Tour de France - Teampräsentation & Vorbericht[/size]TEIL 1Ulli Jansch: Guten Abend meine Damen und Herren zur Präsentationen der Teams zur 96. Tour de France hier in Monaco. In den nächsten 2 Stunden werden auf dieser Bühne die 20 Teams mit ihren Fahrern vorgestellt. Wir, das heißt mein Kollege Karsten Migels und ich, Ulli Jansch, werden sie dabei begleiten und mit Informationen von dem Grand Depart versorgen.
Karsten Migels: Hallo auch von meiner Seite. Alle Radsport-Fans haben diesen Tag seit Monaten herbeigesehnt und nun ist es wieder so weit. Die Tour, la Grande boucle, steht an und ich bin genau so gespannt wie Sie, liebe Zuschauer, auf die Präsentation der Teams. Eine tolle Athmosphäre hier im Hafen von Monaco, man hätte wohl kaum einen besser geeigneten Ort für den Auftakt der Tour finden können. Jansch: Man kann schon sagen, dass sich die Veranstalter immer etwas neues einfallen lassen, damit die Tour de France nie langweilig wird. Letztendlich machen aber die Fahrer die Rundfahrt spannend und diese Ausgabe scheint besonders spannend zu werden. Ich höre gerade, es sollen noch fünf Minuten bis zum Präsentationsstart durch Rabobank sein.
Migels: So ist es, Rabobank hatte doch auch schon die Teampräsention des Giros eröffnet, wenn ich mich recht entsinne. Nur noch wenige Minuten und dann werden wir auch die altvertraute "Stimme der Tour", Daniel Mangeas, wieder hören. Auch die letzten Besucher und Kommentatoren aus allen Ländern der Welt haben ihren Platz gefunden, neben uns die Kollegen aus Spanien. Ich würde sagen, alles ist angerichtet für die große Show, es kann sich nur noch um wenige Augenblicke handeln bevor der Vorhang fallen und die Präsentation beginnen wird._______________________________________________________________________________________________________
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Jansch: Dann hoffe ich, dass unsere Zuschauer uns jetzt noch verstehen, denn jetzt rollt das Team Rabobank, angeführt von zwei monegassischen Jugendfahren auf die Bühne. Mit dabei, neben Cadel Evans, die drei starken Spanier Oscar Freire, Juan Manuel Garate und Luis Leon Sanchez.
001
EVANS Cadel (RAB)
002
ARVESEN Kurt-Asle (RAB)
003
BOASSON HAGEN Edvald (RAB)
004
DE JONGH Steven (RAB)
005
ELTINK Theo (RAB)
006
FREIRE GOMEZ Oscar (RAB)
007
GARATE Juan Manuel (RAB)
008
POSTHUMA Joost (RAB)
009
SANCHEZ GIL Luis Leon (RAB)
Migels: Ja, wenn man sich die Namen anschaut, wirklich ein klasse Team. Allerdings lief in der Vorbereitung nicht alles glatt, wir aus Teamkreisen erfuhren. Einige Fahrer stöhnten über die harte Vorbereitung im Juni, beispielsweise fuhren einige Fahrer wie Evans, Boasson Hagen und Freire im Juni mit der Dauphiné Libéré, der Delta Tour Zeeland und der Route du Sud gleich drei Rundfahrt. Dennoch ist das Team sowohl für die Berge als auch für flachere Etappen stark aufgestellt. Gespannt bin ich vor allem auf das Tour-Debüt des jungen Norwegers Boasson Hagen.Jansch: Als U-23 Fahrer hat er ja sehr viel abgeräumt. Nur bezweifle ich, dass er groß auf eigene Rechnung fahren kann. Mit Freire und natürlich Evans stehen zwei große Kapitäne im Team. Eventuell wird er viel helfen müssen.
Migels: Gehen wir mal näher auf Cadel Evans ein. Er gehört ja zum engsten Kreis der Favoriten, vor allem im Zeitfahren dürfte er Vorteile gegenüber seinen Konkurrenten wie Contador oder Sastre ein. Was meinst du, kann er den Gesamtsieg schaffen?Jansch: Naja er hat es ja im letzten Jahr schon geschafft. Auch gegen einen Contador. Er kann es wieder schaffen, aber dieses Jahr gibt es noch wengier Einzelzeitfahr - Kilometer als im letzten Jahr. Und das Finale am Ventoux. Ein Kandidat fürs Podium alle mal.
Migels: Interessant wird auch beobachten zu sein, wie sich Luis Leon Sanchez schlagen wird. Bei einwöchigen Rundfahrten zeigte er schon mehrfach, was er draufhat, allerdings wird er wohl erstens als Edelhelfer von Evans fungieren und zweitens hat er noch nie über drei Wochen eine konstant starke Leistung gezeigt. Jansch: Er wird wohl vorallem in den Bergen gebraucht, denn dort könnte man Evans vielleicht isolieren. Garate und Sanchez sind jedoch nicht unbedingt als die besten Bergziegen bekannt, die auch noch am letzten Berg viele Helferdienste leisten können. Und diese beiden sind nun mal die stärksten im Team, neben Evans. Was das Bergfahren angeht. Dazu noch Arvesen für kupiertes Gelände. Oder hab ich jetzt jemanden vergessen?
