Giro d'Italia (GT)

#1 von freire , 09.05.2011 04:05

001 BASSO Ivan (LAM)
002 BODNAR Maciej (LAM)
003 CHEULA Giampaolo (LAM)
004 CONTADOR VELASCO Alberto (LAM)
005 EISEL Bernhard (LAM)
006 FLECHA GIANNONI Juan Antonio (LAM)
007 GUARNIERI Jacopo (LAM)
008 ROSSI Cristian (LAM)
009 VINK Michael (LAM)

011 VINOKOUROV Alexandre (AST)
012 AGNOLI Valerio (AST)
013 BAZAYEV Assan (AST)
014 KADRI Blel (AST)
015 PATE Danny (AST)
016 ROHREGGER Thomas (AST)
017 TIRALONGO Paolo (AST)
018 ZAUGG Oliver (AST)
019 ZEITS Andrey (AST)

021 SCARPONI Michele (CSM)
022 GRETSCH Patrick (CSM)
023 IGLINSKIY Maxim (CSM)
024 KASHECHKIN Andrey (CSM)
025 OVECHKIN Artem (CSM)
026 SAMOILAU Branislau (CSM)
027 SELLA Emanuele (CSM)
028 TUFT Svein (CSM)
029 WEGELIUS Charles (CSM)

031 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
032 ARROYO DURAN David (MOV)
033 HERNANDEZ BLAZQUEZ Jesus (MOV)
034 HERRADA LOPEZ Jesus (MOV)
035 HERRADA LOPEZ José (MOV)
036 LANDA MEANA Mikel (MOV)
037 MARTIN Tony (MOV)
038 PARDILLA BELLÓN Sergio (MOV)
039 PASAMONTES RODRIGUEZ Luis (MOV)

041 GOSS Matthew Harley (RAB)
042 IGNATIEV Mikhail (RAB)
043 KAISEN Olivier (RAB)
044 KRUIJSWIJK Steven (RAB)
045 NEYENS Maarten (RAB)
046 RENSHAW Mark (RAB)
047 ROCHE Nicholas (RAB)
048 VANENDERT Jelle (RAB)
049 WESTRA Lieuwe (RAB)

051 POZZOVIVO Domenico (BMC)
052 CAPECCHI Eros (BMC)
053 CARDOSO Manuel Antonio Leal (BMC)
054 FROOME Chris (BMC)
055 OLIVEIRA Nelson (BMC)
056 POSSONI Morris (BMC)
057 SERGENT Jesse (BMC)
058 WEGMANN Fabian (BMC)
059 WYSS Danilo (BMC)

061 MENCHOV Denis (LEO)
062 BODNAR Lukasz (LEO)
063 DANIELSON Tom (LEO)
064 PANTANO Jarlinson (LEO)
065 PAUWELS Serge (LEO)
066 RUBIANO CHAVEZ Miguel Angel (LEO)
067 SÖRENSEN Niki (LEO)
068 VERDUGO MARCOTEGUI Gorka (LEO)
069 ZANDIO ECHAIDE Xabier (LEO)

071 MACHADO Tiago (GRM)
072 BELLETTI Manuel (GRM)
073 COLLI Daniele (GRM)
074 NIEMIEC Przemyslaw (GRM)
075 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
076 TALANSKY Andrew (GRM)
077 VIGANO Davide (GRM)
078 VIVIANI Elia (GRM)
079 WARBASSE Larry (GRM)

081 KISERLOVSKI Robert (FAR)
082 BOARO Manuele (FAR)
083 CANUTI Federico (FAR)
084 GOLCER Jure (FAR)
085 KOSTYUK Denys (FAR)
086 MASCIARELLI Francesco (FAR)
087 PIDGORNYY Ruslan (FAR)
088 SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)
089 SUTTON Christopher (FAR)

091 JOLY Sébastien (ALM)
092 APPOLLONIO Davide (ALM)
093 CARRARA Matteo (ALM)
094 FINETTO Mauro (ALM)
095 GAVAZZI Francesco (ALM)
096 JARC Blaz (ALM)
097 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
098 LE MEVEL Christophe (ALM)
099 LOSADA ALGUACIL Alberto (ALM)

101 KREUZIGER Roman (SAX)
102 BENNATI Daniele (SAX)
103 CARUSO Damiano (SAX)
104 CHICCHI Francesco (SAX)
105 DE GREEF Francis (SAX)
106 RABON Frantisek (SAX)
107 RASMUSSEN Alex (SAX)
108 SIUTSOU Kanstantin (SAX)
109 URAN Rigoberto (SAX)

111 PINOTTI Marco (GEO)
112 BALIANI Fortunato (GEO)
113 CAMUSSA Piergiorgio (GEO)
114 CANNONE Donato (GEO)
115 GINANNI Francesco (GEO)
116 KUNITSKI Andrei (GEO)
117 MODOLO Sacha (GEO)
118 NAPOLITANO Danilo (GEO)
119 PERUFFO Enrico (GEO)

121 BLYTHE Adam (FDJ)
122 CLARKE Simon (FDJ)
123 DI GREGORIO Rémy (FDJ)
124 NIBALI Vincenzo (FDJ)
125 OFFREDO Yoann (FDJ)
126 PINOT Thibaut (FDJ)
127 SABATINI Fabio (FDJ)
128 VALLS FERRI Rafael (FDJ)
129 VAUBOURZEIX Thomas (FDJ)

131 DI LUCA Danilo (EUR)
132 DUPONT Hubert (EUR)
133 ENGOULVENT Jimmy (EUR)
134 KRISTOFF Alexander (EUR)
135 POZZATO Filippo (EUR)
136 SANCHEZ GIL Luis Leon (EUR)
137 SCHUMACHER Stefan (EUR)
138 ULISSI Diego (EUR)
139 VOGONDY Nicolas (EUR)

141 SASTRE CANDIL Carlos (OLO)
142 CANO ARDILA Alex Norberto (OLO)
143 EIBEGGER Markus (OLO)
144 ERVITI Imanol (OLO)
145 GESCHKE Simon (OLO)
146 MANCEBO PEREZ Francisco (OLO)
147 MARKUS Barry (OLO)
148 SEVILLA RIBERA Oscar (OLO)
149 VAN HUMMEL Kenny Robert (OLO)

151 BOBRIDGE Jack (THR)
152 BRUTT Pavel (THR)
153 CATALDO Dario (THR)
154 GREIPEL André (THR)
155 GUSTOV Volodymir (THR)
156 KANGERT Tanel (THR)
157 LÖFKVIST Thomas (THR)
158 MEYER Cameron (THR)
159 VISCONTI Giovanni (THR)

161 BAKELANTS Jan (COF)
162 CHAINEL Steve (COF)
163 DEAN Julian (COF)
164 DE WAELE Bert (COF)
165 FURLAN Angelo (COF)
166 MCEWEN Robbie (COF)
167 MINARD Sébastien (COF)
168 SAGAN Peter (COF)
169 TANKINK Bram (COF)

 
freire
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RE: Giro d'Italia (GT)

#2 von freire , 09.05.2011 04:08



Etappe 1

Benvenuti zur ersten Etappe des Giro d'Italia 2011. Wir befinden uns heute in der ersten Hauptstand Italiens, Turin. Hier wird der Giro mit einem Mannschaftszeitfahren über 19,3 Kilometer eröffnet.

Startreihenfolge:
01. Omega Pharma - Lotto
02. Pro Team Astana
03. Team SpiderTech powered by C10
04. Francaise des Jeux
05. Cofidis, le crédit en ligne
06. Rabobank Cycling Team
07. Geox - TMC
08. Europcar
09. Farnese Vini - Neri Sottoli
10. Saxo Bank Sungard
11. BMC Racing Team
12. HTC - Highroad
13. Team Garmin - Cervelo
14. Lampre - ISD
15. Team Leopard - Trek
16. Ag2r La Mondiale
17. Movistar Team




15:50 Start: 01. Omega Pharma - Lotto Und los gehts... Mit Omega Pharma - Lotto ist das erste Team gestartet und damit auch der Giro. Kapitän bei Omega ist Carlos Sastre, dem vor allem die langen schweren Bergetappen liegen dürften.



15:54 Start: 02. Pro Team Astana Ein starkes Team schickt Astana ins Rennen. Vino ist unumstrittene Kapitän und alle anderen ordnen sich ihm unter. Vinokourov kann dabei auf ein starkes Bergteam mit Zaugg, Agnoli und Rohregger bauen.



15:58 Start: 03. Team SpiderTech powered by C10 Als zweites Team startet SpiderTech nun. Auf die Frage warum Ete gerade diesen Sponsor ausgewählt hat, antwortete der Name sei cool gewesen. Ob Ete jetzt auch cool bleiben kann, wenn es für Scarponi ernst wird, werden wir gleich erleben. Scarponi ist jedenfalls der Kapitän und will beim Giro mindestens aufs Podium.

16:02 Start: 04. Francaise des Jeux Und gleich der nächste Topfavorit am Start. Nibali mit seinem FDJ Team. Der Italiener will hier endlich eine Grand Tour gewinnen. Wenn er es schaffen sollte, wird er endgültig zu größten Hoffnung der Italiener auf einen erneuten Tour de France Sieg seit Marco Pantani.

16:06 Start: 05. Cofidis, le crédit en ligne Mit Cofidis macht sich schon das nächste französiche Team bereit. Gesponsert von einer Bank, solche Unternehmen mag Manager Leon besonders gern. Mit dabei auch der Shootingstar Sagan, der dieses Jahr schon bei Tirreno Adriatico, der Baskenland-Rundfahrt und der Tour de Romandie jeweils eine Etappe gewinnen konnte. Schafft er es beim Giro auch?

16:10 Start: 06. Rabobank Cycling Team Nun ist die niederländische Mannschaft Rabobank an der Reihe. Goss und Renshaw sollen in den Sprints was reißen. Fürs Gesamtklassement sind Roche und Kruuiswijk mit dabei.Vor allem Roche sollte einiges an Top 10 Ambitionen hier hin mitbringen. Sein Vater Stephen Roche hat bei dieser Giro Ausgabe noch nichts zu meckern. Er wurde 1987 im Giro Prolog die Abfahrt vom Poggio hinuter geschickt und war danach der Meinung der Giro würde versuchen die Fahrer umzubringen. Roche gewann diesen Giro übrigens genauso wie die Tour und die Weltmeisterschaft in dem Jahr.

16:12 Ziel: 01. Omega Pharma - Lotto 22:16. Das ist die erste Richtzeit des Tages. Mit jedem Team mehr im Ziel werden wir sehen, was die Zeit wert ist.

16:14 Start: 07. Geox - TMC Fahrer und Schuhe atmen alle noch einmal und dann geht es auch schon los für Geox. Pinotti ist der Kapitän und will in die Top 10. Nach dem Versuch mit Oberdoper Ricco nun also Saubermann Pinotti. Ob Kai damit mehr Erfolg hat? Wir werden sehen, ich würde es ihm gönnen.



16:16 Ziel: 02. Pro Team Astana Bestzeit! 37 Sekunden schneller als Omega Pharma! Vino fuhr als erster durchs Ziel. Vino in rosa? Gott bewahre ins davor. Oder, wenn du gerade keine Zeit hast, dann lass es wenigstens Saxo Bank oder HTC schaffen.

16:18 Start: 08. Europcar Europcar macht sich als nächstes Team auf die Reise. Mit dabei Doping- Schumi, "der Killer" di Luca und "only god can judge me" Pozzato. Alles in allem eine sympathische Truppe. Pozzato soll übrigens vor dem Absprung stehen. HTC soll schon ein Angebot hinterlegt haben.

16:20 Ziel: 03. Team SpiderTech powered by C10 Erneut eine Bestzeit. Spidertech ist 32 Sekunden schneller als Astana und schraubt damit die Zeit auf 21:07 Minuten. Ob es heute ein Team gibt, welches den Kurs unter 21 Minuten absolvieren kann?

16:22 Start: 09. Farnese Vini - Neri Sottoli Das letzte Wildcard Team macht sich nun auf den Weg. Es ist Farnese Vini. Kiserlovski ist der Kapitän. Manager möve hofft, dass Masicarelli als Helfer goldwert ist. Meiner Meinung nach könnte sich der Italiener als Katzengold herausstellen, warten wir aber ab.

16:24 Ziel: 04. Francaise des Jeux Platz drei für FDJ. 34 Sekunden hinter Spidertech. Also Nibali auch schon 34 Sekunden hinter Scarponi.

16:26 Start: 10. Saxo Bank Sungard Saxo Bank steht auf der Startrampe bereit. Ohne Vorjahressieger Ivan Basso, dafür mit Kapitän Roman Kreuziger und sogar Sprinter sind im Aufgebot. Wir sind gespannt wie sich Manager Flill bei seiner ersten Grand Tour als Manager von Saxo Bank schlagen wrid. Vor dem Start wurden übrigens noch die Räder untersucht, nachdem bei Paris Roubaix Fabian Cancellara, unrealistischerweise, Tom Boonen besiegen konnte. Da muss was mit unrechten Dingen zugegangen sein, soviel ist sicher.



16:28 Ziel: 05. Cofidis, le crédit en ligne 21:49... Das ist die Zeit von Cofidis, damit sind sie im moment die Vorletzten. Für Gesamtklassement hegt Cofidis aber wohl sowieso nicht die größten Hoffnungen, auch wenn Bakelants durchaus die Top 20 zuzutrauen sind. Sagan führte das Team über die Linie.

16:30 Start: 11. BMC Racing Team BMC startet nun. Der Kurs sollte Pozzovivo liegen. Vielleicht kann er einer der ganz großen Überraschungen dieses Giro's werden.

16:32 Ziel: 06. Rabobank Cycling Team Rabobank mit einer guten Zeit, nur 14 Sekunden hinter SpiderTech.



16:34 Start: 12. HTC - Highroad Jetzt macht sich HTC auf den Weg. Das Team hat es vor allem auf Etappensiege abgesehen. Mit dabei auch der Etappensieger von 2010 Andre Greipel und der Etappensieger von 2009 Giovanni Visconti. Beide wollen auch dieses Jahr zu schlagen.

16:36 Ziel: 07. Geox - TMC Den Fahrern und Schuhen ist etwas die Luft ausgegangen. Platz fünf im moment. Morgen dürfen sich dann die Sprinter um Modolo, Napolitano und Ginanni probieren.

16:38 Start: 13. Team Garmin - Cervelo Garmin - Cervelo macht sich auf die Reise. DIe Sprinter bringen die Mannschaft gleich mal auf Temperatur. Jetzt heißt es alles geben für eine gute Platzierung.

16:40 Ziel: 08. Europcar Nur 29 Sekunden langsamer als SpiderTech. Selbst mit einem Mietfahrzeug hätte man diese Zeit nicht viel schneller hinbekommen können. Keine schlechte Position für Europcar und damit auch das bisher beste französiche Team. Ag2r kommt ja noch.

16:42 Start: 14. Lampre - ISD Contador und Basso? Für wen wird Lampre fahren, das ist die Frage die viele Leute hier beschäftigt. Jetzt müssen beide gut zusammenarbeiten für eine gute Ausgangsposition. Wann gab es eigentlich das letzte Mal einen Doppelsieg im Gesamtklassement?

16:44 Ziel: 09. Farnese Vini - Neri Sottoli Jetzt kommt Farnese ins Ziel. Keine gute Zeit. Fast so langsam wie Omega. Nun können die Jungs von möve voll auf Attacke fahren und endlich den heitersehnten Etappensieg fürs Team einfahren, welcher im letzten Jahr verpasst wurde.

16:46 Start: 15. Team Leopard - Trek Nun auch der Start für den Sieger von 2009, damals noch für Katusha: Denis Menchov. Er will hier nach seinem Vuelta Podium 2010 den Sieg. Sein Helferteam ist solide und sollte "den Papst" gut unterstützen können.



16:48 Ziel: 10. Saxo Bank Sungard Saxo Bank auf drei! Saxo Bank kommt ins Ziel und hält nun den dritten Platz. Den Kolumbianer Rigoberto Uran hätte HTC übrigens auch sehr gerne im Team.

16:50 Start: 16. Ag2r La Mondiale Jetzt rollt Ag2r von der Startrampe und lässt dort nur noch Movistar zurück. Mit dabei auch Pablo Lastras. Einer der wenigen Fahrer die bei allen drei Grand Tours Etappensiege vorzuweisen haben. Bei allen drei Grand Tours in einem Kalenderjahr haben übrigens nur Alessandro Petacchi, Miguel Poblet und Pierino Baffi Etappensiege erringen können. Cool, wa?

16:52 Ziel: 11. BMC Racing Team Jetzt kommt BMC ins Ziel. 45 Sekunden Rückstand für die Truppe von Manager iceman999. Mit im Team übrigens auch Morris Possoni und Fabian Wegmann. Vielleicht kann sich ja einer der beiden das Bergtrikot sichern. Für die Sprints ist Manuel Cardoso dabei.



16:54 Start: 17. Movistar Team Als letztes Team startet nun Movistar. Acht Spanier und der Panzerwagen starten für die Mannschaft. Alles ist auf ein gutes Gesamtwertungsresultat von Igor Anton ausgelegt.

16:56 Ziel: 12. HTC - Highroad Jetzt wird es knapp für SpiderTech. Das amerikanische Team HTC Highroad kommt ins Ziel und liegt auf Bestzeitkurs. Die Sekunden werden weniger... aber es reicht für HTC. Neue Bestzeit für das Team. An den Gerüchten von Eurosport Kommentator Danny Nelissen, dass Cavendish zu BMC wechselt und den Sponsor HTC gleich mitnimmt, soll laut Manager freire ja nichts dran sein. Wir werden sehen.

17:00 Ziel: 13. Team Garmin - Cervelo Auf Platz vier fährt jetzt Garmin ein. Die Truppe um Manager daN fährt hier für Tiago Machado, welcher mit Przemyslaw Niemiec wohl Szmyd 2.0 gefunden hat, jedenfalls soll der Pole in den Bergen ebenfalls soviel Karacho veranstalten können. Wir werden sehen. Keine schlechte Ausgangssituation jedenfalls fürs Team.

17:04 Ziel: 14. Lampre - ISD Genau eine Minute Rückstand für die Jungs um Basso und Contador. Man darf also auf sie gespannt sein, wenn sie in den Bergen versuchen werden den Rückstand zu verringern.

17:08 Ziel: 15. Team Leopard - Trek Leopard kommt ins Ziel und landet auf Platz sechs. Ein solides Ergebnis auf dem man aufbauen kann für das Team aus Luxemburg. Das Team hat übrigens erst kürzlich seine Website überarbeitet, hier ein kurzer Blick auf das Profil von Fränk Schleck:



17:12 Ziel: 16. Ag2r La Mondiale Als vorletztes Team kommt nun Ag2r ins Ziel. Die Zeit ist nicht gerade rosig, da wird Le Mevel einiges zu tun haben in den Bergen. Eine Minute und fünf Sekunden Rückstand für die französiche Equipe. Mit Fahrern wie Lastras, Appollonioo oder Gavazzi sollte man das Team auf hügeligem Terrain nicht zu sehr aus dem Auge lassen.

17:16 Ziel: 17. Movistar Team Nun fehlt nur das letzte Team: Movistar und ihr Platz dürfte der gleiche sein. Movistar wird hier wohl Letzter. Da heißt es in den Bergen ein Feuerwerk abbrennen, aber genau dies traue ich diesem Team zu. Ich hoffe die Spanier können den Italienern einheizen. Vamos!

Schnurer heizt seinem Team nach dem letzten Platz ordentlich ein:


Dies war es dann auch von der ersten Etappe des Giro d' Italia 2011. Das Mannschaftszeitfahren ist zu Ende und wir haben den ersten Mann im rosa Trikot: Giovanni Visconti!

Morgen wird es dann aller Voraussicht nach einen Massensprint geben. Bis dann!



Endergebnis:
01. HTC - Highroad 20:59 Minuten
02. Team SpiderTech powered by C10 + 0:08 Minuten
03. Rabobank Cycling Team + 0:22 Minuten
04. Team Garmin - Cervelo + 0:25 Minuten
05. Saxo Bank Sungard + 0:26 Minuten
06. Team Leopard - Trek + 0:31 Minuten
07. Europcar + 0:37 Minuten
08. Pro Team Astana + 0:40 Minuten
09. Francaise des Jeux + 0:42 Minuten
10. Geox - TMC + 0:47 Minuten
11. Cofidis, le crédit en ligne + 0:50 Minuten
12. BMC Racing Team + 0:53 Minuten
13. Lampre - ISD + 1:00 Minuten
14. Ag2r La Mondiale + 1:05 Minuten
15. Farnese Vini - Neri Sottoli + 1:11 Minuten
16. Omega Pharma - Lotto + 1:17 Minuten
17. Movistar Team + 1:26 Minuten

 
freire
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RE: Giro d'Italia (GT)

#3 von daN , 11.05.2011 16:30



Ich möchte Sie herzlichst zu der 2. Etappe des Giro d'Italia Willkommen heißen!

Nachdem es in den letzten Tagen wieder etwas ruhig um den Giro geworden war, geht es am heutigen Tag wieder mit 100% weiter.
Auf die Geschehnisse der letzten Tage wird am heutigen Tag nicht eingegangen, da diese ja keine Einflüsse hier in der Sim haben. Außerdem hat sich jeder in den vergangenen Tagen selbst ein Bild machen können und jetzt ist es wieder an der Zeit nach vorne zu blicken.

Der Blick richtet sich an diesem Tag auf die 2. Etappe, die sich als eine der einfachsten bei dem diesjährigen Giro präsentiert. Das Profil bestätigt diese Annahme, denn es gibt lediglich eine Bergwertung der 4. Kategorie, die bereits 34 Kilometer vor dem Ziel gewertet wird.



Ansonsten gibt es kaum Erhebungen, am restlichen Tag geht es zumeist komplett flach dahin. Zudem hat man aufgrund der Lage, den hier herrschenden Wetterbedingungen und der Termik meistens Rückenwind, was auch am heutigen Tag der Fall ist.

Ohne große Umschweife kommen wir zur Etappe, ein Vorbericht muss also weiterhin auf sich warten lasssen, wobei mein Kollege beim Mannschaftzeitfahren bereits eine gute Arbeit geleistet und zumindestens die Taktiken der Teams für diesen Giro etwas aufgearbeitet hat.

Nicht viele Fahrer versuchten es mit einer Attacke am Anfang des Rennen und das Tempo war anfangs auch relativ gering. Deswegen konnte sich recht früh eine Gruppe absetzen, in der sich drei Fahrer wiederfanden.

Gruppe:
PERUFFO Enrico (GEO)
BOARO Manuele (FAR)
VAUBOURZEIX Thomas (FDJ)
CATALDO Dario (THR)
RABON Frantisek (SAX)
RASMUSSEN Alex (SAX)

In der Gruppe finden sich keine wirklichen Favoriten auf eine bestimmte Wertung, es sind eigentlich allesamt Fahrer, die man als Wasserträger bezeichnen könnte.

