Etappe 15[/size]
Ich begrüße sie recht herzlich zur 15. Etappe des Giro d'Italia 2011 - die absolute Königsetappe des Giros!
Zitat von live-radsport.ch
Die 15. Etappe des Giro d’Italia ist nicht nur die schwerste in diesem Jahr, sondern auch die schwerste seit langer Zeit. Das beweist alleine eine Zahl: 5823 Höhenmeter summieren sich zwischen Conegliano und Gardeccia. Die letzte Giro-Etappe, welche die 5000er Marke überschritt, war das 14. Teilstück im Jahr 2005 über den Passo dello Stelvio und den Passo di Foscagno, bei dem 5070 Höhenmeter zusammenkamen. Fünf Anstiege stehen am heutigen Tag auf dem Programm, darunter der Passo Giau, der höchste Berg der Rundfahrt. Nach 171,8 Kilometern wird der 2236 Meter hohe Anstieg überquert. Den Abschluss der unbarmherzigen Klettertour bildet die Bergankunft in Gardecchia im hoch gelegenen Fassatal, die am Ende der 229 Kilometer langen Etappe den Fahrern noch einmal alles abverlangt. Die Geschehnisse an diesem Tag können das Gesamtklassement gehörig durcheinander wirbeln.
Die Einschätzung unserer Kollegen von live-radsport und das Profil verdeutlichen die Bedeutung, die diese Etappe inne hat - heute wird Geschichte geschrieben.
Werfen wir zunächst mal einen Blick auf die Top15 des Gesamtklassements vor dieser Etappe...
Zitat
Gesamtklassement nach Etappe 14
1 Michele Scarponi (SpiderTech powered by C10)
2 Igor Anton Hernandez (Movistar) 1,25
3 Vincenzo Nibali (FDJ) 1,36
4 Denis Menchov (Leopard Trek) 3,33
5 Steven Kruijswijk (Rabobank) 3,43
6 Tiago Machado (Team Garmin - Cervélo) 4,09
7 Alexandre Vinokourov (Astana) 4,10
8 Robert Kiserlovski (Farnese Vini - Neri Sottoli) 4,11
9 Marco Pinotti (Geox - TMC) 4,38
10 Jan Bakelants (Cofidis, le Crédit en ligne) 4,56
11 Christophe Le Mevel (Ag2r La Mondiale) 6,11
12 Dario Cataldo (HTC - Highroad) 6,38
13 Roman Kreuziger (Saxo Bank SunGard) 6,45
14 Thomas Löfkvist (HTC - Highroad) 7,09
15 Matteo Carrara (Ag2r La Mondiale) 7,19
Es zeichnet sich also ein Dreikampf zwischen Scarponi, Anton und Nibali um den Giro-Gesamtsieg ab, wobei Scarponi die eindeutig besten Karten zu haben scheint, mit einem Vorsprung von 1:25 bzw. 1:36 auf Anton/Nibali konnte sich Scarponi bereits ein kleines Polster schaffen. Nichtsdestotrotz kann nur ein schlechter Tag alle Ambitionen zerstören und Anton und Nibali werden auf jede kleinste Schwäche Scarponis lauern.
Interessant ist aber nicht nur der Kampf ums Podium, in den auch noch der Viertplatzierte Denis Menchov eingreifen könnte, der aber auch aufpassen muss, dass der überraschend starke Niederländer Steven Kruijswijk (Rabobank) oder aber der Portugiese Tiago Machado (Garmin) noch von hinten herankommen. Unmittelbar hinter diesem kämpfen Vinokourov, Kiserlovski, Pinotti, Bakelants, Le Mevel, Cataldo, Kreuziger und Carrara um einen Platz in den Top10, die Abstände sind noch ziemlich gering.
Zur Enttäuschung des diesjährigen Giro gehört mit Sicherheit das Lampre-Duo Alberto Contador/Ivan Basso. Ersterer ist geschwächt von einer stark auftretenden Allergie - die wohl einzige Sache, die Contador überhaupt schlagbar macht. Basso hingegen scheint nach zahlreichen Überwerfungen mit der sportlichen Leitung von Lampre nicht fokussiert und zudem außer Form.
Kommen wir nun aber zur heutigen Etappe, von der wir bis zum Passo di Fedaia in einer Zusammenfassung berichten werden.
