14. Etappe:
Hallo und Herzlich Willkommen zur Live-Übertragung der 14. Etappe des Giro d'Italia!
Am heutigen Tag steht mit der Etappe auf den Zoncolan die ultimative Bergetappe an. Auch wenn am morgigen Tag dann mit dem Passo Giau der höchste Punkt des Giros erreicht wird, sowie noch mehr Höhenmeter und Kilometer zurückzulegen sind, stehen heute die beiden Steigungen mit der höchsten Prozentzahl an.
Dabei beginnt die Etappe noch nicht allzu schwer. Der Start wird nochmal in Österreich, Lienz erfolgen, von wo es dann Richtung Süden wieder nach Italien geht. Nach bereits 30 Kilometern befinden sich die Fahrer nach einem kurzen Abstecher in Österreich wieder in Italien und nehmen den ersten Anstieg in Angriff. Hinauf zum Passo di Monte Croce Comelico sollte aber kein Fahrer wirkliche Probleme bekommen. Wenn hier schon jemand zurückfällt, wird er die Etappe mit Sicherheit nicht mehr beenden können. Es folgen danach noch ein paar Steigungen, wobei diese von Länge und Höhenunterschied noch nicht zu großen Problemen führen sollten, ausgenommmen das Tempo ist von Anfang an sehr hoch, dann könnte man die letzten Sprinter durchaus heute aus dem Limit werfen.
Die heutige Etappe ist neben der morigen Etappe die schwierigste des Giros und die steilen Rampen werden viele Fahrer über ihre Grenzen bringen. [/size]
Ab Kilometer 157 beginnt dann der Anstieg hinauf zum Monte Crostis. Für die Fahrer sind im Schnitt über 10% zu erklimmen mit einer maximalen Steigung von 18%. Das Feld wird sich hier mit Sicherheit deutlich reduzieren, denn es gibt nicht viele Fahrer die das Tempo der Bergspezialisten bei solchen Steigungen folgen können. Zwar gibt es dann weniger Fahrer, die im Finale ein Wörtchen um den Sieg mitreden können, dafür sollten die Fahrer weniger Probleme in der extrem schwierigen Abfahrt haben, die nach dem Gipfel des Monte Crostis auf die Fahrer wartet. Schotterpassagen werden den Fahrern alles Abverlangen und da kann man wirklich nur hoffen, dass es zu keinen Stürzen kommt. Risiko wird höchstwahrscheinlich an dieser Stelle nicht belohnt werden.
Im Laufe des Rennens werden wir auch Bilder von dieser halsbrecherischen Abfahrt bekommen, damit der Eindruck verstärkt wird.
Der angesprochene Anstieg hinauf zum Monte Crostis ist nicht nur sehr lang, sondern auch sehr steil.
Nach der Abfahrt geht es dann in Richtung Zoncolan, der mit Abstand schwierigste Anstieg des gesamten Giros, wenn nicht sogar der gesamten Radsportwelt (bezogen auf offizielle Radrennen).
Auf etwa 10 Kilometer sind 1200 Höhenmeter zu überwinden. Stellenweise hat die Steigung 20-22% und solche Zahlen kennt man sonst nur von Mountainbike-Rennen, aber nicht bei Straßenrennen. Anfänglich ist die Steigung noch nicht extrem steil, nach 2 Kilometer folgen dann die ersten Rampen mit eben bis zu 22%. Wer sich hier übernimmt kann sogar Gefahr laufen, das Ziel gar nicht bzw. erst recht spät zu sehen.
15% im Schnitt zwischen Kilometer 2 und 7 sind einzigartig im Radsport
Bevor es dann auch endlich losgeht, muss eine Aufgabe vermeldet werden. Undzwar betrifft es Davide Appollonio - der junge Italiener scheint aber nicht verletzt zu sein, sondern will sich die Strapazen am heutigen und an den folgenden Tagen nicht mehr antun. Auf jedenfall nicht verwunderlich, da es für die Sprinter sowieso nichts mehr zu holen gibt. Trotzdem wird er sehr zufrieden abreißen, denn er war einer der wenigen Sprinter, die einen Etappensieg für sich verbuchen können (Tagessieger auf Etappe 8).
Nun aber zum Rennen. Die Fahrer sind bereits seit einiger Zeit unterwegs und darum kurz ein Rückblick, was bisher geschah.
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Der Start am heutigen Tag erfolgte schon relativ früh um 10.45, aufgrund der Etappenlänge und Schwierigkeit der Strecke sollten die Fahrer das Ziel dennoch nicht vor 17 Uhr erreichen.
Man merkte den Fahrern an, dass eine gewisse Unruhe herrschte, da am heutigen Tag sicherlich eine kleine Vorentscheidung in der Gesamtwertung fallen könnte.
Der Start in Lienz von wo es nach einer kleinen Schleife recht bald in Richtung Süden (Italien) ging.
In Thal, nach etwa 7 Kilometer, folgte dann auch die erste Attacke von Gustov, der am gestrigen Tag den Sprung in die Gruppe nicht geschafft hatte und dies am heutigen Tag anscheinend nachholen wollte. Erstmal wollte ihm keiner folgen und das Feld schien mit einem Einzelkämpfer mehr als einverstanden und so konnte er recht schnell eine Minute auf den folgenden drei Kilometern herausfahren. Im Feld waren einige trotzdem weiterhin sehr unruhig und schlussendlich konnten sich dann noch drei weitere Fahrer aus dem Feld lösen.
Dabei handelte es sich um Eros Capecchi vom Team BMC, Pablo Lastras von Ag2r und Francesco Ginanni von Geox. Sie arbeiteten gut zusammen und konnten dann bei Kilometer 18 zu Gustov aufschließen, der schon ein wenig auf die drei wartete, da eine Solofahrt natürlich überhaupt keinen Sinn gehabt hätte.
