Platz 12[/size] Paolo Bettini
452 PunkteZum Abschluss seiner großartigen Karriere zeigte Paolo Bettini noch mal, dass er nachweislich zu den besten Radsportlern aller Zeiten zu zählen ist.
So zeigte der Italiener sich vor allem auf heimischem Boden stark und konnte sieben seiner acht Saisonsiege in Italien feiern. Sein wohl wichtigster Sieg des Jahres 2008 ist dabei der wiederholte Triumph bei der Lombardei-Rundfahrt, da Bettini dort das letzte Rennen seiner Karriere gewinnen konnte. Ein optimaler Abtritt für jemanden, der mit drei Grand Tour Etappensiegen in seinem letzten Profi-Jahre eigentlich gezeigt hat, dass es viel zu früh für ihn ist.
Platz 11 Andy Schleck
524 PunkteErstmals in seiner noch jungen und wohl noch sehr langen und erfolgreichen Karriere bestritt Andy Schleck im Jahr 2008 zwei Grand Tours - und das mit vollem Erfolg. So konnte der Luxemburger mit Platz drei beim Giro d´Italia und Rang fünf bei der Tour de France erneut sein Ausnahmetalent unter Beweis stellen und ist einer der wenigen Fahrer, denen in naher Zukunft ein Sieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt zugetraut werden darf.
Neben diesen starken Grand Tour-Auftritten sorgte Andy Schleck vor allem mit seinem Sieg bei Paris-Nizza und dem vierten Rang bei der letzten Auflage der Deutschland-Tour für Furore.
Noch war die Saison von Andy Schleck schwächer als die seines Bruders, doch das kann sich ja schnell ändern.
Platz 10 Alberto Contador
545 PunkteEine für seine eigentlich unglaublichen Fähigkeiten am Berg eher unauffällige Saison lieferte Alberto Contador ab und findet sich so, als gegenwärtig wohl bester Rundfahrer der Welt, lediglich auch Rang 10 dieser Rangliste wieder. Doch unerfolgreich war seine Saison natürlich nicht, auch wenn der verpasste Sieg bei der Tour de France sicher ein dunkler Fleck auf der Saison-Bilanz ist. Nichtsdestotrotz konnte Contador dafür besonders in seiner Heimat mit dem Vuelta-Triumph inklusive zwei Etappensiegen, sowie dem Sieg bei der Vuelta Castilla y Leon glänzen.
Die entscheidende Frage scheint jedoch, wie lange es dauern wird, bis Alberto Contador wieder bei einer Grand Tour besiegt wird.
Platz 9 Thomas Dekker
546 PunkteEine der größten Überraschungen ist wohl Thomas Dekker auf Platz neun dieser Rangliste. Mittlerweile wissen wir, wie Thomas Dekker es geschafft hat, so viele Erfolge einzufahren, oder zumindest wahrscheinlich bei einigen seiner guten Leistungen nachzuhelfen versuchte: Mit Doping. Ob er dieses auch im Jahre 2008 schon betrieb, sei dahingestellt, in jedem Fall zeigte Dekker 2008 mit dem dritten Platz bei der Romandie-Rundfahrt, Rang vier bei Paris-Nizza und einem Vuelta-Etappensieg sehr starke Leistungen. Über diese Leistungen darf sich jeder Radsportinteressierte vor dem Hintergrund der neuerlichen Dopingverdächtigungen sein eigenes Bild machen.
Platz 8 Fränk Schleck
Der, noch, und die Betonung liegt auf noch, stärkere der beiden Schleck-Brüder, der gleichzeitig auch der ältere der beiden ist, fuhr im vergangenen Jahr besonders bei den ganz großen Klassikern wieder überragende Resultate ein. So konnte er mit Liege-Bastogne-Liege und der Clasica San Sebastian gleich zwei Rennen des ehemaligen Rad-Weltcups gewinnen und wurde dazu noch Zweiter beim Amstel Gold Race und seiner Heimrundfahrt, der Tour de Luxemburg.
Ein dritter Rang bei der Polen-Rundfahrt sowie weitere starke Resultate bei kleineren Klassikern sichern Fränk Schleck Rang acht in dem Ranking der erfolgreichsten Radsportler im Jahre 2008 und dem Sieg im wohl hochklassigsten Bruderduell, das der Radsport je gesehen hat.
Platz 7 Danilo di Luca
558 PunkteÄhnlich wie Dekkers Leistungen müssen auch die Leistungen von Danilo di Luca ob der Doping-Problematik um seine Person sicherlich kritisch sehen, doch so oder so, war er im Jahr 2008 sehr erfolgreich. Zwar sammelte di Luca auch viele seiner Punkte bei kleineren Rennen und gewann die eher schwach besetzte Österreich-Rundfahrt, doch Resultate wie der zweite Platz beim Giro d´Italia und der dritte Rang beim GP Plouay lassen keinen Zweifel daran, dass di Luca für sein neues Team Ag2r im Jahre 2008 einer der stärksten Saisons seiner Karriere gefahren ist, die nun, im Jahr 2009 also abrupt unterbrochen, vielleicht sogar beendet wurde.