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In der Anfangsphase kam es zu erbitterten Kämpfen um die Ausreißergruppe, in der viele Fahrer vertreten sein wollten, einige Teams aber auch etwas dagegen hatten, dass im Gesamtklassement gut platzierte Fahrer es nach vorne schaffen.
So löste sich zunächst bei KM 5 folgende Gruppe:
Fortunato Baliani (Geox)
Domenico Pozzovivo (BMC)
Alberto Losada (Ag2r)
Thomas Rohregger (Astana)
Vor allem Rabobank sorgte mit vier Fahrern dafür, dass die Gruppe nach 12 Kilometern Kampf gestellt wurde.
Direkt darauf setzte sich die nächste Gruppe ab, in die es mit Dario Cataldo den Gesamt-12. zog. Pozzovivo und Losada waren erneut mit von der Partie.
Dario Cataldo (HTC)
Fortunato Baliani (Geox)
Francesco Masciarelli (Farnese)
Manuele Boaro (Farnese)
Mauro Finetto (Ag2r)
Alberto Losada (Ag2r)
Domenico Pozzovivo (BMC)
Nun setzte Garmin mit Daniele Colli und Davide Vigano hinterher, auch SpiderTech war Cataldo zu gefährlich, so dass es bei KM 30 fast zum Zusammenschluss kam - jedoch lösten sich Masciarelli, Losada und Pozzovivo noch kurz davor aus der Gruppe.
Von hinten erfolgten nun erneut viele Attacken, mit Löfkvist und Danielson waren wieder zwei gefährliche Fahrer dabei, im Feld setzte erneut SpiderTech nach, musste sich aber geschlagen geben und ließ die Gruppe ziehen.
Blel Kadri (Astana)
Thomas Rohregger (Astana)
Giovanni Visconti (HTC)
Thomas Löfkvist (HTC)
Bert De Waele (Cofidis)
Tom Danielson (Leopard)
Andrew Talansky (Garmin)
(13,7 km à 8,3%)
Am Piancavallo verloren sofort die ersten Fahrer den Anschluss an das Feld, für sie sollte es von nun an ein langer, harter Tag werden, nur wenige von ihnen schafften es ins Ziel.
Zitat
Vink (LAM)
Je. Herrada (MOV)
Neyens (RAB)
Vigano (GRM)
Sutton (FAR)
A. Rasmussen (SAX)
Ginanni (GEO)
S. Clarke (FDJ)
Van Hummel (OLO)
C. Meyer (THR)
Bennati, der kurz vor dem Anstieg gestürzt war, musste sogar schon aufgeben, ebenso ein völlig entkräfteter Cristian Rossi.
DNF
Cristian Rossi (Lampre)
Daniele Bennati (Saxo Bank)
Bei KM 37, kurz vor der Bergwertung am Piancavallo kam es dann zum Zusammenschluss der Verfolger mit dem Spitzen-Trio.
Zitat
014 KADRI Blel (AST)
016 ROHREGGER Thomas (AST)
051 POZZOVIVO Domenico (BMC)
063 DANIELSON Tom (LEO)
076 TALANSKY Andrew (GRM)
086 MASCIARELLI Francesco (FAR)
099 LOSADA Alberto (ALM)
157 LÖFKVIST Thomas (THR)
159 VISCONTI Giovanni (THR)
164 DE WAELE Bert (COF)
De Waele, Rohregger und Visconti sprinteten an der Bergwertung um die Punkte, mit dem besseren Ende für den Italiener.
Kategorie 1, Piancavallo (km 43,3):
1 VISCONTI Giovanni (THR)
2 DE WAELE Bert (COF)
3 ROHREGGER Thomas (AST)
4 KADRI Blel (AST)
5 MASCIARELLI Francesco (FAR)
6 LOSADA Alberto (ALM)
Zudem hatte sich am Piancavallo das 32 Fahrer umfassende Gruppetto formiert.
Zitat
Gretsch, Tuft (CSM)
M. Bodnar, Eisel, Flecha (LAM)
Zeits (AST)
Westra, Kaisen, Ignatiev (RAB)
Sergent, D. Wyss (BMC)
Warbasse, Colli (GRM)
Boaro, Canuti, Kostyuk (FAR)
Joly, Jarc (ALM)
D. Caruso, Rabon (SAX)
Camussa, Cannone, Modolo, Peruffo (GEO)
Blythe, Offredo, Sabatini (FDJ)
Bobridge, Brutt (THR)
Furlan, Minard, Chainel (COF)
Im Feld war das Team des Gesamtführenden Scarponi - SpiderTech - in der Nachführarbeit völlig auf sich alleine gestellt. Iglinskiy und Ovechkin versuchten den Rückstand klein zu halten, dieser wuchs und wuchs aber und betrug am Fuß des Forcella Cibiana schon 8:31 Minuten.