Ausreißergruppe:
Zitat
052 CAPECCHI Eros (BMC)
097 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
115 GINANNI Francesco (GEO)
155 GUSTOV Volodymir (THR)
Mit Eros Capecchi fand sich wieder einmal ein sehr guter italienischer Bergfahrer vorne, der in der Gruppe wahrscheinlich der stärkste auf dieser Etappe sein sollte. Seine Stärken sind denen von Lastras ziemlich ähnlich, denn Capecchi ist ein guter Klassikerfahrer, der über Berge kommt und eine gewisse Endschnelligkeit für dezimierte Sprints mitbringt. Er scheint am Berg etwas stärker zu sein als Lastras und in guter Form ist ihm immer etwas zuzutrauen. Seit seinem Sieg bei der Euskal Bizikleta 2008 fehlen aber die großen Siege. Dort konnte er aber unter anderem Igor Anton oder Luis Leon Sanchez hinter sich halten was für seine Klasse sprach. Seitdem lieferte immer konstante Leistungen, ein großer Sieg (ausgenommen der Etappensieg beim Giro diesen Jahres) blieb ihm aber verwehrt.
Pablo Lastras ist ein ähnlicher Fahrertyp, wobei er wie erwähnt am Berg sicher etwas schwächer ist. Seine Stärke liegt am Hügel und Sprints aus kleineren Gruppen, er ist also ein ausgezeichneter Klassikerspezialist und kommt auch bei größeren Rennen oftmals in die Top 10. Er erfüllt zumeist die Helferrolle und kann dementsprechend sein volles Potential nicht ausschöpfen. Aber auch er konnte schon bei der Tour de France eine Etappe gewinnen oder unter anderem die Burgosrundfahrt oder Andalusienrundfahrt. Hätte er öfter die Chance bekommen als Kapitän aufzutreten, wäre er wahrscheinlich deutlich erfolgreicher gewesen.
Francesco Ginanni hatte im Jahr 2008 seinen bisherigen Höhepunkt der Karriere. Damals konnte er einige hügelige italienische Klassiker für sich entscheiden, unter anderem den Tre Valli Varesine oder den Giro del Veneto, die zu den wichtigsten italienischen Eintagesrennen zählen. Außer bei diesen hügeligen Rennen die im Sprint enden ist er aber kaum in Erscheinung getreten und bei einer Bergankunft wie heute dürfte er also kaum eine Chance haben.
Der letzte im Bunde ist Volodymir Gustov. Einen so konstant guten Berghelfer kann sich jedes Team wünschen. Er kann über sehr lange Zeit ein hohes Tempo am Berg anschlagen und somit perfekte Arbeit für seinen Kapitän leisten. Zwar konnte er durch seine ständigen Helferdienste kaum selbst mit guten Ergebnissen anschreiben, trotzdem würde der Radsport in seiner jetzigen Form ohne solche Helfer nicht funktionieren. Wenn die Form stimmt ist er sicher ein hervorragender Bergfahrer und dementsprechend auch am heutigen Tag nicht zu unterschätzen.
Nach der kurzen Fahrervorstellung also wieder zurück zum Rennen.
Die vier Ausreißer arbeiteten anfangs sehr gut zusammen und auch im Feld war man mit der Besetzung einverstanden. Sie können ihren Vorsprung sehr schnell ausbauen und erreichen beim Kreuzbergpass (Passo di Monte Croce Comelico) einen Vorsprung von 7:25 Minuten.
Überraschenderweise zeigte sich dann besonders Ginanni sehr aktiv im Kampf um die Bergpunkte und nachdem die anderen Fahrer nicht wirklich Interesse an dieser Wertung zeigten, konnte sich Ginanni die Punkte vor Gustov sichern.
Kategorie 3, Passo di Monte Croce Comelico/Kreuzbergpass (km 54,0):
1 GINANNI Francesco (GEO)
2 GUSTOV Volodymir (THR)
3 CAPECCHI Eros (BMC)
4 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
Die Ausreißer kurz vor der Bergwertung am Kreuzbergpass
Nach 54 Kilometer betrug der Vorsprung der Ausreißer also schon stolze 7:25 Min. Im Feld war man zwar bemüht das Tempo hochzuhalten, aber wie in den vergangenen Tagen waren wieder Spidertech, Leopard und FDJ vorne zu sehen, wobei vor allem die Helfer von FDJ am vorletzten Tag vor der Pause schon ziemlich am Ende schienen. Anders als sonst beteiligten sich auch Garmin und Rabobank mit 1-2 Fahrern an der Führung, sodass der Vorsprung nach vorne hin nicht sprunghaft anstieg.
Es folgte eine kleine Abfahrt, ehe es nochmal 200 Höhenmeter hinauf zum nächsten Pass ging. Diesmal stand der Passo di Sant'Antonio am Programm, dessen Steigung recht kurz, aber dennoch steil ist. Wie schon bei der Bergwertung zuvor war Ginanni der Aktivpunkt in der Gruppe und sicherte sich als Erster die Punkte. Bei dieser Bergwertung erreicht die Gruppe auch ihren Maximalvorsprung von immerhin 9 Minuten.
Kategorie 3, Passo di Sant'Antonio (km 69,6):
1 GINANNI Francesco (GEO)
2 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
3 GUSTOV Volodymir (THR)
4 CAPECCHI Eros (BMC)
Nach der Bergwertung sollte der Vorsprung erstmal nicht weiter steigen, das Tempo im Feld war aber weiterhin nicht hoch genug, als dass man wirklich Zeit aufholen konnte. Hinauf zum Passo della Mauria konnte das Feld gerade einmal 30 Sekunden aufholen, sodass es weiterhin gut für die Gruppe aussah.