Man darf gespannt sein, ob Danilo di Luca noch mal auf der großen Radsportbühne zu sehen sein wird.
Platz 6 Fabian Cancellara
569 PunkteDer unbestritten weltbeste Zeitfahrer der Welt belegt Platz fünf und angesichts der Tatsache, dass Fabian Cancellara seitdem noch vielseitiger geworden ist, wirft die Frage auf, ob er in Zukunft vielleicht noch mal den Sprung ganz an die Spitze der Radsportwelt, oder zumindest unseres Rankings schaffen kann? Man wird sehen.
Auch wenn Cancellara, wie angesprochen vielseitiger wurde, so holte er im vergangenen Jahr den Großteil seiner Punkte eben durch die überragenden Fähigkeiten im Kampf gegen die Uhr. So gewann er eine Tirreno-Adriatico Etappe, eine Etappe der Polen-Tour sowie jeweils einen Tagesabschnitt der Tour de France und des Giro d´Italias. Allesamt natürlich Zeitfahren. Durch diese starken Leistungen im Zeitfahren konnte Cancellara sich dazu gleichzeitig Rang zwei bei Tirreno-Adriatico und der Tour de Pologne sichern, bevor er seine starke Saison mit der ersehnten Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Peking krönte.
Platz 5 Cadel Evans
738 PunkteDer größte Erfolg seiner Karriere, der Sieg bei der Tour de France, der wichtigsten Rundfahrt der Radsportwelt, dürfte Cadel Evans zweifellos mehr wert sein als alle seine anderen Ergebnisse in der ganzen restlichen Saison. Doch auch abseits der Tour de France glänzte Evans, was seinen großartigen Triumph über den für unschlagbar erklärten Alberto Contador nur noch unterstreicht und den Australier immerhin auf Rang fünf der Rangliste erfolgreichsten Radsportler 2008 katapultiert. So deutete Evans seine großen Ambitionen bei der Tour de France mit einem starken Gesamtsieg bei der Dauphiné-Rundfahrt, inklusive Etappensieg, schon an und konnte darüber hinaus auch bei seiner zweiten Grand Tour des Jahres, der Vuelta a Espana glänzen.
Platz 4 Damiano Cunego
747 PunkteDer, eigentlich, undankbare vierte Platz unseres Rankings geht an den Italiener Damiano Cunego. Der Klassikerspezialist, der mittlerweile bei in Belgien seine Brötchen verdient, setzte das Ausrufezeichen seiner persönlichen Saison schlechthin natürlich mit dem Sieg beim Giro d´Italia, wo Cunego einen Rückfall in alte "Rundfahrerzeiten" zeigte und seine Klasse endlich mal wieder konstant über drei Wochen hinweg zeigen konnte.
Doch auch die klassischen Eintagesrennen kamen bei Damiano Cunego, der mit dem 18. Platz bei der Tour de France übrigens durchaus auch enttäuschte, nicht zu kurz. Zwar reichte es nicht zum großen Coup, doch mit tollen Resultaten wie Platz vier bei Mailand-San Remo und Liege-Bastogne-Liege, Rang zwei beim GP Plouay oder auch dem fünften Platz bei der Lombardei-Rundfahrt, zeigte Cunego, dass er immer zu beachten ist, wenn ein anspruchsvolles Eintagesrennen auf dem Programm steht.
Platz 3 Davide Rebellin
765 PunkteAuf Rang drei finden wir den dritten Fahrer der Top Ten dieser Rangliste, der mittlerweile sehr konkret des Dopings beschuldigt wird. Und die derzeitige und vielleicht auch endgültige Sperre wird Davide Rebellin sicher mehr interessieren als dieser Bronzerang im Ranking der stärksten Fahrer 2008, doch durch seine starken Leistungen hat er ihn sich einfach verdient, auch wenn so mancher Radsportfan auch Rebellins Erfolge sicher argwöhnisch betrachten mag.
Die Frage, bei welchen Rennen sich Davide Rebellin, übrigens der einzige Fahrer, der in einem Jahr alle drei Rennen der Ardennenwoche gewinnen konnte, am stärksten präsentierte ist eigentlich hinfällig. Denn, wie immer möchte man sagen, feierte Davide Rebellin seine Erfolge bei den großen Klassikern. Gleich drei dieser Klassiker konnte er gewinnen! Neben Mailand-San Remo und dem Amstel Gold Race auch zum ersten Mal den GP Plouay. Dazu kommen noch der zweite Platz bei Paris-Nizza, der sechste Platz bei der Clasica San Sebastian, der dritte Platz bei Liege-Bastogne-Liege und Platz vier bei der Lombardei-Rundfahrt.
Jeder würde dem eigentlich sympathischen Italiener zu einer solchen Leistung am Karriereende sicher gratulieren, wenn da nicht der dunkle Schatten des Dopings über Rebellin liegen würde. Mit diesem Dopingfall hat er sich vor allem auch die Anerkennung für die starken Leistungen in seiner ganzen Karriere selber abspenstig gemacht und man wird mit dem Namen Rebellin neben einer großen sportlichen Karriere noch auch das leidliche Thema Doping in Verbindung bringen. Eigentlich schade.