KM: Nein, nein, du hast völlig Recht. Allerdings scheint auch der Manager selbst das ganze realistisch zu betrachten, er meint mit dem Podium wäre man voll und ganz zufrieden. Wir konnten zudem gestern und heute ein kleines Interview mit fast allen Sportlichen Leitern der Mannschaften führen, hier mal das Interview mit Schnur, dem Teamchef von Rabobank:Zitat
"Ein Platz auf dem Podest ist das Ziel"
Nach einer sehr durchwachsenen Saison wollen Sie mit Cadel Evans bei der Tour auf Gesamtsieg fahren. Hat er die nötige Form dazu?
Er hat bis Ende Mai hart trainiert und sich im Juni die nötige Rennhärte geholt, die Form müsste also da sein. Der Gesamtsieg ist zudem nicht sein Ziel, sondern ein Platz auf dem Podest.
Die Vorbereitung des gesamten Teams lief nicht gerade optimal. Im Juni fuhr das Tour-Team viele Rennen, vorher umso weniger. Dennoch ist der Kader von den Namen her herausragend - Freire, Sanchez Gil, Boasson Hagen. Wird ihr Team bei der Tour vorne mitfahren können?
Wir werden auf den einzelnen Etappen versuchen, so aktiv wie möglich zu fahren. Wir haben viele Optionen für die einzelnen Teilstücke, in der Gesamtwertung wollen wir aber voll für Evans fahren, der ein Platz auf dem Podium anstrebt.
Welche Rolle wird Luis Leon Sanchez zukommen? Er hat in dieser Saison gezeigt, das auch er bei Rundfahrten ganz vorne mitfahren kann, wird er sich dennoch Evans bedingungslos unterordnen müssen?
Er wird wohl gerade in der ersten Woche seine Freiheiten bekommen. Wenn er sich bis dahin gut in Szene setzen kann, werden wir ihn als Co-Kapitän auf eigene Rechnung fahren lassen.
Das Riesentalent Edvald Boasson Hagen wird seine erste Tour de France bestreiten. Was erwarten Sie von ihm und was erwartet er selbst von sich?
Er freut sich auf seine erste Teilnahme bei der Tour und wird uns den Einsatz hoffentlich mit einigen guten Platzierungen auf den Etappen danken.
Wer wird am 26.07. in Paris auf dem Podium stehen?
Contador / Leipheimer / Sastre (oder Evans)
UJ: Da stapelt man aber tief, als Vorjahressieger sollte man doch versuchen seinen Titel zu verteidigen.
KM: Durchaus, dennoch denke ich man schätzt das schon ganz richtig ein. Aber wir haben ja noch einen kleinen Beitrag zu Evans vorbereitet:
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Cadel Evans
Fakten:
Größe: 1,74 m
Gewicht: 64 km
beste Platzierung in der Tour: 1. (2008)
Als Mountainbiker gestartet als Tour de France Gewinner auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Was folgt 2009?
Mit großen Ambitionen zum Team Rabobank gewechselt um gegen den immer stärker werdenden Alberto Contador zumindest teammäßig stärker zu sein, scheint sich das nun als Trugschluss herauszustellen.
Nicht nur, das der Australier im Jahr 2009 bisher blass geblieben war, kurz vor der Tour de France wurde auch noch sein Edelhelfer Thomas Dekker in einem Nachtest aus dem Jahr 2007 positiv auf EPO getestet. Auch der Tausch von Gesink gegen Hushovd soll Evans nicht geschmeckt haben.
Ist die Tour 09 deshalb schon gelaufen für den 32-jährigen? Nein, noch lange nicht. Evans hat beinahe keine Schwächen. Er ist am Berg und im Zeitfahren stark und sein Team ist immer noch stark. Zudem ist Evans als großer Kämpfer bekannt. Kann er in den Zeitfahren wichtige Sekunden auf Contador herausfahren und sich dann in den Bergen festbeißen? Wir werden sehen.
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Chancen auf das Podium: *****
Kletterfähigkeit: ****
Zeitfahren: *****
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UJ: Unter dem Applaus der Zuschauer fährt Rabobank jetzt von der Rampe. Als nächstes Team macht sich schon Fuji - Servetto auf, hinaus zu fahren. Mit dabei, unter anderem die französiche Hoffnung: Sylvain Chavanel.
011 CHAVANEL Sylvain (FUJ)
012 VOECKLER Thomas (FUJ)
013 LE FLOCH Guillaume (FUJ)
014 GAUTIER Cyril (FUJ)
015 DUMOULIN Samuel (FUJ)
016 COBO ACEBO Juan José (FUJ)
017 MARTINEZ DE ESTEBAN Egoi (FUJ)
018 WEYLANDT Wouter (FUJ)
019 PIETROPOLLI Daniele (FUJ)
KM: Ja, ich bin gespannt, was er bei der Tour reißen wird. Ich denke mal er wird vor allem offensiv und auf Etappensiege fahren, eine dreiwöchige Rundfahrt im Gesamtklassement vorne beenden kann er wohl nicht. Interessant ist, dass neben Chavanel noch vier andre französische Fahrer für das spanische Team starten. Voeckler, Dumoulin...und wer waren noch gleich die andren zwei?