Kurz zu den Fahrern in der Gruppe:
Enrico Peruffo wird im August 26 Jahre alt und er konnte 2009 beim Baby Giro eine Etappe für sich entscheiden. Ansonsten konnte er noch keinen Profisieg einfahren, er ist aber immer wieder auffällig, wenn es um den Sieg in einer Ausreißergruppe geht. Er ist ein echter Teamfahrer, der alles für das Team tun würde.

Manuele Boaro ist ebenfalls Italiener und er wurde im März 24 Jahre alt. Als Profi konnte er noch keinen Erfolg für sich verzeichnen, aber er konnte in den vergangenen Jahren immer wieder ein Rennen für sich entscheiden, unter anderem den Trofeo Città di Brescia im vergangenen Jahr.

Ein weiterer sehr unerfahrener Fahrer ist Thomas Vaubourzeix. Auch er ist erst seit diesem Jahr Profi und dementsprechend ist seine Siegesliste noch leer. In seinem ersten Rennen bei der Mittelmeer-Rundfahrt kam er mit dem 3. Platz aber seinem ersten Sieg sehr nahe und hat damit seine erste Talentprobe erfolgreich bestanden.

Also eine sehr junge Gruppe, die mit dem Etappensieg höchstwahrscheinlich nichts zu tun haben wird. Der Kampf um das Bergtrikot könnte aber durchaus interessant werden.

Die Gruppe wurde also erstmal fahren gelassen und der Maximalvorsprung betrug bei der Verpflegungsstation stolze 8 Minuten. Danach wurde aber etwas aufs Gas gedrückt und der Vorsprung schmolz recht schnell.

Den ersten Sprint des Tages konnte sich dann erstmal Boaro vor Peruffo und dem jungen Franzosen sichern. Dieser befand sich bei Kilometer 202, also recht knapp vor der ersten und einzigen Bergwertung des heutigen Tages.

1. Zwischensprint:
BOARO Manuele (FAR)
PERUFFO Enrico (GEO)
VAUBOURZEIX Thomas (FDJ)

Die Bergwertung war dann wie erwartet um einige härter umkämpft als der Sprint und schlussendlich war es dann Peruffo, der recht deutlich die Punkte gewinnen konnte und somit am morgigen Tag im Bergtrikot fahren darf.

1. Bergwertung (4. Kat):
PERUFFO Enrico (GEO)
VAUBOURZEIX Thomas (FDJ)
BOARO Manuele (FAR)

Der Vorsprung bei der Bergwertung betrug dann nur mehr knapp 2 Minuten, die sich dann auf den folgenden 10 Kilometern auf 15 Sekunden reduzierten. Bei Kilometer 222 war das Abenteuer für die Gruppe also vorbei und die Sprinterteams fingen sich an zu formieren.

Auf den letzten Kilometern setzten sich dann die Züge von Rabobank und Saxobank mehrheitlich durch, sodass Goss und Bennati perfekt positioniert in den Sprint gingen. Auch Garmin konnte mit den letzten beiden Anfahrern Viviani und Vigano sich sehr weit vorne zeigen. McEwen wurde dahinter etwas eingeklemmt und musste sich dann noch etwas nach vorne kämpfen.
Goss und Bennati konnten den Sprint also von vorne durchziehen, wobei Goss dann am stärksten schien. Bennati fehlte etwas der Punch, sodass er noch von Greipe auf Platz 3 verdrängt wurde. Knapp dahinter erreichte dann Belletti den 4. Rang gefolgt von Modolo und McEwen, der eben etwas eingeklemmt war und nicht mehr nach vorne kam.


Matthew Goss sichert sich die heutige Etappe in überlegener Art

Es gibt auch eine Änderung in der Gesamtwertung, jedoch nur teamintern. Undzwar wird André Greipel am morgigen Tag in Rosa starten.


Tagesergebnis:

GOSS Matthew Harley (RAB)
GREIPEL André (THR)
BENNATI Daniele (SAX)
BELLETTI Manuel (GRM)
MODOLO Sacha (GEO)
MCEWEN Robbie (COF)
VAN HUMMEL Kenny Robert (OLO)
SUTTON Christopher (FAR)
RENSHAW Mark (RAB)
CHICCHI Francesco (SAX)
BLYTHE Adam (FDJ)
GUARNIERI Jacopo (LAM)
APPOLLONIO Davide (ALM)
BAZAYEV Assan (AST)
SABATINI Fabio (FDJ)
VIVIANI Elia (GRM)
FURLAN Angelo (COF)
CARDOSO Manuel Antonio Leal (BMC)
GESCHKE Simon (OLO)
VISCONTI Giovanni (THR)

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#4 von daN , 12.05.2011 13:11



3. Etappe:

Hallo und herzlich Willkommen zum 3. Teilstück des diesjährigen Giro d'Italia.

Am gestrigen Tag konnten wir den ersten Massensprint miterleben, in dem sich Matthew Goss als stärkster Sprinter herausstellte.


Matthew Goss bei der Siegerehrung[/size]

Hinter Goss belegte Andrè Greipel den zweiten Rang, der somit im rosanen Trikot des Gesamtführenden am Start stand. Das Bergtrikot konnte sich gestern Enrico Peruffo sichern, der als erster über die einzige Bergwertung am gestrigen Tag ging. Nachdem es beim Mannschaftzeitfahren keine Sprinterpunkte für die Teams gab, konnte sich Goss mit dem gestrigen Sieg gleichzeitig auch das Trikot des besten Sprinters holen. Er wird also der Fahrer im roten Trikot sein.
Der beste Nachwuchsfahrer kommt ebenfalls aus dem Siegerteam des MZF, undzwar ist es Jack Bobridge, der hier vor seinen beiden jungen Kollegen ins Ziel kam.

Das sind also die Trikotträger, die man kurz vor dem Start in der ersten Reihe sehen konnte.

Nach etwa 2 Kilometer erfolgte dann der scharfe Start und das Rennen begann recht gemächlich für eine Grand Tour, zumindestens für die nächsten 5 Kilometer, denn dann entschieden sich gleich einige Fahrer hier die heutige Etappe in der Ausreißergruppe in Angriff zu nehmen.

Es dauerte ein wenig, bis sich dann schlussendlich ein paar Fahrer gefunden hatten, aber am Ende waren es dann fünf Fahrer, die die "Erlaubnis" des Felds bekamen.

Ausreißergruppe:
ZEITS Andrey (AST)
WARBASSE Larry (GRM)
PIDGORNYY Ruslan (FAR)
KUNITSKI Andrei (GEO)
FINETTO Mauro (ALM)

Es passierte dann erstmal nicht viel, nur dass die Ausreißer ihren Vorsprung kontinuierlich ausbauen konnten. Deshalb kommen wir noch schnell auf die heutige Etappe zu sprechen, denn diese entpuppt sich möglicherweise etwas schwieriger, als von manchen erwartet.



Es geht von Reggio Emilia in Richtung Rapalo und auf den ersten 133 Kilometern geht es immer leicht bergauf, zwar mit einem Schnitt unter 1%, die letzten Kilometer vor dem Passo del Bocco sind dann aber doch um einiges steiler, sollten aber erstmal keine großen Probleme für alle Fahrer darstellen.

Ist man über den Gipfel hinüber folgt eine technisch anspruchsvolle Abfahrt, in der man zu 100% konzentriert sein sollte. 12 Kilometer vor dem Ziel wartet dann nochmal eine recht steile Rampe, an der man am heutigen Tag möglicherweise die eine oder andere Attacke miterleben könnte. Hier wird es sich entscheiden, ob man einen Sprint sehen wird, oder dann doch eine Favoritengruppe, die es mit einer Attacke versuchen wird.
Nachdem sich die Favoriten aber mit Sicherheit alle belauern werden, könnte sich ja auch die Möglichkeit für Klassikerfahrer oder Helfer ergeben.

Die Gruppe würde es also sowieso schwer genug haben, sollte das Tempo gegen Ende nochmals erhöht werden. Sollte einer der Fahrer aber über diese letzte Rampe hinüberkommen, würde dieser Fahrer wohl nicht mehr einholbar sein.

Man konnte für den heutigen Tag also einen sehr interessanten Verlauf erwarten.

Erwähnenswert sind noch die beiden Bergwertungen am heutigen Tag. Die erste wartet am Passo del Bocco und wurde als Bergwertung der 3. Kategorie ausgeschrieben. Der Gewinner hier würde also vorerst das Bergtrikot übernehmen, da die Wertung am gestrigen Tag nur der 4. Kategorie war.
An der steilen Rampe wird dann nochmals eine der 4. Kategorie gewertet, wobei man hier abwarten muss, ob diese einem Fahrer der Gruppe vorbehalten bleibt.

Erstmal sah es recht gut für die Gruppe aus, die ihren Vorsprung auf knapp 7 Minuten ausbauen konnte. Hinauf zum Passo del Bocco wurde im Feld dann aber ordentlich das Tempo angezogen, sodass nur mehr 2:30 Min nach der Bergwertung für die Gruppe blieben.

Die Bergwertung konnte sich hier ganz knapp Zeits vor Pidgornyy sichern, der anscheinend etwas zu früh attackiert hatte. Somit ging das Trikot für den morgigen Tag wohl an Zeits, außer Pidgornyy konnte sich noch Punkte an der zweiten Wertung sichern.

1. Bergwertung (3. Kat):
ZEITS Andrey (AST)
PIDGORNYY Ruslan (FAR)
FINETTO Mauro (ALM)
KUNITSKI Andrei (GEO)
WARBASSE Larry (GRM)

Direkt am Fuße des Anstiegs war es dann um die Gruppe doch recht früh geschehen. In der Abfahrt schien man sich nicht mehr einig zu sein, deshalb hatten sie auch keine Chance mehr. Den Zwischensprint konnten sich dann die Mannen von Cofidis sichern, die hier als einziges Team Interesse zeigten bzw. sich sowieso gerade in der Nachführarbeit befanden.

1. Sprintwertung:
DE WAELE Bert (COF)
MINARD Sébastien (COF)
FURLAN Angelo (COF)
KANGERT Tanel (THR)
BRUTT Pavel (THR)
DUPONT Hubert (EUR)

Wie erwartet ging es dann im folgenden Anstieg ordentlich zur Sache und viele Fahrer versuchten sich mit einer Attacke. Einige Attacken verpufften recht schnell, schlussendlich konnte sich dann aber eine 7-köpfige Gruppe vom Rest lösen.

LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
KADRI Blel (AST)
IGLINSKIY Maxim (CSM)
WEGMANN Fabian (BMC)
NIEMIEC Przemyslaw (GRM)
SAGAN Peter (COF)
BAKELANTS Jan (COF)

Im Feld versuchten einige Sprinterteams vergebens das Tempo hoch zu halten um die Gruppe zu stellen, da aber die Sprinter sehr mit dieser Steigung zu kämpfen hatten, war dieses Unterfangen zum Scheitern verurteilt. Nachdem auch kein unmittelbarer Favorit vorne fuhr, konnte sich die Gruppe einen guten Polster rausfahren.

Die folgende Bergwertung ging also an die angreifenden Fahrer und Wegmann war dabei der erste, der die Wertung überfuhr.

2. Bergwertung (4. Kat):
WEGMANN Fabian (BMC)
SAGAN Peter (COF)
KADRI Blel (AST)
LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
IGLINSKIY Maxim (CSM)
BAKELANTS Jan (COF)
NIEMIEC Przemyslaw (GRM)

An der Wertung betrug der Vorsprung 23 Sekunden und es sollte nur mehr eine kleine Welle folgen, ansonsten ging es danach nur mehr bergab, sodass die Chance mehr als gut für die Gruppe standen.

Nach der steilen Rampe konnte man im Feld dann wieder etwas mehr Tempo machen, sodass der Vorsprung wieder etwas reduziert wurde, die Gruppe konnte man aber nicht mehr stellen, denn es warteten nur mehr 2 Kilometer auf die Fahrer vorne und bei einem Vorsprung von noch 18 Sekunden sollte es also reichen.

In der Gruppe waren mit Wegmann und Sagan zwei sehr starke Sprinter vertreten, die sich dann auch den Etappensieg untereinander ausmachen sollten. Wegmann war etwas früher im Wind, sodass Sagan da keine Probleme hatte, sich den Sieg im Sprint zu holen. Iglinskiy kam dann noch ganz knapp an Wegmann heran, schlussendlich sollte er dann sogar vor ihm sein.

Hinter diesen drei Fahrern dann eine kleine Lücke zu den restlichen Fahrern, die gegen Sagan wohl sowieso chancenlos gewesen wären.

Das Feld kam dann mit 14 Sekunden Rückstand ins Ziel. Dieser Abstand ist deswegen interessant, da nun Maxim Iglinskiy das rosane Trikot auf der morgigen Etappen tragen wird. Es ist sowieso noch nicht ganz klar, ob Andre Greipel in der Gruppe dahinter überhaupt vertreten war und hier muss man wohl erst das endgültige Tagesergebnis abwarten.


[size=85]Peter Sagan kann seine Stärke wieder perfekt ausspielen und holt sich seinen ersten GT Etappensieg.



Tagesergebnis:

SAGAN Peter (COF)
IGLINSKIY Maxim (CSM)
WEGMANN Fabian (BMC)
LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
NIEMIEC Przemyslaw (GRM)
KADRI Blel (AST)
BAKELANTS Jan (COF)

+14

GOSS Matthew Harley (RAB)
GAVAZZI Francesco (ALM)
MODOLO Sacha (GEO)
BENNATI Daniele (SAX)
BELLETTI Manuel (GRM)
VISCONTI Giovanni (THR)
VIGANO Davide (GRM)
FURLAN Angelo (COF)
BAZAYEV Assan (AST)
POZZATO Filippo (EUR)
ROCHE Nicholas (RAB)
VINOKOUROV Alexandre (AST)
PINOTTI Marco (GEO)
LE MEVEL Christophe (ALM)
NIBALI Vincenzo (FDJ)
rest s.t.
ausser:
+60 sek
VAN HUMMEL Kenny Robert (OLO)
ZEITS Andrey (AST)
TUFT Svein (CSM)
CARDOSO Manuel Antonio Leal (BMC)
RENSHAW Mark (RAB)
CHICCHI Francesco (SAX)
MEYER Cameron (THR)
NAPOLITANO Danilo (GEO)
OLIVEIRA Nelson (BMC)
NEYENS Maarten (RAB)
PINOT Thibaut (FDJ)
BLYTHE Adam (FDJ)
GREIPEL André (THR)
RABON Frantisek (SAX)
RASMUSSEN Alex (SAX)
MCEWEN Robbie (COF)
LOSADA ALGUACIL Alberto (ALM)
SUTTON Christopher (FAR)
GRETSCH Patrick (CSM)
WARBASSE Larry (GRM)
PERUFFO Enrico (GEO)
DEAN Julian (COF)

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#5 von daN , 14.05.2011 11:46



4. Etappe:

Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung der 4. Etappe des Giro d'Italia!

Gestern konnten wir eine sehr interessante Etappe miterleben, auf der sich ein paar Fahrer doch recht überraschend vor dem Feld ins Ziel kamen. Die Etappe präsentierte sich gegen Ende doch sehr anspruchsvoll und deshalb konnten einige Fahrer, unter ihnen u.a. Peter Sagan oder Maxim Iglinskiy, vorne wegfahren und die Etappe unter sich ausmachen.

Durch diese Attacke gab es auch einen Wechsel in der Gesamtführung, denn Maxim Iglinskiy konnte sich durch diese späte Attacke und den herausgefahrenen Sekunden, das rosane Trikot sichern.


Mit einer späten Attacke können sich Iglinskiy und ein paar andere Fahrer absetzen - Sagan gewinnt, Iglinskiy übernimmt Rosa. [/size]





Heute stand eine insgesamt recht einfache Etappe am Programm, aber der Hügel gegen Ende könnte doch einigen Sprintern zum Verhängnis werden, weil die Steigung mit stellenweise 18% hat es doch ordentlich in sich. Man konnte zudem sehen, dass sich diese recht weit hinaufzieht und somit doch einige Lücken entstehen sollten.

Nach dem Hügel warten zudem nur mehr 15,5 Kilometer, was zu wenig sein sollte, als dass sich hier Teams noch formieren könnten, um die Lücke zu schließen. Eine Attacke ist also auch nicht ausgeschlossen.

Die hügelfesten Sprinter sollten auf jedenfall im Vorteil sein, um in erster Linie nicht abzufallen und später dann auch noch genügend Kraft im Sprint zu haben.

Heute müssen wir uns aufgrund begrenzter Sendezeit recht kurz fassen, die wichtigsten Momente wurden aber trotzdem mit in diese Zusammenfassung hineingenommen.

Der scharfe Start erfolgte um 11.15 und die Fahrer machten sich auf die 216 km lange Strecke. Nach einige Kilometern folgten dann auch die ersten Attacken, die erstmal erfolglos blieben, ehe sich dann doch drei Fahrer bei Zoagi lösen konnten.
Bei den Fahrern handelte es sich um Cannone, Kostyuk und Minard. Kein Fahrer aus der Gruppe hatte bisher Bergpunkte gesammelt, trotzdem könnte es heute eine Änderung in der Bergwertung geben, da der Führende des Bergtrikots, Andrey Zeits nur bei einer Bergwertung 3. Kategorie punkten konnte und eine solche steht schon bei Kilometer 62 an.

Ausreißergruppe:
CANNONE Donato (GEO)
KOSTYUK Denys (FAR)
MINARD Sébastien (COF)

Die Gruppe arbeitete gut zusammen und wurde auch gleich weggelassen, da sich kein wirklich starker Fahrer vorne befand. Bei der Bergwertung hatte sie dann schon einen Vorsprung von über 7 Minuten, aber bei noch über 150 zu fahrenden Kilometern sollte es in Folge kein Problem für das Feld sein, den Abstand recht bald etwas zu verringern.

Bergwertung (3. Kat):
MINARD Sébastien (COF)
CANNONE Donato (GEO)
KOSTYUK Denys (FAR)
GUSTOV Volodymir (THR)
SEVILLA RIBERA Oscar (OLO)

Die Bergwertung ging dann recht deutlich an Minard. Aus dem Feld heraus konnten sich Gustov und Sevilla noch die restlichen Punkte sichern.

Nach der Bergwertung führte die Strecke die Fahrer wieder auf Meeresniveau und es begann der Kampf gegen den Wind für die Ausreißer. Der Abstand verringerte sich deshalb auch überraschend schnell, sodass im Feld sogar etwas herausgenommen wurde, um die Gruppe nicht zu früh zu stellen.

Die Sprintwertung bei Kilometer 144 erreichten die drei Ausreißer mit knapp 2:30 Min Vorsprung. Also kein wirklich großer Polster mehr, die die Fahrer hier für die restlichen Kilometer übrig hatten.

Sprintwertung:
MINARD Sébastien (COF)
KOSTYUK Denys (FAR)
CANNONE Donato (GEO)
CATALDO Dario (THR)
ERVITI Imanol (LTR)
EIBEGGER Markus (OLO)

Die Sprintwertung sicherte sich dann abermal Minard, der schon am gestrigen Tag ein paar Punkte in der Wertung holen könnte. Sollte es die Gruppe also doch bis ins Ziel schaffen, könnte Minard mit einem Etappensieg sehr weit nach vorne im Kampf um das rote Trikot kommen. Das wäre zwar ein persönlicher Erfolg, die Chancen bis zum Ende des Giros, dieses rote Trikot dann wirklich zu erobern und zu tragen, stehen hingegen mehr als gering, auch wenn es nur sehr wenige Sprinteretappen bei diesem Giro gibt.

Am Anstieg hinauf nach Castellaccio war es um die meisten der Ausreißer geschehen, lediglich Minard konnte sich hier von seinen ehemaligen Begleitern absetzen und nahm den Kampf mit dem recht steilen Anstieg auf. Sein Vorsprung am Fuße des Anstiegs betrug noch knapp 50 Sekunden und der Tritt von ihm war zu dem Zeitpunkt noch sehr gut, sodass er die Möglichkeit hatte, doch noch das Bergtrikot zu holen.

Im Feld unterdessen attackierten zwei Fahrer, die sich auch etwas lösen konnten. Einige Teams schienen weiterhin für ihre Sprinter zu arbeiten, trotzdem schien das Tempo recht hoch zu sein. Man durfte also gespannt sein, welche Sprinter dann noch mit dabei sein sollten.


[size=85]Yoann Offredo und Angel Miguel Rubiano Chavez versuchen sich am Anstieg zu lösen


Die Attacke sah sehr gut aus und die beiden konnten eine kleine Lücke zum Feld aufmachen. Noch knapp vor der Bergwertung konnten sie Minard stellen und schnappten ihm noch ein paar Punkte weg, der dritte Platz von Minard sollte aber für das Bergtrikot am morgigen Tag reichen.

Folgende Rennsituation in Castellaccio:

2. Bergwertung (4. Kat):
RUBIANO CHAVEZ Miguel Angel (LEO)
OFFREDO Yoann (FDJ)
MINARD Sébastien (COF)
CATALDO Dario (THR) +33 Sek.

sowie Rest des Feldes auch mit + 33 Sek.

Cataldo schien sehr motiviert an der Bergwertung, aber anscheinend hatte er nicht mitbekommen, dass es da keine Punkte mehr für ihn gab.

Etwas überraschend war die Tatsache, dass kaum Sprinter abreißen lassen mussten und das obwohl manche Teams doch fokusierter an der Temposchraube drehten, um gezielt hügelschwache Sprinter abzuhängen. Irgendwas schien da taktisch bei den Teams also nicht wirklich zusammenzulaufen, denn die kleinen Lücken konnten dann so ziemlich alle Fahrer wieder schließen und somit hieß der Kampf im Finale: Ausreißergruppe gegen Feld (Massensprint).

Wie schon erwähnt, kamen recht bald alle Sprinter wieder ran, so wie ihre Helfer, was für mich die bisherige Überraschung des Giros darstellt, denn damit konnte nicht gerechnet werden, da unter anderem auf Etappe 3 ein ähnlicher Hügel für viele andere Sprinter ein Problem darstellte, sich einige Fahrer sogar lösen konnten.

Der Kampf der Ausreißer war deswegen recht vergeblich, weil nun fast alle Teams mit Sprintern daran arbeiteten, dass die Gruppe wieder gestellt würde, was auch 7 Kilometer vor dem Ende geschah.

Es folgte ein ganz normaler Massensprint mit einigen Überraschungen. Die größte lieferte hingegen Van Hummel, der nicht nur über den Hügel kam, was wahrscheinlich schon die größte ist, sondern dann im Sprint noch den extrem starken 2. Rang einfahren konnte. An André Greipel führte aber kein Weg vorbei. Der dritte Rang sollte an Matthew Goss gehen.