(10,2 km à 7,0%)
Den Sprint um die Bergpunkte sicherte sich diesmal de Waele, der Rohregger auf den letzten Metern übersprintete. Hinter Visconti wurde der Franzose Kadri, der den Sprint für Rohregger angezogen hatte, Vierter.
Kategorie 2, Forcella Cibiana (km 123,1):
1 DE WAELE Bert (COF)
2 ROHREGGER Thomas (AST)
3 VISCONTI Giovanni (THR)
4 KADRI Blel (AST)
5 MASCIARELLI Francesco (FAR)
6 LOSADA Alberto (ALM)
Folgende Fahrer waren am Forcella Cibiana zurückgefallen:
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Cheula (LAM)
Pate (AST)
Cardoso, Oliveira, Wegmann (BMC)
Pantano (LEO)
F. Gavazzi, Finetto (ALM)
A. Cano, Eibegger (OLO)
Kangert (THR)
SpiderTech konnte dee Vorsprung bei etwa 10 Minuten halten, vorne arbeiteten alle bis auf Talansky und De Waele gut mit.
(15,9 km à 6,5%)
Mit dem Passo Giau ging es jetzt in den höchsten Berg des Giro 2011 - Cima Coppi! Im Feld - oder was davon noch übrig wär - ging Movistar mit vier Fahrern - Pardilla, Hernandez, Pasamontes und Herrada - an die Spitze und inszenierte ein Ausscheidungsfahren, dem zuerst folgende Fahrer zum Opfer fielen:
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Bazayev (AST)
Ovechkin, Wegelius (CSM)
Froome, Capecchi (BMC)
Pauwels, Rubiano (LEO)
de Greef, Uran (SAX)
Erviti, Geschke, Mancebo (OLO)
Gustov (THR)
Sagan (COF)
Weitere drei Fahrer mussten das Rennen aufgeben.
DNF
Michael Vink (Lampre)
Maarten Neyens (Rabobank)
Alex Rasmussen (Saxo Bank)
Carlos Sastre attackierte 8 Kilometer vor dem Gipfel, konnte sich auch drei Kilometer lang behaupten, wurde dann aber wie schon die vergangenen Tage nach seinen Attacken gestellt.
Neben Movistar beteiligte sich auch Astana in Form von Valerio Agnoli und SpiderTech mit Samoilau und Iglinskiy an der Führungsarbeit. Letztere beiden verloren allerdings kurz darauf mit weiteren Fahrern den Anschluss:
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Samoilau, Iglinskiy (CSM)
Jo. Herrada, Landa (MOV)
Pidgornyy (FAR)
Siutsou (SAX)
Baliani (GEO)
Valls Ferri (FDJ)
Sevilla (OLO)
Tankink (COF)
Weiterhin forcierte Movistar mit Hernandez, Pasamontes und Pardilla das Tempo bis auch diese blau waren. Wenige Kilometer vor der Kuppe des Giau befanden sich somit nur noch 20 Fahrer vorne, nachdem diese abreißen lassen hatten:
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Kashechkin (CSM)
Hernandez, Pasamontes, Pardilla (MOV)
Vanendert (RAB)
Possoni (BMC)
N. Sörensen, Verdugo (LEO)
Popovch (GRM)
Golcer (FAR)
Pinot, di Gregorio (FDJ)
An der Spitze entbrannte der Kampf um die Cima Coppi-Wertung, nach einer Tempoforcierung von Tom Danielson, konnten diesem zunächst nur Masciarelli und Pozzovivo folgen. Letzterer musste vor der Kuppe auch noch reißen lassen, so dass sich Masciarelli mit einem langen Antritt die Cima Coppi-Wertung sicherte.
