RE: Giro d'Italia (GT)

#16 von Leon , 04.06.2011 19:10



Etappe 15[/size]

Ich begrüße sie recht herzlich zur 15. Etappe des Giro d'Italia 2011 - die absolute Königsetappe des Giros!

Zitat von live-radsport.ch
Die 15. Etappe des Giro d’Italia ist nicht nur die schwerste in diesem Jahr, sondern auch die schwerste seit langer Zeit. Das beweist alleine eine Zahl: 5823 Höhenmeter summieren sich zwischen Conegliano und Gardeccia. Die letzte Giro-Etappe, welche die 5000er Marke überschritt, war das 14. Teilstück im Jahr 2005 über den Passo dello Stelvio und den Passo di Foscagno, bei dem 5070 Höhenmeter zusammenkamen. Fünf Anstiege stehen am heutigen Tag auf dem Programm, darunter der Passo Giau, der höchste Berg der Rundfahrt. Nach 171,8 Kilometern wird der 2236 Meter hohe Anstieg überquert. Den Abschluss der unbarmherzigen Klettertour bildet die Bergankunft in Gardecchia im hoch gelegenen Fassatal, die am Ende der 229 Kilometer langen Etappe den Fahrern noch einmal alles abverlangt. Die Geschehnisse an diesem Tag können das Gesamtklassement gehörig durcheinander wirbeln.





Die Einschätzung unserer Kollegen von live-radsport und das Profil verdeutlichen die Bedeutung, die diese Etappe inne hat - heute wird Geschichte geschrieben.
Werfen wir zunächst mal einen Blick auf die Top15 des Gesamtklassements vor dieser Etappe...

Zitat
Gesamtklassement nach Etappe 14
1 Michele Scarponi (SpiderTech powered by C10)
2 Igor Anton Hernandez (Movistar) 1,25
3 Vincenzo Nibali (FDJ) 1,36
4 Denis Menchov (Leopard Trek) 3,33
5 Steven Kruijswijk (Rabobank) 3,43
6 Tiago Machado (Team Garmin - Cervélo) 4,09
7 Alexandre Vinokourov (Astana) 4,10
8 Robert Kiserlovski (Farnese Vini - Neri Sottoli) 4,11
9 Marco Pinotti (Geox - TMC) 4,38
10 Jan Bakelants (Cofidis, le Crédit en ligne) 4,56
11 Christophe Le Mevel (Ag2r La Mondiale) 6,11
12 Dario Cataldo (HTC - Highroad) 6,38
13 Roman Kreuziger (Saxo Bank SunGard) 6,45
14 Thomas Löfkvist (HTC - Highroad) 7,09
15 Matteo Carrara (Ag2r La Mondiale) 7,19


Es zeichnet sich also ein Dreikampf zwischen Scarponi, Anton und Nibali um den Giro-Gesamtsieg ab, wobei Scarponi die eindeutig besten Karten zu haben scheint, mit einem Vorsprung von 1:25 bzw. 1:36 auf Anton/Nibali konnte sich Scarponi bereits ein kleines Polster schaffen. Nichtsdestotrotz kann nur ein schlechter Tag alle Ambitionen zerstören und Anton und Nibali werden auf jede kleinste Schwäche Scarponis lauern.
Interessant ist aber nicht nur der Kampf ums Podium, in den auch noch der Viertplatzierte Denis Menchov eingreifen könnte, der aber auch aufpassen muss, dass der überraschend starke Niederländer Steven Kruijswijk (Rabobank) oder aber der Portugiese Tiago Machado (Garmin) noch von hinten herankommen. Unmittelbar hinter diesem kämpfen Vinokourov, Kiserlovski, Pinotti, Bakelants, Le Mevel, Cataldo, Kreuziger und Carrara um einen Platz in den Top10, die Abstände sind noch ziemlich gering.

Zur Enttäuschung des diesjährigen Giro gehört mit Sicherheit das Lampre-Duo Alberto Contador/Ivan Basso. Ersterer ist geschwächt von einer stark auftretenden Allergie - die wohl einzige Sache, die Contador überhaupt schlagbar macht. Basso hingegen scheint nach zahlreichen Überwerfungen mit der sportlichen Leitung von Lampre nicht fokussiert und zudem außer Form.
Kommen wir nun aber zur heutigen Etappe, von der wir bis zum Passo di Fedaia in einer Zusammenfassung berichten werden.

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In der Anfangsphase kam es zu erbitterten Kämpfen um die Ausreißergruppe, in der viele Fahrer vertreten sein wollten, einige Teams aber auch etwas dagegen hatten, dass im Gesamtklassement gut platzierte Fahrer es nach vorne schaffen.
So löste sich zunächst bei KM 5 folgende Gruppe:

Fortunato Baliani (Geox)
Domenico Pozzovivo (BMC)
Alberto Losada (Ag2r)
Thomas Rohregger (Astana)

Vor allem Rabobank sorgte mit vier Fahrern dafür, dass die Gruppe nach 12 Kilometern Kampf gestellt wurde.
Direkt darauf setzte sich die nächste Gruppe ab, in die es mit Dario Cataldo den Gesamt-12. zog. Pozzovivo und Losada waren erneut mit von der Partie.

Dario Cataldo (HTC)
Fortunato Baliani (Geox)
Francesco Masciarelli (Farnese)
Manuele Boaro (Farnese)
Mauro Finetto (Ag2r)
Alberto Losada (Ag2r)
Domenico Pozzovivo (BMC)

Nun setzte Garmin mit Daniele Colli und Davide Vigano hinterher, auch SpiderTech war Cataldo zu gefährlich, so dass es bei KM 30 fast zum Zusammenschluss kam - jedoch lösten sich Masciarelli, Losada und Pozzovivo noch kurz davor aus der Gruppe.
Von hinten erfolgten nun erneut viele Attacken, mit Löfkvist und Danielson waren wieder zwei gefährliche Fahrer dabei, im Feld setzte erneut SpiderTech nach, musste sich aber geschlagen geben und ließ die Gruppe ziehen.

Blel Kadri (Astana)
Thomas Rohregger (Astana)
Giovanni Visconti (HTC)
Thomas Löfkvist (HTC)
Bert De Waele (Cofidis)
Tom Danielson (Leopard)
Andrew Talansky (Garmin)


(13,7 km à 8,3%)

Am Piancavallo verloren sofort die ersten Fahrer den Anschluss an das Feld, für sie sollte es von nun an ein langer, harter Tag werden, nur wenige von ihnen schafften es ins Ziel.

Zitat
Vink (LAM)
Je. Herrada (MOV)
Neyens (RAB)
Vigano (GRM)
Sutton (FAR)
A. Rasmussen (SAX)
Ginanni (GEO)
S. Clarke (FDJ)
Van Hummel (OLO)
C. Meyer (THR)


Bennati, der kurz vor dem Anstieg gestürzt war, musste sogar schon aufgeben, ebenso ein völlig entkräfteter Cristian Rossi.
DNF
Cristian Rossi (Lampre)
Daniele Bennati (Saxo Bank)


Bei KM 37, kurz vor der Bergwertung am Piancavallo kam es dann zum Zusammenschluss der Verfolger mit dem Spitzen-Trio.

Zitat
014 KADRI Blel (AST)
016 ROHREGGER Thomas (AST)
051 POZZOVIVO Domenico (BMC)
063 DANIELSON Tom (LEO)
076 TALANSKY Andrew (GRM)
086 MASCIARELLI Francesco (FAR)
099 LOSADA Alberto (ALM)
157 LÖFKVIST Thomas (THR)
159 VISCONTI Giovanni (THR)
164 DE WAELE Bert (COF)


De Waele, Rohregger und Visconti sprinteten an der Bergwertung um die Punkte, mit dem besseren Ende für den Italiener.

Kategorie 1, Piancavallo (km 43,3):
1 VISCONTI Giovanni (THR)
2 DE WAELE Bert (COF)
3 ROHREGGER Thomas (AST)
4 KADRI Blel (AST)
5 MASCIARELLI Francesco (FAR)
6 LOSADA Alberto (ALM)

Zudem hatte sich am Piancavallo das 32 Fahrer umfassende Gruppetto formiert.

Zitat
Gretsch, Tuft (CSM)
M. Bodnar, Eisel, Flecha (LAM)
Zeits (AST)
Westra, Kaisen, Ignatiev (RAB)
Sergent, D. Wyss (BMC)
Warbasse, Colli (GRM)
Boaro, Canuti, Kostyuk (FAR)
Joly, Jarc (ALM)
D. Caruso, Rabon (SAX)
Camussa, Cannone, Modolo, Peruffo (GEO)
Blythe, Offredo, Sabatini (FDJ)
Bobridge, Brutt (THR)
Furlan, Minard, Chainel (COF)


Im Feld war das Team des Gesamtführenden Scarponi - SpiderTech - in der Nachführarbeit völlig auf sich alleine gestellt. Iglinskiy und Ovechkin versuchten den Rückstand klein zu halten, dieser wuchs und wuchs aber und betrug am Fuß des Forcella Cibiana schon 8:31 Minuten.

(10,2 km à 7,0%)

Den Sprint um die Bergpunkte sicherte sich diesmal de Waele, der Rohregger auf den letzten Metern übersprintete. Hinter Visconti wurde der Franzose Kadri, der den Sprint für Rohregger angezogen hatte, Vierter.

Kategorie 2, Forcella Cibiana (km 123,1):
1 DE WAELE Bert (COF)
2 ROHREGGER Thomas (AST)
3 VISCONTI Giovanni (THR)
4 KADRI Blel (AST)
5 MASCIARELLI Francesco (FAR)
6 LOSADA Alberto (ALM)

Folgende Fahrer waren am Forcella Cibiana zurückgefallen:

Zitat
Cheula (LAM)
Pate (AST)
Cardoso, Oliveira, Wegmann (BMC)
Pantano (LEO)
F. Gavazzi, Finetto (ALM)
A. Cano, Eibegger (OLO)
Kangert (THR)


SpiderTech konnte dee Vorsprung bei etwa 10 Minuten halten, vorne arbeiteten alle bis auf Talansky und De Waele gut mit.


(15,9 km à 6,5%)

Mit dem Passo Giau ging es jetzt in den höchsten Berg des Giro 2011 - Cima Coppi! Im Feld - oder was davon noch übrig wär - ging Movistar mit vier Fahrern - Pardilla, Hernandez, Pasamontes und Herrada - an die Spitze und inszenierte ein Ausscheidungsfahren, dem zuerst folgende Fahrer zum Opfer fielen:

Zitat
Bazayev (AST)
Ovechkin, Wegelius (CSM)
Froome, Capecchi (BMC)
Pauwels, Rubiano (LEO)
de Greef, Uran (SAX)
Erviti, Geschke, Mancebo (OLO)
Gustov (THR)
Sagan (COF)


Weitere drei Fahrer mussten das Rennen aufgeben.
DNF
Michael Vink (Lampre)
Maarten Neyens (Rabobank)
Alex Rasmussen (Saxo Bank)


Carlos Sastre attackierte 8 Kilometer vor dem Gipfel, konnte sich auch drei Kilometer lang behaupten, wurde dann aber wie schon die vergangenen Tage nach seinen Attacken gestellt.
Neben Movistar beteiligte sich auch Astana in Form von Valerio Agnoli und SpiderTech mit Samoilau und Iglinskiy an der Führungsarbeit. Letztere beiden verloren allerdings kurz darauf mit weiteren Fahrern den Anschluss:

Zitat
Samoilau, Iglinskiy (CSM)
Jo. Herrada, Landa (MOV)
Pidgornyy (FAR)
Siutsou (SAX)
Baliani (GEO)
Valls Ferri (FDJ)
Sevilla (OLO)
Tankink (COF)


Weiterhin forcierte Movistar mit Hernandez, Pasamontes und Pardilla das Tempo bis auch diese blau waren. Wenige Kilometer vor der Kuppe des Giau befanden sich somit nur noch 20 Fahrer vorne, nachdem diese abreißen lassen hatten:

Zitat
Kashechkin (CSM)
Hernandez, Pasamontes, Pardilla (MOV)
Vanendert (RAB)
Possoni (BMC)
N. Sörensen, Verdugo (LEO)
Popovch (GRM)
Golcer (FAR)
Pinot, di Gregorio (FDJ)


An der Spitze entbrannte der Kampf um die Cima Coppi-Wertung, nach einer Tempoforcierung von Tom Danielson, konnten diesem zunächst nur Masciarelli und Pozzovivo folgen. Letzterer musste vor der Kuppe auch noch reißen lassen, so dass sich Masciarelli mit einem langen Antritt die Cima Coppi-Wertung sicherte.

Cima Coppi, Passo Giau (km 171,8):
1 MASCIARELLI Francesco (FAR)
2 DANIELSON Tom (LEO)
3 POZZOVIVO Domenico (BMC)
4 LÖFKVIST Thomas (THR)
5 TALANSKY Andrew (GRM)
6 VISCONTI Giovanni (THR)
7 ROHREGGER Thomas (AST)

Rennsituation (alle Abstände auf Masciarelli/Danielson):

Zitat
F. Masciarelli (FAR)
Danielson (LEO)
+0.13
Pozzovivo (BMC)
+0.27
Löfkvist (THR)
Talansky (GRM)
+0.40
Visconti (THR)
Losada (ALM)
Rohregger (AST)
+1.01
De Waele (COF)
Kadri (AST)
+6.16
Vinokourov (AST)
Tiralongo (AST)
Zaugg (AST)
Sella (CSM)
Scarponi (CSM)
Anton (MOV)
Arroyo (MOV)
Nibali (FDJ)
Kruijswijk (RAB)
Menchov (LEO)
Machado (GRM)
Niemiec (GRM)
Kiserlovski (FAR)
Le Mevel (ALM)
Carrara (ALM)
Kreuziger (SAX)
Pinotti (GEO)
Cataldo (THR)
Bakelants (COF)
Basso (LAM)
Contador (LAM)
+6.36
Agnoli (AST)
Zandio (LEO)
Sarmiento (FAR)
Lastras (ALM)
Sastre (OLO)


In der Abfahrt vom Giau stürzte Ivan Basso. So kam es, dass der Sieger des Giro von 2005 und 2010, einen Giro aufgeben musste, in dem er sich alles andere als eines Titelverteidigers würdig präsentiert hatte. Kurz darauf gab auch Simon Clarke von FDJ das Rennen auf.
DNF
Ivan Basso (Lampre)
Simon Clarke (FDJ)


Im Favoritenfeld wurde leicht rausgenommen, so dass die Gruppe um Agnoli den Anschluss wiederherstellen konnte, Astana somit zu viert vorne vertreten war. An der Spitze des Rennens schlossen sowohl Pozzovivo als auch Löfkvist und Talansky wieder nach vorne auf, so dass sich Löfkvist den Zwischensprint in Rocca Pietore sichern konnte.

Zwischensprint, Rocca Pietore (km 190,4):
1 LÖFKVIST Thomas (THR)
2 DANIELSON Tom (LEO)
3 POZZOVIVO Domenico (BMC)
4 MASCIARELLI Francesco (FAR)
5 TALANSKY Andrew (GRM)


(13,4 km à 7,9%)

Mit 6:40 Minuten Vorsprung ging es für das Spitzen-Quintett in den Fedaia, von dem wir nun LIVE berichten werden.
___________________________________________

Vorne also weiterhin fünf Fahrer, dann die Verfolger um Visconti, dahinter De Waele und Kadri und dann das Feld. In diesem sorgt erneut Valerio Agnoli von Astana für das Tempo, er präsentiert sich hier bislang als enorm starker Helfer für seinen Kapitän Alexandre Vinokourov. Auch Emanuele Sella, der letzte verbliebene Helfer von Scarponi, immer wieder an der Spitze zu sehen. Wird Scarponi langsam nervös oder käme ihm ein Durchkommen der Gruppe vorne gar gelegen?

Vorne löst sich erneut Tom Danielson, der US-Amerikaner mit der nächsten Tempoverschärfung und jetzt können wieder nur Masciarelli und Pozzovivo folgen, gleiches Bild also wie oben am Giau. Im Feld ist Agnoli jetzt weg, sofort übernehmen mit Oliver Zaugg und Paolo Tiralongo zwei weitere Astana-Fahrer. Astana dominiert also weiterhin das Geschehen in den Bergen, zuletzt konnte "Vino" aber nicht wie erhofft vollenden - heute vielleicht? Und Michele Scarponi ist schon isoliert, auch sein letzter Helfer Sella ist weg.
Matteo Carrara (Ag2r) kommt nach vorne und forciert das Tempo, was dazu führt, dass Kreuziger, der gestern stark auftrumpfende Pinotti, und auch der krankheitsbedingt geschwächte Contador abreißen lassen müssen.


Malerische Kulisse am Fedaia

Und jetzt, 6 Kilometer vor dem Gipfel, greift Steven Kruijswijk, der Gesamt-Fünfte, im Feld an! Wer geht da mit? Arroyo versucht die Lücke für seinen Kapitän Anton zu schließen und das gelingt ihm auch. Eyey, da scheint mir Kruijswijk etwas überpacet zu haben, denn sofort wird er ans Ende der Gruppe durchgereicht.
Und gleich geht der nächste! Denis Menchov von Leopard - seineszeichens Gesamtvierter - attackiert in diesem Moment. Sofort geht Vincenzo Nibali mit, und das lässt sich Scarponi natürlich nicht zwei mal sagen. Souverän pariert das maglia rosa den Angriff, alles wieder zusammen, Arroyo übernimmt die Tempoarbeit.