Andrè Greipel kann die 4. Etappe des Giro d'Italia gewinnen und kommt damit ganz nahe im Kampf um das rote Trikot, welches weiterhin Matthew Goss tragen wird.


Tagesergebnis:

GREIPEL André (THR)
VAN HUMMEL Kenny Robert (OLO)
GOSS Matthew Harley (RAB)
SUTTON Christopher (FAR)
BELLETTI Manuel (GRM)
SABATINI Fabio (FDJ)
BENNATI Daniele (SAX)
GAVAZZI Francesco (ALM)
BLYTHE Adam (FDJ)
MCEWEN Robbie (COF)
MODOLO Sacha (GEO)
CLARKE Simon (FDJ)
RENSHAW Mark (RAB)
BAZAYEV Assan (AST)
CARDOSO Manuel Antonio Leal (BMC)
APPOLLONIO Davide (ALM)
GESCHKE Simon (OLO)
VIGANO Davide (GRM)
CHICCHI Francesco (SAX)

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#6 von daN , 16.05.2011 22:42



5. Etappe:

Hallo und Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung der 5. Etappe des Giro d'Italia!


Am heutigen Tag stand eine sehr interessante Etappe auf dem Programm, die durchaus auch eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung liefern konnte. Denn es warteten die Schotterpisten von der Strade Bianchi auf sich, zumindestens Teile davon. Besonders der Anstieg zum Croce di Fighine würde den Fahrern einiges abverlangen sowie die darauffolgende Abfahrt und die noch kommenden Schotterabschnitte. Man durfte sich also auf eine sehr interessante Etappe freuen sowie viele Attacken und ein erstes Antesten der Favoriten.



Gegen Ende, undzwar 2 Kilometer vor dem Ziel, wartete dann auch noch eine Rampe auf die Fahrer, die dafür sorgen sollte, dass alle Sprinter (sollten zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch welche mit dabei sein) definitiv abgehängt werden und dies eine Angelegenheit für die Hügel-und Bergfahrer wird.

Die letzten 6 Kilometer könnten einigen Fahrern nochmals ihre Grenzen aufzeigen, denn es geht nochmal von 150 auf ca. 280 Hm, mit Spitzen bis zu 15%.

Der Mann im Rosa Trikot schien weiterhin Maxim Iglinskiy sein, mal sehen, ob er dieses auch am Ende des heutigen Tag bei der Siegerehrung anziehen durfte. Das Bergtrikot war bisher ebenfalls sehr hart umkämpft gewesen und wechselte am gestrigen Tag wieder seinen Besitzer. Sebastien Minard war der glückliche, der am heutigen Tag mit diesem an den Start gehen konnte. Im Punktetrikot konnten wir Matthew Goss sehen (ohne Gewähr^^), der am heutigen Tag aber ähnlich wie Andrè Greipel nur aus einer Gruppe Punkte sammeln könnte. Das Finish war, das kann man schon vorweg nehmen, doch um einiges zu schwer für die beiden.
Bester Nachwuchsprofi blieb Jack Bobridge (oder Cameron Meyer, kommt auf die Platzierungen drauf an).


Auf solche Bilder konnten wir uns heute freuen - Glücklicherweise blieb das Wetter schön, sodass sich das Rennen nicht zu einer Schlammschlacht entwickeln sollte.

Um 11.15 ging es dann für die Fahrer los; der Start erfolgte in Piombino - es warteten 191 Kilometer auf schon angesprochen schwierigem Terrain.

Nach 10 Kilometer dann die ersten Versuche von einer Ausreißergruppe, welche aber fehlschlugen. Bei Kilometer 15 war wieder alles zusammengelaufen. Drei Kilometer später dann der nächste Versuch und diesesmal sollte es dann klappen.

Folgende Fahrer schafften den Sprung in die Gruppe:

Ausreißergruppe:
ERVITI Imanol (LTR)
PIDGORNYY Ruslan (FAR)
DE WAELE Bert (COF)
BRUTT Pavel (THR)
IGNATIEV Mikhail (RAB)

Eine durchwegs namhafte Gruppe, die mit Pidgornyy einen Stammgast der Österreich-Rundfahrt in sich hatte, deren Profile am heutigen Tag bekanntgegeben wurden. Die anderen Fahrer sind auch alle recht bekannt und vor allem Pavel Brutt präsentiert sich in diesem Jahr in sehr starker Form. Eine solche Etappe könnte durchaus etwas für ihn sein.
Der älteste Fahrer in der Gruppe ist Bert De Waele, der aber keineswegs in die Jahre gekommen ist, sondern immer wieder bei Klassikerrennen auf sich aufmerksam machen kann. Dementsprechend sollte auch er ein Geheimtipp sein, sollte die Gruppe durchkommen.

Noch kurz etwas zur Österreich-Rundfahrt, die gerade vorhin in Verbindung mit Ruslan Pidgornyy erwähnt wurde: Leider wird es den erhofften Italienbezug in diesem Jahr nicht geben, also keine Etappe auf den Monte Zoncolan, wie im Vorjahr noch spekuliert wurde. Trotzdem präsentiert sich die Österreich Rundfahrt etwas schwieriger als in den vergangenen Jahren. Auf Etappe 2 und 3 warten zwei Bergankünfte, auf Etappe 4 dann der Glockner und ein interessantes Finish, sowie ein verlängertes Zeitfahren in Poderstdorf.

Inzwischen gab es dann auch einen Sprint für die Ausreißer, den De Waele für sich entscheiden konnte. Cataldo schien sehr motiviert zu sein, was die restlichen Wertungen anging, denn auch am heutigen Tag machte er sich wieder bemerkbar. Beim Sprint belegte er also den 6. Rang.

1. Zwischensprint:
DE WAELE Bert (COF)
ERVITI Imanol (LTR)
PIDGORNYY Ruslan (FAR)
BRUTT Pavel (THR)
IGNATIEV Mikhail (RAB)
CATALDO Dario (THR)

Die Gruppe hatte es am heutigen Tag extrem schwer da vorne wegzukommen. Der Abstand beim Zwischensprint erreichte mit 3:38 Min das Maximum. Danach sollte er nicht mehr größer werden, trotzdem konnte das Feld am Anstieg zum Saragioli nicht wirklich viel aufholen, der Vorsprung pendelte sich dann erstmal bei 3 Minuten ein und sollte in der Abfahrt auch nicht wirklich kleiner werden. Die angesprochene Bergwertung, die am Saragioli abgenommen wurde, sicherte sich abermals De Waele.

Noch etwas kurz zu den Ausreißern: Außer Ruslan Pidgornyy befand sich kein anderer Fahrer noch in einer Ausreißergruppe, für Pidgornyy bestand also durchaus die Möglichkeit, heute das Bergtrikot an sich zu nehmen. Der 4. Platz an der ersten Bergwertung schien da aber etwas zu wenig zu sein.

1. Bergwertung (3. Kat):
DE WAELE Bert (COF)
ERVITI Imanol (LTR)
BRUTT Pavel (THR)
PIDGORNYY Ruslan (FAR)
IGNATIEV Mikhail (RAB)
CATALDO Dario (THR)

Würde er hingegen an der zweiten Wertung nochmal punkten können, dann stünde die Chance recht gut, dass er das Trikot doch noch an sich nehmen könnte. Nachdem De Waele aber nun voll angeschrieben hatte, könnte auch er das Trikot übernehmen. Man konnte also gespannt sein, ob es die Gruppe zu dieser zweiten Wertung schaffen würde, denn dann würde es zumindestens einen Wechsel im Kampf um das Bergtrikot geben.

Es sah dann aber recht gut aus für die Fahrer vorne, sodass sie dann doch noch vor dem Feld diese Wertung erreichen konnten. Der Vorsprung war zu diesem Zeitpunkt, es blieben noch 36 Kilometer bis ins Ziel, aber schon auf 1:30 Min geschrumpft, sodass die Chance auf ein Durchkommen nicht mehr allzu hoch schien.

Die Bergwertung am Croce di Fighine sollte sich dann aber widerrum De Waele sichern können, sodass er der neue Führende in der Bergwertung war. Pidgornyy wird wohl nun knapp dahinter auf Platz 2 liegen, gefolgt von Minard, der heute nicht in der Gruppe vertreten war. Imanol Erviti konnte nun auch recht weit nach vorne kommen durch die beiden zweiten Plätze und liegt nun irgendwo in der Gegend von Pidgornyy.

2. Bergwertung (3. Kat):
DE WAELE Bert (COF)
ERVITI Imanol (LTR)
PIDGORNYY Ruslan (FAR)
BRUTT Pavel (THR)
IGNATIEV Mikhail (RAB)


Bert De Waele kämpfte sich ins Bergtrikot

Im Feld sollte die Bergwertung am Croce di Fighine für viele Attacken dienen. Yaroslav Popovych war einer der Fahrer, die hier sein Glück versuchten. Nachdem aber recht viele Fahrer attackierten wurde das Tempo allgemein sehr stark erhöht, was dazu führte, dass das Feld auf etwa 50 Fahrer dezimiert wurde. Lösen konnte sich keiner, weil alle Kapitäne sehr aufmerksam schienen und niemanden fahren lassen wollten.

Den einzigen Effekt den diese ständigen Attacken hatten war, dass der Abstand zur Gruppe vorne rapide schmolz und der Zusammenschluss auf den folgenden Schotterpassagen erfolgte.
Es kam immer wieder zu Attacken, nur niemand war in der Lage sich zu lösen. Auch in der Schlusssteigung und an der letzten Rampe nach Orvieto blieb das kleine Feld geschlossen, sodass es zum Sprint aus einer Favoritengruppe kam.

Es wurde gut für Peter Sagan angezogen, seine Helfer gingen ihm da aber gegen Ende recht schnell aus, sodass er doch sehr früh im Wind war. Trotzdem blieben Nicholas Roche, Jan Bakelants, Alexandre Vinokourov, Rigoberto Uran und Michele Scarponi die einzigen, die noch zu Sagan aufschließen konnten, dem dann die Kraft etwas ausging. Bakelants, sein Teamkollege war bisher ganz passiv gewesen und trat nun auch in Szene und ging an seinem Teamkollegen Sagan vorbei. Aber auch ihm fehlten dann ein paar Körner, sodass Nicholas Roche noch zum Zug kam und sich knapp vor Bakelants ins Ziel als Etappensieger schob. Sagan rettete sich noch als 3. ins Ziel, Uran, Vinokourov und Scarponi konnten im Kampf um den Etappensieg nicht mehr eingreifen.

Dahinter dann eine kleine Lücke, die aber ohne Zeitabstand gewertet wurde, nachdem das Feld doch noch recht groß hinauf zum Ziel war und die ersten drei Fahrer sowieso mit Bonussekunden belohnt wurden.

Neben Sastre und Sanchez Gil zeigte auch Machado eine erste Schwäche, der erst mit 8 Sekunden Rückstand gewertet wurde, ansonsten blieb vorne alles geschlossen. Der Abstand kam aber wahrscheinlich nur aufgrund der schlechten Platzierung im Sprint zustande.

Interessant war auch, dass Maxim Iglinskiy sein Trikot nicht verteidigen konnte. Er hatte gegen Ende des Rennens einige Schwierigkeiten, obwohl ihm diese Etappe eigentlich liegen sollte. Das Hauptziel war aber wahrscheinlich, dass man den Kapitän ohne großen Zeitverlust ins Ziel bringen konnte, was ja auch gelang.

Wer nun das rosane Trikot morgen tragen durfte, sollte erst später geklärt werden. Nicholas Roche ist auf jedenfall der große Sieger des Tages und kann mit den Bonussekunden sich auch eine gute Ausgangsposition für die Berge schaffen, bzw. erstmal Zeit auf die führenden Teams gutmachen.


Nicholas Roche bei der Siegerehrung


Tagesergebnis:
ROCHE Nicholas (RAB)
BAKELANTS Jan (COF)
SAGAN Peter (COF)
URAN Rigoberto (SAX)
VINOKOUROV Alexandre (AST)
SCARPONI Michele (CSM)
CARRARA Matteo (ALM)
KREUZIGER Roman (SAX)
LE MEVEL Christophe (ALM)
MENCHOV Denis (LEO)
TIRALONGO Paolo (AST)
SELLA Emanuele (CSM)
LÖFKVIST Thomas (THR)
NIBALI Vincenzo (FDJ)
DANIELSON Tom (LEO)
KISERLOVSKI Robert (FAR)
ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
ARROYO DURAN David (MOV)
PINOTTI Marco (GEO)
HERNANDEZ BLAZQUEZ Jesus (MOV)
SIUTSOU Kanstantin (SAX)
PARDILLA BELLÓN Sergio (MOV)
CARUSO Damiano (SAX)
MASCIARELLI Francesco (FAR)
KRUIJSWIJK Steven (RAB)
DUPONT Hubert (EUR)
CATALDO Dario (THR)
ZAUGG Oliver (AST)
POZZOVIVO Domenico (BMC)
WEGMANN Fabian (BMC) +8"
SASTRE CANDIL Carlos (OLO)
PAUWELS Serge (LEO)
MINARD Sébastien (COF)
SÖRENSEN Niki (LEO)
CANO ARDILA Alex Norberto (OLO)
EIBEGGER Markus (OLO)
SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)
POSSONI Morris (BMC)
MACHADO Tiago (GRM)
NIEMIEC Przemysław (GRM)
LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
DI LUCA Danilo (EUR)
SANCHEZ GIL Luis Leon (EUR)
VISCONTI Giovanni (THR) +28"
IGLINSKIY Maxim (CSM)
VANENDERT Jelle (RAB)
KASHECHKIN Andrey (CSM)
WEGELIUS Charles (CSM)
JOLY Sébastien (ALM)
GUSTOV Volodymir (THR)
VALLS FERRI Rafael (FDJ)
POPOVYCH Yaroslav (GRM)
DE GREEF Francis (SAX)
BODNAR Lukasz (LEO)
BRUTT Pavel (THR) +43"
PIDGORNYY Ruslan (FAR)
DE WAELE Bert (COF) +1:02
ERVITI Imanol (LTR) +1:05"
IGNATIEV Mikhail (RAB)

Rest 3 Min.

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#7 von daN , 20.05.2011 00:59



6. Etappe:

Hallo und Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung der 5. Etappe des Giro d'Italia!

Am heutigen Tag steht eine sehr interessante Etappe an, die allen Fahrertypen etwas zu bieten hat. Nur die reinen Sprinter werden heute möglicherweise Schwierigkeiten bekommen, denn das sehr wellige Profil dürfte für den einen oder anderen Sprinter mit Sicherheit ein Problem darstellen und selbst dann sind hier noch Attacken zu erwarten, die dann den einen oder anderen endgültig abhängen sollte.



Wie gesagt eine sehr wellige Strecke, die einigen Fahrern durchaus Probleme bereiten kann. Zudem ist die Strecke mit 216 Kilometern relativ lang, sodass sich das ständige Auf-und Ab auch in der Substanz bemerkbar machen wird.

Am Ende wird dann interessant sein, wer sich hier durchsetzen kann, denn die drei Kilometer lange Steigung 8 Kilometer vor dem Ziel könnte durchaus auch Raum für Attacken bieten. Mit etwas über 4% ist sie nicht übermäßig steil, trotzdem könnte der eine oder andere Fahrer hier durchaus etwas probieren.

Ohne große Umschweife nun aber zum Rennen.

Die Fahrer gingen um 11.30 in das heutigen Rennen, der offizielle Start erfolgte 15 Minuten später. Recht bald setzte sich eine Spitzengruppe mit drei Fahrern ab.

Ausreißergruppe:
CANUTI Federico (FAR)
COLLI Daniele (GRM)
ZANDIO ECHAIDE Xabier (LEO)

Zwei Italiener und ein Spanier, die sehr ausgeglichen scheinen. Auf jedenfall waren alle drei Fahrer sehr aktiv und darum bemüht, dass der Abstand recht hoch blieb. Nach einigen Kilometern sollte dann der maximale Abstand von 5:15 Min erreicht sein, danach schaltete man sich im Feld in die Nachführarbeit ein und sorgte dafür, dass dieser Vorsprung nicht mehr größer werden sollte.

Die Bergwertung bei Kilometer 41 ging dann an Canuti. Leider ist momentan die Datenbank ausgefallen, sodass wir keine aktuellen Informationen über jedwaige Zwischenstände der unterschiedlichsten Wertungen liefern können.

1. Bergwertung (4. Kat):
CANUTI Federico (FAR)
COLLI Daniele (GRM)
ZANDIO ECHAIDE Xabier (LEO)

Die Sprintwertung etwas später sollte dann an der sprintstärksten Fahrer, Colli gehen. Insgesamt schien nur Canuti an den Wertungen interessiert zu sein, undzwar an den Bergwertungen. Nachdem diese aber bereits bei Kilometer 41 abgenommen wurde und auch die einzige blieb, konzentrierten sich die Fahrer alle auf das Durchkommen.

1. Sprintwertung:
COLLI Daniele (GRM)
ZANDIO ECHAIDE Xabier (LEO)
CANUTI Federico (FAR)
FURLAN Angelo (COF)
CATALDO Dario (THR)
MINARD Sébastien (COF)

Nach dem Sprint folgten noch einige schwere Wellen, sodass der Vorsprung nach dem Sprint doch überraschend schnell dahinschmolz. Bei der Sprintwertung waren es noch 3:12 Min gewesen, bei Kilometer 176 waren es dann sogar nur mehr 40 Sekunden, sodass an der nächsten Welle für die Gruppe Schluss war.

Der Zusammenschluss erfolgte also unerwartet früh und auch die Sprinterteams, die auf diesen hingearbeitet hatten, waren nun in einer schwierigen Position, denn es sollten noch einige Attacken folgen.

Die stärkste Attacke kam dann von Verdugo, der den Moment des Zusammenschlusses ausnutzen wollte um sich zu lösen. Er schaffte es auch mit einigem Vorsprung als erster hier hinüber zu kommen, im Feld organisierte man sich aber wieder recht schnell und stellte Verdugo an der 10 km Marke.

Das Tempo hinauf zum Ziel war dann wie erwartet sehr hoch, darum gingen die meisten Angriffe in der Tempoarbeit unter bzw. die Favoriten machten am heutigen Tag keine Anstalten, sich zeigen zu wollen.

So kam es dann zu einem dezimierten Sprint einer größeren Gruppe, in der Daniele Bennati seine Hügelstärke ausspielen konnte. Davide Vigano war noch sehr knapp dran, konnte Bennati aber nicht mehr schlagen. Für einen italienischen 4-fach Erfolg sorgten Visconti auf Rang 3 und Gavazzi auf der 4.


Daniele Bennati holt sich die 6. Etappe und beschert seinem Team den ersten Tageserfolg.

Ansonsten sollte es keine Veränderungen gegeben haben, sowohl in der Gesamtwertung als auch in den anderen Wertungen sollten die bisherigen Fahrer vorne bleiben. Nur Bennati sollte sich in der Sprintwertung sehr weit nach vorne geschoben haben und sobald die Datenbank wieder funktioniert, können wir alle Zwischenstände verkünden.


Tagesergebnis:
BENNATI Daniele (SAX)
VIGANO Davide (GRM)
VISCONTI Giovanni (THR)
GAVAZZI Francesco (ALM)
BAZAYEV Assan (AST)
GOSS Matthew Harley (RAB)
SAGAN Peter (COF)
MODOLO Sacha (GEO)
WEGMANN Fabian (BMC)
URAN Rigoberto (SAX)
KOSTYUK Denys (FAR)
CLARKE Simon (FDJ)
ERVITI Imanol (LTR)
APPOLLONIO Davide (ALM)
CARDOSO Manuel Antonio Leal (BMC)
GINANNI Francesco (GEO)
BAKELANTS Jan (COF)
MACHADO Tiago (GRM)
CANO ARDILA Alex Norberto (OLO)
SUTTON Christopher (FAR)

rest s.t.

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#8 von freire , 22.05.2011 03:48

Etappe 7

Hallo und herzlich Willkommen zur 7. Etappe des Giro d'Italia!

Ja heute steht die erste von fast unzähligen Bergankünften bevor. Aber nicht wie im sonstigen Leben heißt es heute: Aller Anfang ist schwer. Denn die heutige Etappe ist zwar durchaus anspruchsvoll, wird diesen Giro aber wohl nicht entscheiden. Trotzdem ist sie ein erster Gradmesser was die Form angeht. In zwei Tagen wird es dann im wahrsten Sinne des Wortes ernst, wenn es zum Etna geht. Aber bleiben wir bei der heutigen Etappe.

Die Etappe führt von Maddaloni nach Montevergine di Mercogliano und ist nur 110 Kilometer lang. Den obligatorischen Zwischensprint findet man in Avellino nach 89 gefahrenen Kilometern. Dazu gibt es heute zwei Bergwertungen. Die erste nach 66 Kilometern am Serra della Strada und die zweite ist dann die Zielankunft in Montevergine di Mercogliano.

In Montevergine di Mercogliano gab es im Laufe der Jahre schon vier Ankünfte beim Giro. Die erste stand 1962 auf dem Programm und wurde von Armand Desmet aus Belgien gewonnen. Nach fast 40 Jahren Pause folgte dann 2001 Danilo di Luca. Drei Jahre später legte Damiano Cunego dann den ersten Stein zu seinem ersten Giro Sieg. 2008 sollte Cunego die Rundfahrt dann erneut gewinnen. Die bisher letzte Anfahrt konnte dann erneut Danilo di Luca im Jahre 2007 gewinnen.

Ein kleines Thema nebenbei. Nachdem Tyler Hamilton im US-TV ein Interview gegeben hat und dabei auch seine Goldmedaille zurückgegeben hat, konnte Lance Armstrong nicht widerstehen und gratulierte seinem langjährigen Wegbegleiter Viatcheslav Ekimov zu seiner dritten Goldmedaille bei Olympia. Ekilov gewann 1988 im Seoul die Mannschaftsverfolgung und 2000 das Einzelzeitfahren. 2004 wurde er dann Zweiter hinter Tyler Hamilton im Zeitfahren und bekommt nun vielleicht sein drittes Gold.

Nun soll aber auch George Hincapie vor der Grand Jury gegen Lance Armstrong ausgesagt haben und der Vorwurf des RadioShack Fahrers lautet:"Epo Doping"! Dies bringt die Armstrong Verteidigung nun natürlich in Bedrängis. Während Tyler Hamilton, Frankie Andreu und Floyd Landis alle verbittert waren und tranken und zudem noch teilweise Bücher auf den Markt bringen, sucht man bei Hincapie noch verglich nach seinem Beweggrund. Erste Vermutungen sind, dass er seine Begleidungsfirma promoten will und Armstrong's Sponsor Nike schaden möchte. Zudem hat er eine französische Frau, was ihn für die Armstrong Verteidung sicher auch suspekt macht.