Cima Coppi, Passo Giau (km 171,8):
1 MASCIARELLI Francesco (FAR)
2 DANIELSON Tom (LEO)
3 POZZOVIVO Domenico (BMC)
4 LÖFKVIST Thomas (THR)
5 TALANSKY Andrew (GRM)
6 VISCONTI Giovanni (THR)
7 ROHREGGER Thomas (AST)
Rennsituation (alle Abstände auf Masciarelli/Danielson):
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F. Masciarelli (FAR)
Danielson (LEO)
+0.13
Pozzovivo (BMC)
+0.27
Löfkvist (THR)
Talansky (GRM)
+0.40
Visconti (THR)
Losada (ALM)
Rohregger (AST)
+1.01
De Waele (COF)
Kadri (AST)
+6.16
Vinokourov (AST)
Tiralongo (AST)
Zaugg (AST)
Sella (CSM)
Scarponi (CSM)
Anton (MOV)
Arroyo (MOV)
Nibali (FDJ)
Kruijswijk (RAB)
Menchov (LEO)
Machado (GRM)
Niemiec (GRM)
Kiserlovski (FAR)
Le Mevel (ALM)
Carrara (ALM)
Kreuziger (SAX)
Pinotti (GEO)
Cataldo (THR)
Bakelants (COF)
Basso (LAM)
Contador (LAM)
+6.36
Agnoli (AST)
Zandio (LEO)
Sarmiento (FAR)
Lastras (ALM)
Sastre (OLO)
In der Abfahrt vom Giau stürzte Ivan Basso. So kam es, dass der Sieger des Giro von 2005 und 2010, einen Giro aufgeben musste, in dem er sich alles andere als eines Titelverteidigers würdig präsentiert hatte. Kurz darauf gab auch Simon Clarke von FDJ das Rennen auf.
DNF
Ivan Basso (Lampre)
Simon Clarke (FDJ)
Im Favoritenfeld wurde leicht rausgenommen, so dass die Gruppe um Agnoli den Anschluss wiederherstellen konnte, Astana somit zu viert vorne vertreten war. An der Spitze des Rennens schlossen sowohl Pozzovivo als auch Löfkvist und Talansky wieder nach vorne auf, so dass sich Löfkvist den Zwischensprint in Rocca Pietore sichern konnte.
Zwischensprint, Rocca Pietore (km 190,4):
1 LÖFKVIST Thomas (THR)
2 DANIELSON Tom (LEO)
3 POZZOVIVO Domenico (BMC)
4 MASCIARELLI Francesco (FAR)
5 TALANSKY Andrew (GRM)
(13,4 km à 7,9%)
Mit 6:40 Minuten Vorsprung ging es für das Spitzen-Quintett in den Fedaia, von dem wir nun LIVE berichten werden.
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Vorne also weiterhin fünf Fahrer, dann die Verfolger um Visconti, dahinter De Waele und Kadri und dann das Feld. In diesem sorgt erneut Valerio Agnoli von Astana für das Tempo, er präsentiert sich hier bislang als enorm starker Helfer für seinen Kapitän Alexandre Vinokourov. Auch Emanuele Sella, der letzte verbliebene Helfer von Scarponi, immer wieder an der Spitze zu sehen. Wird Scarponi langsam nervös oder käme ihm ein Durchkommen der Gruppe vorne gar gelegen?
Vorne löst sich erneut Tom Danielson, der US-Amerikaner mit der nächsten Tempoverschärfung und jetzt können wieder nur Masciarelli und Pozzovivo folgen, gleiches Bild also wie oben am Giau. Im Feld ist Agnoli jetzt weg, sofort übernehmen mit Oliver Zaugg und Paolo Tiralongo zwei weitere Astana-Fahrer. Astana dominiert also weiterhin das Geschehen in den Bergen, zuletzt konnte "Vino" aber nicht wie erhofft vollenden - heute vielleicht? Und Michele Scarponi ist schon isoliert, auch sein letzter Helfer Sella ist weg.
Matteo Carrara (Ag2r) kommt nach vorne und forciert das Tempo, was dazu führt, dass Kreuziger, der gestern stark auftrumpfende Pinotti, und auch der krankheitsbedingt geschwächte Contador abreißen lassen müssen.
Malerische Kulisse am Fedaia
Und jetzt, 6 Kilometer vor dem Gipfel, greift Steven Kruijswijk, der Gesamt-Fünfte, im Feld an! Wer geht da mit? Arroyo versucht die Lücke für seinen Kapitän Anton zu schließen und das gelingt ihm auch. Eyey, da scheint mir Kruijswijk etwas überpacet zu haben, denn sofort wird er ans Ende der Gruppe durchgereicht.
