RE: RSNI - Top 100 2008

#61 von Kai , 13.07.2009 16:59

Platz 40


Michael Albasini

236 Punkte


Eine der positiven Überraschungen der Saison belegt Rang 40: Michael Albasini.
Der Schweizer fuhr zwar nicht so konstant wie etwa ein Jens Voigt, konnte aber immer wieder Highlights setzen, mit denen wohl wenige gerechnet hatten. Und was für welche. Der Höhepunkt der Saison war sicherlich die Silbermedaille im Olympischen Straßenrennen in Peking, als er nach einem hektischen Rennen nur von Sandy Casar geschlagen werden konnte. Doch ebenso stark wie am Ende der Saison bei Olympia zeigte Albasini sich auch zu Beginn des Jahres in Down Under. Nach einer beständigen Leistung gewann Albasini die ProTour-Rundfahrt Tour Down Under. Das zeigt zwar vielleicht auch den trotz ProTour-Status recht geringen Stellenwert des Rennens, der Freude Albasinis dürfte das aber keinen Abbruch tun.
Danach ließ der Eidgenosse es etwas ruhiger angehen und bereitete sich vor allem auf seine beiden Heimrundfahrten Tour de Suisse und Tour de Romandie vor, bei denen er jeweils mit einem Etappensieg glänzen konnte, bevor er dann bei Olympia den ganz großen Wurf nur knapp verfehlte.

 
Kai
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RE: RSNI - Top 100 2008

#62 von Kai , 13.07.2009 17:07

Platz 39


Gerald Ciolek

247 Punkte


Rang 39 für den Mann, der als nächster deutscher Topsprinter gehandelt wird: Gerald Ciolek.
Vor allem bei den Grand Tours wollte Gerald Ciolek 2008 glänzen. Und das gelang ihm in beeindruckender Manier. So konnte der U23-Weltmeister sich gleich vier Etappen sichern, je zwei bei der Tour de France und der Vuelta a Espana. Eine nahezu unglaublich starke Leistung, wenn man bedenkt, wie eng die Weltspitze ist, und wieviele Topsprinter es gibt. Neben diesen 4 Etappensiegen bei Tour und Vuelta schaffte er es bei den Rundfahrten zusätzlich insgesamt noch sechsmal auf das Etappenpodium. Von solchen Erfolgen und einer solchen Konstanz kann auch Ciolek vor der Saison nur geträumt haben.
Unter der Fokussierung Cioleks auf die großen Rundfahrten, die sich zweifellos auszahlte, litten lediglich die übrigen Leistungen bei kleineren Rennen. So fuhr er neben Tour und Vuelta nur recht wenige nennenswerte Resultate ein, wurde aber besonders zum Ende der Saison noch einmal stärker, als er zwei Etappen bei der Eneco-Tour gewann und sich bei zwei Eintagesrennen, der Kampioenschap van Vlaanderen und dem Münsterland-Giro, auf dem Podium platzierte.
Insgesamt eine bärenstarke Saison von Gerald Ciolek. Er wird Mühe haben, diese zu bestätigen.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#63 von Kai , 13.07.2009 17:16

Platz 38


Gustav-Erik Larsson

249 Punkte


Der beste Skandinavier auf Rang 38: Gustav-Erik Larsson.
Diese doch überraschend starke Platzierung hat der Schwede vor allem zwei Dingen zu verdanken: Seiner nochmals stark verbesserten Leistung im Kampf gegen die Uhr, und der Verbesserung seiner Qualitäten auf bergigem Terrain.
Das Highlight seiner Saison erzielte Larsson eindeutig bei der Rad-WM in Varese. Im Einzelzeitfahren schlug er sensationell den Schweizer Seriensieger Fabian Cancellara, obwohl im Vorfeld nur spekuliert wurde, wie hoch wohl Cancellaras Vorsprung sein würde. Doch Larsson zeigte eine unglaubliche Perfomance und sicherte sich das Regenbogentrikot.
Aber nicht nur zeitweise, sondern über die ganze Saison hinweg wusste Larsson zu glänzen. So gewann er früh im Jahr die schwedische Zeitfahrmeisterschaft und ließ dabei immerhin Thomas Lövkvist hinter sich, und überraschte dann erstmals mit Rang 5 bei Tirreno-Adriatico. Danach folgten mit Rang 8 beim Criterium International, Rang 10 bei der Baskenland-Rundfahrt, Rang 6 bei der Eneco-Tour und Platz 7 bei der Deutschland-Tour weitere Topplatzierungen bei kürzeren Rundfahrten.
Bei den Grand Tours konnte Larsson bei der Tour de France und dem Giro d´Italia bei den Zeitfahren immerhin jeweils zweimal in die Top 6 fahren, bevor er in Varese den Coup der Saison landete.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#64 von Kai , 14.07.2009 17:17

