Etappe 15
Hallo und herzlich Willkommen zur Tour de France. Nach drei Tagen in den Pyrenäen steht heute ein flacher Abschnitt für die Sprinter bevor. Es geht von Limoux nach Montpellier. Dafür werden heute 192,5 Kilometer benötigt. Kommen wir zu den Trikotträgern, denn da hat sich gestern einiges geändert. Das gelbe Trikot ging von Bradley Wiggins auf seinen Teamkollegen Janez Brajkovic über. Dafür musste Rein Taaramäe das weiße Trikot, welches er sowieso nur noch stellvertretend trug, an Robert Gesink abgeben. Dieser trug für zwei Tage das Bergtrikot, diesen nun aber Sylvain Chavanel, nach seiner langen Flucht gestern, trägt. Nur Mark Cavendish ist weiterhin in grün gekleidet.
In Montpellier konnten sich schon einige große Männer des Radsports in die Siegerlisten der Tour de France eintragen. Einer ist zum Beispiel Charles Pélissier, der Franzose gewann hier 1930. In dem selben Jahr gewann er insgesamt acht Etappen und noch sieben Mal zweiter. Insgesamt stand er nur auf drei Etappen nicht auf dem Tagespodium. Oder Raymond Impanis nur Servais Knaven fuhr Paris - Roubaix so oft wie er zu Ende. 1961 gewann hier André Darrigade, einer der größten Sprinter aller Zeiten. Den Ruf als Sprinter-Stadt hat Montpellier dann spätestens seit den Siegen von Barry Hoben, Olaf Ludwig oder auch Robbie McEwen endgültig weg. Wir werden sehen wer heute seinen Namen zu den illustren Vorgängern dazuschreibt.
Das heutige Profil ist eines der leichtesten der ganzen Tour. Nur eine Bergwertung der vierten Kategorie müssen die Fahrer bei Kilometer 82 überwinden. Die Sprintwertung liegt bei Kilometer 146 und damit schon recht nahe am Ziel. Ich denke aber nicht, dass ein Team die Ausreißer dort schon eingeholt haben möchte. Hier das Profil:
Kilometer 0: Dann lassen sie uns mal loslegen.
Kilometer 3: Mathieu Ladagnous kann nicht länger still halten und springt aus dem Hauptfeld raus.
Kilometer 5: 30 Sekunden hat der Bursche nun Vorsprung. Aber Gesellschaft wollte ihm noch keiner leisten.
Kilometer 6: Was denkt ein Fahrer eigentlich, wenn er so alleine vor dem Feld fährt? Ladagnous spielt weiterhin den Alleinunterhalter.
Kilometer 8: Ladagnous fährt übrigens für FDJ. Sonst gibt’s nicht viel zu erzählen.
Kilometer 10: Cyril Lemoine und Benoit Vaugrenard können das Elend von ihrem Landsmann nicht länger ertragen und attackieren im Hauptfeld.
Kilometer 12: Gleich haben die beiden zu Ladagnous aufgeschlossen.
Kilometer 14: Und geschafft. Drei Franzosen mit gut einer Minute vor dem Feld. Hier die Gruppe im Überblick:
Gruppe:
LADAGNOUS Mathieu (FDJ)
VAUGRENARD Benoît (OLO)
LEMOINE Cyril (ALM)
Kilometer 28: Es passiert nicht viel. Die drei Ausreißer wechseln sich gut ab und im Hauptfeld fährt HTC das gelbe Trikot bei strahlendem Sonnenschein spazieren.
Kilometer 65: Es passiert mal wieder was. Cadel Evans hat Defekt. Svein Tuft ist bei ihm und fährt den Australier nun wieder ins Feld. So muss das laufen.
Kilometer 82: Die einzige Bergwertung des Tages steht nun auf dem Programm. Bisher scheinen die drei Ausreißer noch nicht um die Punkte zu kämpfen. Kommt noch eine Attacke? Sieht nicht so aus.... Wer lässt es auf den Sprint ankommen? ... Okay, wer will überhaupt die Wertung? Mathieu Ladagnous fährt als Erster drüber. Gekämpft hat keiner, aber alle drei liegen auch nicht unter den Topplatzierten der Bergwertung. So hätte der Punkt auch kaum Auswirkungen.
Kat. 4: Côte de Villespassans (2,2 km à 4,6%)
1. LADAGNOUS Mathieu (FDJ) 1 Punkt
Der Vorsprung der drei Ausreißer beträgt fünf Minuten. Keine sehr spannende Etappe.
Kilometer 102: Cessenon-sur-Orb ist erreicht und das bedeutet Verpflegungszeit! 90 Kilometer stehen noch bevor und dafür sollte man gerüstet sein.