Pozzovivo hat ebenso wie Masciarelli vorne den Anschluss verloren, Danielson alleine an der Spitze, 4 Kilometer vor dem Gipfel des Fedaia hat er etwa 4:30 Minuten auf die Gruppe maglia rosa. Dort haben neben Kruijswijk auch Kiserlovski, Le Mevel und weitere Fahrer den Anschluss verloren. Kiserlovski versucht sich noch mal aufzubäumen, kommt wieder näher, aber ihm fehlt hier augenscheinlich die Kraft um noch mal nach vorne zu kommen.
Losada hat sich anscheinend bewusst zurückfallen lassen, da sein Kapitän Le Mevel in Problemen ist, auch Carrara ist bei ihm. Cataldo hängt am Ende der Favoritengruppe.

Danielson nun schon an der Bergwertung, mit wieviel Sekunden Rückstand kommt Masciarelli? 22 sind es, Pozzovivo hat 30 Rückstand. Kann Danielson das hier durchziehen? Wann kommen Scarponi und co.?

Kategorie 1, Passo Fedaia (km 201,4):
1 DANIELSON Tom (LEO)
2 MASCIARELLI Francesco (FAR)
3 POZZOVIVO Domenico (BMC)
4 LÖFKVIST Thomas (THR)
5 TALANSKY Andrew (GRM)
6 VISCONTI Giovanni (THR)
7 ROHREGGER Thomas (AST)

Scarponi führt die Favoritengruppe mit 3:34 Minuten über den Fedaia. Da ist noch alles drin für Danielson, es kommt alles auf die Fahrweise hinter ihm. Jeder sieht hier - nach so vielen harten Kilometern - aber bereits enorm müde aus.

Rennsituation Gipfel Fedaia (alle Abstände auf Danielson):

Zitat
Danielson (LEO)
+0.22
F. Masciarelli (FAR)
+0.30
Pozzovivo (BMC)
+0.44
Löfkvist (THR)
Talansky (GRM)
+1.45
Visconti (THR)
Rohregger (AST)
+2.59
De Waele (COF)
Kadri (AST)
+3.34
Scarponi (CSM)
Nibali (FDJ)
Arroyo (MOV)
Anton (MOV)
Vinokourov (AST)
Menchov (LEO)
Machado (GRM)
Niemiec (GRM)
+3.50
Cataldo (THR)
+4.02
Losada (ALM)
Carrara (ALM)
Le Mevel (ALM)
+4.16
Kiserlovski (FAR)
Kruijswijk (RAB)
+4.40
Pinotti (GEO)
+4.51
Bakelants (COF)
+5.12
Kreuziger (SAX)
Contador (LAM)
+5.31
Tiralongo (AST)
Zaugg (AST)
+5.52
Sarmiento (FAR)
Agnoli (AST)
+6.12
Sastre (OLO)
Zandio (LEO)
Sella (CSM)
Lastras (ALM)


In der Abfahrt holen Löfkvist und Talansky leicht nach vorne auf, im Feld rast wie schon gestern David Arroyo vorne weg. Die große Frage ist, wann es Vincenzo Nibali hier mal mit einer Attacke probieren wird. Will er den Giro gewinnen, so ist eine solche Attacke eigentlich nötig, denn vor dem abschließenden Zeitfahren sollte er seinen Rückstand in Grenzen halten, wenn nicht sogar in einen Vorsprung ummünzen.

Es erreicht uns gerade die Meldung, dass zwei weitere Fahrer im Verlauf des Fedaia das Rennen aufgegeben haben
DNF
Jesus Herrada (MOV)
Davide Vigano (GRM)


Schauen wir uns mal das Profil des kurzen, aber intensiven Schlussanstieges an:


(6,2 km à 10,0%)

Ein hartes Ding also zum Ende einer gewaltigen Etappe. Nach und nach beginnt der Aufstieg für die Fahrer, die Anstrengung steht jedem ins Gesicht geschrieben. Vor allem Danielson scheint hier ordentlich zu kämpfen zu haben, kann er sich noch vor den Favoriten behaupten oder nicht?


Auch der Schlussanstieg nach Gardeccia Val di Fassa hält eine beeindrucke Landschaft bereit

In der Favoritengruppe forciert Arroyo abermals das Tempo, jetzt sind nur noch sein Kapitän Anton sowie Nibali, Scarponi und Vinokourov dran. Und da kommt die Attacke von Igor Anton und die hat es in sich! Er legt da alles rein und reißt sofort eine ordentliche Lücke, Nibali versucht mit einem Riesen-Kraftakt nach vorne zu kommen. Scarponi probiert das auch...aber sie kommen kaum näher. Jetzt Nibali in Problemen, Scarponi macht sich alleine auf die Verfolgung, Anton schaut sich um, sieht die Lücke und forciert noch mal das Tempo.

Vorne sind nur noch drei Kilometer zu fahren und Danielson wird gerade von Masciarelli gestellt und überholt. Irgendwo dazwischen noch Pozzovivo, Löfkvist und Talansky, wobei Anton jetzt schon an denen vorbeizieht. Die Lücke zu Scarponi wird immer größer, das maglia rosa in großen Problemen, selbst Nibali scheint wieder näher heranzukommen!

Anton fliegt den Anstieg nur so hinauf, hat jetzt schon Danielson in Sichtweite, rast heran, überholt den US-Amerikaner und schnappt sich gleich Masciarelli. Phänomenale Leistung des Basken und Nibali hat Scarponi eingeholt und lässt diesen stehen! Da hat Scarponi wohl überzogen und jetzt bricht er ein?!


[size=85]Igor Anton auf dem Weg zum Tagessieg?

Anton an Masciarelli vorbei, der schaut nur ungläubig hinterher. Nibali scheint sich gefangen zu haben und hat schon Danielson geholt, kommt wohl gleich an Masciarelli ran. Scarponi verliert hier aber richtig.
Dahinter haben wir Pozzovivo, dann mit etwas Rückstand Menchov und Löfkvist. Talansky befindet sich vor seinen Kapitänen Machado und Niemiec, lässt sich jetzt wohl zu diesen zurückfallen und forciert für sie das Tempo.

Dahinter wiederum Vinokourov, der wohl etwas überzogen hatte zu Beginn. Anton aber vorne unaufhaltsam, er fährt seinem ersten Etappensieg in diesem Giro entgegen und kommt Scarponi im Gesamtklassement immer näher. 45 Sekunden schon zwischen den beiden! Und Anton hatte vor der Etappe 1:25 Rückstand! Wieviel kann er Scarponi noch abnehmen? Nibali ist eine halbe Minute zurück, der Abstand scheint aber gleichzubleiben. Masciarelli versucht sich an Nibali festzubeißen.

Letzter Kilometer für Anton, es geht noch mal ein wenig über Schotter, aber auch das kann den Basken nicht aufhalten. Die letzten Meter...und das ist der Sieg für Anton!

Jetzt gilt es auf die Zeiten zu schauen. Nibali hat sich von Masciarelli lösen können, kommt jetzt mit 28 Sekunden Rückstand ins Ziel.
Kurz danach Masciarelli, der Sieger der Cima Coppi wird starker Dritter mit 41 Sekunden Rückstand.
Und da kommt Scarponi, der beißt, verliert heute aber richtig ordentlich Zeit! 50 Sekunden...55...60...61 Sekunden sind es, eine Minute und eine Sekunde hinter Anton überquert Scarponi die Ziellinie.
Dann kommt Danielson mit 1:27 und dahinter noch Pozzovivo als Nächster, 1:45 sind das.
Längere Lücke nun, wer kommt als nächstes? Der Russe Menchov, er hat sich noch vom ehemaligen Ausreißer Löfkvist lösen können, ist jetzt Tages-Siebter.
Löfkvist wird Achter und das Garmin-Duo Niemiec/Machado vervollständigt die Top10.

Alles weitere können sie den Ergebnissen entnehmen, wir verabschieden uns von einer großartigen und geschichtsträchtigen Etappe, bis morgen!

Kategorie 1, Gardeccia-Val di Fassa (km 229,0):
1 Igor Anton (MOV)
2 Vincenzo Nibali (FDJ)
3 Francesco Masciarelli (FAR)
4 Michele Scarponi (CSM)
5 Tom Danielson (LEO)
6 Domenico Pozzovivo (BMC)

 
Leon
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RE: Giro d'Italia (GT)

#17 von freire , 06.06.2011 23:35

Etappe 16 - Nibali treibt den Kampf um rosa auf ein neues Hoch

Die 16. Etappe des Giro d'Italia 2011 sorgte erneut für Spannung in der Gesamtwertung. Nachdem Igor Anton auf der Königsetappe vor dem Ruhetag einen grandiosen Sieg feierte und sich damit bis auf vier Sekunden an den Mann in rosa Michele Scarponi heranschob, trumpfe heute Vincenzo Nibali aus Messina auf. Der Italiener in Diensten des französischen FDJ Team gewann die Etappe mit elf Sekunden Vorsprung vor dem Russen Denis Menchov, welcher auf dem vierten Platz der Gesamtwertung liegt. Der Träger des rosa Trikots Michele Scarponi verlor heute 19 Sekunden auf Nibali und behält damit seine Führung in der Gesamtwertung, hat nun aber nur noch 28 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann. Igor Anton büßte heute 30 Sekunden ein, bleibt aber auf dem zweiten Gesamtrang mit 15 Sekunden Rückstand.

Eine gute Zeit, die später für den 15. Platz reichen sollte, lieferte heute Carlos Sastre ab. Der Spanier, welchen wir auf den Etappen zuvor ständig in der Attacke gesehen haben, konnte Alberto Contador und Roman Kreuziger hinter sich lassen. Er wurde erst von Przemyslaw Niemiec überholt. Der Pole war drei Sekunden schneller.

Die beste Zeit außerhalb der Top 10 Gesamtklassement Fahrer wurde heute von Marco Pinotti hingelegt. Der Italiener der sehr stark am Zoncolan war, dann aber auf der Königsetappe einen kleinen Einbruch hatte, fuhr ganze 30 Sekunden schneller als der bis dato Führende Christophe le Mevel von Ag2r.

Die Zeit von Pinotti sollte später für den fünften Etappenrang reichen, denn die sechs Fahrer die folgen sollten, reihten sich allesamt hinter dem Geox Profi ein. Am nächsten kam ihm noch der Portugiese Tiago Machado, der nur sechs Sekunden mehr benötigete als Pinotti und damit Tagesssechster wurde. Der Gesamtsiebte Thomas Löfkvist bestätigte diese Platzierung heute und fuhr auf den gleichen Etappenrang. Zeitgleich kam auch der Kasache Alexandre Vinokurov ins Ziel, der damit etwas Boden auf den fünften Gesamtrang von Tiago Machado verliert.

Die Tages Top 10 wurden von Domenico Pozzovivo und Steven Kruijswijk abgerundet. Die Zeit von Pinotti wurde heute nur von den Top Vier der Gesamtwertung unterboten. Nibali gewann, wie schon gesagt, die Etappe vor Menchov, Scarponi und Anton.Damit ist es auch die dritte Etappe in folge, die von einem Fahrer gewonnen wird, der auf dem Podium der Gesamtwertung steht. Nach Scarponi's Sieg am Zoncolan, gewann Anton in Gardeccia/Val di Fassa und heute nun Vincenzo Nibali in Nevegal

Auf der 17. Etappe erwartet die Fahrer wieder eine lange Prüfung, 230 Kilometer stehen ihnen bevor. Auf den letzten 80 Kilometer gibt es mit dem Passo del Tonale und Aprica zwei Anstiege. Bis zum Ziel gibt es dann aber noch eine Abfahrt und ein kurzes Flachstück. Die Favoriten werden sich wohl vom Bergzeitfahren erholen und den Ausreißern die Etappe überlassen.

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#18 von Leon , 08.06.2011 18:52



Etappe 17[/size]

Ich begrüße sie recht herzlich zur 17. Etappe des Giro d'Italia 2011 - ein hügeliges Teilstück, in dem Ausreißern beste Chancen zugerechnet werden.

Zitat von live-radsport.ch
Der 17. Etappe fehlt, ebenso wie dem morgigen Teilstück, etwas wovon der Giro d'Italia 2011 sonst aber schon mehr als genug hat - eine Bergankunft. Während man morgen nach 151 Kilometern das Ziel erreichen wird, beginnt heute nach genau dieser Distanz der erste Berg. Es geht über den Passo del Tonale, der als Bergwertung in die 2. Kategorie eingestuft wird. Von ihm aus zieht sich eine fast 30 Kilometer lange Abfahrt bis ins Tal nach Edolo. Es folgt der mit im Schnitt nur 3,1% verhältnismäßig leichte Anstieg nach Aprica. Das Ziel liegt aber in Tirano, so dass noch eine Abfahrt (11,3 km à 6,6%) und ein 7,2 Kilometer langes Flachstück bevorstehen. Ausreißer sollten auf dieser Etappe gute Chancen haben, wenn sich die Favoriten etwas zurücknehmen. Aber auch in der Gesamtwertung kann sich etwas tun, wenn beispielsweise nach Aprica einer wie Vincenzo Nibali seine am Sonntag demonstrierten Abfahrtskünste zeigt.

Die Bergwertungen der 17. Etappe
km 166,2 | Kat. 2: Passo del Tonale (15,2 km à 6,0%, max. 10%)
km 211,5 | Kat. 3: Aprica (15,4 km à 3,1%, max. 9%)


Dies also die Einschätzungen unserer Kollegen von live-radsport, zur Übersicht hier noch mal das Profil:



Nach dem gestrigen Bergzeitfahrerfolg von Vincenzo Nibali sind die ersten drei Fahrer im Gesamtklassement noch näher zusammengerückt
Werfen wir zunächst mal einen Blick auf die Top20 des Gesamtklassements vor dieser Etappe...

Zitat
Gesamtklassement nach Etappe 16

1 Michele Scarponi (SpiderTech powered by C10)
2 Igor Anton Hernandez (Movistar) 0,15
3 Vincenzo Nibali (FDJ) 0,28
4 Denis Menchov (Leopard Trek) 4,43
5 Tiago Machado (Team Garmin - Cervélo) 6,23
6 Alexandre Vinokourov (Astana) 7,03
7 Thomas Löfkvist (HTC - Highroad) 8,50
8 Steven Kruijswijk (Rabobank) Bild 8,59
9 Robert Kiserlovski (Farnese Vini - Neri Sottoli) 9,31
10 Domenico Pozzovivo (BMC Racing) 9,40
11 Marco Pinotti (Geox - TMC) 9,54
12 Christophe Le Mevel (Ag2r La Mondiale) 10,47
13 Dario Cataldo (HTC - Highroad) 10,53
14 Tom Danielson (Leopard Trek) 11,12
15 Jan Bakelants (Cofidis, le Crédit en ligne) 11,20
16 Matteo Carrara (Ag2r La Mondiale) 12,56
17 Francesco Masciarelli (Farnese Vini - Neri Sottoli) 13,08
18 Przemyslaw Niemiec (Team Garmin - Cervélo) 13,12
19 David Arroyo Duran (Movistar) 15,12
20 Roman Kreuziger (Saxo Bank SunGard) 16,40


Neben dem Kampf um den Gesamtsieg sind also vor allem die Plätze 7-13 noch sehr umkämpft, keiner dieser Fahrer kann sich der Top10 sicher sein. Den Neuntplatzierten Kroaten Kiserlovski trennen nur 23 Sekunden vom 11., dem Zoncolan-Vierten Marco Pinotti. Doch auch die Plätze 4, 5 und 6 (Menchov, Machado und Vinokourov) sind alles andere als in Stein gemeißelt, zumal mit Macugnaga und Sestrière noch zwei Bergankünfte und zudem das abschließende Zeitfahren in Mailand auf dem Programm stehen.
Den letzten Gesamtplatz belegt momentan der Australier Chris Sutton, der bei diesem Giro schon dreimal in die Top10 gefahren ist. Diesen Platz hat er nach dem überraschenden Aus von Kenny van Hummel übernommen, der nach dem Ruhetag nicht mehr zum Bergzeitfahren antrat, obwohl er sich die Tage zuvor wie kein anderer täglich ins Zeitlimit gekämpft hatte. Die Gründe für den Ausstieg sind bislang nicht genannt worden.
Heute also ein welliges Teilstück, wir dürfen gespannt sein ob auch Fahrer aus den Top10 ihr Heil in der Flucht suchen werden.


[size=85]Der Startort Feltre am Tag vor dem Etappenstart

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Zunächst eine Zusammenfassung des bisherigen Renngeschehens, bevor wir LIVE auf den letzten Kilometer gehen werden.
Die erste Attacke des Tages setzte mit Dario Cataldo (HTC-Highroad) der 13. der Gesamtwertung, ihm schlossen sich mit Christophe Le Mevel - seinerseits 12. im Gesamtklassement - sowie Jan Bakelants (Cofidis) - Fünfzehnter gesamt - und dessen Teamkollegen Bram Tankink weitere gefährliche Fahrer an.
Sofort reagierten die Teams FDJ und Movistar und setzten mit mehreren Fahrern hinterher, obwohl es gar nicht mal unbedingt die Positionen ihrer Kapitäne waren, die sich in Gefahr befanden. Nichtsdestotrotz wurde diese Gruppe schnell wieder gestellt.

Die nächste Attacke initiierte der Gesamt-14. Tom Danielson von Leopard Trek. Ihm schlossen sich wiederum Chris Sutton (Farnese Vini) und Rémy di Gregorio (FDJ) an. Diese Gruppe wollte allerdings das Team HTC ebenso nicht ziehen lassen wie Movistar, die erneut am Einholen einer Gruppe beteiligt waren.

Endlich sorgte dann Paolo Tiralongo von Astana für den entscheidenden Antritt, er setzte sich gemeinsam mit Fabian Wegmann, Francesco Gavazzi, Peter Sagan und zwei Fahrern die es bereits versucht hatten - Tankink und Sutton - vom Feld ab und wurde fahren gelassen.