Platz 37


Alessandro Ballan

252 Punkte


Im Ranking der erfolgreichsten Radsportler im Jahr 2008 auf Rang 37: Alessandro Ballan.
Diese sehr gute Platzierung hat Alessandro Ballan vor allem einer Saisonphase zu verdanken: Der Pavé-Saison. Doch seine Saison begann er bei den italienischen Straßenmeisterschaften, wo er auf Rang 4 fuhr. Danach fing er an, sich auf die Kopfsteinpflasterrennen vorzubereiten. Und bei eben diesen Rennen zeigte er sich ganz stark. Bereits bei den Vorbereitungsrennen auf die großen Klassiker konnte Ballan glänzen. Platz 7 beim Auftakt bei Omloop het Volk, danach fuhr er dreimal ganz knapp an seinem ersten Saisonsieg vorbei. Er belegte bei Kuurne-Brüssel-Kuurne und Nokere-Koerse Platz zwei, Dritter wurde er bei den Driedagsen van Westvlaanderen, bevor er beim E3-Preis dann erstmals ganz oben auf dem Podest stand und somit quasi ideal in Form war für Paris-Roubaix und die Flandern-Rundfahrt. Doch bei diesen beiden Rennen konnte der Italiener nicht ganz an seine Vorleistungen anknüpfen. Immerhin 6. wurde er bei der Ronde, 5. in Roubaix, doch der angestrebte große Sieg bleib ihm verwehrt.
In der weiteren Saison wurde es sehr ruhig um Ballan, lediglich bei der Tro Bro Leon konnte er mit Rang 5 noch einmal auf sich aufmerksam machen.
Insgesamt bleibt zu sagen, dass Alessandro Ballan sich 2009 vor allem mehr auf seine Vielseitigkeit zurückbesinnen sollte, um noch größere Erfolge zu feiern, und vielleicht auch in unserem Ranking weiter nach oben zu klettern.

 
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#65 von Kai , 14.07.2009 17:28

Platz 36


Alessandro Petacchi

255 Punkte


Trotz Dopingquerelen im Jahr 2008 auf Platz 36: Alessandro Petacchi.
Der Italiener fiel für eine lange Zeit aus und konnte deswegen keine einzige Grand Tour bestreiten. Doch in der Zeit, in der er fahren durfte, zeigte sich Petacchi ganz stark und holte immerhin 6 Saisonsiege.
Der erste gelang Petacchi bei der Coppa Costa degli Etruschi, wo er immerhin Daniele Bennati hinter sich lassen konnte. Es folgte ein dritter Rang bei Rund um Köln, bevor für Petacchi nach der großen Enttäuschung bei Mailand-San Remo das zweite ProTour-Rennen des Jahres auf dem Programm stand. Eines seiner letzten. Und bei Tirreno-Adriatico konnte er überzeugen, 2 Etappensiege fuhr er ein.
Danach folgte eine lange Phase, in der sogar über die Fortsetzung seiner Karriere spekuliert wurde, doch Petacchi kam zurück, und zwar mindestens genauso stark, wie zu Saisonbeginn.
Gleich bei seinem ersten Rennen, dem Memorial Rik van Steenbergen wurde er Zweiter, bevor er wieder auf der ProTour-Bühne zu sehen war bei den Vattenfall Cyclassics. Dort wurde er selber nur Elfter, verhalf aber seinem Teamkollegen Pozzato zum Sieg. Danach durfte Petacchi wieder auf eigene Kappe fahren, gewann zwei kleinere Eintagesrennen und wurde bei einem Zweiter, bevor er mit dem Sieg bei Paris-Tours sein größtes Ausrufezeichen der Saison setzte und klarmachte, dass auch 2009 mit ihm zu rechnen sein wird.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#66 von Kai , 14.07.2009 17:42