Kilometer 146: Als nächstes haben wir den Zwischensprint auf dem Programm. Die Spitzengruppe scheint sich wieder nicht dafür zu interessieren. Lemoine gewinnt vor Ladagnous und Vaugrenard. Keine spannende Sache, aber vielleicht wird es aus dem Hauptfeld heraus interessanter. Hondo zieht für Hushovd an. Das sieht aus... Jetzt geht Hushovd aus dem Windschatten... Cavendish ist zu weit hinten.... Hushovd holt den vierten Platz vor Cavendish und Petacchi. Dann folgen schon Hagen und Hondo aus den gleichen Teams. Farrar und Gilbert gehen also nicht mehr auf den Zwischensprint.
Sprint: Montagnac
1. LEMOINE Cyril (ALM) 20 P.
2. LADAGNOUS Mathieu (FDJ) 17 P.
3. VAUGRENARD Benoît (OLO) 15 P.
4. HUSHOVD Thor (CSM) 13 P.
5. CAVENDISH Mark (THR) 11 P.
6. PETACCHI Alessandro (LAM) 10 P.
7. BOASSON HAGEN Edvald (THR) 9 P.
8. HONDO Danilo (CSM) 8 P.
9. MORKOV Michael (LAM) 7 P.
10. MALORI Adriano (LAM) 6 P.
11. TRAKSEL Bobbie (RAB) 5 P.
12. DEVOLDER Stijn (THR) 4 P.
13. PORTE Richie (THR) 3 P.
14. LÖFKVIST Thomas (THR) 2 P.
15. FOFONOV Dmitriy (AST) 1 P.
Kilometer 156: Sturz im Feld! Lars Ytting Bak und Julien Simon stürzen. Beiden scheint aber nichts passiert zu sein. Sie sitzen schon wieder auf ihren Rädern. Die Ausreißer haben noch zwei Minuten Vorsprung.
Kilometer 177: Jetzt werden die Ausreißer eingeholt. Es war schon auf lange Sicht abzusehen. Die Sprinter wollen sich die letzte Chance vor Paris nicht entgehen lassen.
Kilometer 187: Die Sprintzüge kommen nun langsam nach vorne. Aus der Hubschrauberkamera kann man schon kleinere Gruppierungen eines Teams im vorderen Teil des Feldes erkennen. Auch das grüne Trikot von Mark Cavendish sticht deutlich hervor.
Kilometer 191: Rabobank schiebt sich Meter um Meter nach vorne. Das Team um Rotschopft Tyler Farrar wird gleich die Kontrolle übernehmen und dann den Sprint vorbereiten. Die Entscheidung steht unmittelbar bevor.
Kilometer 192: Wie sieht es aus? Den Sprint wird nun doch nicht Rabobank bestimmen, sondern SpiderTech ist an der Spitze für Thor Hushovd. Aber die Fahrer vom kanadischen Team scheinen nicht die schnellsten Beine zu haben. Jetzt schert Renshaw aus und zieht für Farrar an. Auf der anderen Straßenseite macht Grega Bole das Gleiche für Ben Swift. An Swift Hinterrad dann Cavendish und Petacchi. Bole macht einen ausgezeichneten Job und geht jetzt auf die andere Straßenseite. Damit baut der Renshaw und Farrar etwas ein, aber nichts, was man bestrafen müsste... Bole geht raus... Swift sprintet los... Cavendish und Petacchi dahinter. Farrar etwas im Hintertreffen. Swift sieht gut aus und zieht durch. Noch 100m... Cavendish kommt aus dem Windschatten. Schafft er es noch vorbei?... Nein... Swift gewinnt die 15. Etappe der Tour de France vor Mark Cavendish und Alessandro Petacchi. Dann erst Tyler Farrar. Robbie McEwen auf Platz fünf. Es folgt der heute enttäuschende Thor Hushovd, dem mittlerweile einfach ein wenig die Endschnelle fehlt. Auf Platz sieben dann Phil Gilbert, der diese Endschnelle für den reinen Massensprint vielleicht auch nie hatte. Die Top 10 komplettieren dann Bonnet, Hagen und Hondo.
Ansonsten war es das schon wieder von uns. Die vier Trikotträger behalten ihre Trikots und mit bleibt nur ihnen einen schönen Resttag zu wünschen und ich würde mich freuen, wenn sie morgen wieder mit dabei sind.
1. SWIFT Ben (GRM)
2. CAVENDISH Mark (THR)
3. PETACCHI Alessandro (LAM)
4. FARRAR Tyler (RAB)
5. MCEWEN Robbie (COF)
6. HUSHOVD Thor (CSM)
7. GILBERT Philippe (FDJ)
8. BONNET William (ALM)
9. BOASSON HAGEN Edvald (THR)
10. HONDO Danilo (CSM)
11. BOLE Grega (GRM)
12. RENSHAW Mark (RAB)
13. DAVIS Allan (SKS)
14. GREIPEL André (EUR)
15. CARDOSO Manuel Antonio Leal (BMC)
16. MORKOV Michael (LAM)
17. KITTEL Marcel (FDJ)
18. DEAN Julian (COF)
19. SIEBERG Marcel (ALM)
20. BOOKWALTER Brent (CSM)
Vaugrenard, Leomine, Ladagnous, DelaFuente, Terpstra, Traksel, Fofonov, Devolder, Löfkvist, Porte +5,00