UJ: Ich hab die Startliste hier irgendwo liegen. Ah da hab ich sie, es sind die jungen Talente Cyril Gautier und Guillaume Le Floch. Neben den Franzosen sind aber auch noch Cobo, Martinez, Weylandt und Pietropolli dabei. Also insgesamt eine Mannschaft die wohl auf Etappensiege setzt. Obwohl Cobo könnte schon in die Top 10 fahren, wenn alles klappt. Vielleicht belastet das Wechsel Hick-Hack um Pietropolli das Team etwas.
KM: Auf Cobo bin ich mal gespannt, der ist ja schon den Giro gefahren, dort wurde er glaub ich Elfter oder? Na ja, ich hab mir mal sein bisheriges Rennprogramm angeschaut und der kommt da auf gut und gerne 60 Renntage, das ist natürlich schon ne ganze Menge, dass die den trotzdem zur Tour mitnehmen... Ah jetzt wird es laut hier, Thomas Voeckler wird vorgestellt, der ist natürlich sehr beliebt bei den Franzosen, ist aber auch ein sympathischer junger Mann.
UJ: Eine Sache fehlt ihm noch in seinen Palmares, die er noch unbedigt haben möchte: Einen Tour-Etappensieg. Damit würde er sich bei den Fans noch beliebter machen. Ich denke er wird zu den Aktivposten zählen.
KM: Das ganze Jahr über fährt Fuji ja recht offensiv, bei der Tour wird man das bestimmt ebenfalls so machen wollen. Auch den sportlichen Leiter von Fuji konnten wir heute morgen kurz sprechen.
Zitat
"Thomas (Voeckler) hat den Radsport verstanden"
Sylvain Chavanel wird das Team anführen. Wird das Augenmerk mehr auf die Gesamtwertung oder auf Etappensiege gerichtet?
Das zeigt sich wohl erst nach den ersten schwereren Etappen. Prinzipiell denke ich aber, dass Berge über 1500 Metern nicht für Sylvain geschaffen sind, er hat seine beste Saisonphase meiner Meinung nach im Frühjahr. Es liegt auf der Hand, dass wir eher 1-2 Etappensiege als beispielsweise einen Platz 18 im Klassement haben wollen. Aber vielleicht profitiert er ja vom Zeitfahren und einer guten Form?
Mit Thomas Voeckler befindet sich einer der Lieblinge der Franzosen in ihren Reihen. Wird er sich bei der Tour ähnlich offensiv wie schon das ganze Jahr über präsentieren oder ist seine Hauptaufgabe für die Tour eine andere?
Helfer haben wir genug. Ich arbeite gern mit Thomas zusammen (wie bereits bei Astana) weil er den Radsport verstanden hat. Er kämpft, zerreißt sich für die Fans und gibt immer alles. Der Erfolg ist für ihn oftmals sekundär, wichtig ist, dass er alles gegeben hat. Daran werde ich ihn natürlich auch dieses Mal nicht hindern, zumal wir ohnehin keine andere Aufgabe für ihn hätten. Seine Devise lautet also wie immer: Attacke! Beim Giro sollte er auch ein Auge auf die Bergwertung werfen, aber als es dann bei Juan rundlief, mussten alle mithelfen, damit das so bleibt.
Als Nachfolger von Saunier Duval ist das Team seit Jahren spanisch, dennoch stehen bei der Tour fünf Franzosen im Aufgebot. Wieso befinden sich gerade so viele Franzosen in Ihrem Team?
Nationalitäten sind Schall und Rauch. Hätten wir 9 Deutsche, die in Frankreich geboren sind, wären die am Start. Ich möchte den Jungs die Chance geben, in ihrer Heimat zu fahren und sich den eigenen Fans zu zeigen. Sollten sie auf den geringen Spanieranteil in unserem Team anspielen, kann ich nur sagen: wir verpflichten Fahrer nicht wegen Nationalitäten oder Pässen, sondern wegen der Qualitäten und Einstellung. Und da hat sich nun mal mittlerweile ein bunter Haufen zusammengefunden.
Mit Juan José Cobo und Wouter Weylandt ist das Tour-Aufgebot mit weiteren bekannten Namen gespickt. Was denken Sie kann Cobo nach seinem 11. Gesamtplatz beim Giro noch erreichen und wie schätzen sie die Chancen von Weylandt gegen die große Sprintkonkurrenz ein?
Ganz trocken: Juan wird nicht wieder Elfter bei der Tour. Dazu sind die Berge ihm nicht steil genug, die Form wohl nicht mehr ideal und die Konkurrenz zu groß. Sein Hauptaugenmerk liegt wie beim Rest des Teams auf einem Etappensieg und einer guten kämpferischen Leistung. Das weiße Trikot mit den roten Punkten mögen wir bei Fuji übrigens alle sehr gern - warum sollte Juan es nicht holen?