Platz 35


Vincenzo Nibali

261 Punkte


Vincenzo Nibali fuhr 2008 eine sehr starke, vor allem beständige, Saison und konnte erstmals auch bei einer Grand Tour vollkommen überzeugen.
Sein Saisonauftakt bildeten natürlich die italienischen Meisterschaften, bei denen er im Zeitfahren den Titel holte und eine gute Frühform unter Beweis stellte, die er wenig später mit Rang 5 bei der Trofeo Laigueglia bestätigte, bevor er dann mit Rang 3 beim Criterium International sein erstes erwähnenswertes Ergebnis bei einer Rundfahrt einfuhr. Danach setzte er seine Vorbereitung auf sein Saisonhighlight schlechthin fort, den Giro d´Italia. Er wählte dazu nicht den, für Italiener vielleicht üblicheren, Weg über den Giro del Trentino, sondern bestritt die Tour de Romandie. Und das mit Gesamtrang 8 auch durchaus erfolgreich. Beim Giro d´Italia selber fuhr Nibali dann sehr beständig, war immer unter den Besten und konnte sich so am Ende, fast unbemerkt, auf den 6. Gesamplatz vorschieben und schrammte somit nur haarscharf an seiner ersten Top 5 Platzierung bei einer Grand Tour vorbei. Dennoch dürfte er mit diesem Resultat hochzufrieden sein.
Danach legte Nibali eine kleine Rennpause ein, bevor er in der zweiten Saisonhälfte noch einmal aufdrehte. Bei der Vuelta a Espana startete er vor allem zum Formaufbau für die Rennen im Herbst und die WM, sodass er dort "nur" 17. wurde. Im italienischen Herbst lief es dann besser für ihn, er konnte den prestigeträchtigen Giro del Lazio gewinnen, wurde 3. beim Rennen Tre Valli Varesine, 4. bei der Trofeo Melinda und war somit einer der erfolgreichsten Fahrer im italienischen Herbst. So war die Erwartungshaltung bei der WM in seiner Heimat dann ziemlich groß, mit der er, zumindest im Straßenrennen scheinbar nicht zurechtkam, denn er spielte dort keine Rolle, was auch an den großen Namen im italienischen Team liegen könnte, für die Nibali arbeiten musste. Anders im Zeitfahren, wo er mit Rang 5 eine mittelgroße Überraschung schaffte und seiner sowieso starken Saison die Krone aufsetzte.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#67 von Kai , 15.07.2009 23:07

Platz 34


Robbie McEwen

262 Punkte



Platz 34 für einen alternden Topstar: Robbie McEwen.
Der australische Haudegen, der sich im Sprint wohl so kompromisslos wie kaum ein Zweiter durchzuboxen weiß, startete 2008 wie viele seiner Landsleute mit der Tour Down Under in die Saison. Dort reichte es für ihn zwar zu keinem Etappensieg, aber immerhin zu drei Podiumsplatzierungen.
Seine nächsten nennenswerten Erfolge fuhr der Australier dann bei Tirreno-Adriatico ein, wo er zugleich auf der 4. Etappe seinen ersten Saisonsieg eintüte. Einer von immerhin 6 Siegen in diesem Jahr. Den nächsten Sieg feierte der Star des Team Cofidis dann bei seinem ersten Saisonhighlight, dem Giro d´Italia. Auf der dritten Etappe konnte er sich gegen die junge Garde behaupten und sicherte sich den Sieg. Damit nicht genug, auf der 9. Etappe gelang McEwen bereits der zweite Streich beim Giro d´Italia, bei dem er wenig später jedoch wegen mangelnder Flachetappen in Aussicht ausstieg. Mit zwei Etappensiegen dürfte er dennoch hochzufrieden gewesen sein und konnte sich so mit etwas weniger Druck auf sein anderen Saisonhighlight, die Tour de France, vorbereiten. Dies tat er, wie üblich, bei der Tour de Suisse, wo er nach kurzer Rennpause eine starke Form zeigte, die er bei der Tour dann mit einem Etappensieg und zwei weiteren Podiumsrängen bestätigen konnte.
Doch nicht nur bei den Rundfahrten, auch bei den Klassikern war McEwen 2008 stark. Highlight unter seinen Klassikerauftritten war sicher der zweite Rang bei Paris-Tours, wo ihn nur der gerade von seiner Sperre zurückgekehrte Alessandro Petacchi schlagen konnte. Zwei weitere Male war McEwen bereits ähnlich nah an einem Klassikersieg dran gewesen, doch auch bei der Commerce Bank Lancaster Classic und bei der Dutch Food Valley Classic reichte es für McEwen nur zu Platz zwei.
Dennoch dürften sowohl McEwen als auch sein Manager mit seinen Auftritten, gerade bei den Grand Tours, hochzufrieden sein, denn man wird ja nicht jünger. Auch nicht als Topsprinter.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#68 von Kai , 15.07.2009 23:18