017 TIRALONGO Paolo (AST)
058 WEGMANN Fabian (BMC)
089 SUTTON Christopher (FAR)
095 GAVAZZI Francesco (ALM)
168 SAGAN Peter (COF)
169 TANKINK Bram (COF)

Peter Sagan war bei diesem Giro bereits auf der 3. Etappe erfolgreich gewesen, damals schlug er im Sprint einer siebenköpfigen Gruppe Maxim Iglinskiy und ... Fabian Wegmann, heute ebenfalls Teil der Gruppe. Ansonsten war Sagan noch einmal Etappenvierter gewesen, zudem weitere zwei Mal in die Etappen-Top10 gefahren. Bei einem Durchkommen der Gruppe dürfte er im Sprint neben Gavazzi die besten Chancen auf den Tagessieg haben.

Wegmann war bis auf die genannte Etappe einen eher unauffälligen Giro gefahren, allerdings auf der sechsten Etappe nach Fiuggi Neunter geworden - zwei Plätze hinter Sagan.

Paolo Tiralongos bisherige Giro-Leistungen waren vor allem wichtige Helferdienste für seinen Kapitän Vinokourov, nichtsdestotrotz wurde er auf der Zoncolan-Etappe starker Neunter. Im Gesamtklassement befindet er sich derzeit auf dem 22. Rang, ist somit Bestplatzierter Fahrer aus der Gruppe und könnte bei einem Durchkommen durchaus einen Sprung in der Gesamtwertung machen.

Chris Sutton ist der derzeit Letztplatzierte des Giro d'Italia. Vielmehr als diesen Platz loszuwerden sucht er heute aber wohl de Etappensieg, nachdem er in den ersten zehn Tagen bereits dreimal in die Top10 gefahren war.

Francesco Gavazzi konnte bislang nicht die erhofften Ergebnisse für seine Mannschaft Ag2r abliefern. Zu Buche stehen die Plätze 9 (Etappe 3), zudem wurde er 8. (Etappe 4) und 5. (Etappe 6). Er gehört mit seinem Fluchtkollegen Sutton zu den wenigen Sprintern, die noch immer im Rennen sind.

Bleibt noch Sagans Teamkollege Bram Tankink. Dieser belegt einen Gesamtplatz in der Nähe des 40. Rangs, war beim Giro bislang vor allem als Helfer zugange und konnte dementsprechend noch keine Top-Platzierung einfahren.

__________

Im Hauptfeld kontrollierte Scarponis SpiderTech-Mannschaft den Vorsprung der Gruppe, allerdings schien man die Gruppe heute ziehen lassen zu wollen, den nie deutete die Nachführarbeit auf ein besonders hohes Tempo im Feld hin, auch wenn das Team Leopard an den Anstiegen nach vorne kam und die Nachführarbeit mitgestaltete, was zum Abreißen einiger Fahrer führte.



An der Spitze des Rennens sorgte vor allem Tankink am Passo del Tonale für ein hohes Tempo, dem Chris Sutton bei KM 160 - also 6 Kilometer vor dem Gipfel und 70 Kilometer vor dem Ziel - nicht mehr zu folgen vermochte. Sutton sah bald ein, dass er es eh nicht mehr nach vorne schaffen würde und nahm dementsprechend die Beine hoch, wurde auf der Abfahrt vom Tonale vom Feld gestellt.

Dort hatte der unermüdliche Carlos Sastre aus dem Feld heraus attackiert, beinahe täglich probiert es der 36-jährige Spanier hier in der letzten Giro-Woche, wurde aber erneut schnell wieder gestellt. Nichtsdestotrotz sorgte seine Attacke für einen Ruck im Peloton, dem einige Sprinter wie Angelo Furlan zum Opfer fielen.

An den Bergpunkten hatte nur der Slowake Peter Sagan Interesse, der sich diese am Tonale vor Tiralongo und Gavazzi holte.

1. Bergwertung:
01 SAGAN Peter (COF)
02 TIRALONGO Paolo (AST)
03 GAVAZZI Francesco (ALM)
04 WEGMANN Fabian (BMC)
05 TANKINK Bram (COF)

Am Gipfel des Tonale hatten die verbliebenen fünf Ausreißer einen Vorsprung von sieben Minuten. Auf die Abfahrt folgte der TV-Sprint in Edolo, den abermals Peter Sagan als Erster überfuhr.

TV-Sprint:
01 SAGAN Peter (COF)
02 GAVAZZI Francesco (ALM)
03 WEGMANN Fabian (BMC)
04 TIRALONGO Paolo (AST)
05 TANKINK Bram (COF)

Im Aufstieg nach Aprica, 2010 (Sieger Michele Scarponi) und 2006 (Sieger Ivan Basso) Etappenzielort des Giro, attackierte Paolo Tiralongo seine Fluchtgefährten. Dies geschah sechs Kilometer vor der Kuppe und dementsprechend 24,5 Kilometer vor dem Ziel. Tankink gab noch mal alles in der Verfolgung, musste dann aber abreißen lassen. In den flacheren Bereichen konnten Sagan, Gavazzi und Wegmann aber wieder zu Tiralongo aufschließen und die Ausreißer setzten ihre Flucht als Quartett mit dreieinhalb Minuten Vorsprung in Aprica fort, die Punkte holte sich abermals Sagan.

2. Bergwertung:
01 SAGAN Peter (COF)
02 GAVAZZI Francesco (ALM)
03 TIRALONGO Paolo (AST)
04 WEGMANN Fabian (BMC)

Im Feld hatte Leopard das Tempo im Aufstieg nach Aprica noch mal angezogen, was weitere Fahrer den Anschluss kostete, jedoch keinen der Fahrer vorne in der Gesamtwertung in Schwierigkeiten brachte.

Als die vier Spitzenreiter mit zweieinhalb Minuten Vorsprung auf die letzten fünf Kilometer gingen, war das Durchkommen sicher. Zwar war die Nervosität vorne jetzt merklich spürbar, allerdings kam es zu keinen Spielchen und die vier zogen weiterhin gemeinsam durch.

_____________________

Und jetzt können wir LIVE vom letzten Kilometer des Rennens berichten, soeben sind wir an der 1-Kilometer-Marke vorbei, die Führungsarbeit leistet derzeit Paolo Tiralongo, der um seine Unterlegenheit in einem Sprint gegen seine Fluchtgefährten weiß und jetzt wohl für das Gesamtklassement fährt.
An zweiter Position Fabian Wegmann, gefolgt von Gavazzi und Sagan.

Wer ist der bessere Sprinter, Gavazzi oder Sagan? Das lässt sich schwer sagen, aber gleich werden wir sehen wer zumindest für heute von sich behaupten kann, der Bessere zu sein. Die französische Équipe Ag2r konnte bereits auf der 8. Etappe mit Davide Appollonio einen Erfolg feiern, Cofidis war zweimal - mit Sagan und McEwen - erfolgreich. BMC und Astana konnten beide noch keinen Etappensieg feiern, ihren Fahrern kann man hier vorne aber auch die schlechtesten Chancen zurechnen.

Vielleicht hat aber Wegmann die beiden Anstiege besser verkraftet als Gavazzi und Sagan? Jedenfalls nur noch 450 Meter, wann werden die drei hinter Tiralongo antreten. Dieser hält weiterhin das Tempo hoch, vielleicht kann der "ewige Gregario" ja heute in die Top20 des Gesamtklassements fahren.

300 Meter noch und da geht schon Fabian Wegmann! Jetzt schert der Deutsche aus, er weiß, dass er die anderen beiden wohl nur mit einem langen Antritt schlagen kann und da ist schon eine kleine Lücke, das sieht ganz gut aus! Gavazzi kommt aber wieder näher, tritt jetzt an der 200-Meter-Marke erst richtig an, ebenso Sagan.

Gavazzi doch schon fast bei Wegmann, gleiche Höhe, überholt diesen jetzt, Sagan tut es ihm gleich, es wird der Zweikampf Gavazzi vs. Sagan, Gavazzi von vorne, Sagan kommt näher, da ist die Ziellinie...und Gavazzi siegt! Der 26-jährige Italiener sorgt für den zweiten Etappenerfolg für sein Team Ag2r. Zweiter wird Sagan vor Wegmann und Tiralongo.

Auf der Zielgeraden jetzt auch schon Bram Tankink, zwar deutlich hinter der Spitzengruppe, aber er wird noch vor dem Feld ins Ziel kommen. So, jetzt schon die letzten Meter für ihn, eine Minute und elf Sekunden hat er an Rückstand zu verzeichnen.

Das Feld, angeführt von SpiderTech, auch schon auf dem letzten Kilometer, die werden wohl mit einer Zeit um die zweieinhalb Minuten reinkommen. Sprinter dürften kaum noch welche dabei sein, so groß ist das Feld nicht mehr. Es geht auf die letzten 300 Meter, Iglinskiy zieht das Tempo ein letztes Mal an, wer kann oder will da noch vorbeigehen? Daniele Colli von Garmin ist also noch dabei, er tritt jetzt an, ebenso Federico Canuti von Farnese Vini, auch Rubiano und das HTC-Duo Visconti/Cataldo da vorne zu sehen. Colli gewinnt den Sprint des Feldes und wird Sechster, gefolgt von Canuti, Visconti und Iglinskiy, der die Top10 abrundet.

Ich verabschiede mich von einer weiteren schönen Etappe des Giro 2011, auch wenn es heute - manche mögen sagen leider, für die Fahrer aber zum Glück - etwas ruhiger zur Sache ging als die Tage zuvor. Morgen erwartet uns eine ähnliche Etappe wie die heutige, die letzte Chance für Ausreißer vielleicht, bevor die drei finalen Tagen noch mal voll und ganz im Zeichen des Kampfs um das Gesamtklassement stehen werden. Arrivederci!

 
Leon
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RE: Giro d'Italia (GT)

#19 von freire , 11.06.2011 01:32

Etappe 18

Hallo und herzlich Willkommen zur 18. Etappe des Giro d'Italia 2011. Die Giro Tross befindet sich momentan in Morbegno und für die Fahrer stehen heute 151 Kilometer nach San Pellegrino Terme auf dem Programm. Einzige Schwierigkeit des heutigen Tages ist der Anstieg der zweiten Kategorie Passo di Ganda.

Schauen wir doch mal kurz, was die Kollegen von Live - Radsport zu dieser Etappe zu sagen haben:

Zitat
Im Vergleich zu den 230 Kilometern gestern ist die 18. Etappe mit 151 Kilometern ausgesprochen kurz. Mit dem Vortag könnten sie aber durchaus gemein haben, dass Ausreißer den Sieg unter sich entscheiden. Von Morbegno aus geht es zunächst mehr als hundert Kilometer flach teils am Comer See entlang durch Gebiete, die man zum Beispiel von der Lombardei-Rundfahrt kennt. Die größte Schwierigkeit der heutigen Strecke stellt der Passo di Ganda dar, an dem es auf 1060 Metern Höhe eine Bergwertung der 2. Kategorie gibt. Auf den letzten zwei Kilometern ist der Berg mit im Schnitt fast 10% Steigung am steilsten und könnte so für Angriffe sorge - in einer Spitzengruppe und vielleicht ja auch im Hauptfeld.

Die 25 Kilometer lange Abfahrt bietet einige Tücken, wird in der ersten Hälfte von mehreren kleinen Gegensteigungen unterbrochen und hat einige technisch anspruchsvolle Kurven. Erst die letzten fünf Kilometer bis zum Ziel in San Pellegrino Terme sind wieder flach. Es könnte also durchaus Angriffe der Klassementfahrer geben oder Fahrer, die es Kanstantsin Sivtsov nachmachen wollen, der sich als Ausreißer gestern von Platz zwölf auf fünf verbesserte. Vielleicht kann auch niemand von den Favoriten mit einer Attacke Zeit gewinnen, aber durch ein hartes Rennen jemanden distanzieren.



Bevor wir nun in die Zusammenfassung einsteigen noch ein kurzer Überlbick über die wichtigsten Wertungen. Im rosa Trikot ist weiterhin Michele Scarponi und ich erwarte heute auch keine großen Änderungen in der Gesamtwertung. Die ersten drei Fahrer liegen zwar nur 28 Sekunden auseinander, werden sich aber wohl für morgen und vor allem für übermorgen schonen, dann wird sich am Colle de Finestere wohl der Giro entscheiden. Das Podium scheint auch schon an Scarponi, Anton und Nibali verteilt. Denis Menchov, der Viertplatzierte, leigt schon über vier Minuten zurück. Im weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers ist Steven Kruijswijk unterwegs. Der Niederländer vom Rabobank Team hat gut 30 Sekunden Vorsprung auf Robert Kiserlovski. Auch zwischen den beiden sollte es nochmal heiß hergehen. Ich erwarte aber letztlich Kruijswijk in weiß in Mailand.

Die Punktewertung führt ebenfalls Michele Scarponi an. In dieser Wertung hat er acht Punkte Vorsprung auf seinen Landsmann Nibali. Je nach dem, wie die beiden sich auf den letzten vier Etappen platzieren, kann das Trikot auch nochmal seinen Besitzer wechseln. Das Trikot trägt heute aber natürlich Nibali, da Scarponi in rosa durchs Land radelt.

Im grünen Bergtrikot fährt heute Francesco Masciarelli. Der Farnese Profi hat 15 Punkte auf Michele Scarponi Vorsprung. Sollte es Scarponi auch auf dieses Trikot abgesehen haben, könnte es nochmal eng werden. Auf der anderen Seite könnten Scarponi so die nötigen Körner im Kampf gegen Nibali und Anton fehlen.

Werfen wir nun aber einen Blick auf das Tagesgeschehen. Wir haben momentan eine sechsköpfige Ausreißergruppe vorne.

Ausreissergruppe:
PIDGORNYY Ruslan (FAR)
FURLAN Angelo (COF)
FINETTO Mauro (ALM)
COLLI Daniele (GRM)
SÖRENSEN Niki (LEO)
VISCONTI Giovanni (THR)

Bestplatzierter der Gruppe in der Gesamtwertung ist Giovanni Visconti als 34. Dies ist in soweit interessant, dass man Fahrer wie Le Mevel oder auch Carrara heute nicht in die Gruppe gelassen hat, man wollte im Peloton dort kein Risiko eingehen. Neben den Klassementfahrern haben es noch ein paar andere Fahrer nicht in die Gruppe geschafft. Unter anderen Minard von Cofidis, Verdugo von Leopard oder auch Lastras von Ag2r. Aber alle drei Teams haben einen anderen Fahrer in der Gruppe und sollten somit zufrieden sein. Auch Pinot von FDJ probierte es, hatte heute aber auch nicht das nötige Glück.

Im Feld führten unter anderen Astana, SpiderTech und Rabobank immer mal wieder nach und sorgten so dafür, dass die Ausreißer keinen sehr großen Vorsprung herausfuhren konnten. Aber wie schon gesagt, waren die Ausreißer auch keine große Gefahr für die Top 20.

Beim täglichen Zwischensprint gewann dann Angelo Furlan, der sich wohl extra für den Sprint in die Gruppe gesetzt hat. Da er sich danach ins Peloton zurückfallen ließ. Zweiter wurde Visconti vor Pidgornyy.

TV-Sprint:
01 FURLAN Angelo (COF)
02 VISCONTI Giovanni (THR)
03 PIDGORNYY Ruslan (FAR)
04 SÖRENSEN Niki (LEO)
05 FINETTO Mauro (ALM)

An der Bergwertung holte sich dann Visconti die Punkte. In der Bergwertung liegt der Italiener in den Top 10. Zweiter wird Pidgornyy gefolgt von Sörensen.

Bergwertung:
01 VISCONTI Giovanni (THR)
02 PIDGORNYY Ruslan (FAR)
03 SÖRENSEN Niki (LEO)
04 FINETTO Mauro (ALM)
05 COLLI Daniele (GRM)

Im Hauptfeld gab es am Anstieg die obligatorische Attacke von Carlos Sastre und wie in den letzten Tagen konnte er sich nicht absetzen. Er wurde von Farnse Vini wieder eingeholt. Das italienische Team bereitete eine Attacke von Kiserlovski vor, die aber von den Fahrern, in der GK dicht bei Kiserlovski lagen, vereitelt wurde. So wurden nur ein paar bergschwächere Fahrer abgehängt.

Zehn Kilometer nun noch und die Ausreißer haben vier Minuten Vorsprung. Damit dürfte klar sein, dass die fünf Fahrer den Sieg unter sich ausmachen werden. Aber wie wird es ablaufen? Visconti, Finetto und Colli sind keine schlechten Sprinter, aber möchten sie es auch auf einen Sprint ankommen lassen? Sörensen und Pidgornyy sollten auf jeden Fall nochmal attackieren, wenn sie eine Chance haben möchten.

Und da ist die erste Attacke. Ruslan Pidgornyy versucht sich abzusetzen und reißt eine Lücke. Der Ukrainer kann sich absetzen. Fährt Meter um Meter heraus. Wer führt jetzt nach? Visconti ist es. Der HTC Profi will hier seine zweite Etappe gewinnen. Auch Colli arbeitet mit. Finetto ist auch dabei und möchte für Ag2r den zweiten Sieg in Folge holen, nachdem gestern schon Francesco Gavazzi gewann. Sörensen liegt eher hinten drauf. Ob sich der Däne nicht verpokert? Der Abstand bleibt jetzt stabil. Auch wenn Pidgornyy nicht weit weg ist, kommen die Verfolger jetzt nicht wirklich näher heran.