Und gleich geht der nächste! Denis Menchov von Leopard - seineszeichens Gesamtvierter - attackiert in diesem Moment. Sofort geht Vincenzo Nibali mit, und das lässt sich Scarponi natürlich nicht zwei mal sagen. Souverän pariert das maglia rosa den Angriff, alles wieder zusammen, Arroyo übernimmt die Tempoarbeit.
Pozzovivo hat ebenso wie Masciarelli vorne den Anschluss verloren, Danielson alleine an der Spitze, 4 Kilometer vor dem Gipfel des Fedaia hat er etwa 4:30 Minuten auf die Gruppe maglia rosa. Dort haben neben Kruijswijk auch Kiserlovski, Le Mevel und weitere Fahrer den Anschluss verloren. Kiserlovski versucht sich noch mal aufzubäumen, kommt wieder näher, aber ihm fehlt hier augenscheinlich die Kraft um noch mal nach vorne zu kommen.
Losada hat sich anscheinend bewusst zurückfallen lassen, da sein Kapitän Le Mevel in Problemen ist, auch Carrara ist bei ihm. Cataldo hängt am Ende der Favoritengruppe.
Danielson nun schon an der Bergwertung, mit wieviel Sekunden Rückstand kommt Masciarelli? 22 sind es, Pozzovivo hat 30 Rückstand. Kann Danielson das hier durchziehen? Wann kommen Scarponi und co.?
Kategorie 1, Passo Fedaia (km 201,4):
1 DANIELSON Tom (LEO)
2 MASCIARELLI Francesco (FAR)
3 POZZOVIVO Domenico (BMC)
4 LÖFKVIST Thomas (THR)
5 TALANSKY Andrew (GRM)
6 VISCONTI Giovanni (THR)
7 ROHREGGER Thomas (AST)
Scarponi führt die Favoritengruppe mit 3:34 Minuten über den Fedaia. Da ist noch alles drin für Danielson, es kommt alles auf die Fahrweise hinter ihm. Jeder sieht hier - nach so vielen harten Kilometern - aber bereits enorm müde aus.
Rennsituation Gipfel Fedaia (alle Abstände auf Danielson):
Zitat
Danielson (LEO)
+0.22
F. Masciarelli (FAR)
+0.30
Pozzovivo (BMC)
+0.44
Löfkvist (THR)
Talansky (GRM)
+1.45
Visconti (THR)
Rohregger (AST)
+2.59
De Waele (COF)
Kadri (AST)
+3.34
Scarponi (CSM)
Nibali (FDJ)
Arroyo (MOV)
Anton (MOV)
Vinokourov (AST)
Menchov (LEO)
Machado (GRM)
Niemiec (GRM)
+3.50
Cataldo (THR)
+4.02
Losada (ALM)
Carrara (ALM)
Le Mevel (ALM)
+4.16
Kiserlovski (FAR)
Kruijswijk (RAB)
+4.40
Pinotti (GEO)
+4.51
Bakelants (COF)
+5.12
Kreuziger (SAX)
Contador (LAM)
+5.31
Tiralongo (AST)
Zaugg (AST)
+5.52
Sarmiento (FAR)
Agnoli (AST)
+6.12
Sastre (OLO)
Zandio (LEO)
Sella (CSM)
Lastras (ALM)
In der Abfahrt holen Löfkvist und Talansky leicht nach vorne auf, im Feld rast wie schon gestern David Arroyo vorne weg. Die große Frage ist, wann es Vincenzo Nibali hier mal mit einer Attacke probieren wird. Will er den Giro gewinnen, so ist eine solche Attacke eigentlich nötig, denn vor dem abschließenden Zeitfahren sollte er seinen Rückstand in Grenzen halten, wenn nicht sogar in einen Vorsprung ummünzen.
Es erreicht uns gerade die Meldung, dass zwei weitere Fahrer im Verlauf des Fedaia das Rennen aufgegeben haben
DNF
Jesus Herrada (MOV)
Davide Vigano (GRM)
Schauen wir uns mal das Profil des kurzen, aber intensiven Schlussanstieges an:
(6,2 km à 10,0%)
Ein hartes Ding also zum Ende einer gewaltigen Etappe. Nach und nach beginnt der Aufstieg für die Fahrer, die Anstrengung steht jedem ins Gesicht geschrieben. Vor allem Danielson scheint hier ordentlich zu kämpfen zu haben, kann er sich noch vor den Favoriten behaupten oder nicht?