Platz 33


Juan-Antonio Flecha

262 Punkte


Ihm reichen eine handvoll guter Rennen für Rang 33: Juan-Antonio Flecha.
Flecha, das ist hinlänglich bekannt, ist ein Mann für große Rennen, besonders für das Kopfsteinpflaster. Und genau da glänzte er 2008 und fuhr seinen größten Sieg der Karriere ein.
Er begann seine Saison stark, ließ mit einem 4. Platz bei den spanischen Straßenmeisterschaften auf einem recht schweren Kurs bereits aufhorchen und zeigte eine hervorragende Frühform. Doch sein Ziel war klar: Große Rennen gewinnen. Deswegen arbeitete der Spanier weiter an seiner Form, die er vor allem über kleinere Rundfahrten und dann über die obgliatorischen kleineren Kopfsteinpflasterklassiker aufzubauen begann. Anders als die Konkurrenz, zum Beispiel Alessandro Ballan, hielt Flecha sich jedoch auch bei den ersten, kleineren Pavé-Rennen vornehm zurück, um dann beim ersten großen Rennen richtig zuzuschlagen. Bei der Ronde van Vlaanderen, die man bei seinen dort oft großartigen Auftritten wohl fast als sein Leibrennen bezeichnen darf. Dort reichte es nach einem spannenden Kampf gegen Nick Nuyens, der mittlerweile sein Teamkollege ist, zu Platz zwei. Die knappe Niederlage in Belgien schien Flecha wirklich an die Nieren zu gehen, sodass man eine Woche später bei Paris-Roubaix einen topmotivierten Juan-Antonio Flecha erlebte, der in einem Dreiersprint im berühmten Velodrome unter anderem George Hincapie hinter sich ließ und seinen ersten Sieg bei der Königin der Klassiker, Paris-Roubaix, zu bejubeln hatte.
Danach wurde es erwartungsgemäß eher ruhig um Flecha, denn er ist ein absoluter Kopfsteinpflasterspezialist. Er stellte sich im weiteren Verlauf der Saison in den Dienst seiner Mannschaft und erreichte nur noch zwei nennenswerte Resultate mit dem fünften Platz bei Paris-Correze und dem vierten Platz beim Prolog zur Eneco-Tour.
Doch die unspektakuläre Restsaison dürfte Flecha beim Anblick seiner Paris-Roubaix Trophäe schnell verschmerzt haben.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#69 von Kai , 15.07.2009 23:30

Platz 32


Maxime Monfort

267 Punkte


Auf Platz 32 ein Fahrer, den hier wohl kaum jemand erwartet hätte: Maxime Monfort.
Der Belgier begann seine Saison mit dem dritten Platz bei den belgischen Straßenmeisterschaften und absolvierte sein erstes ProTour-Rennen in Paris-Nizza, wo er mit Rang 13 bereits ein bemerkenswertes Resultat einfuhr, das er im Laufe seiner weiteren Saison jedoch mehrfach in den Schatten stellen konnte. So fuhr Monfort, eigentlich als Helfer für seinen Kapitän Fränk Schleck am Start, beim Fléche Wallonne völlig überraschend auf den zweiten Rang. Was für ein Erfolg für den Belgier, der bei der Katalonien-Rundfahrt jedoch sofort weitermachte, wo er beim Fléche Wallonne aufgehört hatte. Nämlich bei absoluten Weltklasse-Leistungen. Bei der Katalonien-Rundfahrt reichte es neben einem Etappensieg zu Rang 4 in der Gesamtwertung. Und das nur geschlagen von solchen Größen wie Valverde, Kirchen und Cobo.
Sein nächstes bärenstarkes und vor allem wieder überraschendes Topresultat fuhr Monfort bei der Tour de Suisse ein, wo er fast sensationell Dritter in der Gesamtwertung wurde. Trotz seiner offensichtlich glänzenden Form ließ man Monfort beim Team Saxo Bank nicht an der Tour de France teilnehmen, sondern schickte ihn, dafür als Kapitän, zur Österreich-Rundfahrt, wo Monfort jedoch recht enttäuschend nicht über Rang 6 in der Endabrechnung hinauskam. Besser machte er es dann bei der Clasica San Sebastian, als er nur von Fränk Schleck, der zu der Zeit dann in Diensten eines anderen Teams war, geschlagen und somit Zweiter wurde. Das nächste grandiose Resultat Monforts.
Danach ließ er es etwas ruhiger angehen, bevor er bei der Vuelta a Espana seine einzige Grand Tour des Jahres in Angriff nahm. Dort enttäuschte er aber sehr und wurde lediglich 20. in der Gesamtwertung.
Nichtsdestotrotz war 2008 ein sensationelles Jahr für Maxime Monfort, vielleicht bereits das beste seiner Karriere, denn einem solchen Sensationsjahr sind schon viele junge Profis ewig hinterhergefahren und mit dem Druck nicht klargekommen. Wünschen wir Monfort mehr Glück.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#70 von Kai , 16.07.2009 21:50