Von Wouter erwarte ich bei der Sprintkonkurrenz gar nichts. Das ist nicht böse gemeint, sondern ehrlich. Wouter ist ein toller, junger Sprinter, aber wenn Cavendish, Ciolek, Freiro, Boonen und Co abziehen, dann ist er in seiner Entwicklung noch 1-2 Jahre zurück. Ein paar Top5-Platzierungen sind vllt. drin.
Und vielleicht überrascht er uns ja doch noch positiv...
Wer wird am 26.07. in Paris auf dem Podium stehen?
3 Fahrer, die am schnellsten waren. Meiner Meinung nach sind das Alberto Contador, Denis Menchov und Lance Armstrong, von dem ich nach dem tollen Giro wieder etwas erwarte.
Suchen sie sich die Reihenfolge aus.
UJ: Gespannt kann man auch noch auf Wouter Weylandt sein, ohne große Sprinter vor sich im Team, könnte er vielleicht auch aufblühen. Aber zuzrück zu Chavanel und einem kleinen Beitrag zu ihm.
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Sylvain Chavanel
Fakten:
Größe: 1,82 m
Gewicht: 70 kg
beste Platzierung in der Tour: 30. (2004)
Sylvain Chavanel geht als Kapitän des Fuji – Rennstalls in die Tour. Ob er allerdings auch der Mann für die Gesamtwertung sein soll, steht noch nicht fest. Jahrelang galt Chavanel als DAS französiche Talent für Rundfahrten. Über die Jahre jedoch etnwickelte er sich allerdings zu einem Fahrer dem eher schwere Klassiker und einwöchige Rundfahrten, wie Paris – Nizza, liegen. Sein Augenmerk wird deshalb wohl eher auf dem ein oder anderen Tagessieg liegen. Mit etwas Glück könnte er auch das Bergtrikot attackieren. Auch beim Prolog könnte Chavanel für eine Überraschung sorgen.
Es bleibt abzuwarten, welche Ziele sich Chavanel steckt und welche sein Manager frank_schleck vorgibt.
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Chancen auf das Podium: *
Kletterfähigkeit: *
Zeitfahren: ***
Chancen auf einen Etappensieg: *****
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KM: Und schon kommt das nächste Team auf die Bühne gefahren: Silence-Lotto.
021 SANCHEZ GONZALEZ Samuel (SIL)
022 PELLIZOTTI Franco (SIL)
023 RABON Frantisek (SIL)
024 VELITS Peter (SIL)
025 IGLINSKIY Maxim (SIL)
026 HENDERSON Gregory (SIL)
027 VALJAVEC Tadej (SIL)
028 BAK Lars Ytting (SIL)
029 HAUSSLER Heinrich (SIL)
UJ: So eben hatten wir ein Team mit fünf Franzosen, so einheitlich geht es bei Silence-Lotto nicht zu. Neun Fahrer aus neun Nationen. Allerdings kein Belgier dabei. Das wundert mich schon.
KM: Ist natürlich schade für die belgischen Fans, aber die Spitzenfahrer von Lotto kommen einfach aus anderen Ländern. An der Spitze des Aufgebots wird der Baske Samuel Sanchez stehen, außerdem hat man in Franco Pellizotti und Tadej Valjavec zwei weitere sehr starke Bergfahrer. In den Bergen könnte Silence mit den Ton angeben, ich bin mal gespannt wie dieses Trio funktionieren wird.
UJ: Da muss ich Einspruch erheben, denn Baske ist Samy Sanchez nicht. Er kommt aus Asturien. Du weißt ja Karsten sonst gibt es wieder Mecker von unseren Zuschauern. Ansonsten hast du recht. Aber sagt man nicht, zu viele Köche verderben den Brei? Ist denn ein Kapitän schon fix?
KM: Laut der Führungsriege von Silence nicht ganz. Sanchez soll zwar als Kapitän ins Rennen gehen, sollte sich Pellizotti aber als der Stärkere erweisen, könnte dieser auch die Kapitänsrolle übernehmen. Valjavec wird laut Teamleitung sein Hauptaugenmerk auf die Vuelta legen und bei der Tour nur Helferaufgaben übernehmen. Hier ist das ganze Interview:
Zitat
"Samy kann in die Top5 fahren"
An der Spitze ihres Aufgebots steht der Baske Samuel Sanchez. Wie verlief die Vorbereitung und wie weit vorne kann er bei der Tour im Gesamtklassement landen?
Samy hat eine verletztungsfreie Vorbereitung hinter sich und ist in blendender Verfassung um bei dieser Grand Tour unter die Top 5 zu fahren. Die Vorbereitung lief also mit Spitzenplätzen bei der Tour de Suisse und der Rout du Sud optimal, was bei ihm sicherlich für einiges an Selbstvertrauen gesorgt hat.
Mit Franco Pellizotti wird auch der Vierte des Giros die Tour bestreiten. Er wird sich vermutlich Sanchez unterordnen müssen, ebenso der Slowene Valjavec. Drei derart starke Fahrer in einem Team, könnte das nicht für Ärger sorgen?