Blöderweise standen mit dem Monte Crostis und dem Zoncolan noch die beiden schwersten Berge des Giros am Programm, so dass sich dieser Abstand doch recht schnell relativierte.
Der Vorsprung am Passo della Mauria betrug also noch rund 8:30 Min. Im Feld zeigte sich dann auch ein Fahrer wieder etwas aktiver, undzwar Giovanni Visconti sicherte sich mit einem Sprint die letzten Punkte an der Bergwertung. Der Sinn der Aktion ist zwar nicht ganz klar, aber anscheinend wollte man dem Bergtrikot keine Möglichkeit geben sich hier die letzten Punkte zu holen.
Kategorie 2, Passo della Mauria (km 96,2):
1 GINANNI Francesco (GEO)
2 CAPECCHI Eros (BMC)
3 GUSTOV Volodymir (THR)
4 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
5 VISCONTI Giovanni (THR)
Das Feld am Anstieg zum Passo della Mauria ist langgezogen, aber weiterhin geschlossen - ein Indiz für das mäßige Tempo im Hauptfeld.
Im Feld war man also sehr darauf bedacht, die verbliebenen Sprinter oder auch Helfer nicht zu früh abzuhängen und somit Gefahr zu laufen, dass diese aus dem Zeitlimit fallen. Immerhin würden sich dann einige Teams unnötig selbst schwächen, was sicher nicht Sinn und Zweck wäre, nachdem noch über eine Woche zu fahren ist.
Das Tempo blieb also recht niedrig, so langsam konnte man aber auf die Ausreißer Zeit gutmachen. Ab dem Passo della Mauria ging es relativ lange bergab und bis zum Sprint bei Kilometer 140 waren kaum Steigungen für die Fahrer zu erklimmen.
Bei diesem Sprint lag der Vorsprung bei 7:23 Minuten. Im Feld schien der Abstand weiterhin keine Panik auszulösen, dennoch ist das ein Abstand, der bei nur mehr 70 verbleibenden Kilometern durchaus reichen könnte. Sollte also ein Team noch um den Etappensieg fahren wollen, sollte auf jedenfall das Tempo spätestens am Monte Crostis erhöht werden, von dem man aber sehr sicher ausgehen kann.
Den angesprochenen Sprint sicherte sich abermals Ginanni, der es am heutigen Tag auf alle Punkte abgesehen hatte. Auch beim Sprint war ein Fahrer aus dem Feld sehr aktiv, undzwar Angelo Furlan von Cofidis, der sich wie schon in den vergangenen Tagen wieder Sprintpunkte sicherte.
Zwischensprint, Villa Santina (km 139,9):
1 GINANNI Francesco (GEO)
2 CAPECCHI Eros (BMC)
3 GUSTOV Volodymir (THR)
4 LASTRAS GARCIA Pablo (ALM)
5 FURLAN Angelo (COF)
Nach dem Zwischensprint folgte noch eine kleine Steigung, die aber nur als letzter Aufwärmhügel zu bezeichnen war, denn in Kürze sollte der Monte Crostis anstehen und somit eine Steigung mit 10% im Schnitt und einer Länge von etwa 14 Kilometern. Bei Kilometer 150 wurde es erstmal auch im Feld etwas hektischer, denn die ersten Positionskämpfe begannen und dadurch stieg auch das Tempo im Feld erheblich.
Die Fahrer befinden sich also kurz vor dem Anstieg in den Monte Crostis und deswegen geht es nochmal in eine kurze Pause, ehe es dann mit dem Rennen live weitergeht.
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So da sind wir wieder zurück bei der 14. Etappe des Giro d'Italia.
Die momentane Rennsituation sieht folgendermaßen aus:
Vorne befindet sich eine Vierergruppe mit Capecchi, Gustov, Lastras und Ginanni, die einen Vorsprung von 6:25 Minunten auf das immer noch geschlossene Hauptfeld hat.
Diese vier Fahrer befinden sich bereits im Anstieg hinauf zum Monte Crostis. Das Feld hingegen wird in Kürze in den Anstieg kommen und wie schon erwähnt haben dort bereits harte Positionskämpfe begonnen und jedes Team versucht seinen Kapitän ganz nach vorne zu bringen.
Die ersten Fahrer scheinen nun auch Probleme zu haben den Anschluss im Feld zu halten.
Zitat
Guarnieri (LAM)
Joly (ALM)
Chicchi (SAX)
Van Hummel, Markus (OLO)
Vaubourzeix (FDJ)
Der junge Vaubourzeix ist der erste der da etwas zurückfällt, für ihn wird es noch ein extrem harter Tag werden und man darf gespannt sein, ob er das Limit halten kann. Zu ihm gesellen sich auch schon einige der Sprinter, die hier noch am Start stehen.
Beim Monte Crostis warten einige Schotterstraßen auf die Fahrer, die extra für den Giro präpariert werden mussten. Defekte werden trotzdem keine Seltenheit bleiben.
Noch eine kurze Information zu diesem Monte Crostis:
Zitat
Diese Straße liegt am Ende des Canale di Gorto in den friaulischen Alpen unweit der Grenze zu Österreich. Wie andere Bergstraßen in diesem abgelegenen Tal wurde sie während des ersten Weltkriegs gebaut und gehört heute der prächtigen Aussichten wegen zu den beliebtesten Zielen dieser Gegend. Die zwei oft im Wald versteckten Auffahrten treffen am Ende seltsamerweise nicht aufeinander, sondern sind mit einer sieben Kilometer langen, meist flachen Kammstrecke verbunden.