Platz 31


Philippe Gilbert

268 Punkte


Der Belgier Philippe Gilbert steigerte sich erneut deutlich gegenüber dem Vorjahr, auch wenn die absoluten Topergebnisse (noch) ausblieben. Belohnt wird das mit Platz 31.
Der Kapitän des Teams Francaise des Jeux startete bei den belgischen Meisterschaften mit einem Ausrufezeichen in die Saison. Der Titel im Straßenrennen kam nicht unerwartet, war aber trotzdem sicher sehr erfreulich, sowohl für ihn, als auch für seinen Manager, der ihn selber als "seinen Lieblingsfahrer" bezeichnet.
Die heiße Phase für Gilbert fing dann im Frühjahr an, denn er ist ja ein Spezialist für die klassischen Eintagesrennen. Bereits bei der Vorbereitung auf den ersten großen Klassiker des Jahres, Mailand-San Remo, konnte Gilbert mit Platz zwei bei einem seiner Lieblingsrennen, Omloop het Volk, und bei der Monte Paschi Eroica sehr überzeugen. In San Remo selbst fuhr Gilbert dann jedoch lediglich auf den 13. Platz, die erste kleine Enttäuschung für Gilbert, der sein Augenmerk jedoch dann auf die Kopfsteinpflaster- und Ardennenrennen legte. Auf dem Weg dorthin überzeugte er mit Rang 14 bei Tirreno-Adriatico, bevor er die Driedagse van Westvlaandren gewinnen konnte. Beim letzten Formtest für die großen Pavé-Rennen, dem E3 Preis Flandern wurde er dann Neunter. Zum Auftakt der großen Pavé-Woche, bei der Flandern-Rundfahrt, fuhr Gilbert dann stark und es reichte zu Platz 5 für ihn. Vielleicht weniger als erhofft, aber dennoch sehr respektabel im Gegensatz zu seiner Leistung bei Paris-Roubaix, wo er nicht zurechtkam und letztlich nicht mal unter die ersten 20 fuhr. Ihm scheint die "Hölle des Nordens" wohl weniger zu liegen als die anderen Kopfsteinpflasterrennen, das hat sich wierder einmal deutlich gezeigt.
In der kurze Zeit später folgenden Ardennenwoche präsentierte Gilbert sich eher schwach, lediglich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich schaffte er es unter die Top Ten und schloss damit ein eher durchschnittliches Frühjahr ab.
In der Folge machte er vor allem bei der Tour de France von sich reden, wo er mit den Etappenplätzen 5, 6 und 4 gleich dreimal ganz knapp an einem Etappensieg vorbeisschrammte. Sein letztes achtbares Ergebnis holte Gilbert dann bei der Lombardei-Rundfahrt mit Platz 11.
2008, ein Jahr, in dem Gilbert an den großen Erfolgen noch vorbeifuhr, jedoch sein Potenzial gelegentlich aufblitzen ließ. Mit ihm wird zu rechnen sein in der Zukunft.