Aber, wie auch Armstrong, möchte nun ich jemandem gratulieren: Jan Ullrich. nein nicht zu möglichen Tour Siegen die ihm zugesprochen wurden, sondern zum Cameo Auftirtt in Dodgeball. Ich finde diese Ehre sollte nun Ulle zugesprochen werden. Glückwunsch Jan!

Ah.. die Zusammenfassung hat schon angefangen. Nun gut, dann widme ich mich nun mal diesem Thema. Drei Fahrer sind momentan vor dem Feld. Manuele Boaro von Farnese, Thibaut Pinot von FDJ und Nicolas Vongondy von Europcar. Der junge Amerikaner Warbasse wird gerade vom Feld geschluckt. Auch er wollte in die Gruppe, schaffte es jedoch nicht mehr. Damit also drei Ausreißer, die ihren Vorsprung nun ausbauen.

Die erste Bergwertung des Tages sicherte sich dann Boaro vor Pinot und Vongondy. Wobei nur Boaro wirklich Interesse an der Bergwertung zeigte. Aus dem Feld heraus holten sich dann Bert de Waele und Giovanni Visconti die letzten beiden Plätze.

Bergwertung (KAT 2):
01 BOARO Manuele (FAR)
02 PINOT Thibaut (FDJ)
03 VOGONDY Nicolas (EUR)
04 DE WAELE Bert (COF)
05 VISCONTI Giovanni (THR)

Ein ähnliches Bild bot sich bei der Sprintwertung des Tages. Zwar interessierte sich aus der Spitzengruppe keiner für die Wertung und man überfuhr sie in der Reihenfolge Pinot, Boaro, Vogondy. Doch aus dem Feld heraus wollten es Giovanni Visconti und Bert de Waele wieder wissen. Dieses mal konnte Visconti sich gegen de Waele durchsetzen.

TV-Sprint:
01 PINOT Thibaut (FDJ)
02 BOARO Manuele (FAR)
03 VOGONDY Nicolas (EUR)
04 VISCONTI Giovanni (THR)
05 DE WAELE Bert (COF)

Nach der Sprintwertung waren dann nur noch 20 Kilometer zu fahren und das Feld holte die drei Ausreißer recht schnell ein. Vor allem Saxo Bank, Omega Pharma - Lotto und SpiderTech hatten Fahrer in der Führung. Eine Reihe weiterer Teams führte mehr oder weniger auch nach.

Im Schlussanstieg übernahmen dann noch andere Teams das Tempo. Man sah vor allem Lampre für ihre Kapitäne Basso und Contador arbeiten aber auch Europcar ackerte nachdem Vongondy eingeholt wurde. Beide Tempoverschärfungen verkleinerten das Feld, aber nicht den Kreis der Favoriten. Auch die Attacken von Ivan Basso und David Arroyo wurden vereiteltm und hängten keinen wirklichen Favoriten ab. Der berg war nicht wirklich schwer genug.

Als das Tempo in der ersten Gruppe einschlief, gab es erneut Attacken. Es konnte sich eine kleine Gruppe absetzen, da kein Favorit mit dabei war, wurde die Gruppe erstmal fahren gelassen. Zu diesem Zeitpunkt waren schon nur noch fünf Kilometer zu fahren. Die Gruppe bestand aus:

KRUISWIJK Steven (RAB)
TALANSKY Andrew (GRM)
DANIELSON Tom (LEO)
KADRI Blel (AST)
LASTRAS Pablo (ALM)
SANCHEZ GIL Luis Leon (EUR)

Emanuelle Sella von SpiderTech wollte dieser Gruppe ebenfalls folgen, mit dieser Attacke hängte er sich aber nur selbst aus der Favoritengruppe ab. Noch hat der kleine Kletterer noch keine Topform, zum Ende des Giro's könnte er aber ein wichtiger Helfer für Scarponi sein.


Zwei Kilometer vor dem Ziel attackierte dann Tom Danielson aus der Gruppe und selektierte sie damit weiter. Der Amerikaner setzte sich mit Landsmann Talansky und dem Niederländer Kruiswijk ab. Kadri, Lastras und Sanchez konnten nicht folgen. Das Feld war 30 Sekunden hinter dert Gruppe kam den Ausreißern aber nicht unbedingt näher. Diese waren frisch und arbeiteten gut zusammen.

Von den drei Spitzenreitern konnte sich dann keiner mehr von seinen Begleitern absetzen und die Entscheidung um den Tagessieg fiel im Sprint. In diesem sorgte dann Steven Kruiswijk für den dritten Tagessieg für Rabobank. Die Fahrer müssen eindeutig voll sein. Auf Platz zwei kam dann Talansky vor Danielson.

Die zweite Gruppe folgte sieben Sekunden später und wurde von Kadri über die Ziellinie geführt. Lastras und Sanchez belegten die Plätze fünf und sechs.

Das Peloton kam weitere 16 Sekunden später ins Ziel. Beziehungsweise die Gruppe der Favoriten, 24 Mann groß. Fehlende Favoriten kann ich auf die Schnelle jedenfalls nicht ausmachen.Mit meinen leicht beschränkten Mathekünsten glaube ich nun Steven Kruiswijk auch im rosa Trikot. Weiß hat er damit natürlich auch, aber dies trägt dann Andrew Talansky für ihn.

Ergebnis:
01 KRUISWIJK Steven (RAB)
02 TALANSKY Andrew (GRM)
03 DANIELSON Tom (LEO)
04 KADRI Blel (AST) +7 Sek.
05 LASTRAS Pablo (ALM)
06 SANCHEZ GIL Luis Leon (EUR)
07 NIBALI Vincenzo (FDJ) +23 Sek.
08 CONTADOR VELASCO Alberto (LAM)
09 KREUZIGER Roman (SAX)
10 ARROYO DURAN David (MOV)
11 ROCHE Nicholas (RAB)
12 LE MEVEL Christophe (ALM)
13 POZZOVIVO Domenico (BMC)
14 VINOKOUROV Alexandre (AST)
15 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
16 MACHADO Tiago (GRM)
17 SIUTSOU Kanstantin (SAX)
18 KISERLOVSKI Robert (FAR)
19 DI LUCA Danilo (EUR)
20 PINOTTI Marco (GEO)
21 LÖFKVIST Thomas (THR)
22 SCARPONI Michele (CSM)
23 SASTRE CANDIL Carlos (OLO)
24 CARRARA Matteo (ALM)
25 CATALDO Dario (THR)
26 URAN Rigoberto (SAX)
27 TIRALONGO Paolo (AST)
28 BASSO Ivan (LAM)
29 MENCHOV Denis (LEO)
30 BAKELANTS Jan (COF)

Favoriten: s.t.

Rest: +1:33 Min.


DNS:
BODNAR Lukasz (LEO)
GREIPEL André (THR)
KRISTOFF Alexander (EUR)

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#9 von daN , 23.05.2011 15:25

[quote="daN"]

8. Etappe:

Hallo und Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung der 8. Etappe des Giro d'Italia!

Gestern stand mit der Ankunft in Montevergine di Mercogliano die erste richtige Bergankunft am Programm. Wie man erwarten konnte, gab es keine großen Veränderungen in der Gesamtwertung, die Favoriten blieben allesamt nahe beisammen.
In der Gesamtwertung gab es trotzdem eine Änderung, denn der junge Steven Kruijswijk konnte sich mit einer späten Attacke den Tagessieg holen und somit das Rosa Trikot. An dieser Attacke waren noch Talansky, Danielson, Kadri, Lastras und Sanchez beteiligt und die dafür sorgten, dass dieser Angriff mit dem Durchkommen belohnt wurde.

Nachdem gestern die Etappe mit rund 110 Kilometern relativ kurz ausfiel, erwarten die Fahrer heute wieder recht lange 217 Kilometer, die im Gegensatz zum gestrigen Tag hingegen beinahe tellerflach sind. Die kleinen Erhebungen sind kaum erwähnenswert, auch wenn ab und an mal eine kleine Rampe für die Fahrer zu überwinden ist.

Nach den vergangenen Tagen sollten diese aber kein großes Problem darstellen.



Interessant hingegen wird das Finish, denn auf den letzten 2 Kilometern wartet nochmals eine kleine Rampe mit 7,8% im Schnitt, die durchaus einigen Sprintern zum Verhängnis werden könnte. Attacken würden sich hier auf jedenfall anbieten, da es ja nicht mehr weit bis ins Ziel ist und einige Teams mit Sicherheit keinen geschlossenen Zug über diese Rampe zustande bringen werden.



Um 12 Uhr ging es dann für die Fahrer los und die Fahrer machten erstmal keine großen Anstalten, das Tempo heute hochhalten zu wollen. Das Team von Krujswijk, Rabobank, machte am Anfang kaum Tempo und auch Attacken blieben auf den ersten Kilometern Mangelware.

In Marina di Maratea schien es dann aber mit der Ruhe vorbei zu sein und einige Fahrer versuchten den Sprung in die Gruppe zu schaffen. Der erste war Minard, doch aufgrund einiger Attacken von Fahrern, die ebenfalls nach vorne wollten, wurde er recht bald gestellt und das Spiel begann von Neuem.
Das Tempo im Feld war deswegen auch einige Zeit recht hoch, sodass sich eine Gruppe erst bei Kilometer 40 bilden konnte.

In die Gruppe schafften es unter anderem Flecha, Markus, Wegelius und Pauwels. Manche Fahrer wie Minard (COF) schaffen den Sprung in die Gruppe nicht, da das Interesse nach dem gestrigen Tag doch sehr hoch war und das Feld die Größe der Gruppe regulierte.

Ausreißergruppe:
MARKUS Barry (CSM)
FLECHA GIANNONI Juan Antonio (LAM)
WEGELIUS Charles (CSM)
PAUWELS Serge (LEO)

Nachdem sich die Gruppe gefunden hatte kam endlich ein Rhythmus ins Rennen und so langsam formierten sich auch hinten die Teams. Erstmal lies man die Gruppe etwa 5 Minuten ziehen, ehe im Feld dann auch effektiv nachgeführt wurde. In erster Linie waren es Rabobank, Ag2r, Columbia, BMC und Garmin, die entweder auf einen Sprint arbeiteten oder eben wie Rabobank das Rosa Trikot verteidigen wollten.

Am heutigen Tag wartete nur eine Sprintwertung und es war ein langer Weg dorthin. Auf diesem Weg wurde das Tempo im Feld immer höher und dementsprechend der Abstand immer kleiner. Bei der einzigen Wertung des Tages war der Vorsprung der Gruppe bereits auf 0:34 Min geschmolzen und somit sollten diese vier Fahrer keine Chance auf den Tagessieg mehr bekommen.

Sprintwertung:
01 MARKUS Barry (CSM)
02 WEGELIUS Charles (CSM
03 PAUWELS Serge (LEO)
04 FLECHA GIANNONI Juan Antonio (LAM)
05 FURLAN Angelo (COF)

5 Kilometer nach dem Sprint war es dann auch um die Gruppe geschehen und somit war das Feld wieder geschlossen.

Danach begann der harte Kampf um die Positionen, denn viele Teams wollten gegen Ende ganz vorne sein, um keine Probleme an dem angesprochenen Anstieg zu haben. Das Tempo war extrem hoch und geplante Attacken gingen in der Tempoarbeit unter. Zwar erreichte man damit das Ziel, späte Attacken zu vermeiden, aber viele Sprinter wurden durch dieses hohe Tempo abgehängt, sodass die Platzierung in diesen Anstieg hinein eine große Rolle spielen sollte.

An dieser Rampe riss das Feld nochmal komplett auseinander und es bildeten sich zwei Gruppen. Eine mit hügelstarken Sprintern und allen Favoriten vorne weg, dahinter die ausgepumpten Helfer, Sprinter etc.


Es kam also zum Sprint nachdem fast alle Attacken verpufften, trotzdem wurde das Feld deutlich dezimiert. Attacken gab es dort u.a. von Erviti (OLO), Canuti FAR), Rubiano (LEO), Visconti (THR). Visconti und Canuti setzten sich kurzzeitig auch etwas ab, wurden dann aber knapp vor dem Ziel gestellt und noch von den übriggebliebenen Sprintern übersprintet.

Bei den Sprintern handelte es sich natürlich um Sagan, Vigano, Appollonio, Modolo, Cardoso und auch Matthew Goss, der anscheinend in Topform unterwegs ist. Er war auch der erste vorne weg und es sah sehr lange gut aus für den vierten Etappensieg von Rabobank, aber Appollonio hatte etwas dagegen und konnte sich ganz knapp noch vor ihn schieben. Dahinter dann Modolo, der seine gute Ausgangsposition nicht zu mehr verwerten konnte. Peter Sagan war heute wahrscheinlich der Tipp von vielen gewesen, er brauchte aber doch einige Zeit um nach vorne zu kommen und deswegen konnte er auch nicht um den Sieg mitsprinten. Ein ähnliches Schicksal musste Vigano erleiden, der schon früh sein Hinterrad gesucht hatte und darum auch nicht in optimaler Position in den Sprint gehen konnte.


Appollonio schafft seinen ersten großen Erfolg in seiner noch jungen Karriere

Das Rosa Trikot behält weiterhin Krujswijk, der natürlich auch in der ersten Gruppe mithalten konnte.

Ergebnis:
01 APPOLLONIO Davide (ALM)
02 GOSS Matthew Harley (RAB)
03 MODOLO Sacha (GEO)
04 SAGAN Peter (COF)
05 VIGANO Davide (GRM)
06 IGLINSKIY Maxim (CSM)
07 CARDOSO Manuel Antonio Leal (BMC)
08 VISCONTI Giovanni (THR)
09 SCARPONI Michele (CSM)
10 CANUTI Federico (FAR)
11 GESCHKE Simon (OLO)
12 CONTADOR VELASCO Alberto (LAM)
13 BAKELANTS Jan (COF)
14 ROCHE Nicholas (RAB)
15 MENCHOV Denis (LEO)
16 GINANNI Francesco (GEO)
17 GAVAZZI Francesco (ALM)
18 COLLI Daniele (GRM)
19 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
20 BASSO Ivan (LAM)
21 ARROYO DURAN David (MOV)
22 CARRARA Matteo (ALM)
23 VINOKOUROV Alexandre (AST)
24 MACHADO Tiago (GRM)
25 LÖFKVIST Thomas (THR)

Favoriten bzw. GW-Kapitäne zeitgleich, Rest +2 Min.

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#10 von horzengnolm , 25.05.2011 18:40



Herzlich Willkommen zurück aus Italien, wir präsentieren ihnen heute die 9. Etappe des Giro di Italia. Heute befinden wir uns in Süditalien, die Etappe wird auf den Vulkan Etna in Sizilien zu Ende gehen, der Heimat von Vincenzo Nibali.



Zu Beginn des Rennens setzte sich ein Quartett aus dem Feld ab, allesamt gute Bergfahrer, denen es heute wohl um das Bergtrikot ging:

Zitat
Ausreissergruppe:
ROHREGGER Thomas (AST)
LOSADA ALGUACIL Alberto (ALM)
DE WAELE Bert (COF)
MASCIARELLI Francesco (FAR)



Sie hatten aber zu keiner Zeit Chancen aufs Durchkommen, denn hinten im Feld machten gleich sieben Teams Tempoarbeit, darunter das Team Rabobank um den Gesamtführenden Steven Kruijswijk der sich auf der 7. Etappe sensationell das Maglia Rosa überstreifen durfte.

Der erste Anstieg der Etappe war der Etna, er wurde von der Südseite befahren. Die Ausreißergruppe arbeitete hier noch einigermaßen zusammen, nicht aber als es zur Bergwertung ging, dort wurde verbissen um die Punkte gekämpft, die sich der Italiener Masciarelli sichern konnte. Der 3. Platzierte De Waele ließ sich anschließend ins Feld zurückfallen.
Im peloton war das Tempo im Feld ebanfalls schon sehr hoch. Einen großen Anteil daran hatte OmegaPharma Lotto, deren Teamkapitän Sastre anschließend mit Valerio Agnoli attackierte. Beide wurden aber durch das Tempodiktat von Saxo Bank nicht fahren gelassen. Die drei Ausreißer wurden kurz nach dem Tv Sprint, den sie einfach überfuhren, und nachdem Alberto Losada sich die Punkte sichern konnte eingeholt. Das langgestreckte Hauptfeld furh in hohem Tempo Richtung Schlussanstieg, ebenfalls dem Etna.

Zitat
1. Bergwertung:
01 MASCIARELLI Francesco (FAR)
02 LOSADA ALGUACIL Alberto (ALM)
03 DE WAELE Bert (COF)
04 ROHREGGER Thomas (AST)
05 PASAMONTES Luis (MOV)
06 KAISEN Oliver (RAB)

TV-Sprint:
01 LOSADA ALGUACIL Alberto (ALM)
02 ROHREGGER Thomas (AST)
03 MASCIARELLI Francesco (FAR)
04 DE WAELE Bert (COF)
05 KAISER Oliver (RAB)



Der Etna wurde nun als Schlussanstieg von der schwierigeren Nordseite befahren. Das Team Lampre um den großen Favoriten Alberto Contador und Ivan Basso machte das Tempo auf den ersten Kilometern. Anschließend setzte Contador höchstpersönlich die erste Tempoverschärfung. Diese zog er aber nicht wirklich durch, er erhöhte nur das Tempo in seinem typischen Fahrstil und hielt dieses Tempo. Trotzdem fiel das Hauptfeld was schon sehr dezimiert war nun in seine Einzelteile. Eine kleine Gruppe von Favoriten konnte noch relativ locker das Tempo von Contador mitgehen, u.a. Nibali, Basso, Anton und Scarponi. Doch für den Großteil der Fahrer war schon relativ ernüchternd zu sehen wie leicht Contador da wegkam. Unter anderem das Rosa Trikot Kruijswijk verlor den Anschluss, mit ihm aber auch prominente Namen wie Kreuziger, Pinotti und Arroyo. 5Km vor dem Ziel nahm Contador das Tempo aus der Gruppe raus, zu dem Zeitpunkt gab es die folgende Rennkonstellation:

Zitat
1. Gruppe:
Nibali (FDJ), Menchov (LEO), Basso (LIQ), Contador (LIQ), Scarponi (CSM), Anton (MOV), Vinokourov (AST)
2. Gruppe:
Kreuziger (SAX), Pozzovivo (BMC), Machado (GRM), Sella (CSM), Pinotti (GEO), Kiserlovski (FAR), Arroyo (MOV), Löfkvist (THR), Cararra (ALM), Kruiswijk (RAB)



Während die 1. Gruppe aber noch relativ geschlossen war, war die 2. Gruppe auch schon ziemlich außeinander gerissen. Kruijswijk, Kreuziger und Arroyo machten den besten Eindruck in dieser Gruppe und waren ebenfalls die ersten Verfolger der Spitzengruppe. Zu diesem zeitpunkt setzte Contador in der Spitzengruppe einen weiteren Angriff, der Menchov und Vinokourov in größere Schwierigkeiten brachte, die dann federn lassen mussten, auch Nibali sah nicht mehr ganz so frisch aus, konnte sich aber noch halten. 2 Km vor dem Ziel war es dann eine Attacke von Basso, der Nibali nicht mehr folgen konnte. Damit waren vorne nur noch Anton, Scarponi und das Lampre Duo Contador und Basso zusammen. Nibali fand aber seinen Rythmus dahinter und konnte den Abstand relativ gering halten. Menchov und Vinokourov dahinter sahen nicht mehr ganz so gut aus, sie mussten sich schon Sorgen machen, dass von hinten die Dreiergruppe, Kreuziger, Arroyo und Kruijswijk, wieder rankam.
Vorne war es dann allerdings eine Attacke von Igor Anton auf dem letzten Kilometer die Ivan Basso in Schiwerigkeiten brachte. Ein Trio ging also auf den letzten Kilometer. Contador schien nicht mehr wirklich spritzig und hatte sich im Anstieg vielleicht auch etwas zu viel zugetraut. Anton und Scarponi duellierten sich also im Bergaufsprint, den sich der Italiener knapp sichern konnte. Contador verlor auf den letzten Metern nochmal den Anschluss. Vincenzo Nibali kam als nächster ins Ziel, er hatte nochmal seine 2. Luft bekommen und konnte immerhin noch Basso überholen, der damit 5. wurde.

Ergebnis:

01 SCARPONI Michele (CSM)
02 ANTON Igor (MOV) +0:02 Min.
03 CONTADOR Alberto (LIQ) +0:04 Min.
04 NIBALI Vincenzo (FDJ) +0:28 Min.
05 BASSO Ivan (LIQ) +0:40 Min.
06 MENCHOV Denis (LEO) +0:59 Min.
07 VINOKOUROV Alexandre (AST) s.t.
08 KREUZIGER Roman (SAX) +1:11 Min.
09 ARROYO David (MOV)
10 KRUIJSWIJK Steven (RAB) alle s.t.
11 KISERLOVSKI Robert (FAR) +1:29 Min.
12 LÖFKVIST Thomas (THR)
13 MACHADO Tiago (GRM)
14 LE MEVEL Christophe (ALM) alle s.t.
15 CARRARA Matteo (ALM) +1:55 Min.
16 PINOTTI Marco (GEO)
17 SELLA Emanuele (CSM)
18 POZZOVIVO Domenico (BMC) alle s.t.
19 ROCHE Nicholas (RAB) +2:11 Min.
20 BAKELANTS Jan (COF) s.t.
21 URAN Rigoberto (SAX) +2:30 Min.
22 SASTRE Carlos (OLO)
23 CATALDO Dario (THR) alle s.t.
24 TIRALONGO Paolo (AST) +2:45 Min.
25 DI LUCA Danilo (EUR)
26 CAPECCHI Eros (BMC)
27 KASHECHKIN Andrey (CSM) alle s.t.
28 MASCIARELLI Francesco (FAR) +3:00 Min.
29 SIUTSOU Kanstantin (SAX)
30 BALIANI Fortunato (GEO)
31 TALANSKY Andrew (GRM) alle s.t.
32 SAMOILAU Branislau (CSM) +3:21 Min.
33 DANIELSON Tom (LEO)
34 ZAUGG Oliver (AST) all s.t.
35 CARUSO Damiano (SAX) +3:43 Min.
36 VALLS FERRI Rafael (FDJ)
37 NIEMIEC Przemyslaw (GRM)
38 POSSONI Morris (BMC) alle s.t.
39 MANCEBO PEREZ Francisco (OLO) +4:15 Min.
40 PINOT Thibaut (FDJ)
41 TANKINK Bram (COF)
42 KADRI Blel (AST)
43 ZEITS Andrey (AST) alle s.t.
44 DE GREEF Francis (SAX) +4:33 Min.
45 PARDILLA BELLÓN Sergio (MOV)
46 GOLCER Jure (FAR)
47 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
48 HERNANDEZ BLAZQUEZ Jesus (MOV)
49 OVECHKIN Artem (CSM)
50 RUBIANO CHAVEZ Miguel Angel (LEO) alle s.t.