Dieses Gebiet ist zwar wenig bekannt, bietet aber viele Möglichkeiten. Insbesondere führt eine lange und recht interessante West-Ost-Verbindung über den Monte Crostis. Aus dem Pustertal oder den Dolomiten kommend fährt man zunächst über den Bladensattel (Cima Sampada) nach Comegliàns, dann weiter über den Monte Crostis oder direkt nach Sella Ravascletto oder über den südlich parallel gelegenen Monte Zoncolàn nach Sutrio. Anschließend folgen der Forcella Lius und der Passo del Cason di Lanza, bis man schließlich Tarvis erreicht und die Fahrt Richtung Slowenien oder Kärnten fortsetzen kann.
Der sogenannte "Verbindungskamm" ist im Profil als Schotterstraße gekennzeichnet, aber auch weiter unten warten noch ein paar Schotterabschnitte.
Die Ausreißer sind bereits einige Kilometer im Anstieg, das Feld biegt jetzt gerade ab und kommt auf die Bergstraße.
Movistar hat sich vorne versammelt und gibt nun das Tempo vor. Unter anderem machen nun Hernandez, Herrada, Pardilla und Pasamontes das Tempo und sorgen dafür, dass das Feld nun komplett auseinanderfällt.
Darunter sind folgenden Fahrer, die nun den Anschluss nicht mehr halten können:
Zitat
Bodnar, Eisel, Vink, Flecha, Rossi (LAM)
Gretsch, Tuft (CSM)
Je. Herrada (MOV)
Ignatiev, Neyens, Westra (RAB)
M. Cardoso, Sergent (BMC)
Warbasse, Colli, Vigano (GRM)
Kostyuk, Sutton (FAR)
F. Gavazzi, Jarc (ALM)
Rabon, A. Rasmussen (SAX)
Peruffo, Modolo, Camussa (GEO)
Blythe, Sabatini (FDJ)
Pozzato, Engoulvent (EUR)
Mancebo (OLO)
Bobridge, C. Meyer (THR)
Furlan, Minard (COF)
Ausgenommen von Mancebo also keine Überraschung. Er ist der einzige Bergfahrer, der nach den gestrigen Strapazen nicht mehr folgen kann.
Im Feld wird das Tempo also sehr hoch gehalten und neben Movistar gesellt sich nun auch OmegaPharma Lotto mit Cano, Eibegger und Sevilla hinzu. Es wird momentan also ein Ausscheidungsrennen gefahren und hochgerechnet auf die Distanz werden wir am Ende des Anstieges wahrscheinlich nur mehr die Favoriten vorne finden.
In der Ausreißergruppe gibt es weiterhin keine Veränderung. Der Vorsprung wird nun zwar deutlich geringer, es will momentan aber noch kein Fahrer solo wegfahren, nachdem ja noch ein schwerer Anstieg kommt. Es bleibt also vorne weiterhin geschlossen und die Fahrer müssen ihr Tempo hochfahren.
Die Tempoarbeit im Feld führt nun dazu, dass die nächsten Fahrer abreißen müssen. Diesesmal sind unter anderem Visconti, Ovechkin, Bennati, Ulissi etc. betroffen, die nicht mehr folgen können oder wollen. Es könnte ja sein, dass der eine oder andere Fahrer durchaus noch mitgehen kann, sich aber auf die nächsten Etappen konzentriert.
Zitat
Bazayev, Pate, Zeits (AST)
Landa (MOV)
Kaisen, Westra (RAB)
Cheula (LAM)
Oliveira, D. Wyss (BMC)
Ovechkin (CSM)
Pantano (LEO)
Boaro, Canuti (FAR)
Losada (ALM)
Cannone (GEO)
Bennati (SAX)
S. Clarke, Offredo (FDJ)
Schumacher, Ulissi, Vogondy (EUR)
Erviti (OLO)
Brutt, Kangert, Visconti (THR)
Chainel, De Waele (COF)
Nach 6,5 Kilometern im Anstieg kontrolliert nun SpiderTech mit Wegelius und Samoilau das Tempo. Der Vorsprung wird uns auch wieder mitgeteilt, undzwar sollen die Ausreißer mit 5:03 Minuten vor dem Feld liegen. Die Fahrer vorne können ihr Tempo also weiterhin hochhalten und verlieren noch nicht allzu viel. Dennoch wird es langsam mit dem Etappensieg knapp, denn sollte den Ausreißern weniger als 3 Minuten im Schlussanstieg bleiben, dürfte es wahrscheinlich nicht für ein Durchkommen reichen.
Das Feld kommt nun auf den 7. Kilometer im Anstieg und nun probiert es Sastre von Omega mit einer Attacke. Wie am gestrigen Tag will er sich hier lösen und schafft es überraschenderweise auch. Der alte Spanier hat also doch noch einiges an Reserven, die er hier gezielt ausspielen kann.
Zwar geht erstmal keiner bei dieser Attacke mit, SpiderTech positioniert sich aber gleich wieder vorne und versucht das Tempo weiter zu erhöhen. Nachdem Spidertech dann aber langsam die Helfer ausgehen kommt sofort Leopard nache vorne und übernimmt das Tempo, sodass Sastre nur einige Meter vor dem Feld dahinfahren kann.
Durch die Tempoarbeit von Verdugo, Zandio und Sörensen müssen weitere Fahrer nun abreißen lassen. Diesmal sind Popovych und Sarmiento betroffen, die gestern bis zum letzten Meter um den Etappensieg kämpften, so wie Maxim Iglinskiy, der bei dieser Rundfahrt bereits das Rosa Trikot tragen durfte. Am Berg scheint er noch nicht seine Topform erreicht zu haben, ähnlich wie Luis Leon Sanchez, der nun auch schon recht früh zurückfällt.