Pellizotti hat sicherlich das Recht nach diesem starken Giro auch Ambitionen bei dieser Tour vorne mitzufahren, daher wird er sich wenn er sich stark zeigt vlt. auch das Kapitänsamt übernemhmen.
Sollte dies nicht der Fall sein bekommt er trotzdem genug Freiheiten um mal Richtung Etappensieg zufahren und seinen Ehrgeiz zu befriedigen.
Dagegen wird sich Tadej Valjavec komplett unterordnen, da er sich mit dieser Rundfahrt auf die Vuelta vorbereitet und daher auch mental darauf eingestellt ist sich in den Dienst von Zottl und Samy zu stellen.
Für die Sprints haben sie mit Heinrich Haussler einen starken Fahrer dabei. Wird Gregory Henderson - vor allem angesichts der großen Konkurrenz - als einziger Anfahrer ausreichen?
Henderson ist lediglich der letzte Anfahrer, davor ist es an Frantisek Rabon und Lars Bak unsere beiden Sprinter in Position zu fahren.Daher sollte uns das am wenigsten Probleme bereiten, Heinrich in Position zu fahren.
Wer wird am 26.07. in Paris auf dem Podium stehen?
Cadel Evans, Alberto Contador und um den dritten Platz werden sich wohl Fahrer wie Sanchez, Menchov oder vlt. auch Pellizotti streiten.
UJ: Für Sanchez spricht sicherlich auch, das einige Etappen mit einer Abfahrt in Richtung Ziel enden. Er gilt ja als einer der besten Abfahrer im Feld. Näheres zu Samu, wie ihn seine Fans auch nennen, sehen wir jetzt in einem Beitrag zu ihm.
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Samuel Sanchez
Fakten:
Größe: 1,75 m
Gewicht: 65 kg
beste Platzierung in der Tour: dritte Teilnahme (2x Aufgegeben)
Bei seiner dritten Tour Teilnahme möchte Samuel Sanchez mehr als nur endlich Paris erreichen. Ein Platz unter den Top 10 und ein Etappensieg, am liebsten in Barcelona oder Andorra, sind das Ziel des Spaniers.
Allersdings wird er sich erst im teaminternen Duell gegen Franco Pellizotti durchsetzen müssen. Beide haben das Zeug unter die Top 10 zu kommen, ob Pellizotti noch die Spritzigkeit vom Giro hat muss sich auch erst zeigen.
Vor allem in den Pyrenäen möchte Samu - auch wenn er nicht mehr für das Team Euskaltel fährt - den baskischen und katalonischen Fans ein Spektakel liefern.
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Chancen auf das Podium: ***
Kletterfähigkeit: ****
Zeitfahren: ***
Chancen auf einen Etappensieg: ****
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KM: Und Vorhang auf für die nächste Mannschaft, das russische Team Katyusha!
031 MANCEBO Francisco (KAT)
032 BODROGI Laszlo (KAT)
033 MARYCZ Jaroslaw (KAT)
034 HOLLENSTEIN Reto (KAT)
035 KOLESNIKOV Sergey (KAT)
036 LASTRAS GARCIA Pablo (KAT)
037 MANDRI Rene (KAT)
038 NAPOLITANO Danilo (KAT)
039 WIJNANTS Maarten (KAT)
KM: Das Aufgebot ist schon etwas verwunderlich oder? Den Gesamtsieger des Giros einfach zu Hause gelassen.
UJ: Menchov soll sich ja auf die Vuelta vorbereiten, so hört man. Sein Ziel soll das Double sein. Die Fahrer die sonst noch herausstechen sind wohl Mancebo und Napolitano.
KM: Wobei man bei Mancebo auch nicht weiß, inwiefern er in den Bergen noch mal an seine Leistungen früherer Tage anknüpfen kann. Interessant finde ich vor allem, dass viele junge Fahrer wie der Pole Marycz, der Schweizer Hollenstein und der Russe Kolesnikov mitgenommen wurden.
UJ: Wenn du mich fragst, finde ich den Weg gar nicht schlecht. Wäre Menchov dabei, müssten diese jungen Fahrer viel arbeiten. So können sie ganz entspannt hier lernen und sich frei entwalten.
KM: Schauen wir doch mal, wass Teamchef leif selbst dazu gesagt hat.
Zitat
"Für uns zählt die Tour nicht so viel"
Im Tour-Aufgebot fehlt der Giro-Sieger und Tour-Favorit Denis Menchov. Wie können Sie uns das denn erklären??
Da gibt es nicht viel zu erklären. Denis sagte uns gegenüber, dass er lieber bei der Vuelta gewinnen will als bei der Tour 3. zu werden. Er sieht gegen Contador und Evans keine Chance mit seiner derzeitigen Form.
Anstatt von Menchov werden sie mit dem 33-jährigen Spanier Mancebo als Kapitän in die Tour gehen. Was kann er nach seiner Dopingpause und nicht allzu gelungenen Rückkehr bei der Tour noch reißen?