 
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#71 von Kai , 16.07.2009 22:36

Platz 30


Filippo Pozzato

268 Punkte


Ein, für seine Verhältnisse, durchschnittliches Jahr reicht für Platz 30: Filippo Pozzato.
Der Italiener begann seine Saison überraschend bei der Tour Down Under in Australien und konnte dort gleich die erste Etappe für sich entscheiden. Im weiteren Verlauf der Rundfahrt war dann jedoch nicht mehr viel von ihm zu sehen, er schien sich für die lange Saison mit seinen persönlichen Highlights im Frühling und beim Giro d´Italia zu schonen.
Die Klassikersaison startete Pozzato dann so, wie er die ganze Saison begann: Mit einem Sieg, nämlich bei Omloop het Volk. Bei dem ersten Highlight für Pozzato reichte es für den Italiener dann trotz eigentlich guter Form nur zu Rang 12. Taktische Fehler führten zu dieser recht schwachen Platzierung, denn die Form war auf jeden Fall da, wie er bei den anschließenden Kopfsteinpflasterrennen wieder bewies und für Topresultate sorgte. Platz 5 bei Nokere-Koerse und dem E3 Preis Flandern, Platz 10 bei den Driedagsen van Westvlaanderen und der Etappensieg bei der Tour de Panne. Die Form schien also weiterhin glänzend zu sein, sodass Pozzato als einer der aussichtsreichsten Siegkandidaten bei der Flandern-Rundfahrt galt. Dort fuhr er aber eher hinterher mit Rang 11, da hatte sich Pozzato ganz andere Ziele gesetzt und auch bei Gent-Wevelgem und Paris-Roubaix blieb er mit jeweils Rang 14 deutlich unter den Erwartungen.
Nichtsdestotrotz setzte er seine Saison wie geplant fort und absolvierte beim Giro d´Italia seine erste Grand Tour, bei der er mit einem Etappensieg und einem weiteren zweiten Etappenrang sicher zufriedenstellende Resultate einfuhr, was ihm dann im Juli bei seiner zweiten großen Landesrundfahrt des Jahres, der Tour de France nicht wirklich gelang. Zwar wurde er einmal Etappenzweiter bei der Grand Boucle, doch ansonsten konnte er nur recht magere Resultate holen.
Nach einer längeren Rennpause begann Pozzato, sich für den Herbst und die Radweltmeisterschaften im heimischen Italien vorzubereiten. Zwar spielte er bei der WM keine Rolle im vorderen Bereich der Platzierungen, doch seine wohl stärkste Saisonleistung hatte Pozzato noch im Köcher. Bei den Vattenfall Cyclassics, als er nominell wegen dem Comeback seines Teamkollegen Petacchi gar nicht als Kapitän ins Rennen ging, gewann Pozzato nach einer grandiosen Leistung das traditionelle Rennen und konnte für ein großes Erfolgserlebnis zum Saisonabschluss sorgen.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#72 von Kai , 16.07.2009 22:53

Platz 29


Gert Steegmans

276 Punkte


Recht unerwartet auf Rang 29 der erfolgreichsten Radsportler im Jahr 2008: Gert Steegmans.
Einen Leistungssprung wie fast kein Zweiter im Peloton erlebte Gert Steegmans im vergangen Jahr. "Vom Anfahrer zum Seriensieger", so könnte man seine Saison wohl zusammenfassen.
Doch er nahm erst recht spät richtig Fahrt auf. Mit einem zweiten Etappenplatz bei der Volta Valenciana in die Saison gestartet, überzeugte Steegmans auch bei den direkt folgenden Rennen wie Mailand-San Remo (Rang 18), Tirreno-Adriatico oder der Flandernrundfahrt keinesfalls, sodass sein zweiter Platz bei Gent-Wevelgem fast wie ein Paukenschlag kam. Danach schien er jedoch Blut geleckt zu haben: Ein Etappensieg bei der Tour de Georgia und zwei weitere Etappensiege bei der Dauphiné-Rundfahrt erstaunten wohl viele und ließen auch für die anschließende Tour de France einiges erwarten, nachdem Steegmans von seiner ersten Grand Tour des Jahres, dem Giro d´Italia, mit zwei Podiumsrängen, aber ohne Etappensieg nach Hause kam. Bei der Tour de France zeigte er sehr unkonstante Leistungen, sorgte mit seinem Sprintsieg gegen die absolute Weltelite und dem daraus resultierenden Etappensieg auf Etappe 2 aber für ein eindrucksvolles Highlight.
Sein nächstes Rennen absolvierte Steegmans dann bei der Dänemark-Rundfahrt, wo er sage und schreibe drei Etappen gewann und die Sprints scheinbar nach Belieben dominierte. Mit der Form sollte es dann erstmal leicht bergab gehen, doch sowohl bei der Polen-Rundfahrt als auch bei der Eneco-Tour sorgte der Belgier mit mehreren Podestplätzen noch einmal für Furore, bevor seine Saison mit einem Sieg in, beim GP Putte Kappellen in seiner belgischen Heimat beendete, wie es kaum schöner sein könnte.
8 Saisonsiege für den ehemaligen Anfahrer sprechen eine klare Sprache und zeigen, wieso Gert Steegmans auf Rang 29 dieser Rangliste steht. Doch es darf zumindest bezweifelt werden, ob er diese starke Saison 2009 bestätigen kann.