Zitat
Kadri (AST)
M. Iglinskiy (CSM)
Pasamontes, Jo. Herrada (MOV)
Vanendert (RAB)
Froome, Wegmann (BMC)
Pauwels, Rubiano (LEO)
Pidgornyy, Sarmiento (FAR)
Popovych (GRM)
Finetto (ALM)
D. Caruso (SAX)
Valls Ferri (FDJ)
LL Sanchez (EUR)
Eibegger, Geschke, Sevilla, A. Cano (OLO)
Sagan (COF)
Das Feld hat sich nun schon auf 47 Fahrer dezimiert, dennoch sind Astana, Spidertech und Leopard weiterhin zu fünft im Feld vertreten. Inzwischen wurde das Tempo ein wenig herausgenommen, sodass Sastre seinen Vorsprung ein bisschen ausbauen kann.
Für die Ausreißer sind es noch etwa 3 Kilometer nach oben, für das Feld sind es um 2 Kilometer noch mehr. Das Feld nun also an der 5 Kilometermarke hinauf zum Monte Crostis und nach Leopard übernimmt nun Astana mit Agnoli und Rohregger das Tempo. Sie beschleunigen abermals sehr heftig, dass recht schnell einige Lücken im Feld entstehen.
Durch die Tempoarbeit wird das Feld nochmal komplett zerlegt und weitere 15 Fahrer müssen abreißen lassen, darunter nun viele Helfer, die bisher für die Tempoarbeit gesorgt hatten.
Zitat
Samoilau, Wegelius (CSM)
Hernandez, Pardilla (MOV)
Possoni (BMC)
Sörensen, Verdugo, Zandio (LEO)
Golcer (FAR)
de Greef, Siutsou(SAX)
Baliani (GEO)
Pinot (FDJ)
Dupont (EUR)
Tankink (COF)
Damit befinden sich nur mehr 33 Fahrer im Feld und das, obwohl noch knapp 4 Kilometer hinauf bis zum Gipfel zu fahren sind. Interessant ist die Situation für Astana, denn sie haben bei 33 Fahrern weiterhin 5 Fahrer im vordersten Feld, wobei Agnoli und Rohregger dieses Tempo wahrscheinlich nicht mehr bis nach ganz oben durchhalten können.
Wir erhalten gerade eben die Einblendung, dass zwei Fahrer inzwischen aufgeben mussten. Einerseits ist es der junge Franzose Vaubourzeix, den wir gestern noch so gelobt hatten aufgrund seiner vielen Helferdienste. Anscheinend war ihm die Anstrengung aber zu groß, ähnlich wie bei Guarnieri, der als Sprinter am Berg natürlich nicht viel erreichen kann.
DNF
Thomas Vaubourzeix (FDJ)
Jacopo Guarnieri (Lampre)
Es wird gerade die Rennsituation an der 3 Kilometermarke vor dem Gipfel des Monte Crosti eingeblendet. Vorne befinden sich mittlerweile nur mehr drei Fahrer, undzwar Capecchi, Lastras und Gustov. Weniger überraschend musste Ginanni seine ehemaligen Mitstreiter ziehen lassen.
Mit knapp 2:55 Minuten Rückstand kommt bereits Sastre von hinten herangebraust, gefolgt vom Hauptfeld, das ebenfalls nur mehr 3:28 Minuten Rückstand hat. Für die Gruppe sieht es mittlerweile alles andere als gut aus, denn sie haben auf dem letzten Kilometer fast eine Minute verloren und somit schwinden die Chancen, mit ausreichendem Vorsprung in den Schlussanstieg zu kommen.
3 km vor Crostis Rennsituation:
Capecchi, Lastras, Gustov
+0.36
Ginanni
+2.55 (auf Capecchi)
Sastre
+3.28 auf Capecchi
Favoritenfeld
Für die Spitzengruppe sollte es bereits der letzte Kilometer hinauf bis zum Gipfel sein, für das Feld sind es noch einige Meter mehr. Rohregger und Agnoli scheinen und auch Probleme zu haben und diese kurze Ruhephase im Feld nutzt Menchov für eine Attacke. Pinotti, der sich bei diesem Giro in sehr starker Form präsentiert, setzt sofort hinterher und kann sich gleich mit Menchov ein paar Meter absetzen.
Die Favoriten sehen sich nun gegenseitig an und jeder wartet darauf, dass jemand reagiert. Scarponi ist der erste der hinterher setzt und bei ihm folgen natürlich auch alle anderen Favoriten.
Scarponi hat mit Sella noch einen guten Helfer zur Seite, der nun das Tempo für ihn macht. Nibali scheint nun isoliert zu sein, hat keine Helfer mehr an seiner Seite.
Der Attacke von Scarponi können sehr überraschend Contador und Basso nicht folgen. Beide sind nicht in Topform angereist, aber bei Contador scheint seine Allergie so früh im Jahr doch einige Auswirkungen zu haben. Er verliert mit Basso den Anschluss und damit sind zwei der Topfavoriten schon relativ früh geschlagen. Aber vielleicht können sie noch zurückkommen?
Aber auch an der Spitze wird das Tempo nun etwas erhöht. Gustov und Capecchi lösen sich etwas von Lastras und lassen den Spanier im Anstieg zurück. Lastras scheint hingegen eher daran interessiert, so schnell wie möglich zu seinem Kapitän zu kommen, deswegen bleibt er fast stehen und wird auch recht bald von Ginanni zurück überholt. Auch Sastre geht an ihm vorbei, sowie Menchov und Pinotti, die Sastre auch schon wieder im Blick haben.