Rest: +6:30 Min.

Mit einem Bild des Siegers verabschieden wir uns, und hoffen sie auf dem morgigen 10. Teilstück wieder begrüßen zu dürfen!

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#11 von daN , 27.05.2011 17:46



10. Etappe:

Hallo und Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung der 10. Etappe des Giro d'Italia!

Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen wird es heute endlich wieder einfacher und dementsprechend dürfen sich die Sprinter wieder auf eine der wenigen Sprintetappen freuen. Ob es wirklich zum Sprint kam, werden wir etwas später sehen.



Die Strecke bietet kaum Schwierigkeiten außer ein paar kleine Hügel, trotzdem gab es für die Fahrer eine Bergwertung zu holen undzwar schon bei Kilometer 30.



Interessant ist auch das heutige Finish, denn gegen Ende geht es durchwegs leicht bergauf, die Steigung ist aber mit 1-2% sicher kein Problem für die Sprinter. Die letzten 100 Meter sind mit 4% schon etwas schwieriger, wer hier zu früh im Wind ist, wird auf diesen letzten Metern sicher nichts gewinnen können.

Es ging dann auch recht bald los - um 12.25 erfolgte der Start und die Fahrer machten sich auf die vergleichsweise recht einfache Strecke. Bei einer Länge von 159 Kilometer und flacher Strecke dürfen sich vor allem die Rundfahrtkapitäne für die kommenden Tage "erholen".

Nach 8 Kilometer fand sich dann auch eine Gruppe die den Kampf mit dem Feld aufnahm. Die Besetzung war durchaus interessant, da zwei Fahrer von THR den Weg nach vorne suchten. Zu den beiden jungen Australiern gesellte sich noch Danilo Wyss von BMC. Bobridge und Meyer hatten jeweils schon das Trikot des besten Nachwuchsfahrers getragen, was sicher für beide ein doch recht großer Erfolg war. Dieses wieder zurückzuholen erscheint jedoch sehr unrealistisch, da sie seit den Bergen doch einige Zeit verloren haben.

Ausreißergruppe:
BOBRIDGE Jack (THR)
WYSS Danilo (BMC)
MEYER Cameron (THR)

Die Gruppe hatte die Möglichkeit einen guten Polster herauszufahren, ehe dann im Feld das Tempo etwas erhöht wurde.

1. Bergwertung:
01 MEYER Cameron (THR)
02 BOBRIDGE Jack (THR)
03 WYSS Danilo (BMC)

Die erste und einzige Bergwertung ging an Meyer vor seinem Teamkollegen. Der Vorsprung an der Bergwertung war dann schon recht hoch mit 5:35 Min, danach machten aber doch einige Teams ordentlich Tempo, sodass der Vorsprung nicht mehr größer wurde. In erster Linie waren das Omega, SaxoBank, Rabobank und Spidertech, die den Abstand in Grenzen hielten und dafür sorgten, dass der Abstand ab der Verpflegungszone recht deutlich weniger wurde.

An der Sprintwertung war abermals Meyer vor seinem Teamkollegen erfolgreich. Die restlichen Punkte gingen an Wyss und die Fahrer, die die Nachführarbeit leisteten.

Sprintwertung:
01 MEYER Cameron (THR)
02 BOBRIDGE Jack (THR)
03 WYSS Danilo (BMC)
04 TUFT Svein (CSM)
05 RABON Frantisek (SAX)

Gegen Ende wurde es dann doch nochmal knapp mit der Gruppe, da man sie nicht zu früh stellen wollte, die jungen Australier aber aufgrund ihrer Zeitfahrstärke dann doch ein sehr hohes Tempo fahren konnten und es schlussendlich bis Kilometer 152 dauerte.

Danach entbrannte der Kampf um die Positionen und viele Züge versuchten sich vorne zu platzieren. Da es doch immer leicht bergauf ging wurden manche Helfer etwas schneller verheizt als gewohnt, dementsprechend konnten die Teams, die sich länger zurückhielten gegen Ende die stärksten Züge stellen. In erster Linie waren dies Garmin und Cofidis, die dann das Rennen 1,5 Kilometer vor dem Ziel bis zur Ziellinie bestimmen sollten.

Die beiden Züge matchen sich dann auch bis zuletzt, wobei McEwen und Belletti in ähnlicher guter Ausgangsposition in den Sprint gehen und alles von vorne fahren können. Es wird alles richtig gemacht und beide kommen erst sehr spät in den Wind. Schlussendlich ist McEwen dann um einen Hauch stärker als Belletti und verhindert somit den ersten Etappensieg der amerikanischen Mannschaft.

Goss und Apollonio sind lange nicht zu sehen, da auch sie recht weit hinten waren und bei dem leichten Bergaufsprint einfach keine Möglichkeit hatten, da nach vorne zu fahren. Goss betrieb mit dem 4. Rang aber noch Schadensbegrenzung. Bennati war eigentlich der einzige Sprinter, der die Möglichkeit hatte, in den Zweikampf von Belletti und McEwen einzugreifen, heute fehlte ihm aber der letzte Punch, sodass er sich mit dem 3. Rang zufrieden geben musste.

Jedenfalls kann McEwen beweisen, dass er weiterhin im Sprint zu beachten ist und holt sich hier seinen ersten Etappensieg.


Robbie McEwen holt sich die 10. Etappe und den ingesamt 2. Etappensieg für Cofidis

Tagesergebnis:
01 MCEWEN Robbie (COF)
02 BELLETTI Manuel (GRM)
03 BENNATI Daniele (SAX)
04 GOSS Matthew Harley (RAB)
05 VAN HUMMEL Kenny Robert (OLO)
06 MODOLO Sacha (GEO)
07 SUTTON Christopher (FAR)
08 APPOLLONIO Davide (ALM)
09 SABATINI Fabio (FDJ)
10 BAZAYEV Assan (AST)
11 BLYTHE Adam (FDJ)
12 GESCHKE Simon (OLO)
13 CHICCHI Francesco (SAX)
14 NAPOLITANO Danilo (GEO)
15 VIVIANI Elia (GRM)
16 GAVAZZI Francesco (ALM)
17 VIGANO Davide (GRM
18 CLARKE Simon (FDJ)
19 RASMUSSEN Alex (SAX)
20 SCARPONI Michele (CSM)
21 FINETTO Mauro (ALM)
22 CANUTI Federico (FAR)
23 KRUIJSWIJK Steven (RAB)
24 DEAN Julian (COF)
25 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)

rest s.t.

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#12 von daN , 30.05.2011 12:40



11. Etappe:

Hallo und Herzlich Willkommen zur Zusammenfassung der 11. Etappe des Giro d'Italia!


Am heutigen Tag können wir uns wieder auf eine Etappe des Giro d'Italia freuen und es wird für die Fahrer mit Sicherheit kein einfacher. Wobei Etappe 10 und 12 anhand der Profile als reine Sprinteretappen gelten, ist die Etappe 11 dazwischen doch etwas für die Hügelspezialisten. Unter anderem dürfte hier ein Visconti durchaus zu den Topfavoriten zählen.

Gleich ein Blick auf das Profil:



Es geht immer rauf und runter und die Fahrer werden kaum eine Möglichkeit haben, sich zu erholen. Für Sprinter wird es dementsprechend nicht so gut aussehen und wir dürfen wahrscheinlich keinen Sprint erwarten.



Vor allem deswegen, da die letzten 5 Kilometer nochmals extrem schwer sind und es eine Überraschung wäre, wenn hier ein Sprinter über die letzten Rampen kömmen würde. Obwohl das Rennen sehr nahe an der Küste verläuft werden sie diese im Hügelland kaum zu Gesicht bekommen.

Am wahrscheinlichsten scheint heute, dass viele Fahrer versuchen werden, einen Fahrer in die Gruppe zu bringen, da die Interessen hier sicher unterschiedlich verteilt sind. Für die Gesamtwertung sollte die Etappe keine große Rolle spielen und die Sprinter sollten wie erwähnt auch chancenlos sein.

Diese Ansicht teilten sehr viele Manager, da fast jeder versuchte einen Fahrer nach vorne in die Gruppe zu bringen. Was dann aber passierte, war aber einigen Teammanagern sicher schleierhaft. Garmin, SaxoBank, Movistar, Omega, FDJ und Spidertech hatten explizite Anweisungen, hier keine für die Gesamtwertung gefährliche Fahrer in die Gruppe zu lassen, trotzdem schafften es schlussendlich mit Kiserlovski und Carrara gleich zwei Fahrer, die man nicht außer Acht lassen sollte. Zudem wurde anscheinend nicht beachtet, dass diese Teams keine große Gruppe ziehen lassen wollten, am Ende fanden sich gleich 9 Fahrer vorne.

Wie diese Situation zustande kam, wird man sich nach dem Rennen wohl lange fragen müssen.

Aber anscheinend lag es daran, dass einfach so viele Teams versuchten einen Fahrer nach vorne zu schicken und schlussendlich dann einige auf der Strecke blieben. Unter anderem auch eine Gruppe mit Niemiec, Lastras, Gavazzi, Gustov und Kangert, die es als erste versuchten, aber dann nicht funktionieren wollte.

Schlussendlich kam es dann zu folgender Konstellation in der Gruppe:

Ausreißergruppe:
PANTANO Jarlinson (LEO)
ROHREGGER Thomas (AST)
KISERLOVSKI Robert (FAR)
VISCONTI Giovanni (THR)
BAKELANTS Jan (COF)
IGNATIEV Mikhail (RAB)
CARRARA Matteo (ALM)
MINARD Sébastien (COF)
BRUTT Pavel (THR)

Eine extrem starke Gruppe, die mit Kiserlovski einen sehr gut platzierten Fahrer in der Gesamtwertung hat. Sollte die Gruppe es also bis zum Ende mit entsprechenden Vorsprung schaffen, könnte sich Kiserlovski doch wieder etwas weiter nach vorne schieben. Bei einem Abstand von 2:52 Min. also gar nicht ungefährlich für das Rosa Trikot. Ein weiterer Fahrer der sogar noch eine Sekunde vor Kiserlovski liegt ist Jan Bakelandts. Auch er schaffte den Sprung nach vorne, sowie Matteo Carrara, der mit 3:12 Min Rückstand ebenfalls sehr viel Gefahr ausstrahlte. Wie diese 3 Fahrer also da den Sprung nach vorne mit Erlaubnis des Feld schafften - gute Frage, die hoffentlich auch bald beantwortet werden kann.

Interessant war die Präsenz von Visconti da vorne, denn er war laut Buchmachern der absolute Topfavorit bei dieser Etappe. Sollte die Gruppe also wieder gestellt werden, dürfte er hier mit Sicherheit nicht gewinnen können. Schafft es die Gruppe hingegen, dürfte er seine Chancen deutlich erhöhen. Neben diesen Fahrern waren noch Rohregger, Ignatiev, Brutt, Minard und Pantano vorne vertreten, die bei einem guten Tag mit Sicherheit alle die Chancen haben sollten, wenn die Gruppe durchkommt.


Robert Kiserlovski schafft den Sprung nach vorne - bei einem Durchkommen dürfte er heute einen großen Sprung in der Gesamtwertung machen.

Anfangs arbeiteten sehr viele Teams daran, den Abstand nach vorne zu verringern, das sollte aber nicht so gut funktionieren, da die selben Helfer wie in den vergangenen Tagen am Werk waren. Etwas überraschend, da soviele Ermüdungserscheinungen zeigten, da der Ruhetag ja noch nicht so lange hinter den Fahrern lag. Brutt und Minard waren vorne aber sehr engagiert und machten sehr viel Tempo in der Anfangsphase für ihre beiden "Kapitäne des Tages".

Im Feld arbeiten zwar viele Teams, aber exakt die gleichen Fahrer leisten schon seit Tagen immer weider Nachführarbeit, weshalb sich erste Ermüdungserscheiungen zeigen. Minard in der Gruppe arbeitet extrem viel mit für Bakelants, ebenso Brutt für Visconti. Interesse an den BWs zeigt vorallem Rohregger, der Rest will die Pts. nur ohne Kraftverlust einsacken, den Tv-Sprint will sich Minard sichern, der danach zurückfällt.

Die erste Bergwertung erwartete die Fahrer dann bei Kilometer 49, wo der Vorsprung schon gute 3:50 Min betrug. An der Wertung schien nur Rohregger Interesse zu haben, die anderen sackten sich die Wertungen ohne Kraftverlust ein.

1. Bergwertung:
01 ROHREGGER Thomas (AST)
02 KISERLOVSKI Robert (FAR)
03 VISCONTI Giovanni (THR)

Bis zur zweiten Wertung stieg der Vorsprung dann noch weiter bis auf 5:15 Min. Dort war abermals Rohregger der Sieger der Bergwertung.

2. Bergwertung:
01 ROHREGGER Thomas (AST)
02 KISERLOVSKI Robert (FAR)
03 VISCONTI Giovanni (THR)

Da es bisher noch nicht allzu viele Punkte gab, kann sich Rohregger natürlich sehr weit nach vorne schieben, sollte er auch noch die restlichen beiden Wertungen holen.

Bei der 3. Wertung dann wieder ähnliches Bild wie zuvor. Rohregger geht als Sieger über die Wertung, der Vorsprung sollte mittlerweile aber etwas kleiner geworden sein. Bei noch 53 verbleibendenen Kilometer also noch 4:49 Min für die Fahrer.

3. Bergwertung:
01 ROHREGGER Thomas (AST)
02 VISCONTI Giovanni (THR)
03 KISERLOVSKI Robert (FAR)

Trotz allem war der Vorsprung der Gruppe sehr lange konstant und es schien schon sehr früh klar zu werden, dass die Gruppe exzellente Chancen hatte, sollte im Feld nicht noch schlagartig das Tempo erhöht werden.

Bei der letzten Bergwertung sah es hingegen noch sehr gut aus, zwar war der Vorsprung auf 4:03 Min gefallen, aber bei knapp 30 verbleibenden Kilometern könnte das reichen.

4. Bergwertung:
01 ROHREGGER Thomas (AST)
02 VISCONTI Giovanni (THR)
03 KISERLOVSKI Robert (FAR)

Eine letzte Wertung folgte dann noch, die sich Minard mit letzter Kraft sicherte. Danach war für ihn und Brutt erstmal Schluss.

TV-Sprint:
01 MINARD Sébastien (COF)
02 VISCONTI Giovanni (THR)
03 BRUTT Pavel (THR)
04 PANTANO Jarlinson (LEO)
05 BAKELANTS Jan (COF)

Im Feld war man sich jetzt klar, dass die Gruppe es schaffen sollte und dementsprechend wurde hinten ein bisschen rausgenommen, zumindestens bei den Teams, die Ambitionen auf den Etappensieg gehabt hatten. Attacken aus dem Feld waren deswegen Mangelware und hätten sowieso keinen Sinn gemacht.

Nach der kurzen Abfahrt nach dem TV Sprint hinauf zum nächsten Hügel folgte dann die erste Attacke von Pantano. Es konnten erstmal alle restlichen Fahrer folgen, bei der Gegenattacke von Kiserlovski ließen der attackierenden Pantano und auch Rohregger, der bei den Bergpunkten einiges an Kraft liegen gelassen hatte, reißen.

In den Schlussanstieg hinein also noch folgende Fahrer vorne: Carrara, Ignatiev, Bakelants, Kiserlovski und Visconti. Dazwischen dann die abgehängten Fahrer um Rohregger bzw. etwas dahinter Minard und Brutt und das Feld kommt mit etwas mehr als 2:45 Min Rückstand zum Schlussanstieg, in dem es ganz vorne um die Entscheidung ging.

Carrara attackierte zuerst und sorgte dafür, dass Ignatiev erstmal zurückfiel. Die Rampe hinauf ist aber lange, sodass Carrara sein Tempo auch nicht durchziehen kann. Vor der letzten Kuppe musste auch er etwas reißen lassen.
Die restlichen drei Fahrer schafften es gemeinsam hinauf auf die letzten flachen Meter, wo Visconti seine ganze Klasse ausspielen konnte und sich deutlich den Etappensieg holte. Dahinter dann Bakelants und Kiserlovski gefolgt von Carrara.

Visconti kann seiner Favoritenrollte vollends gerecht werden und sichert sich die 11. Etappe.

Interessant war dann noch der Rückstand des Feldes. Mit 2:39 Min. Rückstand folgte der Rest, Kiserlovski sollte also nicht die Gesamtführung übernehmen, kam aber auf den hervorragenden 2. Zwischenrang.




Ergebnis:
01 VISCONTI Giovanni (THR)
02 BAKELANTS Jan (COF)
03 KISERLOVSKI Robert (FAR)
04 CARRARA Matteo (ALM) +7 Sek.
05 IGNATIEV Mikhail (RAB) +21 Sek.
06 ROHREGGER Thomas (AST) +44 Sek.
07 PANTANO Jarlinson (LEO)
08 BRUTT Pavel (THR) +1:57 Min.
09 VINOKOUROV Alexandre (AST) +2:39 Min.
10 SAGAN Peter (COF)
11 SCARPONI Michele (CSM)
12 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
13 NIBALI Vincenzo (FDJ)
14 MENCHOV Denis (LEO)
15 MACHADO Tiago (GRM)
16 SASTRE CANDIL Carlos (OLO)
17 KREUZIGER Roman (SAX)
18 LE MEVEL Christophe (ALM)
19 KRUIJSWIJK Steven (RAB)
20 POZZOVIVO Domenico (BMC)
21 ARROYO DURAN David (MOV)
22 BASSO Ivan (LAM)
23 PINOTTI Marco (GEO)
24 LÖFKVIST Thomas (THR)
25 CONTADOR VELASCO Alberto (LAM)
26 DANIELSON Tom (LEO)
27 ROCHE Nicholas (RAB) +2:52 Min.
28 MASCIARELLI Francesco (FAR)
29 SANCHEZ GIL Luis Leon (EUR)
30 CATALDO Dario (THR)
31 DI LUCA Danilo (EUR)
32 TALANSKY Andrew (GRM) +3:01 Min.
33 URAN Rigoberto (SAX)
34 NIEMIEC Przemyslaw (GRM)
35 SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)
36 TIRALONGO Paolo (AST)
37 SELLA Emanuele (CSM) +3:15 Min.
38 VERDUGO MARCOTEGUI Gorka (LEO)
39 ZAUGG Oliver (AST)
40 SIUTSOU Kanstantin (SAX)

Rest: +4:30 Min.

 
daN
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RE: Giro d'Italia (GT)

#13 von freire , 31.05.2011 23:23

Etappe 12

Hi und Willkommen zur letzten Etappe des Giro d'Italia... Also zumindest für die Sprinter ist es heute die letzte Etappe um nochmal zuzuschlagen. Danach wird es für die endschnellen Männer um die Australier Matthew Goss und Robbie McEwen nichts mehr zu holen geben. Man wird dann sehen wieviele Sprinter sich heute abend gemeinsam am Flughafen einfinden werden. Jedenfalls tippe ich mal darauf, dass wir auch heute einen Sprint zu sehen bekommen. Die heutige Etappe ist nämlich so flach wie eine Etappe nur sein kann. Es geht von Castelfidardo nach Ravenna über 184 Kilometer und die ganze Zeit am Meer entlang. Vielleicht versucht ein Team auch eine Windkante. Man wird sehen. Trotz des leichten Profils hält diese Etappe doch einiges für uns bereit.

Schon nach wenigen Kilometern setze sich heute eine kleine Ausreißergruppe ab. Nachdem gestern eine recht große Gruppe den Sieg unter sich ausmachte, versuchten es die Ausreißer heute gar nicht erst sich mit einer großen Gruppe zu lösen. Die drei Ausreißer waren Chris Sutton von Farnese Vini, der heute auch in einem möglichen Sprintfinale eine Chance gehabt hätte, Dazu kommt noch Blaz Jarc, ein junger Mann von Ag2r und, als einziger Italiener, Enrico Peruffo von Geox.

Ausreißergruppe:
SUTTON Christopher (FAR)
PERUFFO Enrico (GEO)
JARC Blaz (ALM)

Bei der Sprintwertung nach 134 Kilometern war dann nur Jarc scharf auf die Punkte und holte sie sich auch. Auf Platz zwei kam Peruffo und Sutton wurde dritter. Im Hauptfeld holte zum wiederholten Male Cofidis die Punkte. Dieses Mal waren es Bert de Waele vor Angelo Furlan.

TV-Sprint:
01 JARC Blaz (ALM)
02 PERUFFO Enrico (GEO)
03 SUTTON Christopher (FAR)
04 DE WAELE Bert (COF)
05 FURLAN Angelo (COF)

Aber wie schon vermutet, wollten sich die Sprinter die Chance nicht entgehen lassen. Alleine Omega Pharma schickte fünf Fahrer in die Nachführarbeit. Auch Rabobank sorgte für Tempo mit insgesamt drei Mann. Dazu noch die vereinzelte Nachführarbeit von Saxo Bank und Garmin - Cervelo. All dies führte dazu, dass die Gruppe sieben Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde.

Zwei Kilometer noch: Westra und Ignatiev sind vorne. Dahinter dann Renshaw und Goss. Die beiden haben sich vom Cofidis Zug gelöst, der noch etwas weit hinten ist und nun aufholen muss. An der Spitze heute also Rabobank. Nein... da kommen die Jungs von Garmin nach vorne und Rabobank ist plötzlich nur noch zu Zweit.Garmin hingegen ist noch zu viert und wird diesen Sprint nun für Belletti vorbereiten. Der erste Mann geht raus, dürfte Colli gewesen sein.

Einen Kilometer noch: Hinter den drei von Garmin sind dann neben Renshaw und Goss auch noch zwei von Ag2r, es scheinen Gavazzi und Appollonio zu sein. Die beiden Anfahrer drängeln um den Platz an Belletti's Hinterrad.

500m: Vigano geht raus und jetzt geht es in die unmittelbare Entscheidung. Viviani geht aus dem Sattel, gibt alles für Belletti. Aus dem Windschatten von Belletti geht jetzt rechts Renshaw mit Goss heraus. Linksherum versuchen es Gavazzi und Appollonio. Damit drei zwei-Mann Duos, wie eine Speerspitze vorne. Vigano geht raus und weicht nach links aus, behindert dabei etwas Gavazzi, aber nur unwesentlich auch Renshaw geht raus und Goss tritt an. Goss sieht sehr schnell aus und kann an Belletti vorbei ziehen, Beletti geht in seinen Windschatten. Appollonio ist chancenlos. Kann Belletti nochmal kontern? Nein... Goss gewinnt vor Belletti und Appollonio. Auf Platz vier habe ich ein Saxobank Trikot gesehen, dies dürfte dann der Etappensieger der achten Etappe gewesen sein, Daniele Bennati. Der Sieger der zehnten Etappe heute geschlagen. Robbie McEwen war heute nicht ideal in Position und konnte so nicht in die unmittelbare Entscheidung eingreifen. An Positon sieben oder acht habe ich ihn gesehen.