Kommen die Verfolger nochmal heran? der Vorsprung wird wieder etwas kleiner. Fünf Kilometer sind es noch. Pidgornyy, weit über den Lenker gebeugt, gibt hier alles. Bei den Verfolgern arbeiten die Italiener aber gut zusammen und wollen sich die Möglichkeit auf den Sieg nicht nehmen lassen. Auch Sörensen arbeitet nun mit.

Pidgornyy eingeholt! Es sollte nicht sein für den Fahrer von Farnese... Attacke... gleich die nächste Attacke aus der Gruppe. Es ist der Leopard Niki Sörensen. Das Team ist laut Phil Liggett übrigens nach dem deutschen Panzer Leopard benannt. Naja wenn er meint... Sörensen gibt jetzt jedenfalls richtig Gas.

Sörensen kämpft sich Richtung Ziel. Die Verfolger haben sich zuerst nur angeschaut, so konnte Sörensen seinen Vorsprung ausbauen. Dieser schrumpft jetzt aber wieder etwas, können die italienischen Verfolger erneut eine Lücke zu fahren?

Nur noch 1000m für Sörensen. Der Däne gibt alles für seinen größten Erfolg der Karriere. Die Rundfahrt verlief bisher nicht wie erhofft für Leopard. Man war nach Italien gereist um mit Denis Menchov zu gewinnen. Dieser liegt nun aber über vier Minuten zurück auf Platz vier. Keine schlechte Platzierung, aber man hatte sich halt mehr erhofft.

Sörensen macht es! Der Däne gewinnt. Und wer wird Zweiter? Visconti ist es. Mit ca sechs Sekunden Rückstand wird er Zweiter vor Colli und Finetto. Pidgornyy rollte dann nur noch aus auf den letzten Metern.

Im Hauptfeld gewinnt Peter Sagan den Sprint der Gruppe vor Ginanni und Scarponi. Mit dem Blick aufs Resultat müssen wir uns auch schon wieder verabschieden. Morgen gibt es eine kleine Bergankunft, bei der die Favoriten dann wieder hellwach sein müssen, damit sie nicht entscheidene Sekunden verlieren.

01 SÖRENSEN Niki (LEO)
02 VISCONTI Giovanni (THR) +6 Sek.
03 COLLI Daniele (GRM)
04 FINETTO Mauro (ALM)
05 PIDGORNYY Ruslan (FAR) +12 Sek.
06 SAGAN Peter (COF) +3:39 Min.
07 GINANNI Francesco (GEO)
08 SCARPONI Michele (CSM)
09 POZZOVIVO Domenico (BMC)
10 TIRALONGO Paolo (AST)
11 MACHADO Tiago (GRM)
12 BAKELANTS Jan (COF)
13 NIBALI Vincenzo (FDJ)
14 VINOKOUROV Alexandre (AST)
15 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
16 MENCHOV Denis (LEO)
17 KRUIJSWIJK Steven (RAB)
18 CARRARA Matteo (ALM)
19 KISERLOVSKI Robert (FAR)
20 LE MEVEL Christophe (ALM)
21 ARROYO DURAN David (MOV)
22 PINOTTI Marco (GEO)
23 SASTRE CANDIL Carlos (OLO)
24 DANIELSON Tom (LEO)
25 VANENDERT Jelle (RAB)

Top 50 GW: s.t.

Rest: +6 Min.

 
freire
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RE: Giro d'Italia (GT)

#20 von daN , 11.06.2011 21:14



19. Etappe:

Hallo und Herzlich Willkommen zur 19. Etappe des Giro d'Italia!

Die letzten Etappen ließen einen Trend in der Gesamtwertung erkennen und die Anzahl der Favoriten hat sich mittlerweile auf drei Fahrer reduziert. Es handelt sich um Michele Scarponi, der momentan in der Gesamtwertung 15 Sekunden vor Igor Anton liegt. Vincenzo Nibali liegt mit 28 Sekunden Rückstand in Lauerstellung und in Anbetracht seiner Zeitfahrstärke, müssen die anderen beiden ihren Vorsprung höchstwahrscheinlich noch vergrößern. Dahinter liegt Menchov ziemlich isoliert auf dem 4. Rang, Machado und Vinokourov machen sich noch Platz 5 aus. Dahinter geht es noch wesentlich enger zu und da haben noch einige Fahrer die Chance, den Sprung in die Top 10 zu schaffen.



Die heutige Etappe sollte die Favoriten vor keine großen Schwierigkeiten stellen und Abstände werden höchstens erst auf den letzten Kilometer vor dem Ziel entstehen, da die Schlusssteigung bis dahin recht moderat verläuft. Groß werden diese aber mit Sicherheit nicht werden.

Nachdem heute nur begrenzte Sendezeit zur Verfügung steht, befinden sich die Fahrer bereits im Schlussanstieg. Momentan passiert noch nicht viel, deswegen machen wir zuerst einen kurzen Rückblick.

Der Start der heutigen Etappe erfolgte um 12 Uhr in Bergamo und kurz danach wurden die Fahrer auf die 209 km lange Strecke geschickt. Wie schon gesagt ist die Etappe um einiges einfacher als in den vergangenen Tagen (Etappe 15, 16 etc.), trotzdem werden sich die Favoriten auf den letzten Kilometern mit Sicherheit nichts schenken.

Relativ bald machte Pavel Brutt mit einer Attacke auf sich aufmerksam. Dieser Attacke folgten gleich Masciarelli, Zaugg, Lastras und Minard. Auch Carrara wollte hier noch nach vorne in die Gruppe fahren, er wurde aber von Garmin, Rabobank und HTC gleich wieder gestellt. Auch Masciarelli lag sehr gut in der Gesamtwertung, nach Absprache mit Garmin, Rabobank und HTC lies man ihn aber doch in der Gruppe fahren, mit dem Versprechen, dass sich der Italiener an der Bergwertung zurückfallen lassen würde.

Nicht jedes Team würde dem zustimmen, nachdem das Team aber einen sehr guten Ruf bei den anderen Teams genießt, war dies für die betreffenden Teams wahrscheinlich eine einfache Entscheidung.

Die angesprochenen Fahrer konnten sich also lösen und bildeten somit die Spitzengruppe des Tages:

Zitat
018 ZAUGG Oliver (AST)
086 MASCIARELLI Francesco (FAR)
097 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
152 BRUTT Pavel (THR)
167 MINARD Sébastien (COF)



Brutt war natürlich nicht begeistert, dass Masciarelli vorne mit dabei war, aber nach einiger Zeit und einigen Funksprüchen sollte Brutt dann doch mitarbeiten. In weiterer Folge sollte dieser Zwist aber dazu führen, dass die Gruppe nicht immer perfekt lief.

Im Feld hingegen war man recht zufrieden mit der Gruppe, nachdem Masciarelli sich ja zurückfallen lassen sollte, somit konnte die Gruppe trotz einiger "Ruhephasen" einen Vorsprung von 7:21 Min bei Kilometer 80 herausfahren.

Nachdem der Vorsprung dann doch einigen Teams sorgen bereitete, schalteten sich vermehrt SpiderTech, Garmin und auch Rabobank und FDJ in die Nachführarbeit mit ein. Bis zum Anstieg hin blieb der Anstieg etwa konstant und fing erst am Fuß des Mottarone das erste Mal zu sinken an.

Am Fuße des Mottarone fielen dann gleich einmal die ersten Helfer zurück, die sich im Gruppetto wiederfanden. In erster Linie waren das die Fahrer, die bisher die Nachführarbeit geleistet hatten.

Zitat
M. Bodnar (LAM)
Ignatiev (RAB)
Warbasse, Colli (GRM)
Sutton (FAR)
Camussa, Peruffo, Modolo (GEO)
Blythe (FDJ)
C. Meyer (THR)



Im Laufe des Anstieges fielen immer mehr Fahrer zurück, sodass dann nur mehr etwa 50 Fahrer in der ersten Gruppe übrig blieben.

Zitat
Cheula, Eisel, Flecha (LAM)
Bazayev, Pate, Zeits (AST)
Gretsch, Tuft (CSM)
Kaisen, Westra (RAB)
Cardoso, Oliveira, Sergent, Wyss (BMC)
Pauwels, N. Sörensen (LEO)
Boaro, Canuti, Kostyuk, Pidgornyy (FAR)
Jarc, F. Gavazzi, Joly, Finetto (ALM)
Cannone, Ginanni (GEO)
Offredo, Sabatini (FDJ)
Cano, Erviti, Mancebo (OLO)
Bobridge, Kangert (THR)
De Waele, Furlan, Chainel (COF)



Auf den letzten Kilometern bis zum Gipfel folgte dann eine weitere Tempoverschärfung und somit mussten weitere Fahrer abreißen lassen.

Zitat
Kadri (AST)
Wegmann, Froome (BMC)
Ovechkin (CSM)
Pasamontes, Jo. Herrada (MOV)
Pantano, Rubiano (LEO)
Golcer (FAR)
Losada (ALM)
D. Caruso, de Greef, Rabon (SAX)
Eibegger, Sevilla (OLO)




In der Spitzengruppe tat sich hingegen nicht viel und es blieb bis kurz vor dem Gipfel alles geschlossen. 400 Meter vor der Wertung folgte dann die Attacke von Masciarelli mit der er sich von seinen Begleitern lösen konnte und somit die Bergwertung holte.

Kategorie 1, Mottarone (km 135,3):
1 MASCIARELLI Francesco (FAR)
2 MINARD Sébastien (COF)
3 BRUTT Pavel (THR)
4 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
5 ZAUGG Oliver (AST)
6 VISCONTI Giovanni (THR)

Masciarelli hält sein Wort und lässt sich danach aus der Gruppe zurückfallen. Die anderen Fahrer waren natürlich nicht besonders begeistert, da sie danach öfters durch die Führung gehen mussten. Brutt wurde dafür dann aktiver und somit lief die Gruppe eigentlich besser als zuvor.
Trotzdem sollte der Vorsprung dann nicht mehr steigen, da man im Feld in Form von Garmin und Spidertech die Tempoarbeit übernahm.

Der Vorsprung der Gruppe betrug noch gute 5 Minuten am Gipfel des Mottarone, in Hinsicht auf die verbleibenden 72 Kilometer aber ein nicht besonders großer Polster.

An der TV-Wertung 45 Kilometer vor dem Ziel war Minard der Sieger, da er sich aber schon bei zwei vorangegangenen Etappen bei diesen immer wieder gezeigt hatte, war dies nun keine große Überraschung. Aus dem Feld heraus gab es einen Kampf zwischen Visconti und Sagan, bei dem Visconti die Oberhand behielt.

Nachdem sich nach der Abfahrt vom Mottarone nur zwei Teams an der Nachführarbeit beteiligten und diese auch nicht besonders motiviert schienen, stieg der Vorsprung bis zu dieser Wertung wieder auf 6:30 Minuten und damit sah die Gesamtsituation für die Gruppe wieder um einiges besser aus als zuvor.


Zwischensprint, Ornavasso (km 165,0):
1 MINARD Sébastien (COF)
2 BRUTT Pavel (THR)
3 ZAUGG Oliver (AST)
4 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
5 VISCONTI Giovanni (THR)
6 SAGAN Peter (COF)

Bis hin zum Schlussanstieg, der 28,2 Kilometer lang war, sollte die Gruppe nur mehr eine Minute verlieren und somit blieben den Ausreißern noch ganze 5:36 Min Vorsprung für die letzten Kilometer.

Die Situation hatte sich für die Ausreißer deutlich verbessert und die Chance auf den Etappensieg war mit Sicherheit gegeben.



Der Anstieg zum Macungnaga ist im Vergleich zu den bisherigen Bergankünften noch eine der leichteren. Es warten auf den letzten Kilometern nur knapp 6%, also nicht wirklich eine Steigung, bei der die Favoriten Probleme bekommen sollten.

SpiderTech war in Folge weiterhin bemüht das Tempo im Feld hoch zu halten und schickte die nächsten beiden Fahrer in die Führung. Samoilau und Kashechkin schienen gut drauf zu sein und reduzierten gleich mal den Abstand nach vorne.

Damit ist der Rückblick beendet und wir sehen wieder Livebilder.

Es hat sich seitdem nicht mehr viel getan und es sind weiterhin Samoilau und Kashechkin in der Führung. Zwar verringert sich der Abstand nach vorne immer weiter, das Tempo scheint dennoch nicht wirklich hoch zu sein. Bei 15 noch zu fahrenden Kilometern haben die Ausreißer immer noch knapp 3:40 Min. Es sieht also fast danach aus, als könnte es zumindestens einer der Fahrer heute schaffen.

Einem ist das Tempo im Feld auf jedenfall viel zu niedrig, undzwar Carlos Sastre. Er hat es bei dem Giro schon einige Mal versucht und auch heute geht er wieder mit einer Attacke. Die Attacke ist auf jedenfall eine Bestätigung, dass das Tempo nicht allzu hoch ist, denn er kommt da recht schnell weg und kann ein gutes Polster rausfahren.

Durch die Attacke erhöht sich aber dennoch das Tempo und somit fallen einige Helfer zurück.

Auch in der Spitzengruppe tut sich was, denn Minard und Brutt scheinen Probleme zu bekommen. An der 10 Kilometer Marke müssen sie nun abreißen lassen und können Lastras und Zaugg nicht mehr folgen. Somit wird wohl nur mehr einer der beiden die Möglichkeit auf den Etappensieg heute haben.

Die Situation bleibt dann weiterhin gleich. Das Tempo im Feld ist nicht allzu hoch, dennoch schrumpft der Abstand nach vorne immer mehr. Auch Sastre scheint heute nicht den besten Tag erwischt zu haben und wird nach 6 Kilometer wieder gestellt.

Umso steiler es wird, desto mehr Fahrer geraten in Schwierigkeiten, auch Danielson kämpft nun am Ende des Feldes um den Anschluss. Es sind noch etwa 6 Kilometer für die Spitzengruppe zu fahren und Zaugg erhöht das Tempo. Lastras versucht noch dranzubleiben, muss dann aber wenige Meter danach doch abreißen lassen.

Auch im Feld fahren nur noch etwa 25 Fahrer und so langsam bahnt sich dort ein Ausscheidungsrennen an. Die Situation ist also Zaugg gegen das Favoritenfeld. Bei der 6 Kilometermarke sind es aber noch stolze 2:35 Min, somit ist die Chance für Zaugg sicher gegeben, wenn er in Folge aber nicht noch eingeht.

Bei noch 4 verbleibenden Kilometer hat er nurmehr 1:40 Vorsprung, es scheint also sehr knapp zu werden und es wird sicher davon abhängen, ob die Favoriten heute noch attackieren werden. Momentan scheint aber keiner wirklich daran interessiert zu sein sich zu lösen, somit bleiben alle noch zusammen. Oder auch nicht - Roman Kreuziger probiert es mit einer Attacke und kann sich gleich mal lösen. Er liegt schon recht weit in der Gesamtwertung zurück und wird erstmal nicht beachtet.
Er kann gleich eine große Lücke herausfahren und im Feld kommen den Teams langsam die Helfer abhanden, sodass jeder nun für sich fahren muss.

Auch Le Mevel sieht, dass nun nicht wirklich Tempo bei den Favoriten drinnen ist und geht ebenfalls ohne großen Kraftaufwand mit einer Attacke weg.

Zwar versucht Spidertech weiterhin das Tempo zu kontrollieren, Sella scheint dann aber doch auch Probleme zu kommen und somit muss sich auch der letzte Helfer verabschieden.

Zaugg kämpft immer noch vorne, kann sich aber noch gut halten. Kreuziger kann ein gutes Polster auf die Favoriten herausfahren, kommt aber auch nur mäßig an Zaugg heran. Das gleiche gilt für Le Mevel, der mit etwa 10 Sekunden hinter Kreuziger nachfährt.

Die Situation zwei Kilometer vor dem Ziel ist dann folgendermaßen:

Zitat
Zaugg
+1:15 Min
Kreuziger
+1:28
Le Mevel
+2 Min
Favoritenfeld



An der zwei Kilometermarke haben dann Menchov, Pinotti und Contador die ersten Probleme und fallen zurück. Inzwischen geht Kreuziger an Lastras vorbei, der sich noch zwischen ihm und Zaugg befand. Ihn haben wir an der Wertung unterschlagen. Lastras spielt aber dann noch eine wichtige Rolle, denn er lässt sich zu Le Mevel zurückfallen und macht noch für einige hundert Meter das Tempo für ihn.

1,8 km vor Ziel folgt nun eine leichte Verschärfung Machado, der hier die Favoriten etwas antesten will. Zwar kommt er nicht weg, die Gruppe bricht aber nochmal auseinander und somit ergibt sich auch in der Favoritengruppe eine neue Situation. Kiserlovski und Pozzovivo können nicht folgen, auch Löfkvist und Arroyo sind bald in Problemen, sodass sich nur mehr 10 Fahrer in der Favoritengruppe befinden.

Zaugg ist bereits am letzten Kilometer und nun sieht es wirklich gut aus. Er hat noch immer etwa 50 Sekunden Vorsprung auf Kreuziger und etwas mehr als eine Minute auf Le Mevel. Diesen Vorsprung sollte er auf keinen Fall nicht mehr verlieren und somit sollte Zaugg die heutige Etappe gewinnen können. Kreuziger und Le Mevel scheinen nun auch nicht mehr ganz frisch zu sein und verlieren mittlerweile auch wieder etwas Zeit auf die Favoriten. Zu Le Mevel sollten es nur mehr um die 30 Sekunden sein.

Am letzten Kilometer dann erneut eine Attacke, bei der sich Vinokourov, Scarponi, Nibali und Anton lösen können. Die drei Sieganwärter können sich abermals lösen und fahren nun ihr eigenes Rennen.

Machado, Niemiec, Cataldo, Kruijswijk, Siutsou, Tiralongo bilden dahinter eine kleine Gruppe, die nun am letzten Kilometer Sekunde um Sekunde verliert.