Er gehört zu den erfahrensten Fahrern unseres Teams und hat schon nach seiner Rückkehr gezeigt, dass er noch am Berg und im Zeitfahren mithalten kann. Eine Position um Rang 20 herum sollte aber das machbarste der Gefühle sein. Aber für uns zählt die Tour nicht so viel.
Für die Sprintetappen haben sie mit Napolitano einen, der ganz vorne landen kann. Allerdings ist die Sprintkonkurrenz mit Cavendish, Bennati und Petacchi enorm groß, was erhoffen Sie sich von ihm)
Wir erwarten nicht viel. Top 10 soll er erreichen auf Sprintetappen. Zu mehr wirds wohl nicht reichen, wie wir aus den letzten Tests erfahren konnten.
Jaroslaw Marcycz, Reto Hollenstein und Rene Mandri. Diese drei hätte man wohl nicht unbedingt im Tour-Kader erwartet, was hat sie davon überzeugt diese drei zur Tour mitzunehmen?
Wie oben schon angedeutet, hat die Tour für uns keinen hohen Stellenwert. Diese drei haben im Trainingslager mit Kämpferischen Leistungen auf sich Aufmerksam gemacht, sodass wir uns entschieden haben Ihnen eine Chance zu geben.
Wer wird am 26.07. in Paris auf dem Podium stehen?
Contador ganz oben und auf Platz 2 wohl Evans. Was dahinter kommt, weiß der Geier.
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Danilo Napolitano
Fakten:
Größe: 1,74 m
Gewicht: 77 kg
beste Platzierung in der Tour: 121. (2008)
Wie kein Menchov bei Katusha? Ja, aber das ist ein anderes Thema. In Abwesenheit des Giro Siegers, richten sich die Augen zum Beispiel auf Danilo Napolitano. Der starke Sprinter von der Insel Sizilien.
Napolitano hat nach vielen Teamwechseln im letzten Jahr jetzt bei Katusha wohl endlich seinen Platz gefunden, so lange man keine weiteren Topsprinter verpflichtet. So ging es bei Bbox zwischen Napolitano und Bennati schief und auch mit Cavendish bei Columbia klappte es nicht gut.
Wie es bei der Tour laufen wird, steht noch nicht fest. Mit seiner hohen Exposivität und seinem guten Durchsetzungsvermögen hat Napolitano ganz sicher die Chance auf einen Etappensieg. Ob er diese jedoch nutzen wird, steht bei der Konkurrenz wie Cavendish, Bennati und Freire allerdings noch in den Sternen.
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Chancen auf das Grüne Trikot: *
Chancen auf einen Etappensieg: ***
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KM: Da kam auch schon gleich der Beitrag zum Sprinter Napolitano hinterher. Aber auch hier in Monaco geht es gleich weiter...
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UJ: Nach Katusha ist jetzt Liquigas dran. Mal schauen wen wir hier haben. Ah ich sehe ja auch zwei Deutsche im Aufgebot. Ronny Scholz und Rene Weissinger sind dabei.
041 DUPONT Hubert (LIQ)
042 HIVERT Jonathan (LIQ)
043 KOLOBNEV Alexandr (LIQ)
044 LANDIS Floyd (LIQ)
045 O'GRADY Stuart (LIQ)
046 PASAMONTES RODRIGUEZ Luis (LIQ)
047 RUJANO GUILLEN José (LIQ)
048 SCHOLZ Ronny (LIQ)
049 WEISSINGER René (LIQ)
KM: Scholz könnte sich mit Ausreißversuchen zeigen, Weissinger durchaus mal in die Sprints reinhalten. Das Team ist recht ausgeglichen, hat keinen bestimmten Spitzenfahrer. Herausragen tun da aber Floyd Landis, Stuart O'Grady und José Rujano. Vor allem ersterer und der Letztgenannte zwei interessante Persönlichkeiten.
UJ: Wobei Floyd Landis nicht unbedingt im positiven Sinn auffällt. Nach seiner positiven Probe bei der Tour 06, dem anschließenden Gerichtsmarathon und der Hüftoperation. Ist er jetzt zurück. Ich denke, wir sollten da jetzt ganz unbefangen rangehen. Wie denkst du darüber?
KM: Landis hat in diesem Jahr bislang keine allzu großen Leistungen gezeigt und das sollte man eher als positives Zeichen nehmen, dass er nicht mehr ganz vorne mitfahren kann. Wir werden sehen, was er bei der Tour zeigen wird. Was ist eigentlich mit Rujano momentan so los, hat der sich nicht extra zur Tour die Haare gefärbt?
UJ: Ja er fuhr kurz vor der Tour noch eine kleine Rundfahrt in Südamerika. Am Anfang waren die Haare blau gefärbt. Zum Schluss hat er die Haarfarbe dem Führungstrikot angepasst, das er trug, nämlich rot.
KM: Und wenn er bei der Tour das Bergtrikot holen sollte, dann sind die Haare weiß mit roten Punkten? Hier aber erstmal die Einschätzungen von der sportlichen Leitung von Liquigas:
Zitat
"Landis wird die Antwort bei der Tour liefern"
Sie haben ein sehr ausgeglichenes Team, mit einigen Fahrern, die theoretisch aufs Gesamtklassement fahren könnten. Wer geht als Kapitän ins Rennen?