 
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#73 von Kai , 18.07.2009 21:05

Platz 28


Giovanni Visconti

278 Punkte


Auf Platz 28 finden wir einen Fahrer, der sich gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich steigerte und aufgrund seines jungen Alters wohl auch für die Zukunft zu beachten ist: Giovanni Visconti.
Der Italiener eröffnete seine Saison mit einem wahren Paukenschlag bei den italienischen Meisterschaften. Beim Straßenrennen, immerhin gegen Stars wie Ballan, Rebellin oder Cunego, die zweifellos zur Elite der Eintagesspezialisten gehören, setzte Giovanni Visconti sich im Sprint einer, durch den anspruchsvollen Kurs, dezimierten Gruppe durch und sicherte sich das begehrte Trikot in den Farben Italiens für ein ganzes Jahr.
Sein erster von vier Saisonsiegen ließ auf eine gute Frühform schließen, die Visconti mit dem Sieg beim GP Lugano untermauerte. Seine ersten Highlights, Mailand-San Remo und Paris-Nizza kamen also genau zum richtigen Zeitpunkt. Visconti konnte dort jeweils nicht ganz an seine Vorleistungen anknüpfen, doch ein achter Platz bei Mailand-San Remo und der siebte Gesamtrang bei Paris-Nizza waren sicher achtbare Ergebnisse. Dazu kommt, dass er bei Paris-Nizza die siebte Etappe, wieder im Sprint aus einer kleineren Gruppe, gewinnen konnte und somit so einem sehr frühen Zeitpunkt der Saison bereits seinen dritten Sieg einfuhr.
Doch dann kam recht lange Zeit nicht viel von Visconti. Weder beim Giro, wo er auf einer Etappe immerhin Vierter wurde, noch bei den Ardennenklassikern lieferte er überzeugende Vorstellungen. Erst im Herbst begann wieder die Zeit des Giovanni Visconti. In selbigem konnte er mit dem Sieg beim Memorial Cimurri noch einmal ganz oben auf dem Podest stehen und zeigte auch mit anderen Resultaten wie dem dritten Platz bei der Tour of Ireland oder dem fünften Platz beim GP Plouay, dass er ein aussichtsreicher Fahrer für die Zukunft ist, den es bei anspruchsvollen Eintagesrennen immer zu beachten gilt.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#74 von Kai , 18.07.2009 21:18

Platz 27


Fabian Wegmann

285 Punkte


Eine für ihn eigentlich untypische Saison bringt ihn auf Platz 27: Fabian Wegmann.
Wieso untypisch? Weil Wegmann diesmal nicht nur bei den kleineren, sondern vor allem bei den großen Rennen für Furore sorgte. Seine Saison begann der gebürtige Münsteraner, der mittlerweile in Freiburg lebt, bei den nationalen Meisterschaften, bei denen es ihm gelang, seinen deutschen Meistertitel im Straßenrennen zu verteidigen. Das gelang zuvor nur wenigen, diese Leistung verdient sicher Respekt. Und auch bei den nächsten Rennen überzeugte Wegmann fast durchweg. Bei der Tour of California konnte er eine Etappe gewinnen und fuhr zudem bei zwei kleineren Rennen, der Monte Paschi Eroica und dem GP Miguel Indurain, bei dem er als Titelverteidiger am Start stand, mit jeweils Rang 3 auf das Podium. Er war somit gut gerüstet für die Ardennenklassiker, bei denen es in der Vergangenheit ja nicht so rund lief für ihn. Diesmal jedoch umso mehr. Er eröffnete die Ardennenwoche mit Rang 5 beim Amstel Gold Race, alleine diese Platzierung ist schon aller Ehren wert, doch nach einem 16. Platz bei Liege-Bastogne-Liege setzte er beim Fléche Wallonne noch mal gehörig einen drauf. Er löste sich kurz vor dem Ziel gemeinsam mit dem Maxime Monfort aus der Favoritengruppe und ließ dem jungen Belgier keine Chance im Sprint, sodass Fabian Wegmann seinen ersten großen Klassiker gewann, was für ein Erfolg!
Danach bereite sich der ehemalige Gerolsteiner-Fahrer auf die Tour de France vor, bei der er seine starke Saison nahtlos fortsetzte. Nachdem er auf Etappe 1 und 14 jeweils zweimal knapp an dem Etappensieg vorbeigeschrammt war, schaffte er das Kunstsück auf Etappe 18 und setzte damit nach dem Sieg beim Fléche Wallonne einen nächsten absoluten Glanzpunkt.
Nach der Tour war erstmal eine verdiente Pause angesagt, bevor sich Wegmann auf den Herbst vorbereitete, in dem er besonders bei den italienischen Rennen glänzen wollte. Und das tat er durchaus: Er verpasste beim GP Nobili zwar mit Rang zwei seinen sechsten Saisonsieg knapp, zeigte jedoch eine gute Form für die Lombardei-Rundfahrt, bei der ja er bereits einmal auf Rang drei fuhr. Diesmal reichte es in der Lombardei zwar nur zu Rang 13, doch das wird Wegmann angesichts der atemberaubenden Erfolge Fléche Wallone- und Tour de France Etappensieg sicherlich verschmerzen können.