Oliver Zaugg kommt schon auf die letzten Meter und feiert einen sicheren Etappensieg. Nachdem bisher Rabobank so erfolgreich bei den Etappensiegen war, sind bisher einige Teams ohne Etappensieg geblieben. Bis vor wenigen Momenten zählte Astana noch dazu, nun darf sich der Teammanager über den ersten Sieg freuen. Kreuziger hat noch alles versucht um an Zaugg heranzukommen, die Attacke war aber etwas zu spät bzw. der Abstand von Zaugg einfach um einen Hauch zu groß. Das Podest komplettiert Le Mevel, der mit Lastras noch eine gute Stütze an seiner Seite hatte. Er kann ein bisschen Zeit in der Gesamtwertung aufholen, schlussendlich sind es aber dann nur etwas mehr als 10 Sekunden auf den ersten Favoriten.

Bei den angesprochenen Favoriten tut sich dann auf den letzten Metern auch noch was, undzwar versucht sich erst Scarponi zu lösen, bei seiner Attacke können aber noch alle folgen. Bei der Attacke von Vinokourov hingegen hat Anton Probleme und fällt ein wenig zurück. Scarponi und Nibali gehen nicht sofort nach und belauern sich ein wenig, sodass Vinokourov schlussendlich drei Sekunden vor diesen beiden ins Ziel kommt. Anton verliert dann auf den letzten Metern noch 8 Sekunden auf seine direkten Konkurrenten.

Im Sprint der Verfolger ist dann Machado der Stärkste.


Zaugg gibt bereits Autogramme nach seinem Etappensieg



Tagesergebnis:
1 Zaugg (Astana)
2 Kreuziger (Saxo Bank) 0.23
3 Le Mevel (Ag2r) 0.35
4 Lastras (Ag2r) 0.35

5 Vinokourov (Astana) 0.46

6 Scarponi (Spider) 0.49
7 Nibali (FDJ) 0.49

8 Anton (Movistar) 0.57

9 Machado (Garmin) 1.07
10 Cataldo (HTC) 1.07
11 Kruijswijk (Rabobank) 1.07
12 Siutsou (Saxo Bank) 1.07
13 Niemiec (Garmin) 1.07
14 Tiralongo (Astana) 1.07

15 Löfkvist (HTC) 1.20
16 Arroyo (Movistar) 1.20

17 Kiserlovski (Farnese) 1.32
18 Pozzovivo (BMC) 1.32

19 Bakelants (Cofidis) 1.33

20 Brutt (HTC) 1.37

21 Menchov (Leopard) 1.46
22 Pinotti (Geox) 1.46
23 Contador (Lampre) 1.46

24 Minard (Cofidis) 2.08

25 Carrara (Ag2r) 2.14
26 Danielson (Leopard) 2.14
27 Sastre (Omega) 2.14
28 Pinot (FDJ) 2.14
29 di Gregorio (FDJ) 2.14
30 Agnoli (Astana) 2.21
31 Uran (Saxo Bank) 2.14
32 Sella (Spider) 2.14

33 Landa (Movistar) 2.21

34 Possoni (BMC) 3.02
35 Samoilau (Spider) 3.02
36 Pardilla (Movistar) 3.02

37 Sarmiento (Farnese) 3.27
38 Baliani (Geox) 3.27
39 Rohregger (Astana) 3.27
40 Kashechkin (Spider) 3.27
41 Hernandez (Movistar) 3.27
42 Tankink (Cofidis) 3.27

43 Capecchi (BMC) 3.58
44 Gustov (HTC) 3.58
45 Valls Ferri (FDJ) 3.58

46 Wegelius (Spider) 5.15
47 Iglinskiy (Spider) 5.15
48 Masciarelli (Farnese) 5.15
49 Popovych (Garmin) 5.15
50 Talansky (Garmin) 5.15
51 Vanendert (Rabobank) 5.15
52 Visconti (HTC) 6.40
53 Verdugo (Leopard) 6.40
54 Zandio (Leopard) 6.40
55 Sagan (Cofidis) 6.40

Verfolger 1 (Gruppe Wegmann): 15.23
Verfolger 2 (Gruppe Gavazzi): 25.13
Verfolger 3 (Gruppe Sutton): 30.11

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#21 von Leon , 12.06.2011 15:34



Etappe 20[/size] - Teil 1

Ich begrüße sie recht herzlich zur 20. Etappe des Giro d'Italia 2011 - einen Tag vor Mailand das wohl zweitschwerste Teilstück des gesamten Giros! 242 Kilometer von Verbania am Lago Maggiore bis nach Sestrière. Wie üblich, zunächst einmal die Einschätzung der Kollegen von live-radsport:

Zitat von live-radsport.ch
242 Kilometer lang ist die 20. Etappe und damit die zweitlängste der Rundfahrt. Die ersten 196 Kilometer verlaufen komplett flach, bevor einer der spektakulärsten Anstiege des Giro beginnt. Der Colle delle Finestre bringt die Fahrer von 484 auf 2178 Meter, über sehr gleichmäßige 18,5 Kilometer gibt es eine Durchschnittssteigung von 9,2%. Die Tücke des Berges sind die oberen 7,8 Kilometer über unbefestigte Straßen und teils sehr groben Schotter, was zwangsläufig auch zu großen Zeitunterschieden zwischen den Favoriten führen wird. Ein Defekt kann hier unheimlich viel kosten. Wichtig ist dann die 11 Kilometer lange Abfahrt mit rund 7% Gefälle, auf der Abstände durchaus entscheidend vergrößert oder verringert werden können. Der Schlussanstieg nach Sestrière, insgesamt 16,2 Kilometer lang, hat nicht die ganz hohen Steigungsprozente, wird aber allmählich schwerer und kann einem nach dem langen Tag und dem harten Finestre schnell den Zahn ziehen.


Erinnern wie uns auch an den großen Kampf im Jahr 2005, als Paolo Savoldelli eine der spannendsten Austragungen des Giro überhaupt gewann:

Zitat
Den Finestre entdeckte der Giro im Jahr 2005 - ein Tag, der in seine Geschichte einging. Es war ebenfalls die vorletzte Etappe, Paolo Savoldelli (Discovery Channel) führte die Gesamtwertung 2:09 Minuten vor Gilberto Simoni (Lampre) und 3 Minuten vor Jose Rujano (Selle Italia) an. Gleich zu Beginn des Finestres, als man damals schon einen langen Anstieg nach Sestrière in den Beinen hatte, griffen Savoldellis Verfolger an und der Träger des Rosa Trikots fiel zurück. Auf dem Gipfel, den Simoni mit Rujano und Danilo Di Luca (Liquigas) erreichte, hatte er so viel Vorsprung auf Savoldelli, dass er virtueller Leader war. Aber "Il Falco" begründete bergab seinen Ruf als bester Abfahrer seiner Zeit. Er holte nicht nur viel Zeit auf, sondern scharte auch noch eine Gruppe um sich, die ihm im Schlussanstieg nach Sestrière half: Juan Manuel Garate (Saunier Duval), Wim Van Huffel (Davitamon-Lotto), Serguei Gonchar (Domina Vacanze) und Tadej Valjavec (Phonak). Di Luca fiel von Krämpfen geplagt aus dem Führungstrio heraus und wurde fast noch von der Savoldelli-Gruppe eingeholt. Rujano hängte am Ende noch Simoni ab und holte sich mit 26 Sekunden Vorsprung den Tagessieg. Savoldelli erreichte das Ziel nach 1:55 Minuten, sichert sich so 28 Sekunden vor Simoni und 45 Sekunden vor Rujano den Gesamtsieg. Ein unvergesslicher Tag mit epischen Bilder. Das italienische Fernsehen hatte vom Finestre teils in schwarz-weiß übertragen, als Hommage an die Zeiten von großen Stars wie Fausto Coppi.





Wieder einmal wird heute ein Stück Giro-Geschichte geschrieben werden, 116 Fahrer gehen an den Start, doch wer unter ihnen wird nach etwa sechseinhalb Stunden die Ziellinie in Sestrière als Erster überqueren.
Die Top15 des Gesamtklassements vor dieser Etappe geben eine Idee davon, welche Fahrer hier vorne zu erwarten sein werden:

Zitat
Gesamtklassement nach Etappe 19
1 Michele Scarponi (SpiderTech powered by C10)
2 Igor Anton Hernandez (Movistar) 0,23
3 Vincenzo Nibali (FDJ) 0,28
4 Denis Menchov (Leopard Trek) 5,40
5 Tiago Machado (Team Garmin - Cervélo) 6,41
6 Alexandre Vinokourov (Astana) 7,00
7 Steven Kruijswijk (Rabobank) 9,17
8 Thomas Löfkvist (HTC - Highroad) 9,21
9 Robert Kiserlovski (Farnese Vini - Neri Sottoli) 10,14
10 Domenico Pozzovivo (BMC Racing) 10,23
11 Christophe Le Mevel (Ag2r La Mondiale) 10,25
12 Marco Pinotti (Geox - TMC) 10,51
13 Dario Cataldo (HTC - Highroad) 11,11
14 Jan Bakelants (Cofidis, le Crédit en ligne) 12,04
15 Tom Danielson (Leopard Trek) 12,37


Noch immer liefern sich Michele Scarponi, Igor Anton und Vincenzo Nibali ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
- Michele Scarponi
Sieger von zwei Bergetappen - am Etna und am Zoncolan - hat Scarponi einen Vorsprung von 23 respektive 28 Sekunden auf Anton bzw. Nibali. Er ist so dicht dran am Giro-Sieg wie noch nie, nach seiner Dopingsperre war Scarponi erst im vergangenen Jahr so richtig aufgeblüht, war zunächst beim Giro nur auf Etappenjagd aus, verlor somit früh einige Zeit, bevor er sich auf das Gesamtklassement konzentrierte, immerhin wurde er aber noch Gesamt-Neunter. Mit seinen 31 Jahren werden Scarponi nicht mehr viele Chancen auf den Giro-Sieg bleiben. Ob 28 Sekunden Vorsprung auf Nibali für das Zeitfahren reichen werden?

- Igor Anton
Anton ist 28 Jahre alt und erreicht langsam den Höhepunkt seiner Karriere. Im vergangenen Jahr 6. bei der Vuelta und 20. bei der Tour de France, scheint Anton in diesem Jahr einen weiteren Sprung gemacht zu haben und gehört nun zu den weltbesten Kletterern, was er auf der Königsetappe des Giro über Giau, Fedaia und dem Schlussanstieg nach Gardeccia mit dem Etappensieg eindrucksvoll bewies. Eine Schwäche hat der Baske aber weiterhin: das Zeitfahren, und das dürfte ihm auch bei diesem Giro wieder zum Verhängnis werden. Um eine reelle Chance auf den Giro-Sieg zu haben ist Anton heute zum Angreifen verdammt.

- [size=130]Vincenzo Nibali
Seineszeichens 26 Jahre alt - wurde im vergangenen Jahr sowohl bei der Vuelta als auch beim Giro Gesamt-Vierter und vollzog somit den Schritt vom Klassement-Talent (6. Giro 2008, 9. Giro 2009) zum Klassement-Favoriten. Neben Alberto Contador, der aus den bekannten Gründen bei diesem Giro nicht sein Leistungsoptimum ausschöpfen konnte, galt Nibali vor dem Giro als Favorit Nummer 1. Dieser Rolle wurde er insofern nicht gerecht, dass weder er noch sein Team das Rennen kontrollierten, Nibali nahezu nie angriff und eine passive Fahrweise an den Tag legte, ganz im Gegenteil zu seinem Landsmann Scarponi. Angreifen wird er aber wohl müssen - und zwar heute, wenn er vor dem Zeitfahren einen niedrigeren Rückstand als 28 Sekunden auf Scarponi haben möchte.

Zwar sind die Abstände zwischen den Plätzen 4 (Menchov), 5 (Machado) und 6 (Vinokourov) größer als im Kampf um den Gesamtsieg, doch auch hier ist noch alles offen. Erwischt Menchov einen ähnlich schlechten Tag wie gestern oder kann der Gesamtsieger von 2009 und Gesamtzweite von 2010 heute seinen Konkurrenten sogar Zeit abnehmen? Vinokourov war im vergangenen Jahr Fünfter, wenn er diese Platzierung zumindest wiederholen möchte, muss er noch am überraschend starken Portugiesen Machado vorbeiziehen.

Auch die Plätze 7-12 (Kruijswijk, Löfkvist, Kiserlovski, Pozzovivo, Le Mevel und Pinotti) sind noch sehr umkämpft, zwischen Kruijswijk und Pinotti liegen gerade einmal 1:35 Minuten.

Der heutige Tag wird das Gesamtklassement also mit Sicherheit verändern, doch welches Team hat sich heute welche Strategie ausgedacht, welcher Fahrer wird wo in die Offensive gehen? Auf gehts!

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KM 0 Das Rennen in Verbania ist gestartet! Unter dem Jubel der Zuschauer geht es auf den ersten von 242 Kilometern. Uns erreicht die Meldung von einem Nichtstarter: Daniele Colli, Etappendritter von vorgestern, geht zur vorletzten Etappe nicht mehr an den Start.
Nur noch vier Teams - Farnese Vini, BMC, SpiderTech und Astana - sind übrigens noch vollzählig. Rabobank, Garmin und Lampre sind nur noch zu fünft.

KM 3 Sofort die erste Attacke im Rennen! Thomas Rohregger von Astana probiert es, ihm schließt sich Gorka Verdugo von Leopard an, auch Yaroslav Popovych dabei.

Zitat
Thomas Rohregger (Astana)
Gorka Verdugo (Leopard)
Yaroslav Popovych (Garmin)


KM 7 Das Trio hat 15 Sekunden auf das Feld.

KM 9 Die drei sind wieder gestellt, Cofidis wollte anscheinend Rohregger nicht fahren lassen, fuhr hier mit mehreren Fahrern hinterher.

KM 11 Gleich der nächste Angriff, jetzt ist es Francesco Ginanni, bei ihm das Ag2r-Duo Matteo Carrara/Sébastien Joly und auch wieder Rohregger.

Zitat
Francesco Ginanni (Geox)
Matteo Carrara (Ag2r)
Sébastien Joly (Ag2r)
Kanstantsin Siutsou (Saxo Bank)
Thomas Rohregger (Astana)


KM 13 Garmin, HTC und Farnese scheint die Präsenz von Carrara hier überhaupt nicht zu passen, sie jagen der Gruppe hinterher.

KM 15 Vier Kilometer konnten sie sich vorne halten, jetzt ist diese Gruppe gestellt.

KM 18 Nächster Angriff, Astana zum dritten. Diesmal ist es der Franzose Blel Kadri. Bei ihm zwei Ukrainer, zum einen Popovych, zum anderen Gustov.

KM 22 25 Sekunden hat das Quartett bereits, das sieht ganz gut aus.

KM 25 Jetzt haben sich auf Initiative von Gorka Verdugo hin einige Fahrer auf die Verfolgung gemacht. Darunter auch Losada, De Waele und Ginanni.

KM 31 An der Spitze kommt es zum Zusammenschluss, 1:25 haben sie auf das Feld, die Gruppe des Tages steht:

014 KADRI Blel (AST)
068 VERDUGO Gorka (LEO)
075 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
099 LOSADA Alberto (ALM)
108 SIUTSOU Kanstantin (SAX)
115 GINANNI Francesco (GEO)
155 GUSTOV Volodymir (THR)
164 DE WAELE Bert (COF)

KM 35 Acht Fahrer also an der Spitze, jetzt liegt ihr Vorsprung bei 2 Minuten.

KM 50 Bis zum Fuß des Finestre sind es noch etwa 150 ziemlich flache Kilometer. Die acht Ausreißer haben jetzt 4:45 Minuten, noch gibt es keine Reaktion im Feld.

KM 76 Viel passiert gerade nicht, der Vorsprung der Ausreißer wird weiterhin größer, bis zur TV-Wertung sind es noch 68 Kilometer.

KM 100 Schauen wir uns bei einem Vorsprung von bereits 10:45 Minuten die Platzierungen der Ausreißer in der Gesamtwertung an:

Zitat
34 Kanstantin Siutsou (Saxo Bank SunGard) 41,36
36 Yaroslav Popovych (Team Garmin - Cervélo) 42,55
44 Gorka Verdugo Marcotegui (Leopard Trek) 49,51
48 Blel Kadri (Astana) 55,34
49 Volodymir Gustov (HTC - Highroad) 57,37
60 Alberto Losada Alguacil (Ag2r La Mondiale) 73,07
66 Bert De Waele (Cofidis, le Crédit en ligne) 80,30
83 Francesco Ginanni (Geox - TMC) 106,52


Bei einem Rückstand von 41:36 ist also selbst der Weißrusse Siutsou keine Gefahr für die Fahrer in den Top20. Momentan liegt er virtuell auf dem 26. Rang.

KM 135 Viel passiert weiterhin nicht, der Vorsprung hat allerdings schon stolze 12:22 Minuten erreicht. Der größte Vorsprung überhaupt beim bisherigen Giro? Im Feld begibt sich das Team FDJ nach vorne, auch SpiderTech jetzt mit Gretsch und Tuft in der Verfolgung zu sehen.

KM 144 An der TV-Wertung kommt es zu einem interessanten Szenario. Der momentan Dritte in der TV-Wertung, Bert De Waele übernimmt zunächst die Führung der Gruppe, bremst dann aber 50 Meter vor der Wertung plötzlich ab, lässt Gustov und vorbeiziehen, tritt wieder an und sichert sich den dritten Platz. Schauen wir aber auf die TV-Wertung ergibt das ganze Sinn: Dort war De Waele vor der Etappe nämlich 4 Punkte hinter seinem im Gesamtklassement schlechter platzierten Teamkollegen Minard. Diesem wollte De Waele nun anscheinend die Wertung überlassen.