Wir haben keinen klaren Kapitän, denn wir wolln hier was mir Rujano und Landis im Gesamtklassment etwas versuchen. Das minimal Ziel ist es unter die Top 25 zu kommen mit beiden.
Floyd Landis, Tour de France-Sieg mit kaputter Hüfte, darauf folgende Aberkennung, zweijährige Dopingsperre, großes Comeback. Dieser Mann hat einiges hinter sich, eine besondere Figur des Radsports. Wie denken Sie über ihn und kann er jemals wieder an seine alten Leistungen anknüpfen?
Ich halte ihn nch für einen der besten Fahrern und ich hoffe, das er an seine Leistungen von früher anknüpfen kann. Die Antwort wird er bei der Tour liefern. Landis selber glaubt daran ds er es schaffen kann und ich glaube an ihm.
Mit Jonathan Hivert und Hubert Dupont stehen zwei talentierte Franzosen im Kader, was erhoffen Sie sich von den beiden?
Hivert und Dupont wollen bei der Tour so einiges zeigen und werden es auch tun. Beide werden ihre Chance bei der Tour auf Etappensiege zu fahren bekommen.
Stuart O'Grady ist der Fahrer im Team, dem man am ehesten einen Etappensieg zutrauen würde. Wird er bei den Sprints mit reinhalten oder sich auf spezielle Etappen konzentrieren?
Stuart wird in der ersten woche mal in den sprints voll mit reinhalten. Aber Stuart hat sich auch schon spezielle Etappen ausgesucht.
Wer wird am 26.07. in Paris auf dem Podium stehen?
Das ist eine gute Frage. Für mich gibt es da so einige Fahrer die da in Frage kämen. Ich Tippe jetzt mal auf Contador, Evans und Andy Schleck.
KM: Interessantes Interview, jetzt schnell noch ein Beitrag zum Russen Alexandr Kolobnev, bevor wir zum nächsten Team kommen.
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Alexandr Kolobnev
Fakten:
Größe: 1,81
Gewicht: 72 kg
beste Platzierung in der Tour: bisher keine Teilnahme
Im letzten Jahr noch vom Team Highroad degradiert und zu Hause gelassen, steht einer Teilnahme in diesem Jahr nichts mehr im Weg. Für das italienische Team Liquigas startend, möchte Kolobnev unbedingt eine Etappe gewinnen.
Für Kolobnev, Spezialist für hügelige Eintagesrennen, ist es die erste Tour de France. 2007 zeigte er mit dem zweiten Platz bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Stuttgart zu was er imstande ist, für diese Tour soll er sich schon einige Etappen rausgepickt haben, auf denen er es versuchen möchte.
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Chancen auf einen Etappensieg: ***
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UJ: Und damit wieder zu einem der Topteams des Radsport. Bbox Bouygues Telecom.
051 BENNATI Daniele (BBO)
052 LANCASTER Brett (BBO)
053 LANG Sebastian (BBO)
054 LEIPHEIMER Levi (BBO)
055 LORENZETTO Mirco (BBO)
056 MARTIN Tony (BBO)
057 SCHLECK Fränk (BBO)
058 VOIGT Jens (BBO)
059 DESSEL Cyril (BBO)
UJ: Wenn ich mir das Aufgebot so anschaue, möchte das Team wohl auf allen möglichen Hochzeiten tanzen.
KM: Da hast du Recht. Leipheimer und Fränk Schleck fürs Gesamtklassement, Bennati für die Sprints, Martin für die Zeitfahren. Die könnten praktisch auf jeder Etappe vorne reinfahren
UJ: Wen schätzt du denn stärker ein Karsten? Frank Schleck oder Levi Leipheimer. Und was kann Tony Martin bei der Tour zeigen?
KM: In den Bergen wird Schleck der Bessere sein, allerdings kann Leipheimer das bestimmt durch die Zeitfahren ausgleichen. Von Tony Martin erhoffen wir uns natürlich alle gute Leistungen, vor allem in den Zeitfahren kann er bestimmt für achtbare Resultate sorgen. Bei seiner Premieren-Tour sollten wir aber auch nicht zu viel von ihm erwarten.
UJ: Vorallem bei seinem Rennprogramm. Tour de Romandie, dann Giro, dann Tour de Suisse und jetzt Tour de France. Hoffentlich packt er die Tour noch.
KM: Schauen wir doch mal was Manager Kai selber letzte Woche sagte, als der Tourstart von Martin noch nicht sicher war.
Zitat
[size=150]"Einer in die Top5, der andre in die Top10"
Levi Leipheimer, Dritter des Giros, wird ihr Team vermutlich in Sachen Gesamtwertung anführen. Was erhoffen Sie sich, nach dem er schon beim Giro aufs Podium fuhr und welche Rolle spielt dabei Fränk Schleck?