Die Spitzengruppe ist mittlerweile schon über die Spitze hinweg und hier gewinnt Capecchi vor Gustov die Wertung. Ginanni hat schon 1:40 Min. nach vorne verloren und Sastre kommt mit etwa 10 Sekunden Rückstand auf den Italiener über den Gipfel. Weiter 15 Sekunden dahinter folgen schon Menchov und Pinotti, der Vorsprung von Capecchi und Gustov auf das Favoritenfeld also nur mehr knapp 2 Minuten.
Da dürfte schon niemand mehr attackieren, als dass diese beiden es heute vor dem Spitzenfeld ins Ziel schaffen.
Kategorie 1, Monte Crostis (km 173,0) - alle Abstände auf Capecchi/Gustov
Zitat
Capecchi (BMC)
Gustov (THR)
+1.40
Ginanni (GEO)
+1.51
Sastre (OLO)
+2.06
Menchov (LEO)
Pinotti (GEO)
+2.25
Sella (CSM)
Scarponi (CSM)
Nibali (FDJ)
Vinokourov (AST)
Tiralongo (AST)
Anton (MOV)
Arroyo (MOV)
Kruijswijk (RAB)
Machado (GRM)
Niemiec (GRM)
+2.39
Basso (LAM)
Contador (LAM)
Kiserlovski (FAR)
F. Masciarelli (FAR)
Pozzovivo (BMC)
Cataldo (THR)
+2.50
Carrara (ALM)
Lastras (ALM)
Le Mevel (ALM)
Löfkvist (THR)
Kreuziger (SAX)
Uran (SAX)
Danielson (LEO)
Zaugg (AST)
Talansky (GRM)
+3.02
Di Gregorio (FDJ)
Di Luca (EUR)
Agnoli (AST)
Rohregger (AST)
Kashechkin (CSM)
Kurz nach dem Gipfel folgt also der 7 Kilometer lange Schotterabschnitt, auf dem es immer mal leicht bergab geht. Insgesamt ist er jedoch recht flach, sodass die Fahrer vorne nicht wirklich Probleme auf dem Terrain haben.
Capecchi nutzt die Situation aus und spielt seine Erfahrung aus, denn die Strecke hier oben ist ihm von Trainingseinheiten bekannt. Er löst sich von Gustov und versucht nun mit letzter Kraft, vielleicht doch noch den Etappensieg hinauf zum Zoncolan zu holen.
Auch bei den Verfolgern gibt es Attacken, undzwar probiert Pinotti sich von Menchov zu lösen und auch dieser Italiener kommt von seinem osteuropäischen Kollegen weg. Durch die Attacke kann Pinotti auch gleich zu Sastre aufschließen und lässt den Spanier nach einigen Sekunden im Windschatten ebenfalls stehen.
Die Favoritengruppe nimmt momentan kein großes Risiko und fährt diesen Abschnitt sehr bedacht. Ganz ander als Pinotti und Capecchi, die natürlich alles versuchen um ihren Vorsprung nach hinten zu vergrößern.
Keine leichte Aufgabe, wenn man die Bilder sieht, die hier gezeigt werden.
Nibali scheint sich auch sehr gut zu fühlen, denn ohne wirklich aus dem Sattel zu gehen kann er eine kleine Lücke zwischen sich und seinen Konkurrenten bringen. In den Verfolgergruppe ist das Riskio natürlich um einiges höher, da man wieder den Anschluss finden will. Die Gruppen, die keinen allzu großen Rückstand hatten (also die Gruppen um Le Mevel und Pozzovivo) kommen dann recht bald wieder heran.
Pozzovivo ist dann der erste der in einer Kurve zu Sturz kommt. Ihm rutscht das Hinterrad weg und so muss er in den Schotter. Ähnlich geht es kurz danach Uran und Zaugg in der selben Kurve, die sich einfach nur verlenken.
Zwar passiert ihnen nichts und alle drei können weiterfahren, durch den Sturz muss aber ein Radwechsel her und somit verlieren alle drei Fahrer etwas Zeit.
Aber auch in der Spitzengruppe stürzt ein Fahrer von Spidertech. Nachdem es nicht das Maglia Rosa ist, kann es sich dabei nur um Sella handeln, der nach dem Sturz natürlich auch den Anschluss verliert. Somit hat nun auch Scarponi nach Nibali keinen Helfer mehr an seiner Seite.
Nachdem noch einige Teams mit zumindestens zwei Fahrer vorne vertreten sind, kann da noch ein recht gutes Tempo gefahren werden, sodass der Abstand auf Nibali wieder etwas verringert wird. Der Italiener schaffte es ohne eine wirklich Attacke sich schon deutlich zu lösen, im Feld musste man auf die Gefahr, die von ihm ausging, aber reagieren und das machte in erster Linie Movistar in der Form von Arroyo.
Capecchi, Gustov und Pinotti befinden sich mittlerweile schon wieder auf Asphalt und es scheint so, als könnte Pinotti in Kürze zu Gustov aufschließen. Capecchi hingegen gibt natürlich alles und fährt eine sehr riskante Abfahrt um seinen Vorsprung zu halten.
Die Abfahrt ist technisch extrem anspruchsvoll und bei Steigungen von über -10% wird den Fahrern alles abverlangt. Sastre und auch Menchov scheinen in der Abfahrt nicht alles riskieren zu wollen/können und werden deswegen noch in der Abfahrt gestellt.
Arroyo fährt wirklich eine sehr starke Abfahrt und führt das Spitzenfeld sehr sicher durch die Abfahrt.
Währendessen bekommen wir abermals eine Meldung, dass wieder zwei Fahrer aufgeben mussten. Wieder ist ein Sprinter dabei, undzwar Francesco Chicchi und auch der junge Barry Markus ist betroffen, er wird den Giro also nicht beenden können.