Zwischensprint, Torino (km 144,1):
1 GUSTOV Volodymir (THR)
2 GINANNI Francesco (GEO)
3 DE WAELE Bert (COF)
4 KADRI Blel (AST)
5 VERDUGO Gorka (LEO)
6 LOSADA Alberto (ALM)

KM 170 Wir nähern uns dem Finestre und überhaupt den hammerharten letzten etwa 45 Kilometern. Der Vorsprung der Ausreißer ist immer noch bei 12 Minuten.

KM 190 Das Feld kommt in Bewegung, viele Fahrer werden jetzt von ihren Helfern nach vorne gebracht. Der Vorsprung der Ausreißer ist etwas kleiner gewordne, beträgt aber weiterhin stolze 11:05 Minuten.

KM 195 Wir sind am Fuß des Finestre, SpiderTech hat das Tempo soeben noch mal etwas verschärft, Ovechkin und Wegelius sind nach vorne gekommen.
Mit 10:29 gehen die Ausreißer in den Anstieg, können sie das durchziehen, wer übernimmt das Tempo im Feld, welche Favoriten attackieren schon hier, wer wird schwächeln?
Die ersten Antworten auf die großen Fragen des Tages werden wir nach diesem Anstieg beantworten können:

 
Leon
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RE: Giro d'Italia (GT)

#22 von Leon , 12.06.2011 19:33

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Etappe 20[/size] - Teil 2

KM 197 OmegaPharma und Astana brettern mit einem heftigen Tempo in den 18,5 Kilometer langen Anstieg rein, unter anderem die Spanier Sevilla und Mancebo sowie Zeits und Pate an der Tempoarbeit beteiligt. Die ersten Fahrer sofort in Problemen:

Zitat
Gretsch (CSM)
Wyss (BMC)
Warbasse (GRM)
Sutton, Kostyuk (FAR)
Rabon (SAX)
Peruffo (GEO)
Blythe, Sabatini (FDJ)
C. Meyer (THR)
Furlan, Minard (COF)


KM 199 Immer noch forcieren OmegaPharma und Astana das Tempo, dahinter Movistar mit sechs Fahrern in Lauerstellung.

KM 200 - noch 43 km - noch 15 Finestre Movistar hat jetzt die Tempoarbeit übernommen, Pasamontes, Herrada, Hernandez, Landa, Pardilla rasen hier in einer Reihe den Berg hoch. Ein brutales Tempo, das viele weitere Opfer zur Folge hat:

Zitat
Bodnar, Flecha, Cheula, Eisel (LAM)
Pate, Zeits (AST)
Tuft, Ovechkin (CSM)
Kaisen, Westra, Ignatiev (RAB)
Cardoso, Oliveira, Sergent (BMC)
Pantano (LEO)
Boaro, Canuti, Golcer (FAR)
Joly, Finetto, Gavazzi, Jarc (ALM)
Caruso (SAX)
Camussa, Modolo, Cannone (GEO)
Offredo (FDJ)
Cano, Eibegger, Mancebo (OLO)
Brutt, Bobridge (THR)
Sagan, Chainel (COF)


noch 41 km - noch 13 Finestre Weiterhin Movistar von vorne, das Feld jetzt schon kleiner als 45 Fahrer, einer nach dem anderen geht fliegen, gerade scheint sich eine neue größere Gruppe formiert zu haben. Herrada vor Hernandez, dann Landa und Pardilla die Reihenfolge in der Movistar hier das Ausscheidungsfahren fabriziert.

Zitat
Bazayev, Rohregger (AST)
Wegelius, Iglinskiy (CSM)
Pasamontes (MOV)
Vanendert (RAB)
Capecchi, Froome, Wegmann (BMC)
Pauwels, Rubiano (LEO)
Talansky (GRM)
Pidgornyy (FAR)
Lastras (ALM)
Erviti, Sevilla (OLO)
Kangert, Visconti (THR)


noch 38 km - noch 10 Finestre Movistar jetzt immerhin noch zu dritt, dahinter scheint sich Leopard zu formieren. Carlos Sastre hat soeben wieder mal versucht zu attackieren, umgehend wurde er aber vom hohen Tempo, dass Jesus Hernandez gerade vorlegte, verschluckt. Valerio Agnoli von Astana jetzt gerade an der Spitze des Feldes.

noch 36 KM - noch 8 Finestre Gleich kommen wir in den Schotterbereich und jetzt hat Leopard das Tempo noch einmal verschärft, Niki Sörensen und Xabier Zandio dezimieren das Feld weiter, sieben hier aus.
Doch die Ausreißer vorne nicht zu vergessen. Dort mussten soeben Ginanni und De Waele abreißen lassen, die anderen sechs sind aber noch zusammen. Ihr Vorsprung liegt bei noch 7:02 Minuten auf das Feld.

noch 35 KM - noch 7 Finestre Es geht in den Schotterbereich und ein weiteres Mal wird das Feld kleiner. Viele Helfer haben jetzt schon den Anschluss verloren, aber auch Sastre ist weg, Contador nun auch in Problemen. Sörensen ist vorne weg, dafür sorgt Zandio mit Menchov am Hinterrad noch für ein hohes Tempo.

noch 34 KM - noch 6 Finestre Immer kleiner wird das Feld, folgende Fahrer noch in der Gruppe:

Zitat
011 VINOKOUROV Alexandre (AST)
017 TIRALONGO Paolo (AST)
021 SCARPONI Michele (CSM)
027 SELLA Emanuele (CSM)
031 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
032 ARROYO DURAN David (MOV)
044 KRUIJSWIJK Steven (RAB)
051 POZZOVIVO Domenico (BMC)
061 MENCHOV Denis (LEO)
063 DANIELSON Tom (LEO)
071 MACHADO Tiago (GRM)
074 NIEMIEC Przemyslaw (GRM)
081 KISERLOVSKI Robert (FAR)
093 CARRARA Matteo (ALM)
098 LE MEVEL Christophe (ALM)
109 URAN Rigoberto (SAX)
101 KREUZIGER Roman (SAX)
124 NIBALI Vincenzo (FDJ)
111 PINOTTI Marco (GEO)
153 CATALDO Dario (THR)
157 LÖFKVIST Thomas (THR)


Nibali also wieder einmal schon früh isoliert. Und nun Kruijswijk und Pozzovivo in Problemen, ebenso kratzen Löfkvist und Machado am Ende der Gruppe herum.

noch 33 KM - noch 5 Finestre Und Denis Menchov attackiert! Nach seinem schwachen Tag gestern, scheint er sich heute um einiges besser zu fühlen und prompt erfolgt hier der Angriff, der die Gruppe komplett zerreißt. Pinotti, Vinokourov und Niemiec sind die ersten, die sofort reagieren. Niemiec nimmt aber raus, nachdem er sieht, dass Machado hinter ihm in Problemen ist.



noch 32 KM - noch 4 Finestre Arroyo hat Anton nach vorne zu Menchov gefahren, bei diesem wiederum Nibali und Scarponi. Bei den Favoriten sieht es jetzt wie folgt aus, nicht zu vergessen aber, dass wir vorne immer noch acht Ausreißer haben.

Zitat
alle Abstände auf Gruppe Menchov
061 MENCHOV Denis (LEO)
031 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
032 ARROYO DURAN David (MOV)
021 SCARPONI Michele (CSM)
124 NIBALI Vincenzo (FDJ)
+0.05
111 PINOTTI Marco (GEO)
+0.10
017 TIRALONGO Paolo (AST)
011 VINOKOUROV Alexandre (AST)
109 URAN Rigoberto (SAX)
101 KREUZIGER Roman (SAX)
+0.19
074 NIEMIEC Przemyslaw (GRM)
071 MACHADO Tiago (GRM)
063 DANIELSON Tom (LEO)
153 CATALDO Dario (THR)
+0.29
093 CARRARA Matteo (ALM)
098 LE MEVEL Christophe (ALM)
081 KISERLOVSKI Robert (FAR)
157 LÖFKVIST Thomas (THR)
+0.38
044 KRUIJSWIJK Steven (RAB)
051 POZZOVIVO Domenico (BMC)
027 SELLA Emanuele (CSM)



noch 31 km - noch 3 Finestre An der Spitze hat sich Siutsou vom Rest lösen können, Kadri und Losada waren schon zuvor zurückgefallen, nun ist das Trio Gustov/Popovych/Verdugo auf der Verfolgung des Weißrussen.
Bei den Favoriten sorgen Arroyo und Menchov in der Gruppe für das Tempo, während Pinotti leicht überpacet zu haben scheint, er ist jetzt in der Vinokourov-Gruppe.

noch 30 KM - noch 2 Finestre Vorne setzt Siutsou sein Solo fort, hat bereits 16 Sekunden auf die Verfolger, auf die Gruppe maglia rosa sind es aber nur noch 4:41 Minuten. Arroyo und Menchov sorgen dort weiterhin für die Tempoarbeit, Scarponi, Anton und Nibali belauern sich. Dahinter kämpfen Tiralongo und Uran für ihre Kapitäne.

noch 29 KM - noch 1 Finestre Siutsou mit 23 Sekunden an Vorsprung. Arroyo jetzt in Problemen in der Favoritengruppe, dahinter halten Tiralongo und Uran den Rückstand ihrer Kapitäne Vinokourov und Kreuziger recht niedrig. Kreuziger scheint sich nach einer krankheitsbedingt schwachen Form in den ersten beiden Wochen erholt zu haben, nach seinem gestrigen 2. Platz ist er auch heute vorne mit dabei. Außerdem dürfte er froh sein, dass sein ehemaliger Erfolgsmanager Harryhase nach einer fast einjährigen Auszeit zu seinem Team zurückgekehrt ist.

noch 28 KM - Bergwertung Finestre
1 SIUTSOU Kanstantin (SAX)
2 GUSTOV Volodymir (THR)
3 VERDUGO Gorka (LEO)
4 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
5 LOSADA ALGUACIL Alberto (ALM)
6 KADRI Blel (AST)

Siutsou überquert den Finestre 29 Sekunden vor Gustov als Erster. Ziemlich genau vier Minuten hinter Siutsou führt Menchov die Gruppe maglia rosa über die Bergwertungslinie. Dieser Vorsprung dürfte reichen für Siutsou, wenn er nicht einbricht oder einer der Top3 hinten aufdreht, die größere Gefahr stellen für ihn Gustov, Verdugo und Popovych dar.
Arroyo wurde von der Vinokourov-Gruppe gestellt, aus der ist Pinotti wiederum zurückgefallen, er befindet sich jetzt bei Machado.
Hier eine Übersicht über die verschiedenen Zeitabstände:

Zitat
alle Abstände auf Siutsou
108 SIUTSOU Kanstantin (SAX)
+0.29
155 GUSTOV Volodymir (THR)
075 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
068 VERDUGO Gorka (LEO)
+2.01
014 KADRI Blel (AST)
099 LOSADA ALGUACIL Alberto (ALM)
+3.54
164 DE WAELE Bert (COF)
115 GINANNI Francesco (GEO)
+4.01
061 MENCHOV Denis (LEO)
031 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
021 SCARPONI Michele (CSM)
124 NIBALI Vincenzo (FDJ)
+4.24
017 TIRALONGO Paolo (AST)
011 VINOKOUROV Alexandre (AST)
109 URAN Rigoberto (SAX)
101 KREUZIGER Roman (SAX)
032 ARROYO DURAN David (MOV)
+4.46
074 NIEMIEC Przemyslaw (GRM)
071 MACHADO Tiago (GRM)
063 DANIELSON Tom (LEO)
153 CATALDO Dario (THR)
111 PINOTTI Marco (GEO)
+5.14
093 CARRARA Matteo (ALM)
098 LE MEVEL Christophe (ALM)
081 KISERLOVSKI Robert (FAR)
157 LÖFKVIST Thomas (THR)
+5.30
044 KRUIJSWIJK Steven (RAB)
051 POZZOVIVO Domenico (BMC)
027 SELLA Emanuele (CSM)



noch 26 km Siutsou scheint seinen Vorsprung in etwa halten zu können, 28 Sekunden sind es nach der ersten Zeitmessung in der Abfahrt. In der Scarponi-Gruppe scheint Menchov Probleme zu haben, dranzubleiben - ein guter Abfahrer war er ja noch nie.

noch 23 km Ab 16 Kilometer vor dem Ziel geht es wieder hoch, 7 Kilometer also noch bergab. Menchov hat eine Lücke von etwa 20 Metern reißen lassen, auch Anton hat den Kontakt zu Nibali, der scheinbar ohne großes Risiko von vorne fährt, und Scarponi verloren. De Waele und Ginanni wurden derweil von den beiden eingeholt.

noch 20 km In einem flacheren Abschnitt kommt Anton wieder dran, Menchov hat immer noch eine kleine Lücke nach vorne. Dahinter wechseln sich jetzt die Kapitäne Vinokourov und Kreuziger selbst in der Führung ab, ihr Vorsprung zur Gruppe Nibali wird kleiner.

noch 18 km Siutsou hält vorne derzeit 24 Sekunden auf die Verfolger. Die Gruppe Machado verliert leicht auf Vinokourov und co., ebenso die Gruppe um Kiserlovski und Le Mevel.



noch 16 km Und Siutsou ist ebenso wie seine Verfolger im Schlussanstieg nach Sestrière! 16 Kilometer sind es zwar, da aber immer wieder flachere Abschnitte dabei sind, kommt der Anstieg auf eine durchschnittliche Steigung von knapp weniger als 4%. Gerade zum Ende hin bleibt es aber gleichmäßig zwischen 6 und 7 %.

noch 14 km In den ersten Metern kann Siutsou seinen Vorsprung gleich leicht ausbauen, er liegt wie an der Kuppe des Finestre bei 29 Sekunden. Menchov konnte die Lücke zu Scarponi, Nibali und Anton - die die ehemaligen Ausreißer Ginanni und De Waele sofort haben stehen lassen - schließen, ein Quartett reduziert also Stück für Stück den Rückstand nach ganz vorne, dennoch sieht es gut aus für Siutsou.

noch 12 km Wieder ist es nun Menchov, der das Tempo machen muss. Nibali und Scarponi belauern sich, Anton geht ab und zu mit durch die Führung, wirkt aber auch etwas nervös.

noch 10 km Siutsou hat jetzt 33 Sekunden auf seine drei Verfolger. Die Gruppe maglia rosa ist nur noch 14 Sekunden vor Vinokourov, Kreuziger, Arroyo, Tiralongo und Uran. Erneut sind es die letzteren beiden, die für die Tempoarbeit sorgen.

noch 9 km Machado verliert indes weiter an Boden, 35 Sekunden sind es auf Vinokourov, Kreuziger und co.

noch 8 km Vorne stagniert der Vorsprung von Siutsou, 34 Sekunden derzeit.

noch 7 km Nibali und Scarponi belauern sich weiter. Scarponi ist nicht unbedingt gezwungen zu attackieren, die Frage ist aber ob 28 Sekunden auf Nibali reichen werden. Nichtsdestotrotz sollte Nibali mehr daran liegen, hier noch mal anzugreifen, er weiß zwar, dass er im Zeitfahren besser ist, ebenso aber auch, dass nach drei Wochen vor allem die Kraftreserven zählen, ein Scarponi im rosa Trikot mit der wohl maximal möglichen Motivation ins Rennen gehen wird. Kann man mit einer so passiven Fahrweise wie Nibali sie an den Tag legt, den Giro gewinnen?

noch 6 km Vinokourov und das Saxo Bank-Duo Kreuziger/Uran lösen sich von Tiralongo und Arroyo, vor allem letzterer scheint nach seiner langen Tempoarbeit auf dem Finestre für Anton jetzt völlig platt.

noch 5 km Hinter Siutsou probiert es Gorka Verdugo mit einem Angriff, der den Ukrainer Gustov in Probleme bringt, noch kann er sich aber halten. Popovych konnte ohne Probleme mitgehen.

noch 4 km Denis Menchov erneut mit einer Attacke, Igor Anton ist sofort dabei, aber Nibali und Scarponi spielen ihr Pokerspiel weiter! Keiner der beiden reagiert hier, doch, jetzt versucht Nibali nach vorne zu kommen, sieht aber, dass Anton schon ein Stück weg ist und lässt es wieder sein, schaut Scarponi an. Der weiß, dass er sich vor allem auf Nibali konzentrieren muss und fährt weiter seinen Rhythmus.

noch 3 km Von hinten kommend ziehen gerade Vinokourov und Kreuziger, der Uran vor sich gespannt hat, an Nibali und Scarponi vorbei, wieder scheint Nibali kurz reagieren zu wollen, nimmt dann aber wieder raus. Uran muss dann entkräftet abreißen lassen, aber Vinokourov und Kreuziger reißen tatsächlich eine Lücke nach vorne.
Unterdessen muss Gustov an der Spitze abreißen lassen, während Popovych attackiert und Verdugo Probleme hat, zu folgen.

noch 2,5 km Siutsou mit etwa 40 Sekunden Vorsprung auf Popovych, der wenige Meter Vorsprung auf Verdugo hat. Anton und Menchov mit etwa 2 Minuten Rückstand nur noch nach vorne, dahinter das Duo Vinokourov/Kreuziger, gefolgt von Nibali/Scarponi. Die Gruppe Machado hat jetzt etwa 45 Sekunden Rückstand auf den für Machado relevanten Vinokourov, damit würde Vino vor dem Zeitfahren an Machado vorbeiziehen. Kiserlovski und co. haben auf Machado wiederum etwa 30 Sekunden Rückstand.

noch 2 km Popovych weiterhin nur mit wenigen Metern Vorsprung auf Verdugo. Und Nibali und Scarponi schauen sich weiter nur gegenseitig an, scheinen zu debattieren, wer hier für die Arbeit verantwortlich sei. Ein Auge auf Anton sollten sie aber schon haben, wenn schon niemand der beiden angreifen möchte!

noch 1,5 km Anton verschärft das Tempo, Menchov umgehend in Problemen, eine kleine Lücke ist bereits entstanden, Anton schließt unterdessen zum ehemaligen Ausreißer Gustov auf. Hinter Menchov kommen Vinokourov und Kreuziger immer näher.

noch 1 km Scarponi hat jetzt die Faxen dicke und zieht hinterher, Anton war nun schon fast 30 Sekunden vorne rausgefahren, damit hätte er rosa übernommen! Der Vorsprung von ihm wird aber wieder kleiner.
An der Spitze hat Siutsou 44 Sekunden auf Popovych und 50 auf Verdugo. Anton ist etwa 1:40 zurück, 15 Sekunden hinter ihm jetzt das Quartett Menchov-Vinokourov-Kreuziger-Gustov.
Die Machado-Gruppe spaltet sich auf, Cataldo und Machado lösen sich etwas, Niemiec und Danielson verlieren den Anschluss, Pinotti ist dies schon etwas früher passiert.