Auch der Schlussanstieg nach Gardeccia Val di Fassa hält eine beeindrucke Landschaft bereit
In der Favoritengruppe forciert Arroyo abermals das Tempo, jetzt sind nur noch sein Kapitän Anton sowie Nibali, Scarponi und Vinokourov dran. Und da kommt die Attacke von Igor Anton und die hat es in sich! Er legt da alles rein und reißt sofort eine ordentliche Lücke, Nibali versucht mit einem Riesen-Kraftakt nach vorne zu kommen. Scarponi probiert das auch...aber sie kommen kaum näher. Jetzt Nibali in Problemen, Scarponi macht sich alleine auf die Verfolgung, Anton schaut sich um, sieht die Lücke und forciert noch mal das Tempo.
Vorne sind nur noch drei Kilometer zu fahren und Danielson wird gerade von Masciarelli gestellt und überholt. Irgendwo dazwischen noch Pozzovivo, Löfkvist und Talansky, wobei Anton jetzt schon an denen vorbeizieht. Die Lücke zu Scarponi wird immer größer, das maglia rosa in großen Problemen, selbst Nibali scheint wieder näher heranzukommen!
Anton fliegt den Anstieg nur so hinauf, hat jetzt schon Danielson in Sichtweite, rast heran, überholt den US-Amerikaner und schnappt sich gleich Masciarelli. Phänomenale Leistung des Basken und Nibali hat Scarponi eingeholt und lässt diesen stehen! Da hat Scarponi wohl überzogen und jetzt bricht er ein?!
[size=85]Igor Anton auf dem Weg zum Tagessieg?
Anton an Masciarelli vorbei, der schaut nur ungläubig hinterher. Nibali scheint sich gefangen zu haben und hat schon Danielson geholt, kommt wohl gleich an Masciarelli ran. Scarponi verliert hier aber richtig.
Dahinter haben wir Pozzovivo, dann mit etwas Rückstand Menchov und Löfkvist. Talansky befindet sich vor seinen Kapitänen Machado und Niemiec, lässt sich jetzt wohl zu diesen zurückfallen und forciert für sie das Tempo.
Dahinter wiederum Vinokourov, der wohl etwas überzogen hatte zu Beginn. Anton aber vorne unaufhaltsam, er fährt seinem ersten Etappensieg in diesem Giro entgegen und kommt Scarponi im Gesamtklassement immer näher. 45 Sekunden schon zwischen den beiden! Und Anton hatte vor der Etappe 1:25 Rückstand! Wieviel kann er Scarponi noch abnehmen? Nibali ist eine halbe Minute zurück, der Abstand scheint aber gleichzubleiben. Masciarelli versucht sich an Nibali festzubeißen.
Letzter Kilometer für Anton, es geht noch mal ein wenig über Schotter, aber auch das kann den Basken nicht aufhalten. Die letzten Meter...und das ist der Sieg für Anton!
Jetzt gilt es auf die Zeiten zu schauen. Nibali hat sich von Masciarelli lösen können, kommt jetzt mit 28 Sekunden Rückstand ins Ziel.
Kurz danach Masciarelli, der Sieger der Cima Coppi wird starker Dritter mit 41 Sekunden Rückstand.
Und da kommt Scarponi, der beißt, verliert heute aber richtig ordentlich Zeit! 50 Sekunden...55...60...61 Sekunden sind es, eine Minute und eine Sekunde hinter Anton überquert Scarponi die Ziellinie.
Dann kommt Danielson mit 1:27 und dahinter noch Pozzovivo als Nächster, 1:45 sind das.
Längere Lücke nun, wer kommt als nächstes? Der Russe Menchov, er hat sich noch vom ehemaligen Ausreißer Löfkvist lösen können, ist jetzt Tages-Siebter.
Löfkvist wird Achter und das Garmin-Duo Niemiec/Machado vervollständigt die Top10.
Alles weitere können sie den Ergebnissen entnehmen, wir verabschieden uns von einer großartigen und geschichtsträchtigen Etappe, bis morgen!
Kategorie 1, Gardeccia-Val di Fassa (km 229,0):
1 Igor Anton (MOV)
2 Vincenzo Nibali (FDJ)
3 Francesco Masciarelli (FAR)
4 Michele Scarponi (CSM)
5 Tom Danielson (LEO)
6 Domenico Pozzovivo (BMC)