Ergebnis
01 GOSS Matthew Harley (RAB)
02 BELLETTI Manuel (GRM)
03 APPOLLONIO Davide (ALM)
04 BENNATI Daniele (SAX)
05 MODOLO Sacha (GEO)
06 VAN HUMMEL Kenny Robert (OLO)
07 MCEWEN Robbie (COF)
08 BLYTHE Adam (FDJ)
09 WYSS Danilo (BMC)
10 BAZAYEV Assan (AST)
11 VIVIANI Elia (GRM)
12 RENSHAW Mark (RAB)
13 GAVAZZI Francesco (ALM)
14 SABATINI Fabio (FDJ)
15 NAPOLITANO Danilo (GEO)
16 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
17 CHICCHI Francesco (SAX)
18 CLARKE Simon (FDJ)
19 GINANNI Francesco (GEO)
20 DEAN Julian (COF)
21 VIGANO Davide (GRM)
22 VINOKOUROV Alexandre (AST)
23 CANUTI Federico (FAR)
24 SCARPONI Michele (CSM)
25 SAGAN Peter (COF)

Rest s.t. außer

SUTTON Christopher (FAR) +1:51 Min.
PERUFFO Enrico (GEO)
JARC Blaz (ALM) beide s.t.

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#14 von daN , 02.06.2011 14:43



13. Etappe:

Hallo und Herzlich Willkommen zur Live-Übertragung der 13. Etappe des Giro d'Italia!

An den letzten Tagen konnten wir leider nur eine Zusammenfassung der Etappen bieten, heute können wir wieder einmal live vom Geschehen berichten.
Bisher verlief der Giro ja noch recht unspektakulär, die meisten Etappen wurden aus einer Gruppe oder Sprints entschieden, die Favoriten mussten bisher noch kaum ins Renngeschehen eingreifen. Ab dem heutigen Tag sollte sich das aber ändern, denn ab Etappe 13 wird der Giro extrem schwierig und es stehen ausnahmslos bergige Etappen, ausgenommen dem Abschlusszeitfahren, am Programm.
Ab dem heutigen Tag startet der Giro für die Favoriten also bei Null und wer hier um den Gesamtsieg bzw. eine Spitzenposition am Ende belegen will, darf sich ab jetzt keine Blöße mehr geben.




Die Etappe gehört sicher zu den schwereren Etappen des diesjährigen Giros, auch wenn am morigen Tag mit dem Zoncolan gleich nochmal eine Steigerung ansteht. Der Höhepunkte sollte dann mit Etappe 15 erreicht werden, denn dort wird die Fahrer ein Fahrzeit von über 7 Stunden erwarten.

Somit steigert sich der Schwierigkeitsgrad von Tag zu Tag und einige Fahrer müssen mit Sicherheit darauf achten, dass sie sich in den kommenden Tagen nicht zu überanstrengen, denn sobald die Beine erst einmal leer sind, wird die Regeneration kaum mehr möglich sein und ein Rückfall dementsprechend unvermeidbar.

Die heutige Etappe ist also der Auftakt für eine Vielzahl von Bergetappen, die in den kommenden Tagen anstehen werden. Erstmal geht es in Richtung Passo Di Monte, bei dem zugleich die Grenze nach Österreich überquert wird. Danach steht der Gailbergsattel am Programm, der für die Fahrer aber kein Problem darstellen sollte. Spätestens hinauf zum Iselsbergpass wird sich dann die Spreu vom Weizen trennen und hier sollte sich das Feld dann von den Sprintern und Helfern trennen. Zwar wartet dann noch eine kurze Abfahrt, danach gibt es aber kaum mehr Verschnaufpausen, da von da Weg durchwegs eine Bergaufsteigung vorhanden ist. Kurz vor Heiligenblut dann der Anstieg hinauf zum Glockner. Bevor die Fahrer aber den Grossglockner erreichen geht es noch über das Kaisereck, wo auch das steilste Stück mit etwa 14% wartet. Spätestens hier sollte eine Vorentscheidung im Favoritenkampf fallen. Zwar hätten die Fahrer dann die Möglichkeit auf einem kurzen Flachstück wieder ranzufahren, danach warten aber nochmals 7% bevor das Ziel am Grossglockner erreicht wird.



Die Etappe ist durchwegs schwierig, mit einer Länge von 167 Kilometer gehört die Etappe aber zu den kürzeren Etappen des Giros. Das Tempo wird demnach doch deutlich höher sein als bei den kommenden beiden Etappen.

Nun aber zur heutigen Etappe:

Der Start erfolgte um 12.45 in Spilimbergo. Die Stadt liegt in Friaul und ist mit etwa 13000 Einwohnern recht klein. Außer historischen Gebäuden (unter anderem ein Dom oder Spengenberger Schloss) und italienischem Flair bietet die Stadt nicht viel.


Das Spengenberger Schloss (Spilimbergo) als Namensgeber für die Stadt[/size]

Der Anfang der Etappe gestaltet sich recht einfach und es warten außer ein paar kleine Hügel keine Schwierigkeiten. Am ersten Hügel gelingt es dann auch ein paar Fahrern sich vom Rest des Feldes zu lösen. Initiator war hierbei Mancebo, der vor einigen Jahren noch sehr erfolgreich in der ProTour unterwegs war, mittlerweile aber Nord- und Südamerika unsicher macht. Der Wechsel scheint sich für ihn persönlich rentiert zu haben, dennoch wird auch bei ihm immer ein Fragezeichen hinter seinen Leistungen stehen, da er doch immer wieder in Dopingkreisen genannt wurde. Durch seinen Wechsel in die USA scheint dieses Fragezeichen zumindestens verschwunden zu sein. Zu ihm gesellte sich ein anderer Dopingverdächtiger Yaroslav Popovych, der momentan das Ranking mit auffälligen Werten bei der letztjährigen Tour de France anführt. Inwiefern diese Liste aussagekräftig ist, lässt sich nicht wirklich abschätzen, da viele Fahrer ganz oben nicht wirklich durch herausragende Leistungen aufgefallen waren.

Zu den beiden schafften noch fünf weitere Fahrer den Sprung nach vorne, sodass dann folgende Gruppe das Rennen anführte:

Ausreissergruppe:
MANCEBO PEREZ Francisco (OLO)
POPOVYCH Yaroslav (GRM)
FURLAN Angelo (COF)
AGNOLI Valerio (AST)
SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)
HERNANDEZ BLAZQUEZ Jesus (MOV)
JOLY Sébastien (ALM)

Da man im Feld wieder bemüht war, dass die Gruppe nicht allzu groß wird, schafften es einige Fahrer am heutigen Tag nicht in die Gruppe. Unter anderem Ginanni, Gustov oder auch Possoni, der durchaus bei einem Durchkommen der Gruppe zu beachten gewesen wäre.

So waren also erstmal die sieben genannten Fahrer vorne und das Feld schien auch einverstanden zu sein mit der Besetzung, da kein für die Gesamtwertung relevanter Fahrer vorne zu finden war.
Wie schon erwähnt sorgten im Feld einige Teams dafür, dass die Gruppe nicht zu groß wurde (Leopard Trek) und andere Teams beteiltigten sich gleich einmal bei der Nachführarbeit. Unter anderem schienen Rabobank, Spidertech und FDJ daran interessiert, dass der Abstand nicht zu groß wurde. Ein Fahrer, der sich wieder einmal aufopfern musste war Thomas Vaubourzeix, der zum geschätzen 10. Mal an der Nachführarbeit beteiligt war. Eine schwierige Aufgabe die Vaubourzeix hier zu erfüllen hatte, wenn man daran denkt, dass es sich hierbei um seine erste GT handelt.

Die Fahrer vorne arbeiteten erstmal gut zusammen und konnten deswegen auch einen guten Vorsprung rausholen. Der momentane Vorsprung beträgt 4:37 Min und in Kürze dürften die Fahrer zur ersten Wertung, einer Sprintwertung, kommen.

Beim Giro waren die Wertungen bisher noch nicht wirklich hart umkämpft, es befanden sich maximal 1-2 Fahrer vorne, die um die Bergpunkte kämpften und außer Minard schien sonst eigentlich niemand an den Sprintwertungen interessiert zu sein. Ein Teamkollege von Minard (Cofidis) befand sich auch heute in der Gruppe und deshalb sollte Furlan diesen Sprint wahrscheinlich auch für sein Team holen.

In 200 Metern steht die Sprintwertung an und Furlan zeigt sich auch als erster vorne. Mit einem kurzen Antritt bringt er ein paar Meter zwischen sich und seinen Mitstreitern und holt sich somit die Sprintwertung. Die anderen scheinen kein großes Interesse zu haben und so kommt es zu folgendem Ergebnis:

TV-Sprintwertung:
01 FURLAN Angelo (COF)
02 HERNANDEZ BLAZQUEZ Jesus (MOV)
03 AGNOLI Valerio (AST)
04 SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)
05 MANCEBO PEREZ Francisco (OLO)

Furlan lässt sich nach der Wertung zum Arzt zurückfallen und anscheinend eine Wunde am Arm behandeln. Ob er in einen Sturz verwickelt war, oder eine ältere Verletzung schmerzt wissen wir leider nicht. Auf jedenfall lässt er sich danach ganz aus der Gruppe zurückfallen und sucht den Weg zurück ins Feld. Seine Aufgabe bestand anscheinend nur im Sichern der Wertung und damit bestätigte sich auch die Annahme, dass Cofidis diese Sprintwertungen als bisher einziges Team gewinnen wollte.


Furlan lässt sich behandeln und kurz danach lässt er sich wieder ins Feld zurückfallen.

Vorne nun also nurmehr 6 Fahrer, die ihren Vorsprung hinauf zum Passo di Monte aber weiter ausbauen konnte. Mit knapp 6 Minuten Vorsprung konnte die Gruppe über diese Wertung gehen. Auch hier schien ein Fahrer besonders motiviert zu sein die Wertungen zu sichern. Joly attackierte recht früh und war somit als erster am Gipfel. Die Tempoverschärfung von ihm war natürlich nicht förderlich für die Gruppe, da er danach das Tempo gleich wieder rausnahm, seine Vorgabe hatte er aber bei der ersten Bergwertung auf jedenfall erfüllt.

1. Bergwertung (2.Kat):
01 JOLY Sébastien (ALM)
02 AGNOLI Valerio (AST)
03 SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)
04 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
05 MANCEBO PEREZ Francisco (OLO)


Joly bei seiner Attacke hin zur Bergwertung

Die anderen schienen nicht wirklich interessiert an den Punkten zu sein, deswegen hatte Joly bei der nächsten Bergwertung dann leichteres Spiel und musste nicht vorzeitig attackieren.

2. Bergwertung (3.Kat):
01 JOLY Sébastien (ALM)
02 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
03 MANCEBO PEREZ Francisco (OLO)
04 SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)

Am Gailbergsattel schien der Maximalvorsprung der Gruppe mit 6:22 Min. erreicht zu sein. Auf den folgenden Kilometern wurde er dann etwas kleiner, im Feld übernahm aber nicht wirklich ein Team die Tempoarbeit, sondern es waren immer wieder vereinzelt Fahrer vorne zu sehen. Die Chance war also durchaus gegeben, dass auch heute eine Gruppe es bis ins Ziel schaffen könnte.

Auf dem folgenden Flachstück passierte sowohl in der Gruppe als auch im Feld nicht viel. Vorne arbeiten die Fahrer weiterhin sehr gut zusammen und werden gleich den Anstieg zum Iselsberg erreichen. Im Feld sind weiterhin nur vereinzelt Fahrer vorne und kein Team will die komplette Teamarbeit übernehmen. Der Vorsprung dementsprechend am Fuße des Iselsbergs weiterhin mit 6 Minuten recht hoch.

Am Iselsberg dann wieder eine Bergwertung der 2. Kategorie, die abermals Joly recht problemlos abstauben kann. Er ist also der nächste Fahrer, der sich im Kampf um das Bergtrikot sehr weit nach vorne schieben kann.

3. Bergwertung (2.Kat): (Iselberg)
01 JOLY Sébastien (ALM)
02 MANCEBO PEREZ Francisco (OLO)
03 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
04 SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)
05 AGNOLI Valerio (AST)

Das Feld befindet sich mittlerweile auch schon im Anstieg und nun versucht sich Carlos Sastre mit einer Attacke. Zwar waren nun mehrere Teams an der Nachführarbeit beteiligt, Sastre schien aber keine Probleme zu haben hier eine größere Lücke herauszufahren.
Nachdem die Attacke sehr vielversprechend aussah, probierte es mit Verdugo gleich der nächste Fahrer, der auch recht bald zu Sastre aufschließen kann. Diese beiden Fahrer machen sich nun auf die Verfolgung des Feldes und können am Gipfel nach vorne hin gleich 1:20 Min. gutmachen. Der Vorsprung auf das Feld beträgt auch knapp eine Minute und sollte nicht bald ein Team im Feld das Ruder übernehmen, dann könnte die Attacke von Sastre und Verdugo durchaus erfolgreich sein.


Carlos Sastre macht sich mit Verdugo auf die Verfolgung

Im Feld sind immer noch nur die oben genannten Teams an der Arbeit interessiert und so ändert sich die Rennsituation bis zum Kasereck nicht großartig. Das Tempo im Feld ist recht niedrig was dazu führt, dass der Abstand zur Ausreißergruppe nicht geringer wird bzw. der Abstand zu Sastre und Verdugo doch etwas größer wird, obwohl es auf den vergangenen Kilometern recht flach war.

Am Fuße des Anstiegs zum Kaisereck hat die Ausreissergruppe noch 2:42 Min. Vorsprung auf Sastre/Verdugo, das Feld hat auf die beiden etwa 1:30 Minuten Rückstand. Ob die Abstände wirklich stimmen ist momentan etwas schwer zu sagen, denn das GPS fällt zwischendurch immer wieder mal aus.

Die Gruppe arbeitet weiterhin noch sehr gut zusammen und noch haben keine Fahrer Probleme, da der Anstieg anfangs noch nicht sehr steil ist. Sastre und Verdugo weiterhin auf der Verfolgung bei einem Rückstand von etwa 2:30 Min., das Feld folgt mit einem Rückstand von 4:10 Min. auf die Führungsgruppe. Ein gutes Polster, der der Gruppe um Mancebo noch für die verbleibenden 15 Kilometer bleibt.

Nach Heiligenblut dann eine Vorentscheidung in der Spitzengruppe. Yaroslav Popovych erhöht das Tempo und vorzeitig kann nur Sarmiento folgen. Mancebo hätte durchaus die Qualität mitzugehen, seine Aufgabe besteht aber ziemlich sicher in der Unterstützung von Carlos Sastre, der demnächst zu ihm aufschließen wird. Bei Agnoli, Hernandez und Joly scheint die Luft heraußen zu sein und bei denen geht nun nichts mehr.

Sastre und Verdugo werden auch in Kürze Heiligenblut erreichen undzwar beträgt der Abstand nun an die 2:02 Min. Das Feld konnte etwa auch 30 Sekunden auf die Spitze gutmachen, die jetzt ums Überleben kämpft.

Mancebo erfüllt die taktische Vorgabe seines Teams und findet sich bei Sastre wieder und macht natürlich sofort die Tempoarbeit für seinen Kollegen. Dementsprechend kann die Gruppe um Sastre doch einiges mehr aufholen als zuvor.

Schlussendlich können Sastre, Mancebo und Verdugo noch über eine Minute hinauf zum Kaisereck gutmachen. Im Feld tut sich dann auch endlich etwas und das Tempo wird von mehreren Teams deutlich erhöht, sodass auch dort der Vorsprung kleiner wird. Nachdem aber sowohl Popovych und Sarmiento sowie die Gruppe um Sastre doch noch einen guten Polster haben, sollte der Tageserfolg wahrscheinlich schon vergeben sein.

Es entwickelt sich ein sehr spannendes und knappes Rennen und alles hängt von den Ausreißern ab, ob sie ihr Tempo durchziehen können. Sarmiento und Popovych kommen also als erste über das Kaisereck, gefolgt von der Gruppe um Sastre, die Agnoli und Co. schon eingeholt haben. Somit folgender Stand im Rennen:

Sarmiento + Popovych
+ 45 Sek.
Sastre + Mancebo + Verdugo
+1:09 Min. (auf Sastre und Co.)
Agnoli + Hernandez + Joly
+53 Sek. (auf Agnoli und Co.)
Favoriten (Contador, Basso, Pinotti, Kreuziger, Scarponi, Machado, Nibali, Le Mevel, Menchov, Danielson, Kruiswijk, Anton, Arroyo, Kiserlovski, Cataldo, Vinokourov, Bakelants, Pozzovivo)

Wie erwähnt machen auch im Feld einige Teams nun mehr Tempo. In erster Linie sind das Spidertech mit Samoilau, sowie Zaugg und Tiralongo für Astana. Das Tempo ist aber nie so hoch, als dass irgendeiner der Favoriten Probleme zeigen würde. Man scheint sich also damit abgefunden zu haben, dass der Etappensieg ziemlich sicher weg ist.

So wir haben nun auch den endgültigen Stand an der Bergwertung. Sarmiento ging hier als erstes drüber und sammelt somit auch einige Punkte.

4. Bergwertung (1.Kat): (Kasereck)
01 SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)
02 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
03 MANCEBO PEREZ Francisco (OLO)
04 SASTRE Carlos (OLO)
05 VERDUGO Gorka (LEO)
06 JOLY Sebastien (ALM)

Nach der Bergwertung wartet eine kurze Abfahrt und ein Flachstück auf die Ausreißer, die Chance erhöht sich somit um jeden Meter, bei dem sie ihren Vorsprung halten können. Mancebo ist am Kaisereck jedenfalls platt, sodass Sastre und Verdugo wieder selbst arbeiten müssen, was natürlich nicht gleich effektiv ist als mit einem Fahrer, der sich komplett verausgaben kann.

Somit kommen Sastre und Verdugo nur wenige Sekunden näher an Popovych und Sarmiento ran, für die es jetzt natürlich sehr gut aussieht. Im Feld bleibt die Tempoarbeit weiterhin an Astana und Spidertech hängen, die anderen Teams schienen kein großes Interesse am Stellen der Gruppe zu haben bzw. waren alle darauf fokusiert, ihren Kapitän vorne zu halten.

Am Schlussanstieg dann doch noch einmal eine Tempoverschärfung im Feld von den angesprochenen Tiralongo, Zaugg und Samoliau, die nochmals dafür sorgen, dass der Abstand deutlich sinkt. Der Etappensieg sollte aber an Popovych, Sarmiento, Sastre oder Verdugo gehen, wobei Sastre und Verdugo nicht mehr viel Zeit gutmachen können.

Bei 2 noch zu fahrenden Kilometern haben Popovych und Sarmiento noch an die 35 Sekunden Vorsprung, was in jedenfall reichen sollte. Verdugo und Sastre kämpfen zwar noch, aber nachdem nun auch Verdugo abreißt, schwinden für Sastre die Chancen (er scheint nicht im Ergebnis auf, wahrscheinlich vergessen).

Es läuft also auf einen Zweikampf um den Etappensieg hinaus und Sarmiento scheint hier am heutigen Tage etwas stärker zu sein und gewinnt ganz knapp die Etappe vor Yaroslav Popovych, der seinem Team nun schon den 6. Podiumsrang beschert.

Sastre kann dann noch ein paar Sekunden aufholen, schlussendlich pendelt sich sein Rückstand bei etwa 26 Sekunden ein. Ein sehr beherzter Kampf, der schlussendlich aber unbelohnt blieb (in Bezug auf den Etappensieg).

Im Feld geht es noch zur Sache und dort können sich der überraschend starke Vinokourov, sowie Nibali und Anton etwas vom Rest absetzen. Scarponi scheint heute einen schlechten Tag erwischt zu haben und muss an der 2000 Meter Marke reißen lassen. Er ist aber nicht der einzige, sondern auch Menchov, Kruiswijk, Machado und Pinotti können das Tempo nicht mehr mitgehen.

Kreuziger, Contador und Basso hatten schon etwas früher Probleme und können auch heute nicht bei den Favoriten mithalten.

Wir sehen gerade ein Replay von einer Attacke von Anton, die eben zu der Situation an der 2 km Marke geführt hatte. Anton, Vinokourov und Nibali fahren also vorne weg, dahinter kämpfen Scarponi und Menchov, die widerrum eine kleine Lücke zu Kruiswijk, Machado und Pinotti haben. Da der Etappensieg weg ist geht es dahinter also nur mehr um den Zeitgewinn, weitere Attacken bleiben in Folge also aus.

Schlussendlich kommt die Gruppe mit Nibali und Vinokourov mit 1:01 Min. Rückstand ins Ziel und kann Scarponi und Menchov 20 Sekunden abnehmen. Weitere 12 Sekunden dahinter dann Kruiswijk, Pinotti und Machado.

Damit können Nibali, Vinokourov und Anton doch wieder ein bisschen Zeit auf den in der Gesamtwertung führenden Scarponi aufholen.

Der große Sieger des Tages ist aber Jose Sarmiento, der die attraktive Fahrweise des Teams mit einem Etappensieg belohnen kann.


[size=85]Sarmiento holt seinem Team den ersten Etappensieg.



Tagesergebnis:
01 SARMIENTO TUNARROSA Cayetano Jose (FAR)
02 POPOVYCH Yaroslav (GRM)
03 SASTRE Carlos (OLO) +26 Sek.
04 VINOKOUROV Alexandre (AST) +1:01 Min.
05 NIBALI Vincenzo (FDJ)
06 ANTON HERNANDEZ Igor (MOV)
07 SCARPONI Michele (CSM) +1:21 Min.
08 MENCHOV Denis (LEO)
09 KRUISWIJK Steven (RAB) +1:33 Min.
10 PINOTTI Marco (GEO)
11 MACHADO Tiago (GRM)
12 BAKELANTS Jan (COF) +1:55 Min.
13 KREUZIGER Roman (SAX)
14 KISERLOVSKI Robert (FAR)
15 LE MEVEL Christophe (ALM)
16 CATALDO Dario (THR) +2:19 Min.
17 CONTADOR Alberto (LAM)
18 POZZOVIVO Domenico (BMC)
19 DANIELSON Tom (LEO) +2:40 Min.
20 ARROYO Davis (MOV)
21 BASSO Ivan (LAM)
22 LÖFKVIST Thomas (THR)
23 CARRARA Matteo (ALM) +3:19 Min.
24 AGNOLI Valerio (AST)
25 TIRALONGO Paolo (AST)
26 DI LUCA Danilo (EUR) +3:40 Min.
27 MASCIARELLI Francesco (FAR)
28 HERNANDEZ Jesus (MOV)
29 SELLA Emanuele (CSM)
30 NIEMIEC Przemyslaw (GRM) +4:09 Min.
31 CAPECCHI Eros (BMC)
32 POSSONI Morris (BMC)
33 TALANSKY Andrew (GRM) +4:22 Min.
34 BALIANI Fortunato (GEO)
35 URAN Rigoberto (SAX)
36 VANENDERT Jelle (RAB)
37 TANKINK Bram (COF) +4:39 Min.
38 VALLS FERRI Rafael (FDJ)
39 DUPONT Hubert (EUR) +4:55 Min.
40 CARUSO Damiano (SAX)

Rest: +6 Min.