Platz 2 Kim Kirchen
912 PunkteAuf dem Silberrang der Rangliste der besten Radsportler im Jahre 2008 ist ein Fahrer zu finden, den dort wohl nur die kühnsten Optimisten erwartet hätten. Denn Kim Kirchen fuhr eine wahrlich unglaublich starke Saison mit Topleistungen über das ganze Jahr verteilt. So etwas wie Formtiefs schienen ihm 2008 fremd zu sein, was Kirchen also Rang zwei dieser Rangliste sichert. Immerhin vor den eigentlich wohl stärkeren Fahrern wie Contador, Cavendish und Co.
Die Leistungen von Kim Kirchen sprechen indes für sich. Mit der Polen-Rundfahrt und der Katalonien-Rundfahrt gewann Kim Kirchen gleich zwei ProTour-Rundfahrten und belegte dazu Rang zwei bei der Tour de Suisse. Mit Rang zehn bei der Eneco-Tour, Platz sieben bei der Baskenland-Rundfahrt, Platz acht bei der Deutschland-Rundfahrt und dem siebten Rang bei seinem eigentlichen Saisonhighlight, der Tour de France, schaffte Kirchen es im Jahre 2008 also, bei sieben ProTour-Rundfahrten in die Top Ten zu fahren. Nahezu unglaublich!
Doch nicht nur bei Rundfahrten, auch bei Klassikern zeigte Kirchen sich sehr stark, denn Rang zwei bei Mailand-San Remo, Platz drei bei der Clasica San Sebastian und Rang drei bei der Lombardei-Rundfahrt dürften da für sich sprechen.
Was für eine Saison von Kim Kirchen. Ein solcher Leistungssprung in seinem Alter ist ja schon fast unheimlich, doch wenn der Luxemburger eine ähnliche Konstanz auf die ganze Saison gesehen halten kann, wer weiß? Vielleicht ist Kim Kirchen dann bald wieder Nummer 1 dieser Rangliste.
[size=150]Platz 1 Alejandro Valverde
1214 Punkte14 Saisonsiege und eine unglaublich hohe Punktzahl von 1214 Punkten in der Rangliste der erfolgreichsten Radsportler aller Zeiten zeugen von einer absoluten Weltklassesaison und einem verdienten ersten Platz in dieser Rangliste für den Spanier Alejandro Valverde!
Überraschend ist dieser Sieg sicherlich keineswegs, da sich bei Valverde, einem starken Fahrer für Berge und kleinere Anstiege, vor allem seine größte Waffe, die enorme Endschnelligkeit, einfach nicht von der Hand weisen lässt und dem Profi von Caisse d´Epargne und dessen Team Jahr für Jahr große Erfolge beschert. So auch 2008.
Alle relevanten Ergebnisse von Alejandro Valverde zur Berechnung dieser Rangliste, unglaubliche 50 (!) Platzierungen, darzulegen, würde sicherlich den Rahmen sprengen. Daher sei nur kurz erwähnt, dass Valverde mit seinen 50 relevanten Resultaten nahezu doppelt so viele wie der Drittplatzierte Kim Kirchen aufzuweisen hat und seine starke Saison vor allem mit Platz zwei bei Liege-Bastogne-Liege, Rang fünf bei Paris-Nizza, Rang zwei bei der Katalonien-Rundfahrt, Rang zwei bei der Dauphiné-Rundfahrt, Platz drei bei den Vattenfall Cyclassics, dem zweiten Platz bei der Lombardei-Rundfahrt sowie dem achten Platz bei der Tour de France zu etwas ganz besonderem gemacht hat.
Was jedoch auffällt: Kein großer Klassiker und keine ProTour-Rundfahrt konnte Valverde für sich entscheiden. Er kam fast einzig und allein über die unglaubliche Masse an starken Ergebnissen, mit denen er also 1214 Punkte, mehr als doppelt so viele wie der Fünfte des Rankings Fabian Cancellara, sammelte und sich verdient zum erfolgreichsten Radsportler des Jahres 2008 kürt.
Herzlichen Glückwunsch!
Zur besseren Übersicht präsentieren wir Ihnen hier noch einmal die Top Ten der Rangliste der erfolgreichsten Radsportler im Jahre 2008:
1 Alejandro Valverde 1214
2 Kim Kirchen 912
3 Davide Rebellin 765
4 Damiano Cunego 747
5 Cadel Evans 738
6 Fabian Cancellara 569
7 Danilo di Luca 558
8 Fränk Schleck 551
9 Thomas Dekker 546
10 Alberto Contador 545
Anbei zu dieser letzten Ausgabe der Radsportnews International Top 100 des Jahres 2008 finden Sie
hier eine aufschlussreiche Übersicht mit allen wichtigen Ergebnissen aller Fahrer des Jahres 2008 und natürlich der Top 100 noch einmal im Überblick. Viel Spaß damit!