamtplatz seine Ambitionen weit verfehlte, will er die Vorbereitung auf die Vuelta in diesem Jahr umstellen, damit er im September bei der 75. Auflage der Spanien-Rundfahrt die Top10 angreifen kann. Weder wird er dieses Jahr viel im Frühjahr, noch die Tour de France fahren. Unter dem Motto "Weniger ist mehr" will Navarro in diesem Jahr versuchen, sich gewissenhaft auf die Vuelta vorzubereiten, zuvor vornehmlich die spanischen Rundfahrten in Katalonien, Kastillien und dem Baskenland bestreiten und alle wichtigen Etappen der Vuelta genau inspizieren. Neben de la Fuente hat er es als Spanier in einem Team mit vier Basken natürlich schwer, doch vielleicht sorgt ja eben dieser kleine teaminterne Wettstreit für die letzte entscheidende Motivation bei der Vuelta