DNS:
NAPOLITANO Danilo (GEO)
KUNITSKI Andrei (GEO)
BELLETTI Manuel (GRM)
VIVIANI Elia (GRM)
DEAN Julian (COF)
MCEWEN Robbie (COF)
ROCHE Nicholas (RAB)
GOSS Matthew Harley (RAB)
RENSHAW Mark (RAB)

 
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RE: Giro d'Italia (GT)

#15 von daN , 03.06.2011 14:56



14. Etappe:

Hallo und Herzlich Willkommen zur Live-Übertragung der 14. Etappe des Giro d'Italia!

Am heutigen Tag steht mit der Etappe auf den Zoncolan die ultimative Bergetappe an. Auch wenn am morgigen Tag dann mit dem Passo Giau der höchste Punkt des Giros erreicht wird, sowie noch mehr Höhenmeter und Kilometer zurückzulegen sind, stehen heute die beiden Steigungen mit der höchsten Prozentzahl an.

Dabei beginnt die Etappe noch nicht allzu schwer. Der Start wird nochmal in Österreich, Lienz erfolgen, von wo es dann Richtung Süden wieder nach Italien geht. Nach bereits 30 Kilometern befinden sich die Fahrer nach einem kurzen Abstecher in Österreich wieder in Italien und nehmen den ersten Anstieg in Angriff. Hinauf zum Passo di Monte Croce Comelico sollte aber kein Fahrer wirkliche Probleme bekommen. Wenn hier schon jemand zurückfällt, wird er die Etappe mit Sicherheit nicht mehr beenden können. Es folgen danach noch ein paar Steigungen, wobei diese von Länge und Höhenunterschied noch nicht zu großen Problemen führen sollten, ausgenommmen das Tempo ist von Anfang an sehr hoch, dann könnte man die letzten Sprinter durchaus heute aus dem Limit werfen.


Die heutige Etappe ist neben der morigen Etappe die schwierigste des Giros und die steilen Rampen werden viele Fahrer über ihre Grenzen bringen. [/size]

Ab Kilometer 157 beginnt dann der Anstieg hinauf zum Monte Crostis. Für die Fahrer sind im Schnitt über 10% zu erklimmen mit einer maximalen Steigung von 18%. Das Feld wird sich hier mit Sicherheit deutlich reduzieren, denn es gibt nicht viele Fahrer die das Tempo der Bergspezialisten bei solchen Steigungen folgen können. Zwar gibt es dann weniger Fahrer, die im Finale ein Wörtchen um den Sieg mitreden können, dafür sollten die Fahrer weniger Probleme in der extrem schwierigen Abfahrt haben, die nach dem Gipfel des Monte Crostis auf die Fahrer wartet. Schotterpassagen werden den Fahrern alles Abverlangen und da kann man wirklich nur hoffen, dass es zu keinen Stürzen kommt. Risiko wird höchstwahrscheinlich an dieser Stelle nicht belohnt werden.

Im Laufe des Rennens werden wir auch Bilder von dieser halsbrecherischen Abfahrt bekommen, damit der Eindruck verstärkt wird.


Der angesprochene Anstieg hinauf zum Monte Crostis ist nicht nur sehr lang, sondern auch sehr steil.

Nach der Abfahrt geht es dann in Richtung Zoncolan, der mit Abstand schwierigste Anstieg des gesamten Giros, wenn nicht sogar der gesamten Radsportwelt (bezogen auf offizielle Radrennen).

Auf etwa 10 Kilometer sind 1200 Höhenmeter zu überwinden. Stellenweise hat die Steigung 20-22% und solche Zahlen kennt man sonst nur von Mountainbike-Rennen, aber nicht bei Straßenrennen. Anfänglich ist die Steigung noch nicht extrem steil, nach 2 Kilometer folgen dann die ersten Rampen mit eben bis zu 22%. Wer sich hier übernimmt kann sogar Gefahr laufen, das Ziel gar nicht bzw. erst recht spät zu sehen.


15% im Schnitt zwischen Kilometer 2 und 7 sind einzigartig im Radsport

Bevor es dann auch endlich losgeht, muss eine Aufgabe vermeldet werden. Undzwar betrifft es Davide Appollonio - der junge Italiener scheint aber nicht verletzt zu sein, sondern will sich die Strapazen am heutigen und an den folgenden Tagen nicht mehr antun. Auf jedenfall nicht verwunderlich, da es für die Sprinter sowieso nichts mehr zu holen gibt. Trotzdem wird er sehr zufrieden abreißen, denn er war einer der wenigen Sprinter, die einen Etappensieg für sich verbuchen können (Tagessieger auf Etappe 8).


Nun aber zum Rennen. Die Fahrer sind bereits seit einiger Zeit unterwegs und darum kurz ein Rückblick, was bisher geschah.
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Der Start am heutigen Tag erfolgte schon relativ früh um 10.45, aufgrund der Etappenlänge und Schwierigkeit der Strecke sollten die Fahrer das Ziel dennoch nicht vor 17 Uhr erreichen.

Man merkte den Fahrern an, dass eine gewisse Unruhe herrschte, da am heutigen Tag sicherlich eine kleine Vorentscheidung in der Gesamtwertung fallen könnte.


Der Start in Lienz von wo es nach einer kleinen Schleife recht bald in Richtung Süden (Italien) ging.

In Thal, nach etwa 7 Kilometer, folgte dann auch die erste Attacke von Gustov, der am gestrigen Tag den Sprung in die Gruppe nicht geschafft hatte und dies am heutigen Tag anscheinend nachholen wollte. Erstmal wollte ihm keiner folgen und das Feld schien mit einem Einzelkämpfer mehr als einverstanden und so konnte er recht schnell eine Minute auf den folgenden drei Kilometern herausfahren. Im Feld waren einige trotzdem weiterhin sehr unruhig und schlussendlich konnten sich dann noch drei weitere Fahrer aus dem Feld lösen.

Dabei handelte es sich um Eros Capecchi vom Team BMC, Pablo Lastras von Ag2r und Francesco Ginanni von Geox. Sie arbeiteten gut zusammen und konnten dann bei Kilometer 18 zu Gustov aufschließen, der schon ein wenig auf die drei wartete, da eine Solofahrt natürlich überhaupt keinen Sinn gehabt hätte.

Ausreißergruppe:

Zitat
052 CAPECCHI Eros (BMC)
097 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
115 GINANNI Francesco (GEO)
155 GUSTOV Volodymir (THR)



Mit Eros Capecchi fand sich wieder einmal ein sehr guter italienischer Bergfahrer vorne, der in der Gruppe wahrscheinlich der stärkste auf dieser Etappe sein sollte. Seine Stärken sind denen von Lastras ziemlich ähnlich, denn Capecchi ist ein guter Klassikerfahrer, der über Berge kommt und eine gewisse Endschnelligkeit für dezimierte Sprints mitbringt. Er scheint am Berg etwas stärker zu sein als Lastras und in guter Form ist ihm immer etwas zuzutrauen. Seit seinem Sieg bei der Euskal Bizikleta 2008 fehlen aber die großen Siege. Dort konnte er aber unter anderem Igor Anton oder Luis Leon Sanchez hinter sich halten was für seine Klasse sprach. Seitdem lieferte immer konstante Leistungen, ein großer Sieg (ausgenommen der Etappensieg beim Giro diesen Jahres) blieb ihm aber verwehrt.

Pablo Lastras ist ein ähnlicher Fahrertyp, wobei er wie erwähnt am Berg sicher etwas schwächer ist. Seine Stärke liegt am Hügel und Sprints aus kleineren Gruppen, er ist also ein ausgezeichneter Klassikerspezialist und kommt auch bei größeren Rennen oftmals in die Top 10. Er erfüllt zumeist die Helferrolle und kann dementsprechend sein volles Potential nicht ausschöpfen. Aber auch er konnte schon bei der Tour de France eine Etappe gewinnen oder unter anderem die Burgosrundfahrt oder Andalusienrundfahrt. Hätte er öfter die Chance bekommen als Kapitän aufzutreten, wäre er wahrscheinlich deutlich erfolgreicher gewesen.

Francesco Ginanni hatte im Jahr 2008 seinen bisherigen Höhepunkt der Karriere. Damals konnte er einige hügelige italienische Klassiker für sich entscheiden, unter anderem den Tre Valli Varesine oder den Giro del Veneto, die zu den wichtigsten italienischen Eintagesrennen zählen. Außer bei diesen hügeligen Rennen die im Sprint enden ist er aber kaum in Erscheinung getreten und bei einer Bergankunft wie heute dürfte er also kaum eine Chance haben.

Der letzte im Bunde ist Volodymir Gustov. Einen so konstant guten Berghelfer kann sich jedes Team wünschen. Er kann über sehr lange Zeit ein hohes Tempo am Berg anschlagen und somit perfekte Arbeit für seinen Kapitän leisten. Zwar konnte er durch seine ständigen Helferdienste kaum selbst mit guten Ergebnissen anschreiben, trotzdem würde der Radsport in seiner jetzigen Form ohne solche Helfer nicht funktionieren. Wenn die Form stimmt ist er sicher ein hervorragender Bergfahrer und dementsprechend auch am heutigen Tag nicht zu unterschätzen.

Nach der kurzen Fahrervorstellung also wieder zurück zum Rennen.

Die vier Ausreißer arbeiteten anfangs sehr gut zusammen und auch im Feld war man mit der Besetzung einverstanden. Sie können ihren Vorsprung sehr schnell ausbauen und erreichen beim Kreuzbergpass (Passo di Monte Croce Comelico) einen Vorsprung von 7:25 Minuten.

Überraschenderweise zeigte sich dann besonders Ginanni sehr aktiv im Kampf um die Bergpunkte und nachdem die anderen Fahrer nicht wirklich Interesse an dieser Wertung zeigten, konnte sich Ginanni die Punkte vor Gustov sichern.

Kategorie 3, Passo di Monte Croce Comelico/Kreuzbergpass (km 54,0):
1 GINANNI Francesco (GEO)
2 GUSTOV Volodymir (THR)
3 CAPECCHI Eros (BMC)
4 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)



Die Ausreißer kurz vor der Bergwertung am Kreuzbergpass

Nach 54 Kilometer betrug der Vorsprung der Ausreißer also schon stolze 7:25 Min. Im Feld war man zwar bemüht das Tempo hochzuhalten, aber wie in den vergangenen Tagen waren wieder Spidertech, Leopard und FDJ vorne zu sehen, wobei vor allem die Helfer von FDJ am vorletzten Tag vor der Pause schon ziemlich am Ende schienen. Anders als sonst beteiligten sich auch Garmin und Rabobank mit 1-2 Fahrern an der Führung, sodass der Vorsprung nach vorne hin nicht sprunghaft anstieg.

Es folgte eine kleine Abfahrt, ehe es nochmal 200 Höhenmeter hinauf zum nächsten Pass ging. Diesmal stand der Passo di Sant'Antonio am Programm, dessen Steigung recht kurz, aber dennoch steil ist. Wie schon bei der Bergwertung zuvor war Ginanni der Aktivpunkt in der Gruppe und sicherte sich als Erster die Punkte. Bei dieser Bergwertung erreicht die Gruppe auch ihren Maximalvorsprung von immerhin 9 Minuten.

Kategorie 3, Passo di Sant'Antonio (km 69,6):
1 GINANNI Francesco (GEO)
2 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
3 GUSTOV Volodymir (THR)
4 CAPECCHI Eros (BMC)

Nach der Bergwertung sollte der Vorsprung erstmal nicht weiter steigen, das Tempo im Feld war aber weiterhin nicht hoch genug, als dass man wirklich Zeit aufholen konnte. Hinauf zum Passo della Mauria konnte das Feld gerade einmal 30 Sekunden aufholen, sodass es weiterhin gut für die Gruppe aussah.
Blöderweise standen mit dem Monte Crostis und dem Zoncolan noch die beiden schwersten Berge des Giros am Programm, so dass sich dieser Abstand doch recht schnell relativierte.

Der Vorsprung am Passo della Mauria betrug also noch rund 8:30 Min. Im Feld zeigte sich dann auch ein Fahrer wieder etwas aktiver, undzwar Giovanni Visconti sicherte sich mit einem Sprint die letzten Punkte an der Bergwertung. Der Sinn der Aktion ist zwar nicht ganz klar, aber anscheinend wollte man dem Bergtrikot keine Möglichkeit geben sich hier die letzten Punkte zu holen.

Kategorie 2, Passo della Mauria (km 96,2):
1 GINANNI Francesco (GEO)
2 CAPECCHI Eros (BMC)
3 GUSTOV Volodymir (THR)
4 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
5 VISCONTI Giovanni (THR)


Das Feld am Anstieg zum Passo della Mauria ist langgezogen, aber weiterhin geschlossen - ein Indiz für das mäßige Tempo im Hauptfeld.

Im Feld war man also sehr darauf bedacht, die verbliebenen Sprinter oder auch Helfer nicht zu früh abzuhängen und somit Gefahr zu laufen, dass diese aus dem Zeitlimit fallen. Immerhin würden sich dann einige Teams unnötig selbst schwächen, was sicher nicht Sinn und Zweck wäre, nachdem noch über eine Woche zu fahren ist.

Das Tempo blieb also recht niedrig, so langsam konnte man aber auf die Ausreißer Zeit gutmachen. Ab dem Passo della Mauria ging es relativ lange bergab und bis zum Sprint bei Kilometer 140 waren kaum Steigungen für die Fahrer zu erklimmen.

Bei diesem Sprint lag der Vorsprung bei 7:23 Minuten. Im Feld schien der Abstand weiterhin keine Panik auszulösen, dennoch ist das ein Abstand, der bei nur mehr 70 verbleibenden Kilometern durchaus reichen könnte. Sollte also ein Team noch um den Etappensieg fahren wollen, sollte auf jedenfall das Tempo spätestens am Monte Crostis erhöht werden, von dem man aber sehr sicher ausgehen kann.

Den angesprochenen Sprint sicherte sich abermals Ginanni, der es am heutigen Tag auf alle Punkte abgesehen hatte. Auch beim Sprint war ein Fahrer aus dem Feld sehr aktiv, undzwar Angelo Furlan von Cofidis, der sich wie schon in den vergangenen Tagen wieder Sprintpunkte sicherte.

Zwischensprint, Villa Santina (km 139,9):
1 GINANNI Francesco (GEO)
2 CAPECCHI Eros (BMC)
3 GUSTOV Volodymir (THR)
4 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
5 FURLAN Angelo (COF)

Nach dem Zwischensprint folgte noch eine kleine Steigung, die aber nur als letzter Aufwärmhügel zu bezeichnen war, denn in Kürze sollte der Monte Crostis anstehen und somit eine Steigung mit 10% im Schnitt und einer Länge von etwa 14 Kilometern. Bei Kilometer 150 wurde es erstmal auch im Feld etwas hektischer, denn die ersten Positionskämpfe begannen und dadurch stieg auch das Tempo im Feld erheblich.

Die Fahrer befinden sich also kurz vor dem Anstieg in den Monte Crostis und deswegen geht es nochmal in eine kurze Pause, ehe es dann mit dem Rennen live weitergeht.

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So da sind wir wieder zurück bei der 14. Etappe des Giro d'Italia.

Die momentane Rennsituation sieht folgendermaßen aus:

Vorne befindet sich eine Vierergruppe mit Capecchi, Gustov, Lastras und Ginanni, die einen Vorsprung von 6:25 Minunten auf das immer noch geschlossene Hauptfeld hat.

Diese vier Fahrer befinden sich bereits im Anstieg hinauf zum Monte Crostis. Das Feld hingegen wird in Kürze in den Anstieg kommen und wie schon erwähnt haben dort bereits harte Positionskämpfe begonnen und jedes Team versucht seinen Kapitän ganz nach vorne zu bringen.

Die ersten Fahrer scheinen nun auch Probleme zu haben den Anschluss im Feld zu halten.

Zitat
Guarnieri (LAM)
Joly (ALM)
Chicchi (SAX)
Van Hummel, Markus (OLO)
Vaubourzeix (FDJ)



Der junge Vaubourzeix ist der erste der da etwas zurückfällt, für ihn wird es noch ein extrem harter Tag werden und man darf gespannt sein, ob er das Limit halten kann. Zu ihm gesellen sich auch schon einige der Sprinter, die hier noch am Start stehen.


Beim Monte Crostis warten einige Schotterstraßen auf die Fahrer, die extra für den Giro präpariert werden mussten. Defekte werden trotzdem keine Seltenheit bleiben.

Noch eine kurze Information zu diesem Monte Crostis:

Zitat
Diese Straße liegt am Ende des Canale di Gorto in den friaulischen Alpen unweit der Grenze zu Österreich. Wie andere Bergstraßen in diesem abgelegenen Tal wurde sie während des ersten Weltkriegs gebaut und gehört heute der prächtigen Aussichten wegen zu den beliebtesten Zielen dieser Gegend. Die zwei oft im Wald versteckten Auffahrten treffen am Ende seltsamerweise nicht aufeinander, sondern sind mit einer sieben Kilometer langen, meist flachen Kammstrecke verbunden.
Dieses Gebiet ist zwar wenig bekannt, bietet aber viele Möglichkeiten. Insbesondere führt eine lange und recht interessante West-Ost-Verbindung über den Monte Crostis. Aus dem Pustertal oder den Dolomiten kommend fährt man zunächst über den Bladensattel (Cima Sampada) nach Comegliàns, dann weiter über den Monte Crostis oder direkt nach Sella Ravascletto oder über den südlich parallel gelegenen Monte Zoncolàn nach Sutrio. Anschließend folgen der Forcella Lius und der Passo del Cason di Lanza, bis man schließlich Tarvis erreicht und die Fahrt Richtung Slowenien oder Kärnten fortsetzen kann.



Der sogenannte "Verbindungskamm" ist im Profil als Schotterstraße gekennzeichnet, aber auch weiter unten warten noch ein paar Schotterabschnitte.

Die Ausreißer sind bereits einige Kilometer im Anstieg, das Feld biegt jetzt gerade ab und kommt auf die Bergstraße.

Movistar hat sich vorne versammelt und gibt nun das Tempo vor. Unter anderem machen nun Hernandez, Herrada, Pardilla und Pasamontes das Tempo und sorgen dafür, dass das Feld nun komplett auseinanderfällt.

Darunter sind folgenden Fahrer, die nun den Anschluss nicht mehr halten können:

Zitat
Bodnar, Eisel, Vink, Flecha, Rossi (LAM)
Gretsch, Tuft (CSM)
Je. Herrada (MOV)
Ignatiev, Neyens, Westra (RAB)
M. Cardoso, Sergent (BMC)
Warbasse, Colli, Vigano (GRM)
Kostyuk, Sutton (FAR)
F. Gavazzi, Jarc (ALM)
Rabon, A. Rasmussen (SAX)
Peruffo, Modolo, Camussa (GEO)
Blythe, Sabatini (FDJ)
Pozzato, Engoulvent (EUR)
Mancebo (OLO)
Bobridge, C. Meyer (THR)
Furlan, Minard (COF)


Ausgenommen von Mancebo also keine Überraschung. Er ist der einzige Bergfahrer, der nach den gestrigen Strapazen nicht mehr folgen kann.

Im Feld wird das Tempo also sehr hoch gehalten und neben Movistar gesellt sich nun auch OmegaPharma Lotto mit Cano, Eibegger und Sevilla hinzu. Es wird momentan also ein Ausscheidungsrennen gefahren und hochgerechnet auf die Distanz werden wir am Ende des Anstieges wahrscheinlich nur mehr die Favoriten vorne finden.

In der Ausreißergruppe gibt es weiterhin keine Veränderung. Der Vorsprung wird nun zwar deutlich geringer, es will momentan aber noch kein Fahrer solo wegfahren, nachdem ja noch ein schwerer Anstieg kommt. Es bleibt also vorne weiterhin geschlossen und die Fahrer müssen ihr Tempo hochfahren.

Die Tempoarbeit im Feld führt nun dazu, dass die nächsten Fahrer abreißen müssen. Diesesmal sind unter anderem Visconti, Ovechkin, Bennati, Ulissi etc. betroffen, die nicht mehr folgen können oder wollen. Es könnte ja sein, dass der eine oder andere Fahrer durchaus noch mitgehen kann, sich aber auf die nächsten Etappen konzentriert.

Zitat
Bazayev, Pate, Zeits (AST)
Landa (MOV)
Kaisen, Westra (RAB)
Cheula (LAM)
Oliveira, D. Wyss (BMC)
Ovechkin (CSM)
Pantano (LEO)
Boaro, Canuti (FAR)
Losada (ALM)
Cannone (GEO)
Bennati (SAX)
S. Clarke, Offredo (FDJ)
Schumacher, Ulissi, Vogondy (EUR)
Erviti (OLO)
Brutt, Kangert, Visconti (THR)
Chainel, De Waele (COF)


Nach 6,5 Kilometern im Anstieg kontrolliert nun SpiderTech mit Wegelius und Samoilau das Tempo. Der Vorsprung wird uns auch wieder mitgeteilt, undzwar sollen die Ausreißer mit 5:03 Minuten vor dem Feld liegen. Die Fahrer vorne können ihr Tempo also weiterhin hochhalten und verlieren noch nicht allzu viel. Dennoch wird es langsam mit dem Etappensieg knapp, denn sollte den Ausreißern weniger als 3 Minuten im Schlussanstieg bleiben, dürfte es wahrscheinlich nicht für ein Durchkommen reichen.

Das Feld kommt nun auf den 7. Kilometer im Anstieg und nun probiert es Sastre von Omega mit einer Attacke. Wie am gestrigen Tag will er sich hier lösen und schafft es überraschenderweise auch. Der alte Spanier hat also doch noch einiges an Reserven, die er hier gezielt ausspielen kann.
Zwar geht erstmal keiner bei dieser Attacke mit, SpiderTech positioniert sich aber gleich wieder vorne und versucht das Tempo weiter zu erhöhen. Nachdem Spidertech dann aber langsam die Helfer ausgehen kommt sofort Leopard nache vorne und übernimmt das Tempo, sodass Sastre nur einige Meter vor dem Feld dahinfahren kann.