Siutsou fährt vorne aber dem Tagessieg entgegen, da wird ihn niemand mehr aufhalten können. Popovych jetzt etwa 10 Sekunden vor Verdugo, wenn der nicht noch mal die zweite Luft bekommt, wird der Ukrainer Zweiter.
Anton gibt noch mal alles, hinter ihm forciert Vinokourov jetzt aber enorm das Tempo, der scheint noch einiges draufzuhaben, Kreuziger, Menchov und auch Gustov beißen sich an ihm fest.

Scarponi zieht jetzt dahinter durch, Nibali kämpft um das Hinterrad, das scheint er aber halten zu können, wenn er auch die Chance vertan hat, heute auf Scarponi, der zeitweise durchaus angreifbar wirkte, Zeit herauszuholen.

Siutsou auf den letzten Metern, das reicht deutlich, der 28-jährige Weißrusse feiert den wohl größten Erfolg seiner Karriere. Die letzten Meter, die Ziellinie naht...und da ist sie überquert!



[size=85]Siutsou triumphiert solo in Sestrière

Kanstantsin Siutsou löste sich am Finestre und zog ein bemerkenswertes Solo bis ins Ziel nach Sestrière durch!
Manager Harryhase meldet sich mit einem Paukenschlag bei Saxo Bank zurück, wir dürfen gespannt sein, ob das Team an diesen Erfolg anknüpfen kann und was die Teamleitung aus dem bislang eher verkorksten Jahr machen wird.

Dahinter jetzt Popovych, die Uhr ist bei 30...35...40 Sekunden, 42 sind es am Ende, gegen Siutsou war zwar kein Kraut gewachsen, dennoch ein beachtlicher zweiter Platz des 31-jährigen.
Der Baske Verdugo dann 14 Sekunden hinter Popovych auf Rang Drei.

Ein weiterer Baske kommt dahinter herangeflogen, Gardecchia-Sieger Igor Anton hat heute die Gunst der Stunde genutzt und Zeit auf Scarponi und Nibali herausgefahren, auch wenn es wohl zu wenig ist um den Giro zu gewinnen, doch wer weiß? 1 Minute und 26 Sekunden, das ist der Rückstand von Anton im Ziel, ein weiteres Mal eine enorm starke Mannschaftsvorstellung von Movistar, die am Finestre ein regelrechtes Ausscheidungsfahren fabrizierten, dann mit Arroyo in der vordersten Favoritengruppe das Tempo hochhielten, bevor Anton vollendete.

9 Sekunden hinter Anton kommt Vinokourov, er führt die Gruppe über die Linie. Menchov Sechster, Kreuziger Siebter und auch Gustov konnte den Anschluss halten, wird somit Tages-Achter.

Scarponi wäre mit seinem Antritt fast noch herankommen, nun trennen ihn und Nibali aber doch acht Sekunden mit Vinokourov. Viel wichtiger aber der Umstand, dass Igor Anton hier noch mal 17 Sekunden auf die beiden gutmachen konnte, Gesamt ist er also nur noch 6 Sekunden hinter Scarponi!

Edelhelfer Uran als Elfter im Ziel, dahinter Tiralongo, der heute wieder einmal eine großartige Arbeit für Vinokourov verrichtete, wenige Berghelfer haben seine Klasse. Dann der erste der ehemaligen Gruppe um Machado, und das ist der Italiener Cataldo von HTC, ein starkes Rennen von ihm, 2:41 Rückstand auf Siutsou für ihn, vier Sekunden vor Machado, der auf Vinokourov einiges an Zeit verliert, aber immer noch Gesamt-6. ist.

Sein Edelhelfer Niemiec überquer mit 3:07 Rückstand gemeinsam mit Danielson die Ziellinie, kurz dahinter Arroyo.
Dann mit 3:31 Matteo Carrara, hinter ihm Steven Kruijswijk, der sich gegen Ende gefangen hatte und noch mal richtig aufkam. Direkt dahinter dann Kiserlovski, der also noch zu seinem Gesamtklassement-Konkurrenten Pinotti aufschließen und diesen überholen konnte, wonach es lange Zeit nicht aussah. Le Mevel zeitgleich.

Der Schwede Thomas Löfkvist verliert heute allerdings einiges an Zeit, gehört wohl zu den Verliern des Tages, schlimmer noch hat es aber Domenico Pozzovivo getroffen, 26. mit 4:21, heute war absolut nicht sein Tag. Auch der Gesamt-Vierzehnte relativ schwach, er platziert sich heute auf dem 31. Rang mit 4 Minuten und 40 Sekunden Rückstand.

Das war es für heute, alles konzentriert sich nun auf ein spannungsgeladenes Schlusszeitfahren in Mailand, in dem alles so offen wie selten in der Geschichte des Giro ist.
SCARPONI - ANTON - NIBALI - welcher dieser drei Fahrer wird morgen das Siegespodium in Mailand besteigen?

 
Leon
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RE: Giro d'Italia (GT)

#23 von Leon , 14.06.2011 15:04



Etappe 21[/size]

Ich begrüße sie recht herzlich zur 21. Etappe des Giro d'Italia 2011 - der letzte Tag, das abschließende Zeitfahren von Mailand, dessen Spannung kaum höher hätte sein können.



Anders wie aufgrund der anstehenden Bürgermeisterwahlen in Mailand zunächst vermutet wurde, kommt es nicht zur drohenden Verkürzung des Parcours, die 31,5 Kilometer können wie geplant absolviert werden.
Wirft man einen Blick auf die Top15 des Gesamtklassements vor der letzten Etappe, wird klar, warum dieses Zeitfahren ein ganz besonderes ist:

Zitat
Gesamtklassement nach Etappe 20
1 Michele Scarponi (SpiderTech powered by C10)
2 Igor Anton Hernandez (Movistar) 0,06
3 Vincenzo Nibali (FDJ) 0,28
4 Denis Menchov (Leopard Trek) 5,32
5 Alexandre Vinokourov (Astana) 6,52
6 Tiago Machado (Team Garmin - Cervélo) 7,43
7 Steven Kruijswijk (Rabobank) 11,08
8 Thomas Löfkvist (HTC - Highroad) 11,41
9 Robert Kiserlovski (Farnese Vini - Neri Sottoli) 12,07
10 Dario Cataldo (HTC - Highroad) 12,09
11 Christophe Le Mevel (Ag2r La Mondiale) 12,18
12 Marco Pinotti (Geox - TMC) 12,44
13 Domenico Pozzovivo (BMC Racing) 13,01
14 Tom Danielson (Leopard Trek) 14,01
15 Przemyslaw Niemiec (Team Garmin - Cervélo) 14,54


Ein Dreikampf um den Giro-Sieg erwartet uns also noch am letzten Tag, zwar kann man davon ausgehen, dass der Baske Anton mit den anderen beiden nicht mithalten können wird, doch ist der Ausgang im Duell Scarponi-Nibali absolut nicht vorhersehbar. 28 Sekunden sind nicht viel und sowohl Scarponi als auch Nibali kann man realistische und in etwa gleichwertige Chancen auf den Giro-Triumph einräumen.
Der Dreikampf:
vs vs

Zudem sorgt auch der Kampf um die Top10 für eine besondere Spannung. Zwischen Kruijswijk, Löfkvist, Kiserlovski, Cataldo, Le Mevel und Pinotti ist noch kein Platz sicher. Auszugehen ist vor allem von einer Verbesserung Pinottis, dann dürfte es aber auch hier ziemlich spannend und eng werden.

100 der 115 im Rennen verbliebenen Fahrer sind schon von der Startrampe gerollt, wir werden das bisherige Tagesgeschehen zunächst zusammenfassen um dann LIVE von den letzten 15 Fahrern zu berichten.

______________________________________

Nachdem der erste Starter und damit Giro-Letzte Chris Sutton eine - wie nachher deutlich wurde - mittelmäßige Leistung abgeliefert hatte, unterbot Cameron Meyer diese um 3 Minuten und 23 Sekunden und sorgte für eine Zeit, die kurz Bestand haben sollte - bis Patrick Gretsch ins Rennen ging, der Meyers Zeit wiederum um 1 Minute und 6 Sekunden unterbot. Zwar sorgte Jack Bobridge für die nächste gute Zeit, doch auch er blieb 1:24 hinter Gretsch zurück, beim Tschechen Rabon waren es nur 38 Sekunden.

Erst Gretschs Teamkollege, der Kanadier Svein Tuft (96. der Gesamtwertung), kam nahe an Gretschs Bestzeit heran...und unterbot diese auch knapp um sechs Sekunden. Die guten Zeitfahrer Jesse Sergent (46 Sekunden hinter Tuft) und Mikhail Ignatiev (1:38 hinter Tuft) bissen sich an dieser Zeit die Zähne aus.

Doch dann kam mit dem Rabobank-Profi Lieuwe Westra ein ernstzunehmender Kandidat. An der ersten Zwischenzeit war er noch eine Sekunde hinter Tuft, an der zweiten dann aber schon 8 vor ihm. Im Ziel waren es 18 Sekunden, die Westra dem Kanadier abnahm, somit die Bestzeit pulverisierte und eine Topmarke setzte. Danny Pate und Nelson Oliveira reihten sich im Ziel in den Top10 ein, waren aber beide mehr als 2 Minuten hinter Westra zurück.

Zitat
Stand nach 30 Fahrern
01 WESTRA Lieuwe (RAB)
02 TUFT Svein (CSM) +18 Sek.
03 GRETSCH Patrick (CSM) +24 Sek.
04 RABON Frantisek (SAX) +1:02 Min.
05 SERGENT Jesse (BMC) +1:04 Min.
06 MEYER Cameron (THR) +1:30 Min.
07 BOBRIDGE Jack (THR) +1:48 Min.
08 IGNATIEV Mikhail (RAB) +1:56 Min.
09 OLIVEIRA Nelson (BMC) +2:33 Min.
10 PATE Danny (AST) +3:00 Min.


Die nächste starke Zeit stellte der Russe Artem Ovechkin auf, der die letzten drei Wochen über wichtige Helferdienste für Scarponi verrichtet hatte, mit genau 1:44 Rückstand blieb aber auch er deutlich hinter Westra zurück.
Der Gesamtwertungs-62. Peter Sagan fuhr schneller als Ovechkin und reihte sich vorerst auf dem sechsten Platz ein. Viele weitere Fahrer wie Andrey Kashechkin, Pavel Brutt oder auch Giovanni Visconti - Zweiter der Bergwertung und Geamt-68. vor dem Zeitfahren - waren hinter den Erwartungen zurückgeblieben und hatten die Top10 verfehlt.

Nur der Weißrusse Samoilau, als Gesamt-42. ins Rennen gegangen, konnte bis zu den Top35 der Gesamtwertung noch in die Top10 fahren, einen Platz vor seinem Teamkollegen Ovechkin war er nun Achter.

Zitat
Stand nach 80 von 115 Fahrern
01 WESTRA Lieuwe (RAB)
02 TUFT Svein (CSM) +18 Sek.
03 GRETSCH Patrick (CSM) +24 Sek.
04 RABON Frantisek (SAX) +1:02 Min.
05 SERGENT Jesse (BMC) +1:04 Min.
06 SAGAN Peter (COF) +1:26 Min.
07 MEYER Cameron (THR) +1:30 Min.
08 SAMOILAU Branislau (CSM) +1:34 Min.
09 OVECHKIN Artem (CSM) +1:44 Min.
10 BOBRIDGE Jack (THR) +1:48 Min.


Nun gingen die letzten 35 Fahrer auf die Strecke, von denen als Erster Rigoberto Uran mit der gleichen Zeit wie Bobridge aufhorchen ließ, bevor das US-Zeitfahr-Talent Andrew Talansky mit einer sensationellen Leistung nur 13 Sekunden hinter Westra zurückblieb und den zweiten Platz einnahm.

Kanstantsin Siutsou, Vortagessieger in Sestrière, reihte sich auf dem 10. Rang zeitgleich mit Ovechkin ein, Dauerattackierer Carlos Sastre überraschte positiv, in dem weniger Zeit als Zeitfahrsepzialisten wie Bobridge oder Ignatiev benötigte. Sein Landsmann Alberto Contador, als Giro-Favorit ins Rennen gegangen und infolge allergie-bedingter Erkrankung bislang nur auf dem 21. Gesamtplatz, rundete seine gesamte Giro-Leistung mit einem erschreckend schwachen Zeitfahren ab, nahezu fünf Minuten Rückstand auf Westra hatte er im Ziel zu verbuchen.

Die Top20 waren es jetzt schon, die ins Ziel kam. David Arroyo reihte sich erstmal auf dem 22. Platz ein, Paolo Tiralongo sorgte mit der selben Zeit wie Contador für eine Enttäuschung. Matteo Carrara war als 18. ebenfalls weniger zufrieden mit seinem Zeitfahren.

Spannender war es dann im Kampf Kreuziger gegen Bakelants. Da anzunehmen war, das beide am Polen Niemiec vorbeiziehen würden, lieferten sich die beiden ein Fernduell um einen Gesamtplatz in den Top15. Zunächst kam Kreuziger mit einer guten Zeit als Fünftplatzierter ins Ziel. Bakelants hätte jetzt 53 Sekunden hinter Kreuziger zurückbleiben können um einen Platz in den Top15 der Gesamtwertung zu holen. Am Ende war das Zeitfahren aber ein wenig zu lang und der Belgier blieb 1:04 hinter Kreuziger zurück.

Zitat
Stand nach 100 von 115 Fahrern
01 WESTRA Lieuwe (RAB)
02 TALANSKY Andrew (GRM) +13 Sek.
03 TUFT Svein (CSM) +18 Sek.
04 GRETSCH Patrick (CSM) +24 Sek.
05 KREUZIGER Roman (SAX) +37 Sek.
06 RABON Frantisek (SAX) +1:02 Min.
07 SERGENT Jesse (BMC) +1:04 Min.
08 SAGAN Peter (COF) +1:26 Min.
09 MEYER Cameron (THR) +1:30 Min.
10 SAMOILAU Branislau (CSM) +1:34 Min.
11 BAKELANTS Jan (COF) +1:41 Min.
12 SIUTSOU Kanstantin (SAX) +1:44 Min.
13 OVECHKIN Artem (CSM) +1:44 Min.
14 SASTRE CANDIL Carlos (OLO) +1:46 Min.
15 URAN Rigoberto (SAX) +1:48 Min.
16 BOBRIDGE Jack (THR) +1:48 Min.
17 IGNATIEV Mikhail (RAB) +1:56 Min.
18 CARRARA Matteo (ALM) +2:06 Min.
19 PIDGORNYY Ruslan (FAR) +2:14 Min.
20 OLIVEIRA Nelson (BMC) +2:33 Min.



Und nun werden wir uns LIVE den Kampf der Top15 anschauen!

_______________________________________

Ziel Der Pole Przemyslaw Niemiec erreicht das Ziel und nach den großartigen Leistungen in den Bergen, die vor allem seinem Kapitän Tiago Machado zu gute kamen, offenbart sich wieder einmal die Schwäche von Niemiec: das Zeitfahren. 2 Minuten und 18 Sekunden Rückstand auf Westra, damit rutscht Niemiec in der Gesamtwertung auf den 17. Platz ab und Roman Kreuziger ist sicher in den Top15 des Giro!

2. ZZ (KM 21) Tom Danielson (Leopard Trek) ist an der zweiten Zwischenzeit. Eine Minute Rückstand auf Westra hat er hier bereits, reiht sich auf dem siebten Platz ein. Holt er heute noch die eine Minute Rückstand auf Pozzovivo auf?

Start Marco Pinotti geht in diesem Moment auf die Strecke...wird er es schaffen Le Mevel, Cataldo und Kiserlovski noch abzufangen und somit in die Top10 vorzustoßen? Gerade einmal 37 Sekunden trennen ihn vom Neuntplatzierten Kiserlovski.

Ziel Danielson nun in Zielnähe, da kommt er rein...1:12 Rückstand auf Westra, das ist Platz Acht momentan.

2. ZZ Der kleine Italiener Pozzovivo an der zweiten Zwischenzeit. Eine Minute hatte er Gesamt vor der Etappe Vorsprung auf Danielson. 56 Sekunden hat er hier Rückstand auf diesen, das wird noch eng im Kampf um Platz 13.

Start Der Franzose Christophe Le Mevel geht an den Start, muss sich von hinten Pinotti erwehren und auf einen schlechten Tag von Cataldo und Kiserlovski hoffen.