Levi Leipheimer ist natürlich einer der Schlüsselfahrer in unserem Aufgebot, doch Fränk Schleck wird als fast gleichberechtigter Kapitän des Teams ins Rennen gehen. Das heißt also, dass wir mit einem Kapitänsduo an den Start gehen, wobei beide Fahrer mit einerseits Zeitfahren und andererseits mittelschweren Ankünften verschiedene Stärken abseits des Bergfahrens haben, was uns besonders entgegenkommen dürfte. Wir werden einfach abwarten, wie die ersten Etappen laufen und unser Kapitän wird sich dann schon herauskristallisieren. In jedem Fall sollte einer der beiden in die Top Five fahren, der andere noch in die Top Ten.
Nachdem Daniele Bennati letztes Jahr Giro und Vuelta fuhr, haben Sie seine Rennplanung für dieses Jahr umgestell. Bennati hat seine Heimatrundfahrt - den Giro - ausgelassen und wird wohl Tour und Vuelta fahren. Was erhoffen Sie sich von dieser Umstellung und was bewegte sie dazu Bennati nicht zum Giro mitzunehmen?
Daniele fühlte sich Anfang Mai nicht recht wohl und seine Ergebnisse bis dato waren auch nicht unbedingt herausragend, weswegen wir den in sehr guter Form befindlichen Allan Davis zum Giro d´Italia geschickt haben, der uns das Vertrauen mit einem Etappensieg gedankt hat.
Ein anderer Grund ist sicherlich, dass der Giro d´Italia in diesem Jahr schon weniger typische Sprintankünfte als die Tour de France bot. Desweiteren will Daniele Bennati sich auch endlich mal das begehrte Maillot Vert sichern, was ihm wahrscheinlich leichter fallen könnte, wenn er vorab nicht schon eine Grand Tour in den Beinen hat. Mit starken, extra für ihn verpflichteten Anfahrern wie Lorenzetto und Lancaster ist ihm einiges zuzutrauen.
In ihrem Tour-Aufgebot befinden sich auffällig viele Deutsche (Lang, Martin, Voigt), kein einziger Franzose ist gesetzt. Die Stars kommen aus dem Ausland, spielen die Franzosen bei BBox nur noch die zweite Geige?
Ehrlich gesagt ist der Tourstart von Tony Martin noch nicht ganz sicher, er hat in den letzten Tagen über einige Erschöpfungserscheinungen geklagt und scheint im Augenblick nicht in Topform. Und wer bei der Tour de France für unser Team an den Start gehen darf, der muss Topform haben, ohne wenn und aber. Und da wir noch einige Alternativen, wie seinen Namensvetter Daniel Martin zum Beispiel haben, hat Tony Martin sicher auch noch ein Jahr Zeit bis zu seinem Tour-Debüt.
Was die Franzosen angeht, haben Sie sicher recht, bei uns kommt es auf die Qualität und nicht die Herkunft der Fahrer an. Mit Goubert, Dessel und Lemoine haben wir jedoch auch drei sehr starke französische Fahrer und mit Bonnafond und Cusin auch zwei sehr talentierte Fahrer aus Frankreich im Team.
Wer wird am 26.07. in Paris auf dem Podium stehen?
Alberto Contador auf jeden Fall. Andere heiße Kandidaten sind sicher Sastre, von dem ich viel erwarte, Andy Schleck sowie hoffentlich auch unsere beiden Asse Leipheimer und Fränk Schleck. Gespannt bin ich zudem darauf, wie Lance Armtstrong zurück kommen wird.
KM: BBox hat also einiges vor bei der Tour. Wie sieht's aus Janschi, haben wir noch einen Beitrag zu einem Fahrer?
UJ: Hier fiel es unserer Redaktion echt schwer einen passenden Fahrer zu finden. Letztendlich ist folgender Bericht zu Levi Leipheimer dabei rausgekommen.
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Levi Leipheimer
Fakten:
Größe: 1,70 m
Gewicht: 62 kg
beste Platzierung in der Tour: 3. (2007)
Bei seiner fünften Grand Tour in Folge möchte Levi Leipheimer endlich den Sieg. Dem mittlerweile 35-jährigen fehlt nämlich immer noch ein Triumph bei einer der drei großen Landesrundfahrten. 2007 wurde er Dritter bei der Tour. 2008 Zweiter bei der Vuelta und 2009 Dritter beim Giro. Für ganz oben hat es also noch nie gereicht.
Auf sein Team kann sich Leipheimer derweil verlassen. Er sollte mir Frank Schleck einen starken Partner in den Bergen haben, aber trotzdem die Nr. 1 im Team sein, weil ja noch ein längeres Zeitfahren ansteht. Auch für das Mannschaftszeitfahren hat man mit Tony Martin, Jens Voigt, Sebastian Lang und Brett Lancastr vier starke Zugmaschinen.
Viel mehr als ein Platz unter den ersten fünf wird dennoch nicht drin sein, da mit einigen Zeitverlusten gegenüber den Top-Kletterern wie Contador oder Andy Schleck auf den Bergetappen zu rechnen ist.
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Chancen auf das Podium: ****
Kletterfähigkeit: ***
Zeitfahren: *****
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