Durch die Tempoarbeit von Verdugo, Zandio und Sörensen müssen weitere Fahrer nun abreißen lassen. Diesmal sind Popovych und Sarmiento betroffen, die gestern bis zum letzten Meter um den Etappensieg kämpften, so wie Maxim Iglinskiy, der bei dieser Rundfahrt bereits das Rosa Trikot tragen durfte. Am Berg scheint er noch nicht seine Topform erreicht zu haben, ähnlich wie Luis Leon Sanchez, der nun auch schon recht früh zurückfällt.

Zitat
Kadri (AST)
M. Iglinskiy (CSM)
Pasamontes, Jo. Herrada (MOV)
Vanendert (RAB)
Froome, Wegmann (BMC)
Pauwels, Rubiano (LEO)
Pidgornyy, Sarmiento (FAR)
Popovych (GRM)
Finetto (ALM)
D. Caruso (SAX)
Valls Ferri (FDJ)
LL Sanchez (EUR)
Eibegger, Geschke, Sevilla, A. Cano (OLO)
Sagan (COF)


Das Feld hat sich nun schon auf 47 Fahrer dezimiert, dennoch sind Astana, Spidertech und Leopard weiterhin zu fünft im Feld vertreten. Inzwischen wurde das Tempo ein wenig herausgenommen, sodass Sastre seinen Vorsprung ein bisschen ausbauen kann.

Für die Ausreißer sind es noch etwa 3 Kilometer nach oben, für das Feld sind es um 2 Kilometer noch mehr. Das Feld nun also an der 5 Kilometermarke hinauf zum Monte Crostis und nach Leopard übernimmt nun Astana mit Agnoli und Rohregger das Tempo. Sie beschleunigen abermals sehr heftig, dass recht schnell einige Lücken im Feld entstehen.

Durch die Tempoarbeit wird das Feld nochmal komplett zerlegt und weitere 15 Fahrer müssen abreißen lassen, darunter nun viele Helfer, die bisher für die Tempoarbeit gesorgt hatten.

Zitat
Samoilau, Wegelius (CSM)
Hernandez, Pardilla (MOV)
Possoni (BMC)
Sörensen, Verdugo, Zandio (LEO)
Golcer (FAR)
de Greef, Siutsou(SAX)
Baliani (GEO)
Pinot (FDJ)
Dupont (EUR)
Tankink (COF)


Damit befinden sich nur mehr 33 Fahrer im Feld und das, obwohl noch knapp 4 Kilometer hinauf bis zum Gipfel zu fahren sind. Interessant ist die Situation für Astana, denn sie haben bei 33 Fahrern weiterhin 5 Fahrer im vordersten Feld, wobei Agnoli und Rohregger dieses Tempo wahrscheinlich nicht mehr bis nach ganz oben durchhalten können.

Wir erhalten gerade eben die Einblendung, dass zwei Fahrer inzwischen aufgeben mussten. Einerseits ist es der junge Franzose Vaubourzeix, den wir gestern noch so gelobt hatten aufgrund seiner vielen Helferdienste. Anscheinend war ihm die Anstrengung aber zu groß, ähnlich wie bei Guarnieri, der als Sprinter am Berg natürlich nicht viel erreichen kann.

DNF
Thomas Vaubourzeix (FDJ)
Jacopo Guarnieri (Lampre)

Es wird gerade die Rennsituation an der 3 Kilometermarke vor dem Gipfel des Monte Crosti eingeblendet. Vorne befinden sich mittlerweile nur mehr drei Fahrer, undzwar Capecchi, Lastras und Gustov. Weniger überraschend musste Ginanni seine ehemaligen Mitstreiter ziehen lassen.

Mit knapp 2:55 Minuten Rückstand kommt bereits Sastre von hinten herangebraust, gefolgt vom Hauptfeld, das ebenfalls nur mehr 3:28 Minuten Rückstand hat. Für die Gruppe sieht es mittlerweile alles andere als gut aus, denn sie haben auf dem letzten Kilometer fast eine Minute verloren und somit schwinden die Chancen, mit ausreichendem Vorsprung in den Schlussanstieg zu kommen.

3 km vor Crostis Rennsituation:
Capecchi, Lastras, Gustov
+0.36
Ginanni
+2.55 (auf Capecchi)
Sastre
+3.28 auf Capecchi
Favoritenfeld

Für die Spitzengruppe sollte es bereits der letzte Kilometer hinauf bis zum Gipfel sein, für das Feld sind es noch einige Meter mehr. Rohregger und Agnoli scheinen und auch Probleme zu haben und diese kurze Ruhephase im Feld nutzt Menchov für eine Attacke. Pinotti, der sich bei diesem Giro in sehr starker Form präsentiert, setzt sofort hinterher und kann sich gleich mit Menchov ein paar Meter absetzen.
Die Favoriten sehen sich nun gegenseitig an und jeder wartet darauf, dass jemand reagiert. Scarponi ist der erste der hinterher setzt und bei ihm folgen natürlich auch alle anderen Favoriten.

Scarponi hat mit Sella noch einen guten Helfer zur Seite, der nun das Tempo für ihn macht. Nibali scheint nun isoliert zu sein, hat keine Helfer mehr an seiner Seite.
Der Attacke von Scarponi können sehr überraschend Contador und Basso nicht folgen. Beide sind nicht in Topform angereist, aber bei Contador scheint seine Allergie so früh im Jahr doch einige Auswirkungen zu haben. Er verliert mit Basso den Anschluss und damit sind zwei der Topfavoriten schon relativ früh geschlagen. Aber vielleicht können sie noch zurückkommen?

Aber auch an der Spitze wird das Tempo nun etwas erhöht. Gustov und Capecchi lösen sich etwas von Lastras und lassen den Spanier im Anstieg zurück. Lastras scheint hingegen eher daran interessiert, so schnell wie möglich zu seinem Kapitän zu kommen, deswegen bleibt er fast stehen und wird auch recht bald von Ginanni zurück überholt. Auch Sastre geht an ihm vorbei, sowie Menchov und Pinotti, die Sastre auch schon wieder im Blick haben.

Die Spitzengruppe ist mittlerweile schon über die Spitze hinweg und hier gewinnt Capecchi vor Gustov die Wertung. Ginanni hat schon 1:40 Min. nach vorne verloren und Sastre kommt mit etwa 10 Sekunden Rückstand auf den Italiener über den Gipfel. Weiter 15 Sekunden dahinter folgen schon Menchov und Pinotti, der Vorsprung von Capecchi und Gustov auf das Favoritenfeld also nur mehr knapp 2 Minuten.

Da dürfte schon niemand mehr attackieren, als dass diese beiden es heute vor dem Spitzenfeld ins Ziel schaffen.

Kategorie 1, Monte Crostis (km 173,0) - alle Abstände auf Capecchi/Gustov

Zitat
Capecchi (BMC)
Gustov (THR)
+1.40
Ginanni (GEO)
+1.51
Sastre (OLO)
+2.06
Menchov (LEO)
Pinotti (GEO)
+2.25
Sella (CSM)
Scarponi (CSM)
Nibali (FDJ)
Vinokourov (AST)
Tiralongo (AST)
Anton (MOV)
Arroyo (MOV)
Kruijswijk (RAB)
Machado (GRM)
Niemiec (GRM)
+2.39
Basso (LAM)
Contador (LAM)
Kiserlovski (FAR)
F. Masciarelli (FAR)
Pozzovivo (BMC)
Cataldo (THR)
+2.50
Carrara (ALM)
Lastras (ALM)
Le Mevel (ALM)
Löfkvist (THR)
Kreuziger (SAX)
Uran (SAX)
Danielson (LEO)
Zaugg (AST)
Talansky (GRM)
+3.02
Di Gregorio (FDJ)
Di Luca (EUR)
Agnoli (AST)
Rohregger (AST)
Kashechkin (CSM)


Kurz nach dem Gipfel folgt also der 7 Kilometer lange Schotterabschnitt, auf dem es immer mal leicht bergab geht. Insgesamt ist er jedoch recht flach, sodass die Fahrer vorne nicht wirklich Probleme auf dem Terrain haben.

Capecchi nutzt die Situation aus und spielt seine Erfahrung aus, denn die Strecke hier oben ist ihm von Trainingseinheiten bekannt. Er löst sich von Gustov und versucht nun mit letzter Kraft, vielleicht doch noch den Etappensieg hinauf zum Zoncolan zu holen.

Auch bei den Verfolgern gibt es Attacken, undzwar probiert Pinotti sich von Menchov zu lösen und auch dieser Italiener kommt von seinem osteuropäischen Kollegen weg. Durch die Attacke kann Pinotti auch gleich zu Sastre aufschließen und lässt den Spanier nach einigen Sekunden im Windschatten ebenfalls stehen.

Die Favoritengruppe nimmt momentan kein großes Risiko und fährt diesen Abschnitt sehr bedacht. Ganz ander als Pinotti und Capecchi, die natürlich alles versuchen um ihren Vorsprung nach hinten zu vergrößern.





Keine leichte Aufgabe, wenn man die Bilder sieht, die hier gezeigt werden.

Nibali scheint sich auch sehr gut zu fühlen, denn ohne wirklich aus dem Sattel zu gehen kann er eine kleine Lücke zwischen sich und seinen Konkurrenten bringen. In den Verfolgergruppe ist das Riskio natürlich um einiges höher, da man wieder den Anschluss finden will. Die Gruppen, die keinen allzu großen Rückstand hatten (also die Gruppen um Le Mevel und Pozzovivo) kommen dann recht bald wieder heran.
Pozzovivo ist dann der erste der in einer Kurve zu Sturz kommt. Ihm rutscht das Hinterrad weg und so muss er in den Schotter. Ähnlich geht es kurz danach Uran und Zaugg in der selben Kurve, die sich einfach nur verlenken.

Zwar passiert ihnen nichts und alle drei können weiterfahren, durch den Sturz muss aber ein Radwechsel her und somit verlieren alle drei Fahrer etwas Zeit.

Aber auch in der Spitzengruppe stürzt ein Fahrer von Spidertech. Nachdem es nicht das Maglia Rosa ist, kann es sich dabei nur um Sella handeln, der nach dem Sturz natürlich auch den Anschluss verliert. Somit hat nun auch Scarponi nach Nibali keinen Helfer mehr an seiner Seite.

Nachdem noch einige Teams mit zumindestens zwei Fahrer vorne vertreten sind, kann da noch ein recht gutes Tempo gefahren werden, sodass der Abstand auf Nibali wieder etwas verringert wird. Der Italiener schaffte es ohne eine wirklich Attacke sich schon deutlich zu lösen, im Feld musste man auf die Gefahr, die von ihm ausging, aber reagieren und das machte in erster Linie Movistar in der Form von Arroyo.

Capecchi, Gustov und Pinotti befinden sich mittlerweile schon wieder auf Asphalt und es scheint so, als könnte Pinotti in Kürze zu Gustov aufschließen. Capecchi hingegen gibt natürlich alles und fährt eine sehr riskante Abfahrt um seinen Vorsprung zu halten.

Die Abfahrt ist technisch extrem anspruchsvoll und bei Steigungen von über -10% wird den Fahrern alles abverlangt. Sastre und auch Menchov scheinen in der Abfahrt nicht alles riskieren zu wollen/können und werden deswegen noch in der Abfahrt gestellt.

Arroyo fährt wirklich eine sehr starke Abfahrt und führt das Spitzenfeld sehr sicher durch die Abfahrt.

Währendessen bekommen wir abermals eine Meldung, dass wieder zwei Fahrer aufgeben mussten. Wieder ist ein Sprinter dabei, undzwar Francesco Chicchi und auch der junge Barry Markus ist betroffen, er wird den Giro also nicht beenden können.

DNF
Francesco Chicchi (Saxo Bank)
Barry Markus (OmegaPharma)

Van Hummel und Joly, die momentan die letzten im Feld sind riskieren später ebenfalls alles, um noch im Zeitlimit zu bleiben. Bei ihnen wird es auf jedenfall recht knapp werden, auch wenn sie in der Abfahrt kaum etwas verlieren.

Capecchi befindet sich bereits im Schlussanstieg zum Zoncolan. Die ersten beiden Kilometer werden ihm wahrscheinlich keine allzu großen Probleme bereiten, dafür folgen dann einige Rampen, die ihm den letzten Zahn ziehen könnten.



Hier eine Aussicht, was die Fahrer in Kürze erwarten wird. Ein extrem steiler Berg mit vielen Kehren, die zumindestens für ein paar Sekunden Entlastung bringen können.

Stand Fuß Zoncolan 10 km vor Ziel

Zitat
Capecchi (BMC)
+0.31
Gustov (THR)
+1.32
Ginanni (GEO)
Pinotti (GEO)
+2.06
Nibali (FDJ)
+2.15
Scarponi (CSM)
Vinokourov (AST)
Tiralongo (AST)
Sastre (OLO)
Menchov (LEO)
Anton (MOV)
Arroyo (MOV)
Kruijswijk (RAB)
Machado (GRM)
Niemiec (GRM)
Basso (LAM)
Contador (LAM)
Kiserlovski (FAR)
F. Masciarelli (FAR)
+2.34
Carrara (ALM)
Lastras (ALM)
Le Mevel (ALM)
Cataldo (THR)
Löfkvist (THR)
Kreuziger (SAX)
Pozzovivo (BMC)
Danielson (LEO)
Talansky (GRM)
+2.50
Sella (CSM)
+3.13
Zaugg (AST)
Uran (SAX)
+3.22
Di Gregorio (FDJ)
Di Luca (EUR)
Agnoli (AST)
Rohregger (AST)
Kashechkin (CSM)


Anders wie gemeldet hat Pinotti noch nicht den Anschluss zu Gustov gefunden, der befindet sich noch etwa eine Minute vor dem Italiener. Ginanni hingegen hat er bereits eingeholt. Nibali hat es also geschafft sich vor dem Verfolgerfeld zu behaupten und kommt mit etwa 30 Sekunden Rückstand auf Pinotti zum Fuße des Zoncolan.

Mit aber nur 9 Sekunden folgen die restlichen Verfolger und Tiralongo von Astana und Arroyo von Movistar sorgen recht schnell dafür, dass sich Nibali in der Favoritengruppe befindet.

Capecchi kann mit seiner riskioreichen Abfahrt doch noch einen kleinen Polster mit in den Schlussanstieg nehmen aber nun wird er in Kürze zu der ersten Rampe kommen und dort scheint er schon regelrecht zu stehen. Die Chancen auf einen Etappensieg scheinen mit jedem Meter zu schwinden.

Nun probiert sich Contador im Hauptfeld und zeigt trotz seiner Allergie seine Klasse. Er scheint aber aufgrund seiner schlechten Verfassung (Form und Allergie) nur die Helferrolle für Basso zu spielen.

Contador, Tiralongo und Arroyo sind dann aber wie es zum steilsten Stück des Anstieges kommt völlig platt und fallen stehend KO zurück. Auch Sastre muss für seine Attacke Tribut zollen und fällt mit Masciarelli zurück.

Capecchi weiterhin vorne, er benötigt mittlerweile aber schon die gesamte Breite der Straße um sich auf dem Rad zu halten. Hinter ist auch schon der erste Verfolger zu sehen und überraschenderweise ist dies Gustov, der mit seiner Erfahrung hier ein konstant hohes Tempo hochfahren und nun den völlig kaputten Capecchi stehen lassen kann.

Aber auch Pinotti scheint sehr gut drauf zu sein und fährt auch bereits an Capecchi vorbei. Wie weit es noch nach oben ist, ist nicht ganz klar, da die vielen Zuschauer die Markierungen verdecken, es sollten aber noch an die 6 Kilometer bis zum Gipfel sein.
Pinotti kann dann zu Gustov recht zügig aufschließen und damit ist dann auch der letzte der Ausreißer gestellt. Zu dem Zeitpunkt haben die beiden etwa 30 Sekunden Vorsprung auf die restlichen Favoriten.

Im Feld wird das Tempo mittlerweile von den Favoriten selbst sehr hoch gehalten, die jetzt allesamt ihr eigenes Tempo hochfahren müssen. Deshalb gibt es einige Fahrer, die den Anschluss an Nibali, Scarponi etc. verlieren.

Auch Vinokourov, der bisher so stark gefahren ist scheint nun Probleme zu haben. Er muss so wie Basso und Kiserlovski ein paar Meter abreißen lassen. Hinten scheinen hingegen einige Fahrer ihr Tempo gefunden zu haben, denn Le Mevel und Cataldo schaffen es sogar, etwas Zeit wieder aufzuholen.

Somit ergibt sich etwa 5 Kilometer vor dem Ziel folgende Situation:

Pinotti nun alleine an der Spitze mit etwa 20 Sekunden Vorsprung, dahinter Gustov, der in Kürze aber gestellt wird. In der Favoritengruppe fahren nur mehr Scarponi, Nibali, Machado, Niemiec, Anton, Menchov und Kruijswijk. Sehr überzeugend ist die Leistung von Niemiec, der hier an Machados Seite fährt.

An der 5 Kilometer Marke dann die Attacke vom Mann in Rosa. Scarponi löst sich ein wenig und nimmt nun die Verfolgung auf. Pinotti ist immer noch vorne, der Abstand sollte nun aber auf 15 Sekunden geschmolzen sein.

Die Attacke von Scarponi ist gut, sodass nur Nibali und Anton folgen können. Niemiec kommt auch mit, sieht aber, dass Machado ein paar Schwierigkeiten hat und lässt sich deshalb gleich wieder zurückfallen zu seinem Kapitän und macht nun das Tempo für ihn.

Scarponi also vorne und er macht nun auch das Tempo. Anton und Nibali hängen an seinem Hinterrad, machen aber keine Anstalten hier zu attackieren, obwohl die Rennsituation Scarponi voll in die Hände spielt. Er kann sein Tempo fahren und die anderen können oder wollen nicht attackieren.

Noch 4 Kilometer und nun schließen Scarponi, Anton und Nibali zu Pinotti auf, der sich wirklich extrem stark verkauft. Die Straßen werden nun auch immer enger und die Zuschauer stehen auch schon weit in der Fahrbahn. Keine leichte Aufgabe für die Fahrer hier noch geradeaus zu fahren, aufgrund der Steigung und natürlich der Kräfte, die immer mehr schwinden.



Scarponi ist weiterhin sehr viel in der Führung, aber auch Anton scheint sich bei dieser Steigung sehr wohl zu fühlen und geht deswegen auch vermehrt nach vorne. Er sorgt dafür, dass nun Pinotti den Anschluss nicht mehr halten kann. Dennoch sieht es auch für Pinotti sehr gut aus, hier einen Spitzenplatz zu belegen, sollte er nicht komplett einbrechen.

Die Dreierspitze nun an der 2,5 Kilometermarke und Nibali fällt zurück! Nibali kann das Tempo nicht mehr halten und scheint leer zu sein. Damit wird aus dem Dreikampf ein Zweikampf.
Scarponi und Anton sehen sich viel an, halten das Tempo aber hoch, sodass Nibali nicht mehr rankommt. Der Abstand wird zwar nicht viel größer, aber Nibali verliert Sekunde um Sekunde.

In Kürze kommen Scarponi und Anton auf den letzten Kilometer. Scarponi mit der Attacke! Der Italiener will es heute wissen und geht vorne weg. Anton versucht dranzubleiben, aber auch er scheint nun Probleme zu haben.
Scarponi zieht durch und wird am Zoncolan gewinnen.

Nur mehr wenige Meter und der Sieger am heutigen Tag ist der Mann, der bereits das Maglia rosa trägt, undzwar Michele Scarponi. Er konnte Anton auf den letzten Metern noch an die 9 Sekunden abnehmen, Nibali sogar 22 Sekunden.

Den sehr starken 4. Rang erreicht Pinotti, der zwar 1:13 Min verliert, aber als Vierter sich mit Sicherheit in der Gesamtwertung verbessern kann. Knapp hinter ihm kommen dann Niemiec und Machado, die sich ihre Kräfte wirklich ausgezeichnet eingeteilt hatten und sich als Duo immer wieder Pushen konnten.

Die restlichen Platzierungen und Abstände sind unterhalb zu sehen.

Der Sieger des Tages ist Michele Scarponi, der mit dieser Leistung seinem Traum vom Girogesamtsieg doch wieder um einiges näherkommt.


[size=85]Ein herausragender Sieg von Scarponi, der allen anderen ihre Grenzen aufzeigt.


Tagesergebnis:
1 Scarponi (CSM)
2 Anton (MOV) 0.09
3 Nibali (FDJ) 0.22
4 Pinotti (GEO) 1.12
5 Niemiec (GRM) 1.22
6 Machado (GRM) 1.23
7 Menchov (LEO) 1.31
8 Kruijswijk (RAB) 2.09
9 Tiralongo (AST) 2.19
10 Vinokourov (AST) 2.19
11 Cataldo (THR) 2.25
12 Le Mevel (ALM) 2.31
13 Arroyo (MOV) 3.02
14 Basso (LAM) 3.05
15 Contador (LAM) 3.12
16 Kiserlovski (FAR) 3.12
17 F. Masciarelli (FAR) 3.34
18 Löfkvist (THR) 3.49
19 Kreuziger (SAX) 4.02
20 Bakelants (COF) 4.02
21 Pozzovivo (BMC) 4.08
22 Danielson (LEO) 4.21
23 Carrara (ALM) 4.21
24 Talansky (GRM) 4.30
25 Sastre (OLO) 4.37
26 Gustov (THR) 5.15
27 Di Luca (EUR) 5.41
28 Agnoli (AST) 5.41
29 Di Gregorio (FDJ) 6.15
30 Capecchi (BMC) 6.37
31 Zaugg (AST) 6.50
32 Lastras (ALM) 6.56
33 Uran (SAX) 7.12
34 Ginanni (GEO) 7.30
35 Sella (CSM) 7.38
36 Rohregger (AST) 7.44
37 Kashechkin (CSM) 8.00
38 Dupont (EUR) 8.13
39 Siutsou (SAX) 8.13
40 Zandio (LEO) 8.20
41 Samoilau (CSM) 8.20
42 Possoni (BMC) 8.20
43 Baliani (GEO) 8.20
44 Verdugo (LEO) 9.01
45 Pinot (FDJ) 9.01
46 Tankink (COF) 9.01
47 Sörensen (LEO) 9.15
48 Golcer (FAR) 9.35
49 Hernandez (MOV) 10.12
50 de Greef (SAX) 10.12
51 Pardilla (MOV) 10.12
52 Wegelius (CSM) 10.35
Verfolger 1 (Gruppe Popovych) 13.25
Verfolger 2 (Gruppe Visconti) 20.45
Verfolger 3 (Gruppe Pozzato) 31.23
Verfolger 4 (Van Hummel, Joly) 36.12

 
daN
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Registriert am: 31.12.2008


   

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