 
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RE: RSNI - Top 100 2008

#75 von Kai , 18.07.2009 21:32

Platz 26


Vladimir Gusev

291 Punkte


Ein Mann, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt aufgrund von Doping-Eskapaden 2008 nicht mal ein Team hat auf Rang 26: Vladimir Gusev.
Trotz seiner wohl nicht ganz weißen Weste hat Gusev es in unsere Top 100 auf einen respektablen 26. Rang geschafft, da seine Resultate aus dem vergangenen Jahr ihm nicht aberkannt wurden, weswegen seine gesammelten Punkte wie bei jedem anderen Fahrer dieses Rankings gewertet wurden.
Auch Gusev reichten relativ wenige Rennen um sich weit vorne zu platzieren, so konnte man es ja schon bei anderen Pavé-Spezialisten, wie zum Beispiel Flecha, beobachten. Doch in diesem Jahr machte Gusev spgar weniger bei den Kopfsteinpflasterrennen als bei einwöchigen Rundfahrten auf sich aufmerksam. So wurde der Russe gleich bei seiner ersten ProTour Veranstaltung des Jahres nach einem starken Zeitfahren und einer konstanten Fahrweise Dritter bei Tirreno-Adriatico hinter Luis Leon Sanchez Gil und Fabian Cancellara. Danach begann für Gusev die eigentlich heiße Phase mit den Pflasterrennen, bei denen er sich gewohnt stark zeigte. In der Vorbereitung konnte er mit einem zweiten Platz beim E3 Preis Flandern, einem vierten Rang bei Nokere-Koerse und dem zweiten Gesamtrang bei den 4 Tagen von de Panne sehr auf sich aufmerksam machen und gehörte so auch bei der Ronde van Vlaanderen am Start zu den Mitfavoriten. Doch bei den großen Rennen wollte es dann nicht so richtig laufen für Vladimir Gusev. Ein siebter Platz bei Paris-Roubaix war sein bestes Resultat während er bei der Flandern-Rundfahrt nur 16. wurde und bei Gent-Wevelgem gar keine Rolle spielte.
Trotzdem bekam Gusev das Vertrauen des Teams und wurde für den Giro d´Italia nominiert, wo er nach einem 14. Rang bei der Tour de Romandie mit guter Form am Start stand. Neben wichtigen Helferdiensten für seinen damaligen Teamkollegen Danilo di Luca, der auch dank seiner Hilfe Zweiter wurde, konnte Gusev auf Etappe 17 einen Ausreissversuch erfolgreich abschließen und sich somit einen Etappensieg sichern.
Nach diesem Erfolg wurde es aber wieder ruhiger um Gusev, zumindest in Sachen "Starke Resultate", denn er beschäftigte sich mehr mit seinem Doping-Verfahren als mit den Rennen selber, was wohl auch verständlich ist. Immerhin konnte er bei der Eneco-Tour sein bis heute letztes achtbares Resultat mit Gesamtrang 5 einfahren.
Ob wir Gusev aber jemals auf der großen Radsportbühne wiedersehen, darf indes doch stark bezweifelt werden.

 
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