DNF
Francesco Chicchi (Saxo Bank)
Barry Markus (OmegaPharma)
Van Hummel und Joly, die momentan die letzten im Feld sind riskieren später ebenfalls alles, um noch im Zeitlimit zu bleiben. Bei ihnen wird es auf jedenfall recht knapp werden, auch wenn sie in der Abfahrt kaum etwas verlieren.
Capecchi befindet sich bereits im Schlussanstieg zum Zoncolan. Die ersten beiden Kilometer werden ihm wahrscheinlich keine allzu großen Probleme bereiten, dafür folgen dann einige Rampen, die ihm den letzten Zahn ziehen könnten.
Hier eine Aussicht, was die Fahrer in Kürze erwarten wird. Ein extrem steiler Berg mit vielen Kehren, die zumindestens für ein paar Sekunden Entlastung bringen können.
Stand Fuß Zoncolan 10 km vor Ziel
Zitat
Capecchi (BMC)
+0.31
Gustov (THR)
+1.32
Ginanni (GEO)
Pinotti (GEO)
+2.06
Nibali (FDJ)
+2.15
Scarponi (CSM)
Vinokourov (AST)
Tiralongo (AST)
Sastre (OLO)
Menchov (LEO)
Anton (MOV)
Arroyo (MOV)
Kruijswijk (RAB)
Machado (GRM)
Niemiec (GRM)
Basso (LAM)
Contador (LAM)
Kiserlovski (FAR)
F. Masciarelli (FAR)
+2.34
Carrara (ALM)
Lastras (ALM)
Le Mevel (ALM)
Cataldo (THR)
Löfkvist (THR)
Kreuziger (SAX)
Pozzovivo (BMC)
Danielson (LEO)
Talansky (GRM)
+2.50
Sella (CSM)
+3.13
Zaugg (AST)
Uran (SAX)
+3.22
Di Gregorio (FDJ)
Di Luca (EUR)
Agnoli (AST)
Rohregger (AST)
Kashechkin (CSM)
Anders wie gemeldet hat Pinotti noch nicht den Anschluss zu Gustov gefunden, der befindet sich noch etwa eine Minute vor dem Italiener. Ginanni hingegen hat er bereits eingeholt. Nibali hat es also geschafft sich vor dem Verfolgerfeld zu behaupten und kommt mit etwa 30 Sekunden Rückstand auf Pinotti zum Fuße des Zoncolan.
Mit aber nur 9 Sekunden folgen die restlichen Verfolger und Tiralongo von Astana und Arroyo von Movistar sorgen recht schnell dafür, dass sich Nibali in der Favoritengruppe befindet.
Capecchi kann mit seiner riskioreichen Abfahrt doch noch einen kleinen Polster mit in den Schlussanstieg nehmen aber nun wird er in Kürze zu der ersten Rampe kommen und dort scheint er schon regelrecht zu stehen. Die Chancen auf einen Etappensieg scheinen mit jedem Meter zu schwinden.
Nun probiert sich Contador im Hauptfeld und zeigt trotz seiner Allergie seine Klasse. Er scheint aber aufgrund seiner schlechten Verfassung (Form und Allergie) nur die Helferrolle für Basso zu spielen.
Contador, Tiralongo und Arroyo sind dann aber wie es zum steilsten Stück des Anstieges kommt völlig platt und fallen stehend KO zurück. Auch Sastre muss für seine Attacke Tribut zollen und fällt mit Masciarelli zurück.
Capecchi weiterhin vorne, er benötigt mittlerweile aber schon die gesamte Breite der Straße um sich auf dem Rad zu halten. Hinter ist auch schon der erste Verfolger zu sehen und überraschenderweise ist dies Gustov, der mit seiner Erfahrung hier ein konstant hohes Tempo hochfahren und nun den völlig kaputten Capecchi stehen lassen kann.
Aber auch Pinotti scheint sehr gut drauf zu sein und fährt auch bereits an Capecchi vorbei. Wie weit es noch nach oben ist, ist nicht ganz klar, da die vielen Zuschauer die Markierungen verdecken, es sollten aber noch an die 6 Kilometer bis zum Gipfel sein.
Pinotti kann dann zu Gustov recht zügig aufschließen und damit ist dann auch der letzte der Ausreißer gestellt. Zu dem Zeitpunkt haben die beiden etwa 30 Sekunden Vorsprung auf die restlichen Favoriten.
Im Feld wird das Tempo mittlerweile von den Favoriten selbst sehr hoch gehalten, die jetzt allesamt ihr eigenes Tempo hochfahren müssen. Deshalb gibt es einige Fahrer, die den Anschluss an Nibali, Scarponi etc. verlieren.
Auch Vinokourov, der bisher so stark gefahren ist scheint nun Probleme zu haben. Er muss so wie Basso und Kiserlovski ein paar Meter abreißen lassen. Hinten scheinen hingegen einige Fahrer ihr Tempo gefunden zu haben, denn Le Mevel und Cataldo schaffen es sogar, etwas Zeit wieder aufzuholen.
Somit ergibt sich etwa 5 Kilometer vor dem Ziel folgende Situation:
Pinotti nun alleine an der Spitze mit etwa 20 Sekunden Vorsprung, dahinter Gustov, der in Kürze aber gestellt wird. In der Favoritengruppe fahren nur mehr Scarponi, Nibali, Machado, Niemiec, Anton, Menchov und Kruijswijk. Sehr überzeugend ist die Leistung von Niemiec, der hier an Machados Seite fährt.
An der 5 Kilometer Marke dann die Attacke vom Mann in Rosa. Scarponi löst sich ein wenig und nimmt nun die Verfolgung auf. Pinotti ist immer noch vorne, der Abstand sollte nun aber auf 15 Sekunden geschmolzen sein.