Ziel Pozzovivo im Ziel und er hat am Ende noch weitere 12 Sekunden verloren. Damit ist Danielson jetzt Gesamt-Dreizehnter!

2. ZZ Pinotti an der zweiten Zwischenzeit und das ist die neue Bestzeit! Was für ein Rennen des 35-jährigen Italieners, drei Sekunden Vorsprung auf Westra hier.


Pinotti auf dem Weg zu einer neuen Bestzeit?

Start Der Gesamt-Zehnte Cataldo am Start. Einen eher unauffälligen Giro fuhr er, kämpfte sich in den letzten Tagen aber noch in die Top10. Er gilt als der etwas bessere Zeitfahrer im Gegensatz zu Kiserlovski, ein Top10-Platz scheint also durchaus in Reichweite.

Ziel BESTZEIT! Marco Pinotti mit einer sensationellen Zeit, sieben Sekunden schneller noch als Westra, ein perfektes Zeitfahren von ihm.

Start Der Kroate Kiserlovski startet ins Rennen, kann er sich der teils besseren Zeitfahrer hinter ihm erwehren?

Ziel Le Mevel schon im Ziel und das ist eine enttäuschende Zeit, 2:33 hinter Pinotti. Gesamt bleibt er damit nur eine halbe Minute vor Danielson, nach momentanem Stand Le Mevel also Gesamt-Zwölfter.

2. ZZ Dario Cataldo an der zweiten Zwischenzeit gut dabei, 1:23 Rückstand nur auf Pinotti, der wird gesamt zwar also sicher an ihm vorbeiziehen, aber ob Kiserlovski eine so gute Zeit hinkriegt?

Start Der Gesamt-Achte Thomas Löfkvist am Start. Sein Ziel wird es sein, denn 33 Sekunden vor ihm liegenden Kruijswijk noch zu überholen. Aufpassen sollte er aber auch, dass der eine Minute hinter ihm liegende Pinotti nicht im Gesamtklassement noch an ihm vorbeizieht.

Ziel Cataldo im Ziel, er reiht sich drei Sekunden hinter seinem Teamkollegen Meyer auf Platz 13 ein. Es sieht ganz danach aus, als könne Cataldo seinen starken Giro mit einem Top10-Platz in der Gesamtwertung krönen.

2. ZZ Und die Vermutung verdichtet sich: Kiserlovski bei KM 21 - also 14 Kilometer vor dem Ziel - 17 Sekunden hinter Cataldo, der Kroate beißt, man sieht ihm die Qualen an, nach momentanem Stand würde er aber aus den Top10 fallen.

Start Der Gesamt-Siebte Kruijswijk geht an den Start. Ob er Löfkvist auf Distanz halten kann?

Ziel Kiserlovski gleich im Ziel, wenige Meter noch, aber das ist zu viel Rückstand auf Cataldo, 2:09 Minuten hinter Pinotti und 29 hinter Cataldo. Damit fällt er nach langem Kampf doch noch aus den Top10 der Gesamtwertung, doch auch auf seinen 11. Gesamtplatz vor Le Mevel, Danielson, Pozzovivo und Kreuziger kann er stolz sein.


Es reicht nicht ganz für Kiserlovski

2. ZZ Löfkvist an der zweiten Zwischenzeit gut dabei, allerdings schon 50 Sekunden hinter Pinotti zurück. Zur Erinnerung: Genau 1:03 hatte Löfkvist vor der Etappe Vorsprung. Macht Pinotti hier sogar den Sprung auf Gesamtplatz 8?

Start Der Portugiese Machado, die Entdeckung des diesjährigen Giro, rollt von der Startrampe. Geht da womöglich noch etwas in Richtung 5. Gesamtplatz von Vinokourov? Es müsste eigentlich schon ein Wunder geschehen, damit dies eintritt.

Ziel Die letzten Meter für Löfkvist, wo bleibt die Zeit stehen? 1:02, 1:03...eyey...1:05 sind es am Ende, damit verliert er den achten Gesamtplatz um zwei Sekunden an Pinotti!

2. ZZ Vielleicht rutscht aber Kruijswijk noch einen Platz ab? Dann würde Löfkvist Achter bleiben. 25 Sekunden hat Kruijswijk Rückstand auf Löfkvist an der zweiten Zwischenzeit, nur 33 darf er sich erlauben, auf Pinotti 1:36.

Start Vino geht an den Start, eine interessante Personalie. Gerüchten zufolge hat nämlich Teammanager mastervoss nach einem lautstarken Streit mit seinem Schützling Vinokourov heute morgen den Teambus verlassen. Was genau vorgefallen ist, weiß niemand, ob das ganze Vinos Leistungsfähigkeit beeinflussen wird?

Ziel Kruijswijk im Ziel, eine knappe Sache, die Zeit bleibt bei 1:41 stehen, oha, damit verliert der Niederländer um wenige Sekunden noch zwei Gesamtplätze. Neben Machado bleibt er aber die Entdeckung des Giro, auch ein neunter Gesamtplatz ist eine wahre Überraschung. Zudem hat Kruijswijk einen Erfolg geschafft: er ist der Sieger der Nachwuchswertung, darf das maglia bianca mit nach Hause nehmen!

2. ZZ Machado unterdessen an der zweiten Zwischenzeit und das ist eine Topzeit! 24 Sekunden Rückstand nur auf Pinotti, damit ist er provisorischer Fünfter!

Start Der Gesamtvierte Denis Menchov am Start. Sowohl nach vorne als auch nach hinten ist der Abstand eigentlich zu groß, als dass sich noch irgendetwas an seiner Gesamtplatzierung ändern könnte. Vielleicht kann er aber ja um den Tagessieg mitfahren.

Ziel Und Machado kommt ins Ziel, ein bisschen hat noch verloren...31...32...33 Sekunden sind es am Ende, damit ist Machado im Ziel Sechster, eine starke Zeit des Portugiesen, damit setzt er Vinokourov durchaus unter Druck.

Stand 5 Fahrer vor Schluss
01 PINOTTI Marco (GEO)
02 WESTRA Lieuwe (RAB) +7 Sek.
03 TALANSKY Andrew (GRM) +20 Sek.
04 TUFT Svein (CSM) +25 Sek.
05 GRETSCH Patrick (CSM) +31 Sek.
06 MACHADO Tiago (GRM) +33 Sek.
07 KREUZIGER Roman (SAX) +44 Sek.
08 LÖFKVIST Thomas (THR) +1:05 Min.
09 RABON Frantisek (SAX) +1:09 Min.
10 SERGENT Jesse (BMC) +1:11 Min.

2. ZZ Was ist denn mit Vinokourov los? 1:32 Rückstand schon an der zweiten Zwischenzeit, den hatten wir hier doch eher im Kampf um den Tagessieg erwartet. Und momentan wäre er damit sogar seinen fünften Gesamtplatz los! Was auch immer heute morgen vorgefallen sein mag, es scheint sich nicht gut auf Vinokourovs Leistung ausgewirkt zu haben.

Start VINCENZO NIBALI geht an den Start, der große Dreikampf kann beginnen! Drei Wochen hin und her und nun ist es soweit: 28 Sekunden hat Nibali auf Scarponi aufzuholen, bald schon wissen wir wer der Giro-Sieger 2011 ist!



Ziel Vinokourov im Ziel und das sind sage und schreibe 1:51 Minuten Rückstand, damit reiht er sich nur auf Platz 18 ein, verliert seinen fünften Gesamtplatz, der geht an Machado. Enttäuschend.

1. ZZ Nibali an der 1. Zwischenzeit bei Kilometer 11,6 mit 25 Sekunden Rückstand auf Pinotti. Das ist eine gute Zeit, aber keine absolute Topzeit, Platz Sieben hat er damit momentan.

2. ZZ Menchov hat nur noch 14 Kilometer bis ins Ziel und seine Zwischenzeit ist gut, wenn auch nicht perfekt. 39 Sekunden Rückstand auf Pinotti sind es schon, damit wäre er derzeit aber guter Siebter.

Start IGOR ANTON rollt von der Startrampe, der Zweitplatzierte des Giro, nur sechs Sekunden hinter Scarponi, Sieger auf der Königsetappe nach Gardecchia. Ob er uns womöglich alle überraschen kann?

Ziel Zielbereich für Menchov, etwas hat er noch verloren, Pinotti ist hinten raus wirklich enorm stark gewesen. 58 Sekunden Rückstand für Menchov, damit ist er auf Platz 8 im Ziel, einen Platz hinter Kreuziger. Den vierten Gesamtplatz verteidigt er locker, wenn Anton vorne nicht einen Einbruch erlebt, ist dies auch seine Endplatzierung.

Start MICHELE SCARPONI geht an den Start, das maglia rosa! Wird der 31-jährige, der den Giro seit seiner Führungs-Übernahme am Etna kontrolliert hat, heute den größten Erfolg seiner Karriere feiern? In wenigen Minuten wissen wir mehr!

2. ZZ Nibali an der zweiten Zwischenzeit bereits, nun 40 Sekunden Rückstand auf Pinotti. Das ganz große Zeitfahren des Sizilianers ist das hier nicht, viel wichtiger ist aber momentan die Frage, was Scarponi macht und für diesen könnte diese Zeit womöglich reichen.

1. ZZ Erstmal aber haben wir Anton im Bild, der an der 1. Zwischenzeit ist. Und er hat wie erwartet zu kämpfen, ist hier schon 1:47 Minuten zurück. Es wird für ihn wohl heute "nur" darum gehen, den dritten Platz abzusichern.


Wer gewinnt den Giro d'Italia 2011?

Scarponi/Nibali Ah, Scarponi und Nibali im direkten Vergleich. Und Nibali ist wie zu erwarten leicht vorne! Nach der Hochrechnung hier käme Scarponi mit 26 Sekunden Rückstand auf Nibali ins Ziel, damit würde er um winzige zwei Sekunden den Giro gewinnen! Was für ein Herzschlagfinale!

2. ZZ Anton spielt hier zwar nicht mehr die ganz große Rolle, sollte aber trotzdem nicht unerwähnt bleiben. An der Zwischenzeit 2 liegt er 2:44 Minuten hinter Pinotti zurück.

1. ZZ Scarponi jetzt an der ersten Zwischenzeit, ein weiterer wichtiger Indikator, wieviel ist er hier hinter Nibali? Genau 10 Sekunden, wenn Scarponi ab jetzt in jedem Sektor so viel verliert, wäre Nibali Giro-Sieger!


[size=85]Scarponi im maglia rosa an der ersten Zwischenzeit

Ziel Der Sizilianer überquert in diesem Moment die Ziellinie, holt noch mal alles aus sich heraus, weiß um die Bedeutung dieser letzten Meter...56 Sekunden hinter Pinotti auf Platz 8, aber das ist hier nicht entscheidend, entscheidend ist Scarponis Zeit.

2. ZZ Scarponi kommt an die zweite Zwischenzeit, wie schaut es hier aus? Gut für Scarponi, gut für ihn! Er liegt nur 15 Sekunden hinter Nibali, hat also nicht mehr als 5 Sekunden auf den letzten 10 Kilometern verloren. Es ist aber noch ein gutes Stück - genau 14 Kilometer - für ihn bis ins Ziel! Wenn er noch 13 Sekunden verliert, ist Nibali Giro-Sieger.

Ziel Anton im Ziel, 3:18 Rückstand und Platz 43 für den Basken. Damit kann er sogar zufrieden sein. Sein Giro war ein absoluter Erfolg, der Sieg auf der Königsetappe und der dritte Platz in der Gesamtwertung können sich mehr als sehen lassen und katapultieren Anton nach seinem 6. Platz in der Vuelta 2010 endgültig in die Elite der Rundfahrer.



Wir begleiten nun Scarponi auf seinen letzten Kilometern, neuen Hochrechnungen zufolge, liegt Scarponi 23 Sekunden hinter Nibali, das wären nur fünf Sekunden für den Giro-Sieg. Wann war es beim Giro bitte schon mal so knapp?

Scarponi hat den Mund weit aufgerissen, die Augen ebenso. Immer wieder fährt sein sportlicher Leiter
Ete neben seinen Schützling, brüllt von der Seite, feuert ihn an. Scarponi lang gestreckt auf seiner Zeitfahrmaschine, auf dem Weg zum Giro-Triumph oder nicht?
Meter um Meter kommt er dem Ziel näher, 800 sind es nur noch! Noch ruht er in seinem Sattel, beißt sich hier durch, man merkt, dass er am Limit, dass er über das Limit hinaus ist. 400 Meter, Kurve, Scarponi geht schon aus dem Sattel, tritt an, beschleunigt, sprintet hier die letzten 350 Meter quasi durch, 200 sind es noch, die Augen zusammengekniffen, die Zähne zeigend, 100 Meter...75...50...Scarponi beschleunigt noch einmal...25...wo bleibt die Zeit stehen...10...er hat die Ziellinie überquert...und ist Sieger des Giro d'Italia 2011! Hinten raus hat Scarponi kaum noch was verloren, 19 Sekunden Rückstand auf Nibali, 19 sind es und 19 reichen! 9 Sekunden Vorsprung in der Gesamtwertung bedeutet das, eine enorm enge Sache, aber es reicht zu Gunsten von Scarponi.

Nibali hat im Zielbereich gewartet und ist der erste Gratulant Scarponis, eine schöne Geste, trotz der großen Enttäuschung, die Nibali wohl gerade durchleben muss.
Ete kommt von der Seite herangesprintet, umarmt seinen Fahrer, ruft ihm zu: "Ce l'abbiamo fatta!" - zu deutsch "Wir haben es geschafft", seine Teamkollegen nun auch da, Wegelius, Sella, Samoilau, der Tagesvierte Tuft, sie alle haben einen großen Anteil an Scarponis Erfolg, Scarponi selber vergießt Freudentränen.
Hier haben wir die Einblendung der Top10 des Tages:

Zitat
01 PINOTTI Marco (GEO)
02 WESTRA Lieuwe (RAB) +7 Sek.
03 TALANSKY Andrew (GRM) +20 Sek.
04 TUFT Svein (CSM) +25 Sek.
05 GRETSCH Patrick (CSM) +31 Sek.
06 MACHADO Tiago (GRM) +33 Sek.
07 KREUZIGER Roman (SAX) +44 Sek.
08 NIBALI Vincenzo (FDJ) +56 Sek.
09 MENCHOV Denis (LEO) +58 Sek.
10 LÖFKVIST Thomas (THR) +1:05 Min.


In der Gesamtwertung belegen Scarponi, Nibali und Anton also in dieser Reihenfolge die Plätze 1, 2 und 3. Menchov wird Gesamt-Vierter, die Überraschung des Giro - Tiago Machado - dann auf dem 5. Platz vor Vinokourov, der ohne das schwache Abschlusszeitfahren seine Vorjahresplatzierung hätte wiederholen können. Pinotti macht mit diesem Zeitfahrsieg einen Riesensprung von Platz 12 auf Platz 7, kann mit seinem Giro rundum zufrieden sein, unvergessen die Bilder hinauf zum Zoncolan, wo er überraschender Vierter wurde. Löfkvist wird Gesamt-Achter und auch sein Teamkollege Cataldo hat es in die Top10 geschafft, dazwischen noch der Niederländer Kruijswijk, Sieger der Nachwuchswertung. Ah, hier haben wir eine Übersicht über die Top15:

1 Michele Scarponi (SpiderTech powered by C10)
2 Vincenzo Nibali (FDJ) 0,09
3 Igor Anton Hernandez (Movistar) 2,09
4 Denis Menchov (Leopard Trek) 5,15
5 Tiago Machado (Team Garmin - Cervélo) 7,01
6 Alexandre Vinokourov (Astana) 7,28
7 Marco Pinotti (Geox - TMC) 11,29
8 Thomas Löfkvist (HTC - Highroad) 11,31
9 Steven Kruijswijk (Rabobank) 11,34
10 Dario Cataldo (HTC - Highroad) 12,34
11 Robert Kiserlovski (Farnese Vini - Neri Sottoli) 13,01
12 Christophe Le Mevel (Ag2r La Mondiale) 13,36
13 Tom Danielson (Leopard Trek) 14,05
14 Domenico Pozzovivo (BMC Racing) 14,13
15 Roman Kreuziger (Saxo Bank SunGard) 15,23

Zum Ende eine Übersicht über die verschiedenen Wertungssieger:
Gesamtwertung (maglia rosa): Michele Scarponi (SpiderTech)
Punktewertung (maglia rossa): Michele Scarponi (SpiderTech)
Bergwertung (maglia verde): Francesco Masciarelli (Farnese Vini)
Nachwuchswertung (maglia bianca): Steven Kruijswijk (Rabobank)
Sprintwertung (Clasifica T.V.): Sébastien Minard (Cofidis)
Ausreißerwertung (Trofeo Fuga Cervelo): Bert De Waele (Cofidis)
Podiumswertung (Azzurri d'Italia): Michele Scarponi (SpiderTech)

Eine Sache noch: Mit diesem Endergebnis geht der Giro 2011 in die Geschichte ein - denn er ist der knappste aller Zeiten! Bisher war die Austragung 1948 (Sieger Magni) mit 11 Sekunden die knappste (in den letzten zehn Jahren war es die 2005-er Austragung gewesen, die Savoldelli mit 28 Sekunden auf Simoni gewann).

Und da Bilder bekanntlich mehr sagen als tausend Worte verabschiede ich mich mit drei Bildern von einer - das lässt sich mit Fug und Recht behaupten - der spannendsten Austragungen des Giro aller Zeiten:


Michele Scarponi - Triumphator des Giro d'Italia 2011 - König des Etna und des Zoncolan



 
Leon
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