Die Attacke von Scarponi ist gut, sodass nur Nibali und Anton folgen können. Niemiec kommt auch mit, sieht aber, dass Machado ein paar Schwierigkeiten hat und lässt sich deshalb gleich wieder zurückfallen zu seinem Kapitän und macht nun das Tempo für ihn.
Scarponi also vorne und er macht nun auch das Tempo. Anton und Nibali hängen an seinem Hinterrad, machen aber keine Anstalten hier zu attackieren, obwohl die Rennsituation Scarponi voll in die Hände spielt. Er kann sein Tempo fahren und die anderen können oder wollen nicht attackieren.
Noch 4 Kilometer und nun schließen Scarponi, Anton und Nibali zu Pinotti auf, der sich wirklich extrem stark verkauft. Die Straßen werden nun auch immer enger und die Zuschauer stehen auch schon weit in der Fahrbahn. Keine leichte Aufgabe für die Fahrer hier noch geradeaus zu fahren, aufgrund der Steigung und natürlich der Kräfte, die immer mehr schwinden.
Scarponi ist weiterhin sehr viel in der Führung, aber auch Anton scheint sich bei dieser Steigung sehr wohl zu fühlen und geht deswegen auch vermehrt nach vorne. Er sorgt dafür, dass nun Pinotti den Anschluss nicht mehr halten kann. Dennoch sieht es auch für Pinotti sehr gut aus, hier einen Spitzenplatz zu belegen, sollte er nicht komplett einbrechen.
Die Dreierspitze nun an der 2,5 Kilometermarke und Nibali fällt zurück! Nibali kann das Tempo nicht mehr halten und scheint leer zu sein. Damit wird aus dem Dreikampf ein Zweikampf.
Scarponi und Anton sehen sich viel an, halten das Tempo aber hoch, sodass Nibali nicht mehr rankommt. Der Abstand wird zwar nicht viel größer, aber Nibali verliert Sekunde um Sekunde.
In Kürze kommen Scarponi und Anton auf den letzten Kilometer. Scarponi mit der Attacke! Der Italiener will es heute wissen und geht vorne weg. Anton versucht dranzubleiben, aber auch er scheint nun Probleme zu haben.
Scarponi zieht durch und wird am Zoncolan gewinnen.
Nur mehr wenige Meter und der Sieger am heutigen Tag ist der Mann, der bereits das Maglia rosa trägt, undzwar Michele Scarponi. Er konnte Anton auf den letzten Metern noch an die 9 Sekunden abnehmen, Nibali sogar 22 Sekunden.
Den sehr starken 4. Rang erreicht Pinotti, der zwar 1:13 Min verliert, aber als Vierter sich mit Sicherheit in der Gesamtwertung verbessern kann. Knapp hinter ihm kommen dann Niemiec und Machado, die sich ihre Kräfte wirklich ausgezeichnet eingeteilt hatten und sich als Duo immer wieder Pushen konnten.
Die restlichen Platzierungen und Abstände sind unterhalb zu sehen.
Der Sieger des Tages ist Michele Scarponi, der mit dieser Leistung seinem Traum vom Girogesamtsieg doch wieder um einiges näherkommt.
[size=85]Ein herausragender Sieg von Scarponi, der allen anderen ihre Grenzen aufzeigt.
Tagesergebnis:
1 Scarponi (CSM)
2 Anton (MOV) 0.09
3 Nibali (FDJ) 0.22
4 Pinotti (GEO) 1.12
5 Niemiec (GRM) 1.22
6 Machado (GRM) 1.23
7 Menchov (LEO) 1.31
8 Kruijswijk (RAB) 2.09
9 Tiralongo (AST) 2.19
10 Vinokourov (AST) 2.19
11 Cataldo (THR) 2.25
12 Le Mevel (ALM) 2.31
13 Arroyo (MOV) 3.02
14 Basso (LAM) 3.05
15 Contador (LAM) 3.12
16 Kiserlovski (FAR) 3.12
17 F. Masciarelli (FAR) 3.34
18 Löfkvist (THR) 3.49
19 Kreuziger (SAX) 4.02
20 Bakelants (COF) 4.02
21 Pozzovivo (BMC) 4.08
22 Danielson (LEO) 4.21
23 Carrara (ALM) 4.21
24 Talansky (GRM) 4.30
25 Sastre (OLO) 4.37
26 Gustov (THR) 5.15
27 Di Luca (EUR) 5.41
28 Agnoli (AST) 5.41
29 Di Gregorio (FDJ) 6.15
30 Capecchi (BMC) 6.37
31 Zaugg (AST) 6.50
32 Lastras (ALM) 6.56
33 Uran (SAX) 7.12
34 Ginanni (GEO) 7.30
35 Sella (CSM) 7.38
36 Rohregger (AST) 7.44
37 Kashechkin (CSM) 8.00
38 Dupont (EUR) 8.13
39 Siutsou (SAX) 8.13
40 Zandio (LEO) 8.20
41 Samoilau (CSM) 8.20
42 Possoni (BMC) 8.20
43 Baliani (GEO) 8.20
44 Verdugo (LEO) 9.01
45 Pinot (FDJ) 9.01
46 Tankink (COF) 9.01
47 Sörensen (LEO) 9.15
48 Golcer (FAR) 9.35
49 Hernandez (MOV) 10.12
50 de Greef (SAX) 10.12
51 Pardilla (MOV) 10.12
52 Wegelius (CSM) 10.35
Verfolger 1 (Gruppe Popovych) 13.25
Verfolger 2 (Gruppe Visconti) 20.45
Verfolger 3 (Gruppe Pozzato) 31.23
Verfolger 4 (Van Hummel, Joly) 36.12